Zuletzt aktualisiert am 14. Januar 2023 von patrablo

Kathmandu ist das Tor nach Nepal. Schließlich ist hier der einzige internationale Flughafen des Landes. Die Stadt Kathmandu liegt im Kathmandutal, einer Ebene, die von einem Mittelgebirge umrundet ist. Somit liegt das Tal in einer Art Kessel. Neben Kathmandu liegen auch noch die Städte Lalitpur (Patan) und Bhaktapur im Kathmandutal. Kathmandu und Lalitpur liegen praktisch direkt nebeneinander und werden nur durch den Fluss Bagmati getrennt. In diesem Text erfährst du mehr über unsere persönlichen Ausflugstipps in und um Kathmandu.

Die Stadt ist Leben pur und es ist immer etwas los. Anfangs schockt dies ein wenig, danach ist es einfach nur beeindruckend und man kann nicht genug davon bekommen. Mit der Zeit ist es allerdings laut, stickig und das ewige Hupen der Autos geht einem etwas auf die Nerven. Das interessanteste dabei ist, dass Hupen eigentlich nicht erlaubt ist und es sogar Verkehrsschilder dafür gibt. Es interessiert aber keinen. Wie es uns das erste Mal in Kathmandu erging, kannst du in unserer Reiseerinnerung zu Nepal nachlesen.

In Nepal stehen viele wichtige Pilgerstätten des Hinduismus und auch Buddhismus und so ist immer etwas los. Gefühlt ist auch immer irgendwo ein Fest zu Ehren einer der vielen Götter des Hinduismus. Alleine während unserer drei Besichtigungstage in Kathmandu hatten wir das Glück, an zwei verschiedenen Tempeln bei Feierlichkeiten dabei gewesen zu sein. 80% der Nepalesen gehören übrigens dem Hinduismus an.

Religiöse Orte, die du nicht verpassen solltest

Pashupatinath

Pashupatinath ist eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus und dem Gott Shiva geweiht. Übersetzt heißt Pashupatinath „Herr des Lebens“ und irgendwie ist das erst einmal gegensätzlich zu den Eindrücken, die man vor Ort bekommt. Den Tempel an sich dürfen nur Hindus betreten, die große Tempelanlage drum herum darf aber auch von Touristen besichtigt werden.

Verbrennungsritual

Mitten durch das Gelände fließt der heilige Fluss Bagmati. Dieser fließt in den Koshi und dieser mündet zum Schluss in den Ganges, der heiligste Fluss des Hinduismus. Aus diesem Grund findet in Pashupatinath am Ufer des Bagmati das Ritual der Leichenverbrennung statt. Somit sind auch immer Rauchwolken über der Anlage zu sehen. Die dem Tempel am nächsten gelegenen Verbrennungsplätze sind den höheren Kasten vorbehalten. Unterhalb einer Brücke liegen die Plätze für die niedrigeren Kasten. Die Plätze heißen Arya Ghats (hohe Kasten) und Surya Ghats (niedrige Kasten).

In Pashupatinath verbrannt zu werden ist der Wunsch vieler Hindus und aus diesem Grund sieht man dort eigentlich bei jedem Besuch eine solche Zeremonie. Die Leiche wird in weiße oder gelbe Tücher gewickelt und dorthin gebracht. In einem Ritual wird der Leichnam mit Wasser aus dem Bagmati bespritzt oder die Füße im Fluss gewaschen. Anschließend wird der Leichnam auf einen Scheiterhaufen gelegt und mit nassem Stroh bedeckt. Nun hat der älteste Sohn der Familie die Ehre, mit der Fackel fünfmal im Uhrzeigersinn um den Leichnam zu laufen. Die Anzahl steht für die 5 Elemente im Hinduismus (Erde, Feuer, Wasser, Wind und Raum).

Anschließend wird oft zuerst ein kleiner Strohbüschel im Mund des Leichnams entzündet, um zu erkennen, ob der Mensch nicht doch noch atmet und die Flamme sozusagen flackert. Anschließend wird der Scheiterhaufen an mehreren Stellen entzündet und der Leichnam verbrannt. Die Familie bleibt während der gesamten Verbrennung, welche 3-4 Stunden benötigt, dabei. Stirbt ein Elternteil, rasieren sich die Söhne die Köpfe. Auch dieses Ritual kann man oft beobachten. Nach der vollständigen Verbrennung wird die Asche dem Fluss Bagmati übergeben.

