Zuletzt aktualisiert am 13. Juni 2024 von patrablo

Das Thema Sicherheit auf Reisen ist so vielschichtig und man könnte bestimmt ganze Bücher damit füllen. Oft wird das Thema heißer gekocht als es zum Schluss ist und in diesem Kapitel möchten wir unsere Erfahrungen und Empfehlungen weitergeben.

Ein ganz großer Teil davon dreht sich um digitale Sicherheit auf Reisen. Dieses Thema wird in unseren Augen immer wichtiger, da die Internetkriminalität und damit verbundene Datensicherheit in unseren Augen oft unterschätzt wird. Aber auch die Themen wie schütze ich mich gegen das unfreiwillige abhandenkommen meiner persönlichen Sachen, wie finde ich alle wichtigen Informationen und Sicherheitshinweise zu meinem Reiseland, wollen wir auf dieser Seite ein wenig beleuchten. Den Anfang machen wir aber mit dem klassischen Thema wie schützen wir unsere Wertsachen auf Reisen.

Wertsachen auf Reisen schützen

Unter Wertsachen versteht jeder etwas anderes und somit ganz kurz erklärt, was Wertsachen auf Reisen für uns sind. Wertsachen sind für uns eigentlich alle Gegenstände, die wir auf Reisen dabeihaben. Schließlich haben wir uns gut überlegt, was wir für das Reisen wirklich benötigen. Sobald wir es benötigen, hat es einen entsprechenden Wert. Sonst könnten wir darauf verzichten und hätten es Zuhause gelassen. Das man manche Dinge schneller ersetzen kann und vielleicht weniger wichtig sind als andere steht außer Frage. Trotzdem möchten wir nichts davon verlieren oder gestohlen bekommen und somit sind alle unsere Gegenstände im Gepäck Wertsachen für uns.

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Falle erst gar nicht auf

Der beste Schutz auf Reisen ist, erst gar nicht aufzufallen. Natürlich ist das je nach Reiseland gar nicht so richtig möglich. Man wird immer sehen, dass du kein Einheimischer bist. Man sieht aber auch sehr schnell, ob du ein unerfahrener Tourist bist und es sich lohnt an dir dran zu bleiben oder man sich lieber jemanden anderen sucht.

  1. Wenn du etwas bezahlst, „wedle“ nicht mit deinem dicken Geldbündel herum, den du frisch aus dem Geldautomaten gezogen hast. So zeigst du den umliegenden Menschen, dass es sich lohnen könnte, bei dir etwas zu holen (gilt übrigens auch für Preisverhandlungen). Wir nutzen einfach zwei Geldbeutel. In unserem Tagesgeldbeutel (den wir auch manchmal tagsüber nachfüllen) haben wir immer relativ wenig Geld, um alles notwendige wie Essen, ein Souvenir oder Eintritt zu bezahlen. In unserem Reisegeldbeutel, den wir „sicher“ an uns oder im Rucksack* versteckt haben, sind dann größere Beträge, auf welche wir im Bedarfsfall zurück greifen können. Auf unserer aktuellen Tour mit unserem Van Vivaldi sind unsere Wertgegenstände wie höhere Bargeldbeträge, Reisepass & Co. sicher im Tresor verstaut.
  2. Die teure Kamera musst du nicht ständig um den Hals baumeln lassen. Wir packen unsere Kamera* nur aus, wenn wir auch Bilder machen wollen bzw. wenn wir sie brauchen. Die restliche Zeit ist sie in unserem Tagesrucksack*.
  3. Renne nicht herum wie ein Leuchtturm. Das fängt mit knalligen, auffälligen Tagesrucksäcken an, geht weiter über die teure Smartwatch* und endet bei auffälligem, teurem Schmuck. Wir haben für unsere Tagesrucksäcke zum Beispiel absichtlich dunkle und unauffällige Farben gewählt. Unseren Ehering aus Gold tragen wir je nach Reiseland auch eher selten. Kleidung ist ebenfalls ein Punkt. Touristen erkennt man oft an der Kleidung, da sie sich komplett anders als die Einheimischen oder Menschen, die schon länger dort leben, kleiden.
  4. Meide einsame Gassen und gerade im dunkeln zwielichtige Gegenden. Falls deine Unterkunft in solch einem Viertel (sind meist günstiger) liegt, sei einfach früh genug zurück und falls es doch mal später wird, nehme dir lieber ein Taxi.

