Zuletzt aktualisiert am 4. Januar 2023 von patrablo
Unser erstes Fernreiseziel war Nepal. Wie es dazu kam, kannst du in unserem ersten Reiserückblick zu Nepal nachlesen. Damals noch als Reisepaket gebucht und durchgeführt, haben wir bereits vor Ort angefangen uns zu informieren wie es wäre individuell nach Nepal zu reisen. In insgesamt drei Reiserückblicken nehmen wir dich mit auf Tour durch Nepal und du kannst mit uns gemeinsam Kathmandu sowie das Himalaya erkunden.
All unsere Nepal Erfahrung und die Begeisterung für dieses Reiseland möchten wir dir hier ein wenig näher bringen.
Fakten zu Nepal
Nepal gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und der Tourismus hat einen sehr großen Anteil am Bruttoinlandsprodukt. Trotz der Armut begegnen die Nepalesen einem immer offen und freundlich. Für alle Naturliebhaber ist Nepal ein absolutes Traumparadies. Neben den höchsten Bergen und der tiefsten Schlucht der Welt, hat Nepal auch einen Dschungel sowie eine Höhenwüste zu bieten. Eine Dschungelsafari mit Beobachtung von Nashörnern und Tigern ist genauso möglich wie eine Trekkingtour in die Basislager berühmter Berge. Mehr als 40% des Landes liegt übrigens auf einer Höhe von über 3000 Metern über dem Meeresspiegel und damit ist Nepal im Durchschnitt das höchst gelegene Land der Welt.
Nepal liegt in Südasien zwischen Indien und China (Tibet) und ist insbesondere durch seine Tempel sowie das Himalaya Gebirge bekannt. Das Stadtbild der Hauptstadt Kathmandu ist geprägt von zahlreichen hinduistischen und buddhistischen Schreinen. Das Land hat eine Fläche von 147.516 Quadratkilometern, die Amtssprache ist Nepali und die offizielle Währung sind Nepalesische Rupie (NPR). Nepal ist übrigens das einzige Land der Welt, welches keine rechteckige Nationalflagge besitzt.
All dies sind Gründe eine Reise nach Nepal zu unternehmen und sich von diesem besonderen Land mit seinen Einwohnern verzaubern zu lassen.
Einreise
Für deine Reise nach Nepal benötigst du ein Visum. Dieses beantragst du am besten vorher bei der nepalesischen Botschaft in Berlin oder einem der vielen Honorar Konsulate, die in ganz Deutschland verteilt sind. Nepal hat von diesen Konsulaten erstaunlich viele in Deutschland. Das Visa on Arrival ist aufgrund der Pandemie fast überall ausgesetzt und so musst du das Visa sowieso im Voraus beantragen.
Aufgrund der Pandemie empfehlen wir dir, dich immer über die aktuellen Einreisebestimmungen zu informieren. Am besten geht das auf der Homepage vom Auswärtigen Amt.
Patrablo-Tipp:
Die entsprechenden Einreisebestimmungen kannst du beim Auswärtigen Amt nachlesen. Besonders in der jetzigen Zeit können sich die Bestimmungen täglich ändern und somit ist es notwendig, sich spätestens kurz vor der Reise regelmäßig zu informieren.
Wir haben dazu einen extra Block in unserem Reise 1×1 im Beitrag Sicherheit geschrieben.
Klima
Wie bereits in der Einleitung geschrieben, hat Nepal von seiner Landschaft fast alles zu bieten. So ist das auch mit dem Klima bzw. Wetter. Im Grunde kann Nepal in drei geografische Zonen eingeteilt werden, wobei jede Zone ihr eigenes Klima hat.
In der Tiefebene gibt es ein warmes Klima, welches während des Monsuns auch sehr viel Luftfeuchtigkeit mit sich bringt. Ganz so wie man das aus dem asiatischen Raum in der Regenzeit kennt.
In den mittleren Höhenlagen herrscht ganzjährig ein angenehmes mildes Klima und nur in den Wintermonaten kann es nachts auch einmal kälter werden mit Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Im Hochgebirge gibt es fast das ganze Jahr niedrige Temperaturen. Besonders nachts kann es hier sehr kalt werden. Während des Monsuns fällt in der Höhe meist Schnee anstatt Regen.
Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Nepal sind die Monate März-Mai und Oktober-November. Gerade wenn du eine Trekkingtour im Himalaya unternehmen willst, ist dies die beste Zeit. Dadurch ist allerdings auch entsprechend Hochsaison. Von Juni bis September ist Monsun und es fällt 80%-90% des Jahresniederschlages in Nepal. Zu dieser Zeit ist eine Reise durch die niedriger gelegenen Gebiete ganz sicher spannend und die Preise durch die Nebensaison entsprechend günstiger.
