Zuletzt aktualisiert am 25. Juni 2024 von patrablo

Der Boden ist die Basis in deinem Van. Das Thema ist an sich gar nicht so kompliziert und der Boden sollte nicht allzu viel Zeit bei deinem Vanausbau in Anspruch nehmen. Trotzdem gibt es einige Dinge zu beachten. Gerade beim Thema verwendete Baumaterialen bzw. Baustoffe ist einiges an Überlegung notwendig. Wir haben einige Stunden im Baumarkt verbracht, um den richtigen Bodenbelag zu finden. Glücklicherweise haben wir ihn nicht direkt gekauft. Er war nämlich doch nicht so geeignet wie gedacht. Also alles auf Anfang und neuen Bodenbelag aussuchen.

Damit du von unseren Erfahrungen profitieren kannst, haben wir alles in diesen Text gepackt. Boden Vanausbau gar nicht so kompliziert, aber man sollte die richtigen Baustoffe wählen!

Boden – Das Grundgerüst

Wenn du unseren Text über das Thema Dämmung gelesen hast, weißt du bereits, dass wir eine Unterkonstruktion aus Latten in unseren Van geklebt haben. Geklebt deshalb, da es bei uns keinerlei Verzurr-Punkte oder ähnliches am Boden gab. Der originale Transportboden vom Vivaro liegt einfach nur passgenau im Auto. Alle Punkte für die Ladungssicherung sind in den Seitenwänden bzw. Holmen.

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Kleben mit Sikaflex

Wir haben unsere Latten mit Sikaflex geklebt. Sikaflex ist zuerst einmal eine Firma, die sich auf Klebe- und Dichtmittel spezialisiert hat und mehrere Produkte, die auch im Camperausbau verwendet werden können, bereithält. Wir haben unsere Latten mit Sikaflex 554 aufgeklebt. Das Sikaflex 554 ist ein hochbelastbarer und elastischer Konstruktionsklebstoff und benötigt keine besondere Vorbehandlung der Oberfläche, außer diese eventuell etwas anzurauen. Zusätzlich muss die Fläche fett- und staubfrei sein. Das erledigst du am besten mit Silikonentferner oder Bremsenreiniger und einem fusselfreien Tuch oder Lappen. Wir haben uns dafür Mikrofasertücher besorgt und diese zwischendurch immer mal wieder gewaschen. Alternativ kannst du auch Sika Aktivator-205 dafür nehmen. Das scheint die Haftkraft zu erhöhen, wir haben es nicht verwendet.

Bei der Decke hatte Julian Bedenken wegen der Haftkraft und einen Universalprimer aus der Sprühdose an den Stellen der Klebeflächen aufgetragen (hatten wir noch rumstehen). Das können wir definitiv nicht weiterempfehlen. Wir mussten schon einige Latten wieder an die Decke kleben, da sich der Primer vom Lack löst. Das Sikaflex hält überall super fest, nur der Primer löst sich. Hätten wir lieber nichts unter das Sikaflex gemacht.

Verarbeitung von Sikaflex 554

Sikaflex kommt in einer Kartusche und kann mit einer Kartuschenpistole ganz einfach auf das entsprechende Werkstück aufgetragen werden. Das Sikaflex lässt sich nicht ganz so einfach aus der Kartusche drücken. Manchmal hört man, dass man die Kartusche vorher in heißes Wasser legen soll, um den Kleber weich zu bekommen. Dadurch weicht man aber von den Vorgaben von Sikaflex ab. Ob du das möchtest, muss du selbst entscheiden. Sikaflex 554* lässt sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger super verarbeiten, auch ohne das es erwärmt wird.

Patrablo-Tipp:

Wenn du nicht die gesamte Kartusche auf einmal verarbeitest, empfehlen wir dir, die Kartuschen Spitze mit einem abgeschnittenen Finger eines Einmalhandschuhes und etwas Klebeband luftdicht zu verschließen. Dadurch trocknet nichts ein und du kannst zu einem späteren Zeitpunkt weiter machen.

Alle wichtigen Daten zur Verarbeitung von deinem gewählten Sikaflex Produkt entnimmst du am besten dem zugehörigen Datenblatt, welches du auf der Website von Sikaflex findest. Darin stehen die Mindesttemperatur, Trocknungszeit und weitere Informationen über das Produkt. Bei Sikaflex 554 sind das übrigens 5°C – 40°C für Material und Werkstoff. Darum entspricht das erhitzen im Wasserbad nicht den Vorgaben.

Boden – Latten für Unterkonstruktion sägen

Julian sägt eine Dachlatte mit der Handkreissäge zu.

