Zuletzt aktualisiert am 10. Januar 2023 von patrablo

Einer deiner wichtigsten Reisebegleiter wird deine Kreditkarte sein. Deswegen ist es wichtig, sich vorher genau über diesen Reisebegleiter zu informieren. Schließlich will man unterwegs keine bösen Überraschungen erleben. Eine Kreditkarte zum Reisen, die auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist, ist super wichtig!

Wir haben für dich ein paar Kreditkarten zum Reisen verglichen und geben dir einen Einblick in das Thema bezahlen auf Reisen. In den nächsten Zeilen erfährst du alles was du über eine Kreditkarte wissen musst.

Wozu brauche ich eine Kreditkarte auf meiner Weltreise/Reise?

Kreditkarten sind Zahlungsmittel Nummer eins im Ausland. Entweder bezahlst du direkt mit der Karte oder du hebst an Geldautomaten das für die Reise benötigte Bargeld ab. Dabei können je Anbieter verschiedene Gebühren anfallen, die schnell einen größeren Betrag ergeben. Darum ist es wichtig, sich vor der Reise mit diesem Thema zu beschäftigen. Besonders wenn du eine Weltreise planst, solltest du einen Augenmerk auf dieses Thema legen. Schließlich wirst du die Kreditkarte über einen längeren Zeitraum regelmäßig verwenden und so können sich kleine Gebühren mal zu bis zu 50 Euro im Monat aufaddieren.

Wenn es um das Thema Flugbuchung, Mietwagen Reservierung oder Buchung einer Unterkunft geht, benötigst du ebenfalls häufig eine Kreditkarte. Online Zahlungsmethoden wie Paypal, Sofortüberweisung oder ähnlichem sind zwar immer mehr im kommen, aber noch lange nicht Standard bei Onlinebuchungen von Flug, Mietwagen, Unterkunft und Co..

Welche Gebühren entstehen beim Bezahlen mit Kreditkarte (im Ausland)?

Kontoführungsgebühren

Die erste Gebühr, die anfallen kann, ist der Beitrag für die Kreditkarte und den Service der Bank selbst. Das sind die sogenannten Kontoführungsgebühren, die immer mehr Banken von ihren Kunden erheben. Diese haben erst einmal nichts damit zu tun, ob du auf Reisen bist oder nicht. Gerade die klassischen Geldinstitute, die jeder kennt, verlangen immer häufiger hohe Gebühren für ihren Service. Dagegen stehen immer mehr sogenannte Online-Banken oder FinTechs, die das klassische Bankgeschäft ziemlich aufmischen und kostenfreie Services anbieten.

Die von uns vorgestellten Karten sind bis auf eine Ausnahme kostenlos. Wir finden dies ist ein wichtiger Punkt, da hier schon mal bis zu 100 Euro im Jahr zusammen kommen können. Damit kann man eine Woche Urlaub in einem günstigen Reiseland bestreiten, wenn man will.

Auslandseinsatzentgelt oder Auslandsgebühren

Das sogenannte Auslandseinsatzentgelt sind Gebühren, die bei einer Bezahlung in sogenannter Fremdwährung bzw. außerhalb deines Heimatlandes anfallen. Diese Gebühr wird fast immer prozentual vom gezahlten Betrag berechnet. Wenn du zum Beispiel in Neuseeland ein Hostel mit deiner Kreditkarte in NZD (Neuseeländischen Dollar) bezahlst und dies umgerechnet 100 Euro kostet, bezahlst du oft zusätzlich zu den 100 Euro auch noch eine Gebühr. Dies ist das sogenannte Auslandseinsatzentgelt. Der Prozentsatz dieser Gebühr liegt meist bei 1% – 2% vom Umsatz. Also bezahlst du zusätzliche 1-2 Euro für dein Hostel. Wenn diese Gebühr bei jeder Zahlung im Ausland anfällt, kannst du dir sicher denken, dass dies eine nette Summe pro Monat ergeben kann.

Die Höhe dieses Prozentsatzes und damit der Gebühr, kann jede Bank individuell für seine Kunden festlegen. Das gute dabei ist, dass es auch Banken gibt, die diesen Prozentsatz einfach auf 0% festgelegt haben und du somit keine zusätzlichen Kosten beim Bezahlen in Fremdwährung hast. Dies ist der wichtigste Punkt für eine Kreditkarte zum Reisen, da hier die meisten Gebühren eingespart werden können.

