Lofoten gehört sicher zu den berühmtesten Reisezielen Norwegens. An Sehenswürdigkeiten hat die Inselgruppe Lofoten ziemlich viel zu bieten. Das hat sich unter den Reisenden schon herumgesprochen und je nach Reisezeit bist du nicht alleine auf den vielen Inseln. An den klassischen Hotspots, von denen wir dir auch ein paar vorstellen werden, bist du nie alleine. Auch in der Nebensaison nicht. Es gibt aber auch noch Ecken auf den Lofoten Inseln, wo man in Ruhe und Abgeschiedenheit die Lofoten genießen kann. Lofoten hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten und sollte, wenn man in den Norden Norwegens vordringt, auf jeden Fall nicht ausgelassen werden.

Anreise

Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf die Inseln zu gelangen. Auf den Lofoten gibt es zwei kleine Flughäfen. Diese werden allerdings nur von Inlandsflügen aus Norwegen angeflogen. Das öffentliche Verkehrsnetz ist ebenfalls gut ausgebaut. Trotzdem ist unsere klare Empfehlung, mit einem Mietwagen oder dem eigenen Auto die Lofoten Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Wir haben mehrmals mit Reisenden gesprochen, welche nicht mobil waren. Diese konnten nur die Orte entlang der Buslinien ansteuern und kamen an vielen tollen anderen Ecken nicht vorbei.

Eine Kombination aus öffentlichen Verkehrsmitteln und Mietwagen ist die beste Möglichkeit die Insel zu erkunden, wenn du nicht die ganze Zeit einen Wagen haben kannst bzw. dir leisten möchtest.

Flugzeug

Tromsø

Der nächst gelegene größere internationale Flughafen liegt in Tromsø. Von dort sind es zwar immer noch ein paar Kilometer bis auf die Lofoten Inseln, aber unterwegs lassen sich schon einige schöne Ecken Norwegens entdecken. Tromsø selbst ist ebenfalls ein Besuch wert. Mach das am besten aber ohne den Mietwagen. Das Parken in Tromsø ist extrem teuer.

Alternativ kann man von Tromsø auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Lofoten Inseln fahren. Eine besondere Alternative dabei ist das Postschiff der Hurtigruten. Dieses fährt täglich von Tromsø Richtung Norden oder Süden und steuert auch das ein oder andere Ziel der Lofoten Inselgruppe an. 

Am Flughafen in Tromsø gibt es natürlich auch jede Menge Autovermietungen und du kannst dir dort bequem einen Mietwagen oder sogar Camper buchen. Unsere Tipps zur Mietwagen oder Camper Miete findest du in unserem passenden Text unter Reise 1 x 1.

Evenes

Der offizielle Flughafen für Lofoten liegt etwas nördlicher von Narvik, auf dem norwegischen Festland direkt vor den Lofoten. Die meisten Reiseagenturen lassen ihre Gäste dorthin fliegen. Evenes wird fast nur von Inlandsflügen angeflogen. Die meisten Verbindungen kommen dabei von Oslo, Andenes oder Bodø. Ein paar wenige Flüge in der Woche sind auch international und kommen zum Bespiel von Zürich oder Brüssel.

Von dort sind es mit dem Mietwagen nur knapp 100 km bis zum offiziellen Start (End) Schild für die Landschaftsroute über die Lofoten Inseln. Spätestens ab diesem Punkt beginnt das Feuerwerk der Lofoten Sehenswürdigkeiten.

Bus oder Bahn

Es ist sogar möglich, mit der Bahn bis kurz vor die Lofoten zu reisen. Es gibt Zugverbindungen von Hamburg oder Berlin nach Stockholm. Von dort kann man mit dem Nachtzug (Schlafwagen) bis nach Narvik. Weiter geht es mit dem Bus bis auf die Lofoten. Reisedauer knapp 30 Stunden, wenn man sich das in der Reiseauskunft der DB anzeigen lässt 😉 .

Auf den Lofoten selbst fahren einige Buslinien. Von Narvik fährt täglich ein Bus bis nach Å (dem südlichsten befahrbaren Punkt der Lofoten) und wieder zurück. So kommt man an der Hauptstadt Svolvær, einigen anderen großen Orten sowie auch dem berühmten Fischerdorf Reine sowie Å vorbei.