Wir waren Ende März bis Mitte April in Nepal unterwegs und müssen sagen, dass wir zwar ein paar wenige, heftige, kurze Regenschauer hatten aber diese nie länger als einige Minuten dauerten. In Kathmandu war es bereits ziemlich warm und manchmal auch stickig. Im Khumbu-Tal sowie Gokyo-Tal im Himalaya Gebirge war es tagsüber angenehm warm und nachts nicht zu kalt (-15 Grad Celsius im nicht beheizten Zimmer auf knapp 5.000 Metern Höhe).
Sehenswürdigkeiten & Highlights in Nepal
An Sehenswürdigkeiten und Trekking-Gebieten mangelt es in Nepal nicht. In unseren Augen kommt man in Nepal nicht um ein Trekking drum herum. Das schöne bei Trekking in Nepal ist die Vielfältigkeit, die das Land bietet, und somit ist auch für jeden das passende dabei.
Unsere Trekking Packliste Nepal
Trekking mit oder ohne Agentur?
Wir empfehlen dir mit einem Guide sowie Träger los zu ziehen. An Agenturen mangelt es nicht. Wir können dir Krishna und sein Team von Fair Step Trekking ans Herz legen. Krishna war zusammen mit seinem Bruder mehrere Jahre Mitarbeiter auf dem Taschachhaus im Pitztal. Er spricht sehr gut englisch und auch deutsch und das Thema Nachhaltigkeit sowie faire Bezahlung aller Beteiligten ist ihm wichtig. Er wird dir einen guten Guide vermitteln und du bist in guten Händen.
Umstritten ist das Thema, ob man sein Gepäck von einem Träger tragen lässt. Die Kosten für einen Träger sind meist nur wenige Euros am Tag und das Geld zu sparen ist keine Ausrede wie wir finden. Der Gedanke einen persönlichen Träger zu haben, ist anfangs wirklich befremdlich und fühlt sich nicht besonders gut an. Das Thema ist aber wie wir im Nachhinein sagen können nicht nur aus diesem Blickwinkel zu betrachten.
Die Träger sind auf diese Arbeit angewiesen und ein Touristen Träger hat es um ein Vielfaches besser als normale Lastenträger. Ein Träger für Touristen trägt meist 30 kg. Pro Gast 12,5 kg und 5 kg eigenes Gepäck. Normale Lastenträger werden nach Gewicht bezahlt und so kommt es auch mal vor, dass ein kleiner Nepalese mit an die 80-100 kg Waren auf dem Rücken an dir vorbeiläuft. Wenn jeder sein Gepäck selber trägt, gibt es zu viele Träger und das Angebot regelt den Preis. So verdienen die Träger noch weniger und das Ganze ist ein endloser Kreis.
Wir empfehlen dir einen Träger (macht es auch für dich angenehmer) und dadurch schaffst du einen Arbeitsplatz. Du hilfst dem Träger am besten, wenn du einfach deine 12,5 kg nicht komplett ausschöpfst und es somit leichter für ihn machst. Julian hatte damals vorgeschlagen mit dem Träger für ein Stück zu tauschen. Das ging aber gehörig schief. Die Nepalesen tragen nämlich alle Lasten an einer Art Stirnband. Dafür ist unsere Muskulatur einfach nicht ausgelegt.
Sehenswürdigkeiten in Kathmandu
Dadurch, dass der einzige internationale Flughafen Nepals in Kathmandu ist, landet fast jeder Tourist früher oder später einmal in Kathmandu. In dieser Millionenstadt, die aus vielen verschiedenen Vierteln besteht, hat sich das Stadtviertel Thamel zur Touristenhochburg entwickelt. Hier reiht sich eine Unterkunftsmöglichkeit an die andere, es mangelt nicht an Straßenverkäufern und Restaurants finden sich ebenfalls genügend. Auch jede größere Outdoormarke hat in Thamel einen Store eröffnet beziehungsweise überall findet man Geschäfte für Outdoorzubehör. Dort kannst du oft auch Ausrüstung mieten.
Neben dem Viertel Thamel kannst du aber auch noch viele weitere tolle Orte in Kathmandu entdecken. Für deine Zeit in Kathmandu haben wir dir eine kleine Liste an Sehenswürdigkeiten zusammengestellt, die du auf jeden Fall besuchen solltest.