Unser Tourenguide hat den Fluss damals als „heiliges Dreck“ bezeichnet und so sieht er auch aus. Dies spielt aber keine Rolle, wichtig ist den Hindus nur, dass er letztendlich im Ganges mündet. Es ist vollkommen egal, dass fast jedes Abwasser aus Kathmandu letztendlich im Bagmati landet.

Tempel

Den Tempel an sich dürfen nur Hindus betreten und somit konnten wir nur einen Blick von außen durch eine der vier großen Tore werfen. Das West-Tor ist der eigentliche Haupteingang, von welchem man auch direkt auf den Hintern eines riesigen, goldenen Stieres sehen kann. Der Stier ist das Reittier des Gottes Shiva, welchem der Tempel Pashupatinath geweiht ist.

Rund um den Tempel trifft man auch immer wieder einige Sadhus an. Diese Männer haben sich einem streng religiösem bzw. asketischen Leben verpflichtet und leben oft in der Nähe von Tempeln. Viele der Sadhus in Pashupatinath lassen sich gegen eine kleine Spende fotografieren. Pass hierbei aber auf. Frage vorher und vor allem wenn gewünscht, bezahle vorher. Danach ist das Foto teurer 🙂 . Also erst fragen, danach evtl. bezahlen und dann ein Bild schießen.

Pandra Shivalaya

Mit auf dem Gelände von Pashupatinath befinden sich auch die 15 Schreine von Pandra Shivalaya. Diese wurden zu Ehren von wichtigen Persönlichkeiten errichtet. Sie sind alle identisch und stehen in einer Reihe. Es sieht echt beeindruckend aus, wenn man vor dem ersten steht und durch die „Fenster“ hindurch bis zum letzten blicken kann. Diese Symmetrie ist erstaunlich. Auf dem Gelände sind ebenfalls viele Sadhus unterwegs, die einen orangenen bzw. bunten Kontrast zu den dunklen Schreinen bieten.

Eine weitere „Attraktion“ sind die vielen Affen, die auf dem Gelände unterwegs sind. Diese haben sich inzwischen an die Menschen gewöhnt und somit kommen diese kleinen Mitbewohner sehr nah an einen heran. Dabei sollte man aber ziemlich aufpassen. Einige der Tiere reagieren aggressiv und sind zum Teil auch ziemlich frech. So kann es schon einmal vorkommen, dass einem eine Tüte oder anderes aus der Hand gerissen wird. Füttern sollte man die Tiere übrigens nicht (das gilt überall so). Dies verschlimmert die „Plage“ oft.

Lohnt sich ein Ausflug nach Pashupatinath?

Wir finden wer in Kathmandu ist, sollte sich unbedingt Zeit für Pashupatinath nehmen und dorthin gehen. Pashupatinath ist also einer unserer Ausflugstipps um Kathmandu, den du nicht verpassen solltest. Am besten ist, wenn du ein wenig Zeit mitbringst. Gerade die Verbrennungszeremonie ist anfangs etwas ungewohnt. Der Umgang mit dem Tod ist in Nepal um einiges offener, da er auch allgegenwärtiger ist und dies ist für uns westliche Erdbewohner eher befremdlich. Wenn man sich aber ein wenig mit dem Glauben und den Ritualen auseinandersetzt, ist es ein besonderes Erlebnis, solch eine Zeremonie aus entsprechender Entfernung beobachten und „miterleben“ zu dürfen. Ein Besuch dort hinterlässt bei sehr vielen Reisenden einen bleibenden Eindruck, was wir selbst bestätigen können.

Der Besuch bei Pashupatinath kann gut mit dem Besuch von Boudhanath verbunden werden, ein weiterer Ausflugstipp in und um Kathmandu. Man kann zwischen diesen beiden Sehenswürdigkeiten ganz bequem zu Fuß in ca. 30 Minuten wechseln. In Kombination ein super Tagesausflug wie wir finden.