Fähren

Wer mit dem eigenen Auto von Süden kommt, kann die Fährverbindung von Bodø in Betracht ziehen. Diese erspart einem eine Strecke von ca. 650 km und 11 Stunden Fahrtzeit. Ein paar Euro Maut spart man sich auch. Die Fähre ist aber auch nicht ganz günstig (Stand März 2023 Fahrzeug bis 6m + 2 Personen ca. 100 Euro / Fahrzeug 6m-8m + 2 Personen ca. 230 Euro). Wenn man die Strecke der Lofoten nur einmal abfahren möchte, bietet sich die Nutzung der Fähre auf jeden Fall an.

Mit dem eigenen Fahrzeug

Von Hamburg bis auf die Lofoten sind es je nach Fährverbindung und Fahrstrecke von 2.200 km – 3.000 km, also ein ganz gutes Stück. Die günstigste Verbindung führt dabei über Schweden. In Schweden gibt es keine Straßenmaut und es sind auch keine Fähren für die Anreise notwendig. Lediglich zwischen Deutschland und Schweden kann man auf eine Fähre zurückgreifen, da diese teilweise wesentlich günstiger sind (je nach Wochentag und Uhrzeit), als die Fahrt über Dänemark (Brückenmaut der Belt Brücken sowie die Öresund Brücke/Tunnel).

Wer Norwegen durchfährt muss mit einigen zusätzlichen Kosten durch Maut rechnen. Diese werden durch eine eventuelle kürzere Strecke wieder gegengerechnet. Wer genügend Zeit hat, kann die Fahrt mit dem eigenen Auto auf jeden Fall in Betracht ziehen. Gerade wer einen Camper und etwas Zeit hat, sollte auf jeden Fall sein eigenes Fahrzeug mitbringen.

Die beste Reisezeit

Es gibt keine perfekte Reisezeit für die Lofoten Inseln. Jede Jahreszeit hat etwas besonders und die Lofoten sind ein Ganzjahres-Reiseziel. Natürlich mit entsprechend kühleren Temperaturen im Herbst und Winter. Durch den Atlantik sind die Temperaturen auf den Lofoten aber auch im Winter, verglichen mit den Orten im Inland auf gleichen Breitengraden, wesentlich milder. Hat man in Abisko (Schweden) hohe Minusgrade von bis zu -30 Grad Celsius, kann es auf den nördlicher gelegenen Lofoten nur um die -5 bis 0 Grad Celsius haben. 

Im Winter sind die Lofoten ein Traumziel, um Nordlichter zu beobachten oder Skitouren zu gehen. Die Landschaft hat etwas ganz besonderes und der Schnee auf den Bergen sowie das türkisfarbene Wasser des Atlantiks bieten einen einzigartigen Kontrast. Vom Berg bis ans Meer mit den Skiern oder dem Snowboard zu fahren, ist schon etwas Außergewöhnliches. Zumindest, wenn man hauptsächlich in den Alpen unterwegs ist 🙂 . Das Ganze ist im Grunde auch eine der Lofoten Sehenswürdigkeiten und alleine dafür lohnt sich eine Winterreise in den Norden Norwegens.

Noch auf der Suche nach passendem Touren-Equipment? Hier findest du unsere Splitboard Ausrüstung sowie allgemein Ausrüstung für das Tourengehen.

Badeurlaub auf den Lofoten?

Im Sommer ist es natürlich etwas voller auf den Lofoten. Es weht immer eine erfrischende Brise und auch die Mückenplage hält sich, im Vergleich zu anderen Orten in Norwegen, in Grenzen (Wind mögen die Biester nicht). Die vielen Berge laden zum Wandern ein. Das Wasser und das viele Grün lassen einen nicht mehr aus dem Staunen herauskommen. Badeurlaub ist trotzdem nicht drin. Es sei denn du stehst auf Wassertemperaturen, welche die 17 Grad Celsius normalerweise nie übersteigen.

Der Wind weht auf den Lofoten ganzjährig. So wie das am Atlantik üblich ist. Gerade im Winter kann es aber öfters zu starken Winden oder Sturmböen kommen. Wir mussten nicht nur einmal ein windschattiges Plätzchen für Van Vivaldi suchen, um nachts nicht richtig kräftig durchgeschüttelt zu werden.

Wir haben die Lofoten im Sommer 2020 sowie im Winter 2022 und Winter 2023 besucht. In Summe haben wir schon über 6 Wochen auf den Inseln verbracht und kennen uns daher ein wenig aus 🙂 .