Wichtige Erkenntnis Sicherheit auf Reisen

Das wichtigste aber zum Schluss:
Es gibt zwar überall kriminelle Menschen, die einem schaden wollen, aber die sind zum Glück in der Unterzahl. Die meisten Menschen, denen du auf deiner Reise begegnen wirst, sind das genaue Gegenteil. Freundlich, offen und sehr nett. Gerade die Menschen, die sehr wenig haben, sind die freundlichsten und offensten Mitmenschen, durften wir erleben (unsere Reise nach Nepal hat uns da einiges gelehrt).

Falls du doch ausgeraubt werden solltest, wehre dich nicht, sondern gib deine Wertsachen ab. Keine Kamera, kein Geld oder sonst etwas ist es wert, verletzt zu werden. Wenn die Gegenstände versichert sind, bekommst du diese sowieso ersetzt. Du hast zwar Papierkram und jede Menge Bürokratie am Hals, aber dafür bist du hoffentlich unverletzt und nur mit einem Schrecken davongekommen.

Wertsachen in der Unterkunft sicher verstauen

Wenn wir in der Unterkunft unsere Wertsachen zurücklassen, schließen wir diese in unseren 12 Liter Pacsafe* ein. Diese wirklich tolle Erfindung ist zwar kein Tresor, aber verhindert, dass Gelegenheitsdiebe zuschlagen. Die meisten Diebstähle von Wertsachen passieren durch die Gelegenheit, die sich ergibt. Zum Beispiel der teure Laptop*, den du im Hostel noch schnell unter das Kopfkissen schiebst, bevor du essen gehst und du dabei beobachtet wirst. In einem Schlafsaal mit vielen Leuten, die kommen und gehen, die absolute Gelegenheit für jemanden diesen mitzunehmen.

Selbst in einem Einzelzimmer oder einem Apartment schließen wir unsere Laptops und die Kamera* (wenn wir sie nicht dabeihaben) in den Pacsafe ein. Falls jemand einbricht muss es nämlich schnell gehen, und je nachdem ist dem Dieb das Aufbrechen des Pacsafes zu langwierig.

In unserem 12 Liter Pacsafe passen beide Laptops, die Kamera mit einem Objektiv*, unser Bargeld, Dokumente und ab und zu sind auch noch die Tauchcomputer* und die GoPro* mit drin. Dann ist aber Tetris spielen angesagt. Interesse an unserer Technik, die wir auf unseren Reisen dabei haben? Dann schau doch mal hier vorbei!

Patrablo-Tipp:
Falls ihr nicht wisst, wo ihr den Pacsafe* fest machen sollt. Ein Tischbein oder Stuhlbein eigen sich natürlich nicht besonders. Wir werden meistens im Bad unserer Unterkunft (wenn ihr ein eigenes Bad habt) fündig. Ansonsten schaut mal am Bettgestell, dort gibt es auch oft ein paar Möglichkeiten.

Digitale Sicherheit auf Reisen

Wie bereits in der Einleitung geschrieben ist das Thema digitale Sicherheit etwas, was uns ebenfalls am Herzen liegt. Es gehört einfach zur Sicherheit auf Reisen dazu. Das könnte an Julians ehemaligem Job liegen. Das Thema Datensicherheit wird nicht nur beim Reisen unterschätzt, aber dort ist man meist besonders anfällig.

Sicher im öffentlichen WLAN

Beim Reisen sind öffentliche WiFi Netzwerke dein größer Freund. So kannst du die Zeit am Flughafen nutzen, um noch einmal die E-Mails zu checken, im Café noch schnell Nachrichten mit Freunden austauschen oder sogar einen kompletten Blog von unterwegs schreiben (wie wir auf unserer Tour durch Europa mit dem Mini-Camper). Diese öffentlichen Netzwerke sind meist aber nicht sehr gut konfiguriert und bieten jede Menge Möglichkeiten für kriminelle Mitmenschen.

Wusstest du, dass es ganz leicht ist in einem WLAN den Datenverkehr auszulesen bzw. eventuell auf deine Daten des Laptops oder Handys* zuzugreifen?

Daher solltest du entsprechende Datenfreigaben auf deinem Laptop oder Handy deaktivieren. Sonst kann jeder im Netzwerk auf diese freigegebenen Daten zugreifen. Wenn du nicht weißt wie das geht, schau einfach mal im World Wide Web nach Tipps für dein Endgerät nach. Wir wollen hier nur Anregungen geben, schließlich sind wir ein Reiseblog und kein Technikratgeber 🙂 .

