Zuletzt aktualisiert am 25. Juni 2024 von patrablo

Beim Thema Innenverkleidung im Vanausbau gibt es hunderte von Möglichkeiten wie man das ganze gestaltet. Das Thema ist nicht ganz so einfach und je nach Variante wird einiges an Platz verschwendet bzw. es entstehen Hohlräume. Auch das Thema Gewicht ist bei der Innenverkleidung nicht zu vernachlässigen. Uns war es wichtig wenig Platz zu verlieren sowie darauf zu achten, dass unser Ausbau so wenig wie möglich wiegt. Wie wir das ganze umgesetzt haben und was wir anders machen würden, liest du in diesem Text.

Materialien für eine Innenverkleidung im Vanausbau

Das Thema Innenverkleidung im Vanausbau ist so vielfältig wie die Materialien, die verwendet werden können. Aus diesem Grund ist es gar nicht so einfach, viel zum Thema zu schreiben. Die Innenverkleidung fällt auch ein wenig in den Bereich der Dekoration und ist absolut Geschmacksache. Soll es eher funktional sein, soll es super schön aussehen oder ein Mittelding sein?

Zudem musst du dir im Klaren werden, welchen Kompromiss du eingehen möchtest. Gerade eine Holzdecke sieht super schön aus, ist gemütlich und macht ganz schön was her. Eine Holzdecke hat aber auch Schattenseiten, warum wir uns ganz bewusst gegen eine Vollholzverkleidung mit z.B. Nut und Feder entschieden haben. Das Holz ist sehr schwer und die tiefste Stelle an der Decke gibt vor, wie viel Platz du eventuell verlierst. Damit du einen Überblick bekommst, stellen wir dir ein paar mögliche Materialien vor. Das sind natürlich noch lang nicht alle und der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt.

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Vollholz- bzw. Holzverkleidung

Wie bereits angedeutet, ist eine Holzverkleidung oder auch Holzdecke gar nicht so unüblich im Vanausbau. Wenn du auf Nut und Feder zurückgreifst, ist die Verarbeitung gar nicht so schwierig und es sieht super schön aus. Falls du das Ganze dann auch noch mit einer schönen Lasur oder ähnlichem behandelst, wird es zu einem absoluten Hingucker.

Das Problem ist, dass die Bretter an irgendetwas befestigt werden müssen und die tiefste Stelle der Decke oder Seitenwand vorgibt, wie viel „Platz du verlierst“. Ein weiteres Thema ist, dass Holz sehr schwer ist. Je nachdem wie viel dein Ausbau zum Schluss wiegt, kannst du eventuell gar nicht mehr so viel Gepäck mitnehmen. Über das Thema Zuladung und neues Leergewicht deines Fahrzeugs haben wir im Text der Wohnmobilzulassung bereits geschrieben. 

Der letzte Punkt ist, dass im Falle eines Unfalls das Holz splittern könnte und entsprechend spitze und scharfkantige Teile durch deinen Van fliegen könnten. Das trifft übrigens aber nicht nur auf die Holzverkleidung zu. Ein aktueller Grund der gegen viel Holz im Van spricht, ist auch der Preis. Die Holzpreise sind inzwischen explodiert und ziemlich hoch.

Das sind die wesentlichen Dinge, die wir bei unseren Recherchen gefunden haben und warum wir uns gegen eine komplette Holzverkleidung als Innenverkleidung entschieden haben. Dadurch, dass unser Van Vivaldi sowieso ein begrenztes Platzangebot im inneren hat, wollten wir so viel Raum wie möglich erhalten und nicht durch eine abgehängte Decke Platz verlieren.

Filz

Sehr weit verbreitet ist die Verarbeitung von Filz. Für den Ausbau gibt es sogar speziellen Stretch Filz, der sich an jede Rundung und Erhöhung perfekt anschmiegt. In Kombination mit Sprühkleber ist die Verarbeitung zwar zeitaufwändig, aber relativ einfach machbar. Man sollte an leichten Stellen beginnen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, und sich die komplizierteren Stellen für den Schluss aufheben.