Wetter auf den Lofoten

Das Wetter ist klassisches Wetter, wie es im Norden am Atlantik vorkommen kann. Im Sommer kann es auch mal an die 25 Grad Celsius geben, der Wind bringt dabei immer eine frische Brise vom Ozean. Im Winter ist es für den Breitengrad relativ mild und nicht zu kalt. Trotzdem kommen die Temperaturen in den Wintermonaten oft nicht über 0 Grad Celsius. Der Wind ist ein stetiger Begleiter. Spätestens auf dem Gipfel, merkt man das Lüftchen.

Das Thema Niederschlag spielt auf jeden Fall eine große Rolle auf den Lofoten Inseln. Im Durchschnitt regnet es ein Drittel des Monats. Egal in welchem Monat man sich befindet. Im Winter hat es natürlich etwas mehr Niederschlag und das bedeutet natürlich auch jede Menge Schnee. Das beschränkt sich in Norwegen übrigens nicht nur auf die Lofoten. In ganz Norwegen hat es je nach Region zwischen 112 – 160 Regentage im Durchschnitt.  

Mitternachtssonne und Polarnacht sind zwei Phänomene, die man in den Sommer – bzw. Wintermonaten auf den Lofoten erleben kann. Im Januar geht für ein paar Tage die Sonne erst gar nicht auf. In dieser Zeit kann man also rund um die Uhr Nordlichter genießen (sofern sie gerade aktiv sind). Im Sommer dann das Gegenteil. Im Juni und Juli geht die Sonne erst gar nicht unter und man kann selbst nachts um 1 Uhr noch einen Berg erklimmen oder die Aussicht bei einem schönen Lagerfeuer genießen.

Beide Phänomene konnten wir leider noch nicht selbst genießen. Zeitlich hat es irgendwie nie hingehauen. Lange Sommerabende mit einem fast nicht enden wollenden Sonnenuntergang haben wir aber schon in vollen Zügen genossen. Auch wenn die Sonne tatsächlich nach mehreren Stunden Sonnenuntergang wirklich untergegangen ist.

Bei dem wechselhaften Wetter ist gute Kleidung wichtig. Schau doch mal in unseren Packlisten vorbei, um zu sehen, wie wir uns gegen Wind und Regen schützen.

Unsere Top 5 Sehenswürdigkeiten auf den Lofoten

Es gibt natürlich noch einige mehr Sehenswürdigkeiten auf den Lofoten als nur diese fünf. Trotzdem finden wir, dass man diese fünf Orte gesehen haben sollte. Einige sind mit einer Wanderung verbunden bzw. es gibt an einigen Orten die Möglichkeit, eine kleine Wanderung durchzuführen, um einen noch besseren Ausblick zu haben. Lese einfach selbst und schau, ob du dir die Wanderung zutraust oder nicht.

Einen Liebling haben wir übrigens nicht. Jeder Ort ist etwas Besonderes und die Reihenfolge sagt nichts über unseren Favoriten aus. Wir finden, diese 5 Sehenswürdigkeiten sollte man auf den Lofoten besucht haben und dies ist in unseren Augen in 2-3 Tagen auch möglich. Wenn du mehr Zeit hast, ist das natürlich besser und du kannst noch mehr Sehenswürdigkeiten entdecken bzw. dir mehr Zeit für die einzelnen Sehenswürdigkeiten auf den Lofoten nehmen.

1. Lofoten Sehenswürdigkeiten – Reine

Eines der wohl bekanntesten Fotomotive der Lofoten und in Reine ist man nie alleine. Das aber irgendwie auch zu Recht. Das kleine Fischerdorf fast ganz im Süden der Lofoten zieht sich über mehrere kleine Inseln, welche mit einspurigen Brücken verbunden sind. Das Dorf ist geprägt von den klassischen roten Häusern wie sie hier im Norden normal sind.

An jeder Ecke findet sich ein schönes Fotomotiv und es gibt einige Orte, an denen man einen tollen Blick auf den Reinefjord oder die enge Hafeneinfahrt hat.

Reinebringen Besteigung 

Ein besonderes Highlight ist die Besteigung des Reinebringen. Sozusagen der Hausberg von Reine und auf fast jedem Bild, welches man von Reine sieht, ist er auch irgendwo im Hintergrund zu sehen. Auf den Reinebringen führt inzwischen eine super angelegte, sogenannte Nepaltreppe (die auch von Nepali errichtet wurde). Die Wanderung erfordert trotzdem einiges an Kondition. Die mehr als 1.800 Treppenstufen ziehen sich schon etwas und man kommt ziemlich ins schnaufen. Oben angekommen, bietet sich einem ein grandioser Ausblick auf den Ort, den Fjord und die umliegende Landschaft. 