VPN auf Reisen

Die beste Lösung sich in öffentlichen WLANs zu schützen, ist die Nutzung eines VPN. VPN steht für virtual private network und ist im Grunde ein Tunnel für euren Datenverkehr zu einem Ort, der sicherer ist als das öffentliche Netzwerk. Dafür gibt es jede Menge Anbieter im Internet, welche im Grunde alle das gleiche anbieten. Wir haben uns für NordVPN* entschieden und sind bisher sehr zufrieden.

Ganz sicher seid ihr mit einem VPN Anbieter auch nicht. Schließlich wisst ihr nicht, ob der VPN Anbieter selbst euren Datenverkehr abhört. Die Wahrscheinlichkeit ist aber viel geringer als in einem öffentlichen Netzwerk, dass wirklich jeder nutzen kann.

Die einzige VPN Lösung, der du wirklich komplett vertrauen kannst, ist, wenn du dir selbst ein VPN mit deinem eigenen Internetanschluss Zuhause aufbaust.

Backup deiner Bilder und Daten

Ein weiteres Thema, was bereits Zuhause oft vernachlässigt wird, ist ein Backup deiner Daten zu erstellen. Auf Reisen wird dies aber noch viel, viel wichtiger wie wir finden.

Wie schnell ist die Kamera* mal aus der Hand gerutscht oder das Smartphone* mit allen Reisefotos im Meer baden gegangen. Besonders weh tut so etwas am Ende des Urlaubs oder nach mehreren Monaten Weltreise ohne ein Backup. Eigentlich reicht aber auch ein schöner Ausflug mit vielen tollen Bildern. Am nächsten Tag passiert das Unglück und weg sind all diese einmaligen Erinnerungen. Das kann einem ganz schön die Reise vermiesen.

Aus diesem Grund sichern wir fast jeden Abend, spätestens nach einem tollen Ausflug unsere Bilder auf unsere Festplatte. Von dieser Festplatte machen wir in regelmäßigen Abständen noch einmal ein Backup. So haben wir alle Bilder mindestens an zwei Orten gespeichert. Manchmal auch noch auf dem Gerät selbst und somit dreimal. Die Festplatte mit dem Backup verstecken wir immer in unserer Unterkunft bzw. bewahren sie separat von unserer SSD auf, welche wir hauptsächlich nutzen. Falls wir mal ausgeraubt werden, hoffen wir, dass nur eine der beiden Festplatten gefunden wird.

Unsere Festplatten:

Lacie Rugged Mini 4 TB*SanDisk Extreme Portable SSD*

Einen Cloud Speicher nutzen wir aktuell nicht. Bei den Datenmengen, die bei uns durch Bilder und Videos anfallen, bräuchten wir eine hohe Bandbreite, um ständig die neuen Backups hochzuladen. Uns reichen die zwei unabhängigen Festplatten im Moment voll und ganz aus.

Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass wir uns in Zukunft eine cloudbasierte Lösung zulegen werden.

Verschlüsselung deiner Daten

Der letzte Punkt unserer kleinen Reihe zum Thema digitale Sicherheit auf Reisen ist das Thema Verschlüsselung deiner Daten. Jede unserer Festplatten ist verschlüsselt. Sollte also jemand doch einmal unsere Laptops oder Festplatten klauen, kann er dies lediglich formatieren und als leere Festplatte wieder verwenden. Unsere Daten wird er dank Verschlüsselung nicht so leicht bekommen.

Das gilt nicht nur für unsere Bilder und Videos, die wir auf der Reise machen, sondern auch für alle wichtigen Dokumente, die wir vor der Reise noch eingescannt haben. Da ist von Bankunterlagen, Steuerunterlagen über Eheurkunde bis hin zum Reisepass alles dabei.

Ganz sensible Daten haben wir noch einmal in einem zusätzlichen Programm in einen verschlüsselten Container gepackt.

Zusammenfassung – Digitale Sicherheit auf Reisen

Wie du gemerkt hast, ist das Thema sehr vielschichtig und kann sicher noch um den ein oder anderen Punkt erweitert werden. Jeder muss für sich selbst die Grenze ziehen und entscheiden wie wichtig ihm das Thema ist. Wir legen sehr großen Wert auf dieses Thema und schleppen lieber zwei Festplatten mit uns herum und geben jedes Mal beim Verwenden unser langes Passwort zum Entschlüsseln der Daten ein. Vorsicht ist besser als Nachsicht und die meiste Kriminalität findet inzwischen im Internet statt.