Unsere Latten haben wir uns aus Dachlatten selbst zurecht gesägt. Wir haben unsere Dämmstärke an der dicksten Stelle ausgerechnet (9mm + 19mm = 28mm) und dann mit unserer Handkreissäge die Dachlatten auf diese Höhe gebracht. Die Dachlatte haben wir dazu auf zwei Holzböcken abgelegt und mit der „Mini“-Akkuhandkreissäge* zerteilt. Die Dachlatte musst du dabei immer ein wenig verschieben, damit du nicht in den Holzbock sägst. Mit 4 Händen ist es wesentlich einfacher. Das passende Maß haben wir am Parallelanschlag* der Handkreissäge eingestellt und auch die Schnitttiefe haben wir angepasst. In Summe haben wir so 20m Dachlatten auf 28x24mm gebracht. Für uns die kostengünstigste und einfachste Lösung, Latten mit unserem Wunschmaß zu erhalten. Noch besser geht so etwas übrigens mit einer Tischkreissäge (hatten wir keine zur Verfügung).

Wenn die Latten sauber verklebt sind, ist das Thema Dämmung an der Reihe. Auch der Ausschnitt für eine mögliche Standheizung sollte jetzt gemacht werden. Diese Themen überschneiden sich ein wenig und du musst etwas flexibel sein 🙂 .

Die Bodenplatte

Nachdem du die Dämmung angebracht hast, benötigst du eine Bodenplatte, die die Basis deines Bodens bildet. Hier ist die Auswahl an möglichen Holzvarianten ziemlich groß. Entsprechend auch die Preisspanne. Das bestimmt geeignetste Material sind Multiplex Holzplatten. Davon gibt es jede Menge Varianten. Die wichtigste Eigenschaft ist beständig gegen Wasser und Feuchtigkeit zu sein. An zweiter Stelle sollte die Stabilität stehen. Das ist meist kontraproduktiv zu dem Gewicht. Neben Feuchtigkeit ist nämlich auch das Gewicht ein wichtiges Thema im Van. Je schwerer der Ausbau ist, um so weniger darfst du später an Gepäck mitnehmen. Gerade bei größeren Basisfahrzeugen kann das ein Problem werden.

Wir haben uns letztendlich für klassische OSB Platten mit Nut und Feder entschieden. Eine Multiplex Platte war uns einfach zu teuer. Im Baumarkt findest du sie unter dem Begriff OSB Verlegeplatten. OSB ist nicht ganz so feuchtigkeitsbeständig. Allerdings kosten sie nur ein Bruchteil und waren damit für uns eine gute Wahl. Als Stärke haben wir 15mm gewählt. In Kombination mit unseren vielen Latten der Unterkonstruktion gerade passend. Wir müssen allerdings sagen, dass die Platten sich leicht durchgebogen haben, als sie noch nicht fest verschraubt waren. Jetzt wo alles verschraubt ist, merkt man nichts mehr davon.

Das praktische an den OSB Platten war für uns, dass im Baumarkt ein Transportschnitt durchgeführt wurde (Hornbach). Somit konnten wir die Platten in einem normalen Auto transportieren, da diese nämlich nur 62,5 cm breit sind. Für unseren Van Vivaldi wurden knapp 4,6 Platten benötigt. Durch Nut und Feder bei den OSB Platten bekommst du später eine durchgängige, stabile Bodenplatte.

Säge den Boden passend zu

Wir können dir empfehlen, deinen vorherigen Boden als Schablone zu nutzen. Wenn du deinen Van also ausräumst und putzt, schmeiße den originalen Boden nicht weg. Spätestens jetzt kann er dir noch einmal nützlich sein. Falls du einen massiven Transportboden hast, kannst du diesen vielleicht sogar weiterverwenden. Das ist in der Ausbauszene gar nicht so selten und gerade bei Basisfahrzeugen wie Sprinter oder Ducato oft der Fall. So sparst du einiges an Kosten.

Bedenke, wenn du den Boden aufzeichnest, dass sich vielleicht noch etwas in der Breite ändert. Wenn du deine Seitenwände und Radkästen bis zum Boden mit Dämmung versiehst, muss deine Bodenplatte angepasst werden. Wir hatten direkt zu Beginn unsere Platten passgenau zugeschnitten und nachdem wir alles gedämmt hatten, mussten wir noch einmal an jeder Seite 2 cm wegnehmen (19mm Armaflex).