Man sollte auf jeden Fall etwas zu trinken sowie etwas zum Überziehen einpacken. Auf dem Reinebringen ist es quasi nie windstill und auch wenn es im Ort schön warm war, kann es dort oben schnell kühl werden.

Im Winter ist die Besteigung fast unmöglich. Der Hang ist extrem steil und ziemlich lawinengefährdet. Im April 2022 haben wir den Reinebringen besteigen können, mussten allerdings zwei große Lawinenfelder queren, welche einige Wochen vorher scheinbar abgegangen sind. Man sollte sich auf jeden Fall im Voraus informieren und kein Risiko eingehen. Die Schneemenge spielt auf jeden Fall eine Rolle und der Gipfelanstieg liegt im Schatten. Das bedeutet, Altschnee kann hier auch im Frühling und Frühsommer lange liegen bleiben.

Spaziergang in Reine

Ein Spaziergang durch Reine lohnt sich immer, egal zu welcher Jahreszeit, egal bei welchem Wetter. Am Ortseingang (von Norden kommend) befindet sich auch das berühmte Fischrestaurant von Anita. Hier einen Fischburger zu essen ist angeblich ein muss. Wir haben 2020 gemeinsam einen probiert. Uns hat es nicht vom Hocker gehauen, wir essen aber echt selten Fisch und sind absolut kein Maßstab, was die Beurteilung von gutem Fischburger anbelangt. Inzwischen verzichten wir fast komplett auf den Verzehr von Meeresbewohnern.

Wer in Norwegen in ein Restaurant geht, sollte sich nicht über die Preise wundern. Das Essen in Restaurants oder Cafés ist in Skandinavien sehr hochpreisig und für Urlauber aus Deutschland und Österreich manchmal ein Schock. Wenn du aus der Schweiz kommst, wirst du dich über die niedrigen Preise freuen 🙂 .

Ein Spaziergang durch den Ortskern ist ebenfalls sehr zu empfehlen, aber auch der Ortsteil Horn mit der berühmten Holzbrücke, ist absolut ein Abstecher wert. Das Parken und halten entlang der schmalen Straße ist schwer und es empfiehlt sich auf einem der öffentlichen Parkplätze zu parken und alles zu Fuß zu erkunden. Fußgänger auf der Straße sind hier übrigens vollkommen normal und du fällst garantiert nicht negativ auf.

2. Lofoten Sehenswürdigkeiten – Kvalvika Bucht

Die Kvalvika Bucht gehört zu unseren absoluten Highlights was die Sehenswürdigkeiten auf den Lofoten betrifft und deswegen haben wir sogar einen eigenen Artikel dazu geschrieben. Zu welcher Jahreszeit du dort bist, spielt fast keine Rolle. Auch im Winter ist die Bucht eine Augenweide. Die beiden Surfer Inge Wegge und Jørn Ranum haben sogar ganze 9 Monate (über den Winter) in dieser Bucht verbracht. 

Die Kvalvika Bucht kann nur zu Fuß erreicht werden. Die Wanderung dorthin lohnt sich aber auf jeden Fall. Im Winter könnten Schneeschuhe* notwendig sein, das kommt aber auf die Bedingungen vor Ort an. Die können wir in diesem Artikel natürlich nicht voraussehen. Grödel* können wir für diese Tour im Winter auf jeden Fall empfehlen.

Wie du zu dieser Bucht kommst, was es dort alles zu entdecken gibt und warum du auf jeden Fall zusätzlich den Ryten besteigen solltest, erfährst du alles in unserem Artikel zur Kvalvika Bucht.

Wenn du noch nicht überzeugt bist, schau dir mal diese Bilder an. Sei ehrlich, für diesen Ausblick lohnt sich jede Wanderung.

3. Lofoten Sehenswürdigkeiten – Henningsvær

Henningsvær wird auch das Venedig des Nordens genannt und das passt irgendwie sehr gut. Dieses kleine Fischerdorf ist einfach urgemütlich und lädt zum Verweilen ein. Berühmt wurde das Dorf übrigens wegen seiner Hobby Fußballmannschaft. Diese wollte nämlich ein eigenes Spielfeld und hat kurzum eines gebaut. Es liegt am Ende der Inselgruppe und direkt am Atlantik. Vielleicht hast du ja schon einmal ein Bild davon gesehen.