Ausflugstipps Kathmandu
Unsere Ausflugstipps in und um Kathmandu, einer Stadt voller Lebensfreude.
Transport in Nepal
Flughafen
Der einzige internationale Flughafen von Nepal ist der Tribhuvan International Airport in Kathmandu. Von hier aus werden auch die 40 regionalen Flugplätze innerhalb Nepals angeflogen. Einige dieser regionalen Flughäfen sind sogenannte STOL (Short Take-Off and Landing) Flughäfen. Der berühmteste dieser Flughäfen in Nepal ist sicherlich der Tenzing-Hillary Flughafen in Lukla. Dieser gehört zu den gefährlichsten Flughäfen der Welt und ist etwas ganz Besonderes.
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahn
Eine Bahn gibt es in Nepal nicht so richtig. Es gibt eine Strecke die von Indien nach Nepal fährt. Diese schafft es aber nicht bis nach Kathmandu. Zudem gibt es aktuell Bestrebungen, eine Bahnlinie quer durch Nepal zu bauen. Aber ob das etwas wird ist ungewiss.
Bus
Das günstigste und ein weit verbreitetes Verkehrsmittel in Nepal ist der Bus. Mit diesen kannst du quer durch das Land fahren und kommst in jede Region. Einen richtigen Plan gibt es allerdings irgendwie nicht so. In Kathmandu gibt es einen großen Busbahnhof und irgendwie sieht jeder Bus gleich aus. Bringe also Zeit mit und vor allem suche dir jemanden der dir hilft und der sich auskennt. Alleine wirst du in diesem Bus-Chaos nur schwer zurechtkommen. Ein paar Reisende hatten uns erzählt, dass sie den Bus über eine Agentur gebucht haben und diese auch jemand geschickt hat, um sie in den richtigen Bus zu setzen. Dies ist absolut empfehlenswert und kostet bei den niedrigen Preisen ganz sicher keine Unsummen.
Taxi
Das Taxi oder ein Privatfahrer ist sicherlich die einfachste und bequemste Art der Fortbewegung in Nepal bzw. in Kathmandu. Der Preis hierfür ist zwar höher als mit einem Bus aber im Vergleich zu anderen Ländern sehr niedrig. Genaue Preise können wir dir nicht nennen, da diese Dinge in unserer damaligen Reise inkludiert waren. Falls du einen Tagesausflug in Kathmandu planst und an mehreren Stationen halten möchtest, kann auch das Buchen eines privaten Fahrers eine Option sein, welche sogar günstiger ist. Dein Hotel ist dir dabei sicher behilflich.
Roller/Motorrad
Wie in vielen asiatischen Ländern ist das Fortbewegungsmittel Nr. 1 der Einheimischen ein Zweirad. Diese fahren Kreuz und Quer durch Kathmandu und sind oft mit mehr als zwei Menschen besetzt. Es kann schon einmal vorkommen, dass eine fünfköpfige Familie auf einem Motorrad an dir vorbeifährt. Wenn du es dir zutraust mit einem Roller oder Motorrad durch Kathmandu zu fahren, ist das sicher eine interessante Erfahrung. Wir nehmen wahrscheinlich doch lieber das Taxi :-).
Fun-Fact:
Du wirst feststellen, dass in Nepal nur der Fahrer eines Motorrades oder Rollers einen Helm trägt. Für diesen ist es nämlich gesetzlich vorgeschrieben. Der Rest auf dem Zweirad trägt meist keinen Helm. Die Regierung wollte dies vor einigen Jahren ändern und hat ein Gesetz zum Tragen eines Helmes für alle Mitfahrer erlassen. Da sich aber niemand an dieses gehalten hat, war die Polizei so überlastet, dass dieses Gesetz nach einigen Wochen wieder zurückgenommen wurde. So fahren jetzt von fünf Leuten auf dem Motorrad eben vier ohne und einer mit Helm.
Rund ums Geld Nepal
Die Währung in Nepal sind Nepalesische Rupie (NPR). Ein EUR sind dabei etwa 140 NPR. Das heißt du hast später einiges an Geld in der Tasche, wenn du nur ein paar Euros in Rupien wechselst. Der höchst mögliche Schein ist 1000 Rupie. Achte beim Geldwechseln darauf, dass du einiges an kleinen Scheinen bekommst. Diese benötigst du wesentlich öfters als die 1000er. Ein Trick vieler Händler ist es nämlich auch zu behaupten, sie hätten kein Wechselgeld für große Scheine und so steigt dein Preis. Wie es sich mit Geldautomaten in Nepal verhält können wir dir nicht sagen. Im Touristenviertel Thamel wirst du sicher fündig. Falls du in eine Wechselstube gehst, musst du dein Reisepass mitnehmen. Dies ist wie in vielen anderen Ländern Pflicht zum Geld wechseln.