Filz nimmt die Feuchtigkeit gut auf und gibt sie entsprechend auch wieder ab. Die Nachteile von Holz sind ebenfalls nicht gegeben. Der Filz ist im Vergleich zu Holz viel leichter und dein Van behält die gleichen Innenabmessungen wie zuvor auch. Schließlich kommt der Filz direkt auf die Dämmung oder sogar das Blech. Je nachdem was du bevorzugst. Wobei Dämmung auf jeden Fall die bessere Wahl ist. Warum liest du in unserem passenden Artikel Van Dämmung.

Der einzige Nachteil, den wir zu Filz gefunden haben, ist der Preis. Der flexible Filz hat einen relativ hohen Quadratmeterpreis und wenn du ihn ganzflächig verlegen willst, hast du in der Regel einen hohen Verschnitt. So kommen schnell ein paar viele Euros zusammen. Wenn es dir das Wert ist, ist Filz eine ausgezeichnete Wahl.

Stoff, Jute oder etwas ähnliches

Eine Alternative zu Filz ist Stoff oder etwas stoffähnliches. Hier kann man auf unzählige Arten zurückgreifen. Man kann kombinieren, es gibt viele nachhaltige Lösungen und meist ist die Verarbeitung auch nicht so schwer.

Auch zum Thema Nachhaltigkeit hat man hier eine extrem hohe Auswahl. Aus diesem Grund haben wir uns auch für eine Kombination aus Stoff und dünnem Pappelsperrholz entschieden. Dazu aber später noch einmal ein paar Worte mehr.

Bei Stoff kann die Befestigung eine Herausforderung werden. Ein weiterer Punkt sind saubere Abschlüsse. Diese erzielt man am besten mit einer Nähmaschine. Wenn du damit umgehen kannst oder jemanden hast, der dir dabei hilft, ist das sehr hilfreich.

Fliesen bzw. Klebefliesen

Ja, Fliesen können auch verwendet werden. Das Problem ist, dass Fliesen wirklich sau schwer sind und du solltest sie nur sparsam verwenden, wenn du dich tatsächlich dafür entscheiden solltest.

Als Alternative bieten sich sogenannte Klebefliesen oder eine Klebemosaik an. Diese sind oft sogar nur aus Plastik und sehen aber gerade als Abschluss super aus.

Der beste Anwendungsfall für Fliesen oder Klebefliesen bei der Innenverkleidung in einem Van ist in der Küche hinter dem Herd oder des Spülbeckens. So hast du einen Spritzschutz, der leicht abgewischt werden kann. Bedenke allerdings das Thema Gewicht und verbaue nicht zu viel davon bei der Innenverkleidung.

Fahrzeugspezifische Innenverkleidung im Vanausbau

Für viele Transporter gibt es Fahrzeugspezifische Innenverkleidungen, die passend zu deinem Modell gekauft werden können. Diese sind meist nicht sehr hübsch, aber der Aufwand der Installation ist relativ überschaubar. Schau doch einfach einmal, ob du etwas passendes für dein Fahrzeug findest. Mit ein wenig Stoff und Sprühkleber oder mit einem Eimer Farbe kann man da mit wenig Aufwand echt etwas rausholen.

Innenverkleidung Recyceln

Die einfachste Lösung ist die bereits vorhandene Innenverkleidung zu recyceln. Das schont die Umwelt und ist die günstigste Lösung. Wenn es optisch nicht so ansprechend ist, lässt sich wie bereits erwähnt mit Farbe und Stoff etwas machen.

Wir haben ein Teil der Verkleidung recycelt und einfach aufgehübscht.

Unsere Lösung in Van Vivaldi

Wir haben uns für eine Kombination aus Stoff, Holz und der früheren Verkleidung entschieden. Van Vivaldi hatte in seinem früheren Leben nur im unteren Teil des Laderaums eine Plastikverkleidung. Der obere Teil sowie die Decke waren blankes Metall.

Wichtig war uns gerade im Bereich der Decke, so wenig Platz wie möglich zu verlieren. Am besten nur die Dicke der Dämmung. Aus Kostengründen schied bei uns Filz aber aus.