Wir finden Henningsvær ist auf jeden Fall eine Sehenswürdigkeit, die du auf den Lofoten ansteuern solltest. Henningsvær ist nur knapp 15 Minuten von der Hauptroute E10 entfernt und allein die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis. Die Straße ist nicht besonders breit und man muss öfters mal eine der vielen Haltebuchten (mit M gekennzeichnet) nutzen. Kurz vor dem Dorf fährt man über zwei einspurige Brücken, welche mit einem Ampelsystem ausgestattet sind. Der Ausblick dabei ist atemberaubend.

Der Ort kann bequem zu Fuß besichtigt werden und du kannst einige Galerien und Boutiquen entdecken. Dabei wirst du immer vom Kreischen der Möwen begleitet. Die Möwen sind hier, da es auch einige große Fischfabriken gibt und die Seevögel auf einen leckeren Abfall hoffen. Wenn dir das schlendern zu viel wird, kannst du in einem der vielen Cafés eine Pause einlegen. Oder vielleicht doch gleich einen Fischburger essen?

Tørrfisk auch Stockfisch genannt

Wenn du in den Wintermonaten in Henningsvær bist, kannst du eine weitere Sehenswürdigkeit der Lofoten entdecken. Stockfisch oder auch Tørrfisk wie er bei den Einheimischen genannt wird, ist ein geköpfter und ausgenommener Fisch, welcher an der Schwanzflosse zum Trocknen aufgehängt wird. Das Ganze verbreitet einen stetigen fischigen Geruch und sieht manchmal nicht ganz appetitlich aus. Trotzdem gehört es zum Bild der winterlichen Lofoten. Teilweise werden die Köpfe ebenfalls aufgehängt, um daraus nach der Trocknung Fischmehl zu machen.

Parken kannst du direkt am Ortseingang auf einem großen, kostenpflichtigen Parkplatz. Es gibt keine kostenfreien Parkplätze in Henningsvær. Wenn du mit dem Camper unterwegs bist, kannst du etwas vor Henningsvær auf einem offiziellen, kostenpflichtigen Parkplatz übernachten und so das Flair des Fischerdorfes auch am Abend genießen. Vor der ersten Brücke gibt es ein paar Haltebuchten, welche zum Übernachten ebenfalls geeignet sind. Der Spaziergang ins Dorf dauert dann etwas, aber so haben wir dies bei unseren Besuchen immer gemacht.

Ein Besuch des Fußballfeldes darfst du dir auf jeden Fall ebenfalls nicht entgehen lassen. Die Felsen hinter dem Fußballfeld bieten sich übrigens super dafür an, den Sonnenuntergang zu genießen.

Wanderung auf den Festvågtinden

Wenn du gerne wandern gehst und auch vor anspruchsvollen Touren nicht zurückschreckst, können wir dir die Besteigung des Festvågtinden nahe legen. Dieser liegt etwas vor Henningsvær und bietet einen fantastischen Ausblick auf die vielen Inseln von Henningsvær. Wir haben den Berg bereits zweimal bestiegen und waren beim zweiten Mal wieder aufs neue vom Ausblick begeistert. Die Tour ist allerdings ziemlich anspruchsvoll und du musst absolut schwindelfrei sein. Falls das genau nach einer Tour für dich klingt, haben wir dir die Wanderung verlinkt. Im Winter und Frühling ist die Tour, welche durch sehr steile Hänge geht, aufgrund der hohen Lawinengefahr eher schwer zu begehen. Tue dies nur, wenn du dir ganz sicher bist, was du tust und diese Risiken abschätzen kannst. Es kommt ganz klar auf die Schneemenge an. Eventuell klappt nur der erste Teil der Tour, wobei man vom ersten Plateau bereits einen atemberaubenden Ausblick über Henningsvær hat.

Die Wanderung ist übrigens auch zweimal in unserem Reisetagebuch zu finden. Alle passenden Artikel über die Lofoten in unserem Reisetagebuch haben wir dir am Ende des Textes verlinkt.

4. Lofoten Sehenswürdigkeiten – Å i Lofoten

Das kleine Dorf Å am Ende der Lofoten, welches den kürzesten Dorfnamen der Welt trägt, spricht man als O aus. Das aber nur als Randinformation. Auf der Welt gibt es mehrere Orte, welche nur einen Buchstaben als Ortsnamen haben. Å ist bestimmt einer der berühmtesten dieser Orte. Der Ort mit dem längsten Ortsnamen, zumindest auf dem Europäischen Kontinent, heißt übrigens Llanfair­pwllgwyngyll­gogery­chwyrn­drobwll­llan­tysilio­gogo­goch. Da die 58 Buchstaben ziemlich lang und auch nicht ganz so leicht auszusprechen sind, wird das Dorf in Wales (Vereinigtes Königreich) auch oft nur Llanfairpwll ausgesprochen.