Bedenke dabei auch, dass du all deine Bankgeschäfte auf Reisen über das Internet durchführst. In den meisten Fällen wirst du (falls etwas passiert) den Schaden zurückerstattet bekommen. In der Zeit kann es aber passieren, dass du abbrechen musst, weil dir das Geld ausgegangen ist und die Rückerstattung noch, dank der Bürokratie, auf sich warten lässt.

Julian ist auf diesem Gebiet ein wenig durch seinen früheren Beruf vorbelastet und das Thema lässt ihn wahrscheinlich nie wieder los.

Alle Infos rund um das Reiseland

Sicherheitshinweise und Einreisebestimmung

Vor und manchmal auch während unserer Reise schauen wir regelmäßig auf der Seite des Auswärtigen Amtes nach den aktuellen Meldungen zu unserem nächsten oder aktuellen Reiseland. Hier erhältst du kompakt und gut sortiert die allgemeinen und aktuellen Reisehinweise was die Themen Sicherheit, Einreise, Zoll, Gesundheit und Aktuelle Informationen betrifft. Zusätzlich findest du auch die Website zur Botschaft deines Reiselandes sowie die Information zur deutschen Botschaft in deinem Reiseland. Du musst eventuell bzw. kannst im Voraus ein Visa für die Einreise beantragen (falls eines notwendig ist). In manchen Ländern ist aktuell noch das Visa bei Ankunft, dank der Pandemie, ausgesetzt und du musst vorher aktiv werden.

Hier geht es zur Website oder zu der App SicherReisen für IOS und Android des Auswärtigen Amtes.

Patrablo-Tipp:
Zusätzlich kannst du dich auf der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes registrieren. Wenn du auf der Elefand (Elektronischen Erfassung von Deutschen im Ausland) registriert bist, ist es für unsere Regierung im Ernstfall (Erdbeben, Vulkanausbruch, …) leichter Kontakt mit dir aufzunehmen. Umgekehrt haben sie bereits wichtige Daten von dir, wenn du Kontakt mit der Deutschen Botschaft in deinem Reiseland aufnehmen musst.

Das Ganze ist im Grunde kostenlos. Naja, nicht ganz, es ist eine Regierungsbehörde und somit bezahlst du durch deine Steuern dafür. Warum also nicht nutzen?

Zusammenfassung Sicherheit auf Reisen

Wie du gesehen hast, gibt es einiges zum Thema Sicherheit auf Reisen zu schreiben und erzählen. Hier haben wir dir unsere Tipps gegeben, die wir als wichtig erachten. Das wichtigste ist einfach gar nicht aufzufallen und Sicherheit auszustrahlen. Wenn dich jemand fragt, ob du das erste mal das Land besuchst, antworte niemals mit Ja (es sei denn du vertraust dieser Person). So outest du dich als eventuell unwissend sowie unerfahren und gibst für deinen Gegenüber „leichte Beute“ ab.

Dass hat uns bei unserem ersten Bangkok Besuch, bei der Taxifahrt vom Flughafen in die Stadt, ganz sicher einige Euros gekostet. Es war mitten in der Nacht, wir waren ziemlich kaputt vom langen Flug und wollten nur noch ins Hotel. Beim Einladen der Taschen fragte der Taxifahrer, ob wir das erste Mal in Thailand seien und Julian sagte direkt Ja. Danach wurde uns direkt lange und ausführlich erklärt, dass in den „großen“ Taxis (wir hatten eine Art Bus) immer mit Festpreis gefahren wird und das Taxameter nicht verwendet wird. Wir haben zwar noch etwas verhandelt, mussten im Nachhinein aber zugeben, dass der Fahrer mit uns sehr gut verdient hat. Naja, wir wollten nur noch ins Bett, nachdem wir über 24 Stunden nicht geschlafen hatten, sei zu unserer Verteidigung gesagt.

Solche Erfahrungen muss man einfach machen und diese gehören in unseren Augen auch dazu. Erfahrungen mit Themen aus diesem Artikel wünschen wir aber keinem und deswegen haben wir dir auch Tipps dazu aufgeschrieben. Schließlich wäre es furchtbar, all seine Bilder der Reise zu verlieren oder Opfer eines durch die Gelegenheit entstandenen Überfalls zu werden.

Deswegen pass immer auf dich auf und behalte den ein oder anderen Tipp aus unserem Artikel Sicherheit auf Reisen im Hinterkopf.

Hab keine Angst,
aber sei vorsichtig!