Geldautomatengebühren

Zusätzlich zu den Gebühren für die Kreditkarte selbst und den Auslandsgebühren können noch Gebühren beim Abheben von Bargeld an Geldautomaten entstehen. Hierzu eine schlechte Nachricht. Dies sind die einzigen Gebühren, die sich kaum noch vermeiden lassen und relativ regelmäßig anfallen. Aber auch hier gibt es ein paar Tipps wie du beim Abheben von Bargeld an einem Automaten im Ausland ein paar Euros sparen kannst. Auf diese Gebühren hat deine Bank übrigens keinen Einfluss, da diese vom Automatenbetreiber festgelegt werden.

Probiere mehrere verschiedene Geldautomaten bzw. Banken in deinem Reiseland aus. Die Gebühren sind von Bank zu Bank unterschiedlich und fallen bei manchen Automatenbetreibern erst gar nicht an. Diese Banken, die einen Geldautomaten ohne Barabhebungsgebühr betreiben, werden zwar immer seltener, aber es gibt sie.

Patrablo-Tipp:
Die besten Erfahrungen haben wir mit den „einheimischen“ bzw. lokalen Banken gemacht. Als Beispiel dient die Bank of Scotland bei unserem Besuch in den Highlands. Dies war die einzige Bank, die wir in Schottland gefunden haben, welche keine zusätzlichen Gebühren am Automaten verlangt hat. Dafür haben wir aber auch vier verschiedene Banken ausprobiert, bis wir einen Automaten ohne Gebühren gefunden hatten.

Wenn du Bargeld abhebst wird dir oft angeboten, den Betrag in EUR oder in der Landeswährung zu verbuchen. In diesem Fall solltest du IMMER in Landeswährung bezahlen, da der Wechselkurs bei den EUR Angeboten meist sehr viel schlechter als der reguläre Wechselkurs ist. Die Banken erheben für diesen Service oft zusätzliche Gebühren, welche im Wechselkurs versteckt werden. Da du wahrscheinlich eine Kreditkarte nutzt, bei welcher kein Auslandseinsatzentgelt anfällt, bekommst du nur den regulären Wechselkurs berechnet und zahlst sonst keine weiteren versteckten Kosten.

Sonstige Anforderungen an eine Kreditkarte zum Reisen?

Neben den Kosten die entstehen können, gibt es noch eine Reihe weiterer Anforderungen, die eine Kreditkarte zum Reisen erfüllen sollte. Dabei spielt das Thema Sicherheit und auch usability (Benutzerfreundlichkeit) eine große Rolle.

TAN Verfahren

TAN Liste, mobileTAN und chipTAN

Auf das TAN (Transaktionsnummer) Verfahren sollte auch ein wenig Augenmerk gelegt werden. Der ein oder andere von euch ist vielleicht in dem Alter, in dem man noch die nervigen TAN Listen kennt. Falls du etwas jünger bist wirst du dich fragen, was das ist. Die Antwort für dich ist ganz einfach: Zum Glück ist eine TAN Liste in den meisten Fällen etwas aus der Vergangenheit und fast komplett abgeschafft. Ein TAN Verfahren, das auf einer Liste basiert, welche man auf Reisen auf keinen Fall verlieren sollte, ist auch sehr unpraktisch.

Auch die Verfahren von mobileTAN und chipTAN sind für das Reisen nicht unbedingt die beste TAN Lösung. Warum fragst du dich vielleicht?

chipTAN:
Beim ChipTAN wird ein zusätzliches Gerät verwendet, in welches du deine Kreditkarte oder Girokarte steckst und in Zusammenspiel mit dem Online-Banking eine für die Transaktion gültige TAN generierst. Dieses Gerät musst du auf Reisen immer dabei haben und es darf nicht kaputt oder verloren gehen. Wenn doch hast du ein echtes Problem, da viele Banken ihre eigenen Geräte haben und du somit darauf angewiesen bist, dass deine Bank dir das Ersatzgerät ins Ausland sendet.

mobileTAN:
Bei diesem TAN Verfahren bekommst du die für die Transaktion gültige TAN per SMS auf dein Handy gesendet. Dies ist erst einmal sehr gut und funktioniert meist problemlos. Beim Reisen kaufst du dir aber wahrscheinlich eine SIM-Karte in deinem Reiseland, da dies viel günstiger ist wie die Auslandsgebühren deines eigenen Vertrages. So musst du für jede TAN, die du erhältst, deine SIM-Karte im Handy wechseln (es sei denn du hast ein Dual-Sim Handy).

pushTAN

In unseren Augen ist das für Reisen am besten geeignete TAN Verfahren das pushTAN Verfahren. Dabei wird die für die Transaktion benötigte TAN auf eine eigens dafür zuständige App gesendet. Dabei hat jeder Anbieter seine eigene App und eigenen Namen dafür. Im Grunde steht aber immer das pushTAN Verfahren dahinter. Dabei wird eine eindeutige Beziehung zwischen der App bzw. deinem Handy* und der Bank hergestellt. Es ist somit nicht möglich, kurz ein anderes Handy dafür zu verwenden. Natürlich gibt es aber Verfahren, um ein neues oder anderes Handy zu verknüpfen.