Aber zurück zum kleinen Ort Å am (Å)nde der Lofoten. So abgelegen und einsam wie es sich anhört ist es dort nicht. In Å endet die E10 und damit ist es der südlichste Punkt, welcher mit dem Auto zu erreichen ist. Das merkt man auch an den Besucherzahlen. Ein Selfie am Ortsschild ist angeblich ein absolutes muss. Wir sind keine Trendsetter und haben kein Selfie gemacht. Ein Bild vom Ortsschild aber schon 😉 .

Die Straße nach Å ist schmal und windet sich zwischen den vielen Häusern hindurch. Nach einem kurzen Tunnel, endet die E10 auf einem großen Parkplatz, der auf 6h begrenzt ist. Dort kannst du dein Auto abstellen, um die Gegend zu erkunden.

Spaziergang durch Å

Vom Parkplatz Richtung Süden führt ein kleiner Fußweg zu einem Aussichtspunkt. Diesen solltest du auf jeden Fall besuchen. Die Aussicht ist der Hammer und man sieht bei gutem Wetter sogar die Insel Værøy. Der Ort bietet sich nach der langen Fahrt für ein gemütliches Picknick an. Man ist hier zwar nie alleine, aber ein schönes, abgelegenes Plätzchen findet sich bestimmt immer.

Nach der Stärkung kannst du ein wenig durch Å schlendern. Das kleine Dort bietet viele schöne Fotomotive und sogar zwei Museen, die das Thema Fischfang sowie Tørrfisk behandeln (wie soll es auch anders sein). Das Thema Fisch ist auf den Lofoten überall präsent. Schließlich ist es neben dem Tourismus die Haupteinnahmequelle der Einwohner und das schon um einiges länger als der Tourismus. 

Lass dich einfach ein wenig treiben und genieße dieses einzigartige Flair in diesem süßen Ort.

Ågvatnet See

Vom Parkplatz in Å kann man perfekt eine Wanderung zum Ågvatnet See starten. Man kann am südlichen Ufer den See schön entlang wandern und hat gerade zu Anfang einen tollen Blick über den See und das Dorf mit dem dahinter liegenden Atlantik. Die Wanderung bis zum Ende des Sees ist nicht sonderlich anspruchsvoll, zumindest bei trockenen Bedingungen. Wir waren damals im nassen unterwegs und alles war etwas rutschig.

Am Ende des Sees kann man auf den Bergrücken des Mengelsdalstinden aufsteigen. Ab hier wird es allerdings steil und teilweise sehr ausgesetzt. Gerade bei Regen wird der sehr steile Wanderpfad zu einer Rutschbahn und wir haben die Tour am Bergrücken abgebrochen. Vom Bergrücken des Mengelsdalstinden kann man in die Bucht Stokkvika absteigen. Das war unser damaliges Ziel, dass wir leider nicht erreicht haben. Die Vernunft hat uns aber zur Umkehr bewegt und der rutschige Abstieg war ziemlich spannend.

Wir können eine Wanderung entlang des Sees auf jeden Fall empfehlen und hier kann man sehr schnell all dem Trubel der Lofoten und ganz besonders dem kleinen Ort Å schnell entfliehen.

5. Lofoten Sehenswürdigkeiten – Nusfjord

Allein die Straße nach Nusfjord ist schon ein Erlebnis. Auch als Fotomotiv ist sie sehr beliebt und gibt ganz schön was her. Die Straße verläuft direkt nach der Abbiegung von der E10 kerzengerade und dadurch eignet sie sich perfekt für ein Foto. Wir finden Vivaldi schmiegt sich auf dem Bild perfekt in diese winterliche Berglandschaft ein, oder?

Wenn du den Fotostop hinter dir hast (achte auf den Verkehr und gehe keine Risiken ein), geht es weiter durch atemberaubende Landschaft. Am Ende der teils schmalen Straße, landest du direkt in dem malerischen Dorf Nusfjord. Das Dorf ist klein und die Parkplätze sind begrenzt.