Boudhanath

Der Stupa von Boudhanath ist der größte Stupa Nepals und auch einer der größten weltweit. Er steht im östlichen Teil Kathmandus direkt neben einer Hauptstraße. Obwohl der Stupa immer noch mitten in der Stadt steht, umgibt ihn eine besondere Ruhe. Rund um den Stupa ist ein breiter Weg, der von Gebäuden und Geschäften rund herum abgegrenzt wird. Viele Gläubige kommen morgens und abends, um ihre Kora (rituelle Umschreibung eines Heiligtums) zu praktizieren. Wichtig dabei ist, immer im Uhrzeigersinn zu gehen. Dabei werden oft noch die vielen, in der untersten Stufe eingelassenen, Gebetsmühlen gedreht. In den Gebetsmühlen sind verschiedene Mantren oder ein Mantra in tausendfacher Ausführung eingearbeitet (meist auf Papierrollen). Wenn die Gebetsmühle gedreht wird, hat man das Mantra entsprechend der beinhaltenden Anzahl gebetet. Die Gebetsmühlen dreht man natürlich auch im Uhrzeigersinn.

Der Stupa

Stupas sind einer der wichtigsten Heiligtümer im Buddhismus und sie sind in vielen asiatischen Ländern zu finden. Das Aussehen unterscheidet sich von Land zu Land, die Bedeutung ist allerdings immer die gleiche. In der Halbkugel der Stupa sind oft Heiligtümer oder Überreste vergraben/verbaut. Der Legende nach wurden Buddhas Überreste in 8 Teile unterteilt und auf Stupas in den 8 Königreichen Indiens verteilt. Durch diese Symbolik wohnt Buddha sozusagen in einem Stupa. Aus diesem Grund sind auf einem Stupa auch die Augen Buddhas, die in alle 4 Himmelsrichtungen blicken und alles sehen. Die Krone der Stupa besteht aus 13 Stufen, welche für die Stufen der Erleuchtung im Buddhismus stehen. Ein Stupa steckt voller Symbolik und wir empfehlen dir, wenn du mal vor Ort sein solltest, dich ein wenig damit zu beschäftigen.

Rund um Boudhanath

Wenn du in Boudhanath bist, schließe dich den Pilgern oder Gläubigen an und lass dich von der Atmosphäre treiben. Am beeindruckendsten soll es früh morgens und abends sein. Nutze die Gelegenheit einen der Tempel rund um den Stupa zu besichtigen und bewundere die prunkvollen Innenräume. Wenn du genug von dem Treiben hast, empfehlen wir dir, dich in eines der vielen Cafés mit Dachterrasse zu setzen und einfach den Ausblick zu genießen. Wir sind uns sicher, rund um Boudhanath wird es nie langweilig und ein halber Tag ist schnell vorbei.

Swayambhunath

Die Tempelanlage ist auf einem Hügel in mitten Kathmandu errichtet und ist einer unserer absoluten Ausflugstipps von uns. Als wir die Anlage besucht haben, war eines der vielen Hinduistischen Feste und wir konnten nicht bis nach oben auf den Parkplatz fahren. So durften wir gemeinsam mit den vielen Gläubigen nach oben pilgern. Genau dies ist auch unsere Empfehlung. Schließ dich den Einheimischen an und pilgere die vielen Treppen mit nach oben.

Affen überall Affen

Bei vielen Touristen ist Swayambhunath als „Affentempel“ bekannt. Das liegt daran, dass diese süßen kleinen Tiere überall auf dem Gelände herumrennen oder klettern. Pass aber auf, nicht alles was süß aussieht ist auch nett! Achte darauf, dass du deine Tasche gut verschlossen und keine Sonnenbrille oder ähnliches auf dem Kopf hast. Die Affen nehmen solche Accessoires angeblich gerne auch einmal mit. Trotzdem sind die Affen wirklich süß und wir konnten nicht genug Bilder davon schießen.