Falls du noch auf der Suche nach der richtigen Kreditkarte zum Reisen bist, schau mal in unserem Reise 1×1 zum Thema Kreditkarte vorbei.
Unterkunft Nepal
Wie in jedem Reiseland gibt es auch in Nepal jegliche erdenkliche Art von Unterkunft. Sicher wirst du sogar das ein oder andere Apartment auf den klassischen Plattformen finden. Die Standard Unterkünfte sind allerdings sicher Hotel und Hostel, wenn du dich in Kathmandu bewegst. Auf deiner Trekkingtour ziehst du dann meistens in ein sogenanntes Teahouse (Lodge/Guesthouse) oder sogar in ein Zelt ein.
Hostel
In Nepal mangelt es nicht an Hostels. Gerade im Touristenviertel Thamel in Kathmandu wirst du ganz sicher fündig und musst nicht viel bezahlen, auch wenn das Viertel im Vergleich zu anderen Gegenden teurer ist.
Hotel
Wenn du etwas mehr Luxus möchtest, kannst du auch in einem Hotel absteigen. Die Preise für die Hotels sind in unseren Augen durchaus vertretbar und wer gerne seine Ruhe hat, findet in Kathmandu ganz sicher ein Hotel passend zum jeweiligen Budget.
Wie wir unsere Unterkünfte finden, haben wir dir in einem separaten Artikel zusammengefasst.
Teahouse
Wenn du auf einer Trekkingtour bist, wirst du wahrscheinlich in einem sogenannten Teahouses unterkommen. Dies sind kleine Lodges, die meist Doppelzimmer anbieten. Das „Bad“ ist dabei auf dem Gang und besteht meistens aus einer Toilette (Loch im Boden) mit einer Regentonne als Klospülung sowie ein separates Waschbecken, um Zähne zu putzen oder ähnliches. Die Zimmer sind nicht beheizt und im Endeffekt hältst du dich dort sowieso nur zum Schlafen auf. Die einzigen beheizten Räume sind die großen Essenräume, in welchem man zusammensitzt und gemeinsam Zeit verbringt. Wir fanden die Lodges, die unser Guide gewählt hat, immer super komfortabel und für uns gab es nie etwas auszusetzen.
Kulinarisches Nepal
Nationalgericht Dal Bhat
Dein Hunger wird in Nepal sicherlich ohne Probleme gestillt. Das Nationalgericht in Nepal ist Dal Bhat mit Gemüse der Saison, welches oft als eine Art Gemüse-Curry verarbeitet ist. Dal heißt Linsen und Bhat heißt Reis. Bei Dal Bhat bekommst du also eine Art Linsensuppe mit Reis und Gemüse auf den Teller. Absolut lecker und super sättigend.
Der Werbespruch einer Trekking-Agentur lautet sogar: Dal Bhat Power, 24 Hour.
Weitere Leckereien
Eine weitere Spezialität in Nepal sind sogenannte Momos. Dies sind gefüllte Teigtaschen, die entweder frittiert oder gegart werden. Bei der Füllung gibt es alle möglichen Variationen. Von Gemüse oder Kartoffel Füllung, über Fisch und Fleisch (außer Rind) ist alles dabei. Dazu gibt es meist einen Dip, welcher auch mal würziger ausfallen kann oder einer Art Tomatensoße. Von der Zubereitung sind Momos mit Ravioli oder Maultaschen vergleichbar. Geschmacklich sind sie aber natürlich ganz was anderes und nicht zu vergleichen.
Die nepalesische Küche ist stark von der indischen und tibetischen Küche geprägt und all die oben genannten Spezialitäten bekommst du auch in Indien oder Tibet. Natürlich bekommst du in Nepal auch die klassischen indischen Gerichte wie jegliche Art von Curry oder Masala.
Für alle, die lieber alt bekanntes essen und lieber bei gewohnten Gerichten bleiben: Es gibt auch viele westliche Gerichte in Nepal. Besonders die italienische Küche findet man häufig. In entsprechenden Restaurants findet man aber auch Burger mit Pommes. Lediglich bei Fleisch und Fisch sollte man etwas aufpassen. Eine durchgehende Kühlkette ist nicht immer gewährleistet und dementsprechend würden wir nicht an jeder Straßenecke ein fleischhaltiges oder fischhaltiges Gericht zu uns nehmen.