Inzwischen wird am Eingang Eintritt für den Besuch des kleinen Dorfes verlangt. Wir kamen bei beiden Besuchen (2020 wenig Tourismus durch die Pandemie & Winter 2023 Nebensaison) umsonst ins Dorf. In der Hauptsaison kostet es 100 NOK Eintritt pro Person (Stand Hauptsaison 2022). Um ehrlich zu sein, können wir dir keine Empfehlung geben, ob es sich für dich selbst lohnt, dies zu bezahlen. Der Ort ist wirklich nicht groß und man ist in maximal 30 Minuten durchgeschlendert. Im Gegenzug gibt es aber viele schöne Fotomotive und ein absolut authentisches, kleines Fischerdorf direkt in einem Fjord, dass es so auf den Lofoten kein zweites Mal gibt. Zumindest nach unserer Meinung.

Weitere schöne Ziele abseits der Touristenwege

Wenn du die E10 ein wenig verlassen willst und abseits der Touristenpfade unterwegs sein möchtest, können wir dir die Fahrt über die FV888 empfehlen. Diese verläuft zwischen Fiskebøl und Vestpollen am Atlantik entlang und das Highlight dabei bildet die Fahrt über den Grunnførfjord. Beschreiben kann man das nicht so richtig, deshalb schau dir einfach folgendes Bild an. Ist es nicht verlockend, mit dem Auto über diese schmale Straße zu fahren und dabei den Ausblick zu genießen?

Die gesamte Straße zieht sich durch eine schöne, abgelegene und noch nicht sehr touristische Landschaft wie wir finden. Zumal sich auf diesem Teilstück der E10 sowieso keine großen Sehenswürdigkeiten befinden.

Laukvik

Die FV888 führt auch an dem wunderschönen Fischerdorf Laukvik (oder Laukvika genannt) vorbei. Das Fischerdorf (wie soll es auch anders sein) hat einen wunderschönen Hafen und eine tolle Aussichtsplattform mit einem kleinen Leuchtfeuer/Leuchtturm. Im Winter gibt es hier eine der größten Stockfisch Anlagen, die wir auf den Lofoten gefunden haben. Wir fanden das ganze ziemlich beeindruckend, an den Geruch konnten wir uns jedoch nicht wirklich gewöhnen 😉 . Zudem werden in der Bucht des Hafens ab und zu Orcas gesichtet. Wir haben zwar nur noch die Rückenflosse gesehen und kein Foto schießen können, aber trotzdem war es ziemlich cool 🙂 .

In Laukvik gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz mit einem sehr guten Preis Leistungsverhältnis. Wir haben den Stellplatz bereits mehrmals angesteuert und können ihn zumindest in der Nebensaison sehr empfehlen (Hauptsaison evtl. zu wenige sanitären Anlagen für die Menge der Camper). Ein Spaziergang durch das Dorf ist auf jeden Fall zu empfehlen. Den Tag kannst du dann mit der Beobachtung des Sonnenuntergangs von der Hafenmauer aus beenden (sofern die Sonne überhaupt unter geht, Stichwort Mitternachtssonne).

Zusammenfassung Lofoten Sehenswürdigkeiten

Die Lofoten sind ein absolut lohnenswertes Reiseziel und etwas ganz Besonderes. Wenn du die Chance hast diese Inseln einmal zu besuchen, solltest du sie ergreifen.

Die Anreise nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, lohnt sich aber auf jeden Fall. Ob mit dem Flugzeug, der nachhaltigeren Alternative Bahn oder sogar dem eigenen Auto, alles ist problemlos möglich.

Für die Inseln selbst solltest du dir mindestens 3 Tage Zeit nehmen. Besser wäre eine Woche oder mehr. Wir haben schon etliche Wochen auf den Lofoten verbracht und entdecken immer wieder etwas Neues.

Das Wetter kann sehr wechselhaft sein und du solltest auch im Sommer mit Regen und Wind rechnen. Also packe auf jeden Fall Kleidung für alle Wetterlagen ein. Auch bei Ausflügen oder Wanderungen solltest du immer etwas zum Überziehen in deinem Rucksack haben.

In unserem Reisetagebuch findest du einige Einträge über die Lofoten. Schau doch mal rein und erfahre alle Details über unsere Zeit auf den Lofoten.

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Suchst du noch mehr Reisetipps für die Lofoten Sehenswürdigkeiten?