Plastikverkleidung recyceln

Wir haben unsere alten Plastikverkleidungen einfach mit einem Stoff überzogen. Beim Thema Stoff haben wir uns für einen dicken Polsterstoff entschieden, der etwas robuster ist und unserem Alltag im Van standhält. Davon haben wir einige Farbmuster bestellt, um uns ein kleines Farbkonzept zu überlegen. Die Farbwahl war einer der schwierigsten Entscheidungen beim Vanausbau und dank Nichtverfügbarkeit des Stoffes, mussten wir dieses Konzept sehr spontan noch einmal ändern.

Letztendlich haben wir einen Großteil der alten Seitenteile mit Stoff* überzogen und wieder eingebaut. Mit Sprühkleber und einem Skalpell zum sauberen abschneiden der Kanten sowie einem Spatel zum andrücken ging es ganz gut. Das einzige Problem war, dass der dicke Posterstoff sich so gar nicht an die Rundungen anpassen wollte. Das würden wir inzwischen auf jeden Fall anders machen. Wir würden uns einen flexiblen Stoff suchen, den man auch etwas dehnen kann und welcher sich besser an die vielen Rundungen anpasst.

Stoff 

Alle Erhöhungen und Holme haben wir nach der Dämmung nur mit Stoff überzogen bzw. beklebt. So haben wir am wenigsten Platz verloren und die schwarze Dämmung bekam ein ansehnliches Kleid. Wie bereits bei der Plastikverkleidung kam auch hier der robuste Polsterstoff* zum Einsatz und mit der Flexibilität lässt dieser leider zu wünschen übrig. So mussten wir viele Teile stückeln und anpassen. Dadurch, dass wir die Übergänge sauber vernäht* haben und sie alle dieselbe Farbe haben, fällt es nicht auf und ist super schön geworden.

Trotzdem würden wir bei einem weiteren Ausbau hierfür etwas Flexibleres nehmen. Am besten ein Stretch Stoff, der sich bequem an alle Rundungen anschmiegt. Hierbei muss dann wahrscheinlich ein Kompromiss zwischen Flexibilität und Robustheit gefunden werden.

Die Stoffstücke sind mit Sprühkleber* direkt auf das Dämmmaterial oder das blanke Metall geklebt. Am blanken Metall hält es nicht immer ganz so gut. Auf der Dämmung allerdings bombenfest. Dadurch, dass wir auf dem Metall nicht ganz so viel Kleber verwendet haben, fällt jetzt ein kleiner Teil der Stoff-Innenverkleidung ab. Das ist aber halb so wild und kann schnell behoben werden (wenn wir mal wieder einen Boxenstopp in Deutschland einlegen und das richtige Material haben).

Holz Innenverkleidung

Alles was nicht mit Stoff überzogen wurde, haben wir mit Holz verkleidet. Dazu haben wir an der Decke 4mm Pappelsperrholz und an den Seitenwänden 6mm Pappelsperrholz verwendet. Das Holz gibt einen hellen Raum und macht das ganze super gemütlich. Da unsere Decke geschwungen ist, haben wir dünnes Holz verwendet, welches sich perfekt biegt und an die Deckenform angepasst hat. An den Seitenwänden haben wir die großen Flächen mit Holz verkleidet. Das Holz haben wir übrigens mit einem Öl* behandelt, damit es ein wenig resistenter gegen Feuchtigkeit wird. Gerade über der Küche kommt einiges zusammen, wenn auf unserem Induktionsherd ein Topf mit Nudeln blubbert (trotz Deckel).

Unterkonstruktion Innenverkleidung Vanausbau verkleben

Das Holz haben wir an unsere Unterkonstruktion, welche wir vor dem Dämmen an die Wände und Decke geklebt* haben, geschraubt. Dafür haben wir uns schöne Schrauben* ausgesucht, welche wir an allen sichtbaren Stellen im Van verwendet haben. Das ergibt ein einheitliches schönes Bild.