Die Tempelanlage

Die Tempelanlage rund um den großen Stupa ist riesig und es ist beeindruckend, durch diese parkähnliche Anlage zu laufen. Zwischen den Bäumen und der Stupa hängen tausende von Gebetsfahnen, die im Wind flattern. Es gibt viele kleine Tempel und hunderte von Gebetsmühlen, die gedreht werden können. Etwas unterhalb des Stupas steht ein großer Brunnen, in dessen Mitte eine große Statue sitzt. Am Fußende der Statue gibt es eine Schüssel und wenn man es schafft sein Kleingeld in die Schüssel zu werfen, bringt dies angeblich Glück. Falls du kein Kleingeld hast, gibt es genügend Händler auf dem Gelände, welche dir deine Scheine wechseln (gegen eine Gebühr versteht sich).

Von Swayambhunath hat man einen sehr guten Ausblick über Kathmandu. Ganz besonders zu Sonnenuntergang ist dieser Ort beliebt. Was man allerdings auch sehr gut sehen kann sind der Smog und Staub, die über der Stadt liegen. Kathmandu ist eine der am stärksten von Luftverschmutzung betroffene Stadt dieser Erde und viele trugen dort bereits vor der Pandemie eine Mund-Nasen Bedeckung.

Weitere Tempel in Kathmandu

Im Kathmandu gibt es gefühlt hunderte von Tempel und an jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Wir können dir nicht sagen in wie vielen Tempeln wir gemeinsam mit unserem Stadtführer waren. Jeder davon war einzigartig, etwas Besonderes und sehr schön. Lass dich einfach treiben und halte Ausschau nach den Schildern, die auf Tempel hinweisen. Oft zeigen diese in einen Hinterhof und du bekommst einen Tempel zu Gesicht, welchen du von außen gar nicht vermutet hättest.

All diese Sehenswürdigkeiten kosten dich Eintritt. Als Tourist zahlst du mehr als die Einheimischen. Sei darüber nicht verwundert, es ist einfach so. Bei den bekannteren Sehenswürdigkeiten kann der Preis auch einmal etwas höher ausfallen. Einer der Gründe ist die Zerstörung dieser schönen Orte durch die Erdbeben der letzten Jahre. Die Eintrittsgelder werden genutzt, um diese Orte und die Tempelanlagen originalgetreu wieder aufzubauen.

Königspaläste von Kathmandu, Lalitpur und Bhaktapur

Jede der ursprünglichen Städte des Kathmandutals hat seinen eigenen Königspalast. Rund um die Paläste gibt es die sogenannten Durbar Square. Auf diesen Vorplätzen stehen jede Menge Schreine, Tempel und Pagoden. Ein Spaziergang durch diese Anlagen ist absolut zu empfehlen und man bekommt einiges zu sehen. Besonders eindrucksvoll sind die traditionellen Holzschnitzereien in einigen Tempeln. Besonders in Bhaktapur sind diese Schnitzereien oft zu sehen.

Stadtviertel Thamel in Kathmandu

Das Stadtviertel Thamel hat sich als Touristenviertel etabliert und ist voller treiben, besonders bunt und oft auch laut. An jeder Ecke gibt es Händler, die ihre Waren anbieten. Wichtig dabei ist, dass du auf jeden Fall handelst. Eine Preisreduzierung von bis zu 50% kann schon einmal drin sein. Eines lass dir aber gesagt sein. Egal wie gut du verhandelst es bleibt nicht aus, dass du danach wegläufst und du dir sicher bist, dass du immer noch zu viel bezahlt hast. Trotzdem macht das Verhandeln auch ein wenig Spaß. Im Gegensatz zu anderen Kulturen ist das Verhandeln bei uns nicht alltäglich und so schneiden wir Touristen oft nicht sehr gut ab.

Neben den Straßenhändlern findest du in Thamel auch jede Menge Street Food und Restaurants. Wenn du also Hunger hast, bist du in Thamel nie falsch. Generell gibt es in Kathmandu viele Restaurants mit Dachterrasse und oft hast du einen guten Ausblick über die Stadt. Ein kleiner Nachteil von Thamel ist, durch die vielen Touristen sind die Preise im gesamten Viertel generell gestiegen und oft ist es ein wenig teurer wie außerhalb Thamels. Trotzdem muss man das Flair dieses Viertels einfach erlebt haben. Besonders abends ist an jeder Ecke etwas los.