Bist du vielleicht der Typ Mensch, der gerne einen Reiseführer in der Hand hat? Wir können das absolut verstehen, auch wenn wir inzwischen nicht mehr so viele Reiseführer kaufen. Schließlich kommen wir mit Van Vivaldi durch unzählige Länder und haben gar nicht so viel Platz für all die Reiseführer, die wir benötigen.

In unseren früheren Urlauben waren Reiseführer allerdings Pflicht und deswegen können wir euch auch den ein oder anderen Reiseführer von entsprechenden Verlagen ans Herz legen.


50 Outdoor-Highlights auf den Lofoten*

Wanderführer Rother: Lofoten & Vesteralen*
Wanderführer Kompass: Lofoten bis Senja*

50 Best of Skitouren Europa*
(Super Buch und einige Touren auf den Lofoten enthalten)

Lofoten Fotografieren*
Norwegen Reiseführer

Marco Polo: Norwegen*
Lonely Planet: Norwegen*

Norwegen – Der Süden*
Norwegen – Der Norden*

Alternative Norwegen Reiseführer

Norwegen erleben*

Norwegen mit dem Wohnmobil*
4-Jahreszeiten-Camping Skandinavien*

Wanderführer Rother: Norwegen Süd*
Wanderführer Kompass: Norwegen Süd*

Alles für eine Tageswanderung auf den Lofoten

Die Lofoten laden förmlich zum Wandern ein. Auch wir haben schon einige Wanderungen auf den Lofoten unternommen und sogar ein paar von ihnen hier im Artikel vorgestellt.

Auf vielen dieser Wanderungen haben wir schlecht ausgerüstete Wanderer getroffen. Woran wir das erkannt haben? Wenn jemand ohne Rucksack unterwegs ist und in der Hand eine 0,5l PET Flasche hält, kann man das auf jeden Fall behaupten. Warum wir das so betonen?

Auf den Lofoten kann sich das Wetter schnell verändern. Im einen Moment noch strahlend blauer Himmel, im nächsten Moment Nebelfront und kräftiger Wind. Woher wir das wissen? Ganz einfach, wir haben es nicht nur einmal genau so erlebt. In solchen Momenten ist man froh über eine wärmende Jacke.

Was oft auch nicht bedacht wird, ist der Fall eines Notfalls. Wir wünschen es niemandem und hoffen es passiert nie, aber was ist, wenn du einmal umknickst und auf Hilfe warten musst? Je nach Region ist der Rettungswagen nicht in 15 Minuten da. Da kann es auch mal länger dauern. In dieser Zeit kann man schnell auskühlen. Aus diesem Grund schadet es NIE einen kleinen Rucksack mit ein wenig Notfall-Ausrüstung und etwas zum Anziehen dabei zu haben.

Diese kleine Packliste enthält das Minimum, was wir bei jeder Wanderung dabei haben (abzüglich Stöcke und beim Thema Schuhe haben wir logischerweise auch nur ein Paar an). All die Kleidungsstücke sowie die Ausrüstung passt problemlos in unsere 15l Trailwesten und somit haben wir immer alles wichtige dabei.

Alles für deinen Rucksack im Überblick

Rucksack

Trailweste 15l*
(kleine Wanderung)

Rucksack Damen 28l* | Rucksack Damen 28l*
Rucksack Herren 32l* | Rucksack Herren 32l*
(bei längeren Touren bzw. viel Foto Equipment)


Ausrüstung

Trinkflasche 1l* (mind. 1l eher mehr)
Sonnenbrille*
Sonnencreme

Stöcke*
| Stöcke* (Alternative)
Stirnlampe*
Erste-Hilfe-Set*
Biwaksack*
Kleidung

Weste* (M) | Weste* (J)
Kunstfaserjacke* (M) | Kunstfaserjacke* (J)
Regenjacke/Hardshell* (M) | Regenjacke/Hardshell* (J)
Ultra Light Regenhose* (M) | Ultra Light Regenhose* (J)

Stirnband*
Mütze/Sonnenschutz*

Baselayer und Midlayer werden nicht extra beschrieben, bei Interesse checke unsere Trekking Packliste

Schuhe

Trail Laufschuhe* (M) | Trail Laufschuhe* (J)
(wenn du öfters wanderst und genug Stabilität im Fuß hast)

Wanderschuhe* & Socken*
(klare Empfehlung, wenn du nicht so oft unterwegs bist)

Verpflegung

Packe Nüsse, Müsliriegel oder ähnliches in deinen Rucksack. Eine Tafel Schokolade geht immer und wenn es länger geht, packe ein richtiges Vesper ein.