Wie wir die Unterkonstruktion befestigt haben, haben wir im Text zum Thema Boden beschrieben. Dabei ging es um die Unterkonstruktion unseres Van-Bodens. Das gleiche Prinzip haben wir allerdings auch bei der Decke und den Seitenwänden angewendet.

Im Nachhinein müssen wir sagen, dass die Holzlatten, welche wir auf die Wände aufgeklebt haben, gerne etwas größer ausfallen hätten dürfen (bei uns viermal 10 x 3 x 2 cm (l x b x h)). Die kleinen Latten ziehen uns jetzt an den Seitenwänden kleine Dellen in die Außenwand. Das liegt einfach daran, dass wir durch die kleinen Latten zu wenig Auflagefläche haben, welches das Gewicht der Verkleidung hält. Der Kleber hält bombenfest und es ist kein Problem die Verkleidung und das gesamte Gewicht zu halten. Eine stärkere Gewichtsverteilung wäre im Nachhinein trotzdem besser. Wer es nicht weiß sieht die Dellen von außen nicht, es ist aber trotzdem nervig. Unser Tipp: Wenn du die Unterkonstruktion klebst, schaffe etwas mehr Auflagefläche um zu vermeiden, dass du eventuell kleine Dellen in der Karosserie bekommst.

Innenverkleidung Vanausbau Gesamtbild

Der Stoff und das Holz ergeben gemeinsam ein harmonisches Gesamtbild und es ist super gemütlich geworden wie wir finden. Gerade die natürliche Maserung des Holzes macht dabei viel aus. Das Beste dabei ist, dass wir keinen Millimeter Platz verschenkt haben. Gerade in der Höhe ist das bei einem so kompakten Fahrzeug, wie unserem Opel Vivaro L2H1, sehr wichtig. Je mehr Raum erhalten bleibt, umso größer wirkt der Innenraum. Wir können unter den Deckenholmen sogar aufrecht auf unserem Sofa sitzen, ohne die Decke zu berühren.

Viele, die einen Blick in Vivaldi werfen, sind erstaunt wie viel Platz im Inneren ist und er immer noch sehr geräumig wirkt. Und dass, obwohl wir jeden Millimeter mit Stauraum, Elektrik, Kleidung, Technik oder anderem vollgepackt haben. Wir haben viel Platz und ein sehr gemütliches Wohnzimmer mit integrierter Küche und einem Bad bei nur 4,9qm.

Was braucht man mehr zum Leben? Alltag im Vanlife zeigt einem was wirklich wichtig ist.

Innenverkleidung Vanausbau – Zusammenfassung

Möglichkeiten gibt es viele beim Thema Innenverkleidung Vanausbau. 

Holz ist sehr schön aber oft auch sehr schwer. Gerade, wenn du Vollholz verwendest kann es sein, dass du am Ende kaum noch Gepäck mitnehmen kannst. Es gibt aber viele leichte Holzarten, die du dir anschauen kannst. Das Ganze hat natürlich oft seinen Preis.

Filz kommt häufig zum Einsatz und ist in vielen Fahrzeugen sogar schon ab Werk verbaut. Es gibt speziellen vier Wege Stretch Filz für den Vanausbau. Dieser passt sich super an die vielen Rundungen am Van an.

Stoff oder ähnliche Materialien gibt es in hunderten Varianten und du findest bestimmt etwas Passendes. In Kombination mit deiner alten Verkleidung, die du vielleicht recyceln kannst, lässt sich bestimmt etwas Schönes zaubern. 

Bedenke wie viel Platz eine Verkleidung in Anspruch nimmt und ob eventuelle Hohlräume entstehen, da sich dein Material nicht an die Holme anpasst. So verschenkst du eventuell unnötigen Platz, der zwar nicht als Stauraum, aber dafür als gefühlten Raum zur Verfügung steht. Je mehr Höhe der Breite du durch die Verkleidung verlierst, umso kleiner wirkt der Innenraum deines Vans.

Innenverkleidung im Vanausbau ist auch ein Stück weit Deko und damit Geschmacksache. Eher funktional oder doch urgemütlich ist hier manchmal die Frage 🙂