Trotz dieser „Einschränkung“ auf nur ein Gerät, ist dies in unseren Augen das praktikabelste TAN Verfahren auf Reisen. Schließlich ist heutzutage unser Mobiltelefon sowieso immer dabei und einer deiner wichtigsten Reisebegleiter. Warum also dieses (leider) fast lebensnotwendige Endgerät nicht auch für das TAN Verfahren nutzen?

Informiere dich trotzdem vielleicht vorher darüber, wie die Verknüpfung zu einem neuen Mobilgerät funktioniert. Schließlich kann es passieren, dass dein Handy kaputt geht oder sogar geklaut wird und du ein anderes Gerät verknüpfen musst. Wir haben dieses Spiel einmal kurz vor bzw. am Anfang unserer Reise mit gemacht und können dir sagen, dass die Verfahren gewisse Herausforderungen bereit halten (was auch gut ist, weil es vor Betrug schützen soll). Wenn du im Ausland bist, kann es eventuell noch komplizierter sein.

Kreditkartenlimit

Auch auf das Kreditkartenlimit solltest du ein wenig achten. Schließlich kann es passieren, dass du auch größere Summen wie Flüge oder Touren bezahlen musst. Wenn du dann an ein Limit stößt, kann das echt nervig sein. Oft ist nicht direkt ersichtlich das es am zu geringen Limit liegt. Somit informiere dich im Voraus darüber wie hoch die Limits für deine Kreditkarte sind und wie du diese eventuell erhöhen kannst. Die gängige Art sein Limit zu erhöhen, ist im Voraus Geld auf die Karte zu überweisen. Der gängigste Begriff dafür ist Prepaid – du verbrauchst also ein Guthaben, dass du bereits vorher „bezahlt“ hast. Hab also deinen Kontostand immer im Blick und reagiere rechtzeitig.

Das Limit der Karte hängt meist davon ab, wie viel Geld monatlich auf deinem Konto eingeht. Wenn du ein festes Einkommen (kann auch gespartes Geld von einem Sparbuch sein) hast, ist dein Limit meist etwas höher.

Kartengesellschaft

Der Begriff Kartengesellschaft ist vielleicht erst einmal unbekannt für dich. Wenn wir dir aber verraten was dahinter steckt, wirst du ganz schnell etwas damit anfangen können. Im Grunde verbirgt sich dahinter der Anbieter der Karte. Die größten und bekanntesten sind Visa und Mastercard und werden inzwischen weltweit fast überall anerkannt. Trotzdem kann es sein, dass du nicht immer überall mit deiner Karte bezahlen kannst. Informiere dich also bevor du einkaufen willst, ob die Leistung mit deiner Karte überhaupt bezahlt werden kann.

Wir hatten auf unseren Reisen mit Visa (fast) nie Probleme. Bei unseren Reisen vor der Weltreise legten wir immer Wert darauf, jeweils eine Visa und eine Mastercard dabei zu haben. Wir bezahlen aber immer mit unserer Visa Karte und hatten nie Probleme. Es gab in der Vergangenheit genau einen Fall, wo die Visa nicht akzeptiert wurde und wir die Mastercard nutzen mussten. Frag uns aber bitte nicht wann und wo das war. Wir können uns nur an den Fall erinnern und dass wir genügend Bargeld gehabt hätten. Somit wäre die Mastercard nicht notwendig gewesen.

Buchungsvariante

Auch über das Thema Buchungsvariante möchten wir kurz mit dir sprechen. Die gängigsten Buchungsvarianten sind die sogenannte ChargeKarte und die DebitKarte. Manchmal gibt es auch eine Kombination aus beidem. Der grundlegende Unterschied liegt darin, dass bei der ChargeKarte die Abrechnung erst am Ende eines gewissen Zeitraumes stattfindet. Meist im Zeitraum von einem Monat und am Ende des Monats. Somit bekommst du sozusagen für alle Zahlungen, die du in einem Monat tätigst, einen Kredit bis Ende der Zahlungsfrist. Daher auch der Name Kreditkarte. Dies ist die im Ausland am weitesten verbreitete Kreditkarte und hat somit die höchste Akzeptanz. Sie impliziert nämlich, dass du kreditwürdig bist.

Bei einer Debitkarte wird die Abbuchung von deinem Konto direkt (spätestens 2 Tage später) vorgenommen und ist somit mit einer normalen Girokarte (EC-Karte) vergleichbar. Dadurch sind diese Karten wesentlich leichter zu bekommen, da keine Kreditwürdigkeit notwendig ist. Dies macht in den meisten Fällen keinen Unterschied beim Bezahlen. Machmal kommt es leider aber zu einer Ablehnung und deswegen schreiben wir hier diesen Hinweis.

Mit einer Debitkarte kann es gerade bei Mietwagen- oder Hotelbuchungen im Ausland noch vereinzelt zu Problemen kommen und deswegen sei dir bewusst, welche Art von Kreditkarte du im Gepäck hast.

Welche Kreditkarte zum Reisen?

Nachdem wir dir die wichtigsten Gebühren, Begriffe und Funktionen ein wenig erläutert haben, kommen wir zum Kreditkarten-Vergleich. Das lange „Vorwort“ war uns aber wichtig, damit du auch verstehst warum wir uns für die unten vorgestellten Kreditkarten entschieden haben und wo ihre einzelnen Vor- und Nachteile liegen.

An Angeboten für Kreditkarten mangelt es auf dieser Welt wahrlich nicht und sich in diesem Dschungel zurecht zu finden, ist gar nicht so einfach. Wenn man allerdings auf zwei Dinge besonders Wert legt, grenzt sich die Auswahl schnell sehr stark ein.

Inzwischen haben wir gemeinsam festgestellt, dass man bei den Gebühren viel Geld sparen kann und es aber auch noch den ein oder anderen Punkt zu beachten gibt. Trotzdem legen wir das Hauptaugenmerk auf die Gebühren. Mit all den anderen Themen kann man sich arrangieren, wenn man es im Voraus weiß. Somit haben wir im Grunde zwei Hauptanforderungen an eine Kreditkarte zum Reisen:

  1. Eine Kreditkarte ohne Kontoführungegebühren
  2. Eine Kreditkarte, die keine Auslandsgebühren erhebt.

Im Folgenden stellen wir dir drei verschiedene Kreditkarten vor, welche in unseren Augen fürs Reisen optimal geeignet sind.

GeldinstitutDKBHanseaticTomorrow
TarifAktivkundeGenialCardZero
KartengesellschaftVisaVisaVisa
inkl. GirokontoJaNeinNein
Kontoführungsgebühren0€0€15€ inkl.
CO₂-Fußabdruck kompensieren
Auslandsentgelt0%0%0%
Rückerstattung AutomatengebührXXX
Kreditkartenlimit500 €je nach Geldeingang
(bis zu 2.500 €)
k.A.
TAN VerfahrenpushTANpushTAN
BuchungsvarianteDebitDebitDebit

Direkt zur DKB*

Direkt zur Hanseatic

Direkt zur Tomorrow

Unsere Empfehlung Kreditkarte zum Reisen

Nachdem wir dir jetzt einen Einblick in das Thema Kreditkarte zum Reisen und einen Überblick über die verschiedenen Anbieter gegeben haben, wollen wir zum Schluss erzählen, mit welcher Kreditkarte wir aktuell unterwegs sind.

DKB Kreditkarte

Wir reisen im Moment nur mit unserer Platz 1 Kreditkarte, der DKB Visa als Aktivkunde. Wir sind von den Leistungen der Karte überzeugt und konnten bisher nichts negatives finden. Das Onlinebanking mit der App oder der Website ist (für uns) intuitiv und wir hatten bisher noch keine Probleme damit. Das Leistungsspektrum der DKB, als Aktivkunde, ist auf alle Reisende perfekt zugeschnitten. Wichtig ist dabei, dass du durch einen monatlichen Geldeingang von mind. 700 Euro Aktivkunde bleibst. Dies kannst du auch dadurch lösen, dass du dir von einem anderen Konto Geld auf das DKB Konto überweist. Wenn du mit dem Risiko leben kannst, dass du mit nur einer Kreditkarte unterwegs bist und im Problemfall vielleicht aufgeschmissen bist, reicht die DKB vollkommen.

Die Beantragung des DKB Cash Konto inklusive Kreditkarte* läuft problemlos und ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Danach musst du noch ein Videoident-Verfahren durchlaufen und ein paar Tage später liegt die Karte schon in deinem Briefkasten. Wir waren echt erstaunt wie schnell und unkompliziert das alles ging.

Bleibt es für uns nur bei der DKB?

Ganz sicher bleibt es nicht nur bei einer Kreditkarte (früher hatten wir noch andere Kreditkarten, welche wir gekündigt haben) und wir werden die Hanseatic oder Tomorrow Karte in Zukunft mit auf Reisen nehmen. Beide Kreditkarten haben uns bei unserer Recherche für diesen Text komplett überzeugt und wir konnten uns noch nicht für eine der beiden entscheiden. Bisher kommen wir jedoch auch gut nur mit einer Karte zurecht!