Die passenden Sägen

Sägen kannst du das ganze am besten mit einer Kombination aus Handkreissäge und Stichsäge. Für die geraden Schnitte empfehlen wir definitiv eine Handkreissäge. Wir hatten dafür bereits von früheren Holzarbeiten unsere „Mini“-Akkuhandkreissäge*. Es klingt vielleicht erst einmal so, dass diese Säge eher ein Spielzeug ist. Ganz im Gegenteil! Alle Sägearbeiten haben wir mit dem kleinen Powertool durchgeführt. Durch das kompakte Maß ist sie auch für engere Stellen bestens geeignet. Lediglich in Sachen Schnitttiefe und Umdrehungen pro Minute ist sie den größeren Geschwistern unterlegen. Für unsere Zuschnitte waren aber eher Präzision und Handlichkeit anstatt Power notwendig.

Alle ungeraden Schnitte haben wir mit einer Stichsäge* erledigt. Das sind übrigens die einzigen beiden Sägen, die für den Vanausbau notwendig sind, falls du dir extra Werkzeug dafür kaufen musst. Wir konnten noch zusätzlich auf eine Kappsäge von Julians Papa zurückgreifen. Das macht das Sägen von Latten wesentlich einfacher, es geht aber genauso gut mit der Stich- oder Handkreissäge.

Wir haben unsere Sägekanten der OSB Platten zusätzlich mit einem Holzlack angestrichen. So kann keine Feuchtigkeit von der Seite ins Holz einziehen, um die Feuchtigkeitsbeständigkeit ein wenig zu erhöhen. Das war unsere Lösung für den Kompromiss, eine günstigere Lösung für die Bodenplatte genommen zu haben.

Vorbereitungen zum Verschrauben der Bodenplatte

Wenn du die Dämmung fertig verlegt hast und deine Bodenplatte im Van verschrauben willst, musst du erst einmal anzeichnen, wo deine Bodenlatten verlaufen. Wir haben die Bodenplatten Stück für Stück in den Van gelegt und mit einer Latte einen Strich auf dem Holzboden an der richtigen Stelle gezogen. In Kombination aus Messen und eventuell sogar sehen, wo die Latte entlangläuft, gar nicht so schwer. 

Falls du im Boden Kabel verlegen möchtest, empfiehlt sich eventuell vorher noch ein Leerrohr zu verlegen. Wir haben sogar zwei Leerrohre verlegt. Das liegt daran, dass nach VDE 0100-721 (Vorschrift deutscher Elektriker – Merkblatt für Campingfahrzeuge) die 12V und 230V Stromkreise voneinander getrennt verlegt werden müssen. Dazu aber mehr in unserer Kategorie Elektrik Vanausbau Verkabelung und Elektrik Vanausbau.

Bevor der Boden final eingebaut wird, haben wir alle Übergänge sowie die Holzlatten mit Armaflex Klebeband abgeklebt. In erster Linie, dass keine Feuchtigkeit an den Stößen durchdringt. Des Weiteren kann es, wenn Holz auf Holz reibt, zu Geräuschen kommen. Ob man das wirklich hören würde, wenn alle Einbauten auf dem Boden sind, wagen wir zu bezweifeln. Wir wollte es aber nicht darauf ankommen lassen und haben deswegen jeglichen Holz-auf-Holz-Kontakt durch das Klebeband eliminiert.

Alles fest verschraubt

Jetzt kannst du den Boden fest verschrauben. Bevor du die Schrauben wahllos im Boden versenkst, überleg dir einen Abstand, damit die Haltepunkte gleichmäßig verteilt sind. Anzeichnen und anschließend vorbohren. Das verhindert, dass dein Holz splittert. Besonders die Latten unter dem Boden sind dafür gefährdet. Achte darauf, dass du nicht zu tief bohrst und auch deine Schrauben nicht zu lang sind. 

Wir haben die vorgebohrten Löcher noch zusätzlich mit einem Senkbohrer* bearbeitet. So verschwindet der Schraubenkopf sauber im Holz und du bekommst eine ebene Fläche für den Bodenbelag.

Jetzt heißt es Akkuschrauber* in die Hand und los gehts. 100 Schrauben sind übrigens schnell weg, wenn man in regelmäßigen Abständen verschraubt. In Van Vivaldi haben wir insgesamt weit über 1000 Schrauben versenkt. Das klingt erst einmal nach ziemlich viel, aber wie sagt Julians Papa so gerne: „200 Schrauben sind schnell versenkt!“.

Stelle beim Akkuschrauber unbedingt den Drehmoment richtig ein. Falls du nicht weißt, was das ist: Das ist der drehbare Bereich vorne am Spannfutter. Meist mit den Zahlen 1-18 oder so ähnlich. Hier kannst du einstellen, ab welchem Widerstand dein Akkuschrauber sozusagen durchdreht. So verhinderst du, dass die Schraube zu tief in Holz eindringt, wenn du nicht rechtzeitig aufhörst. Einfach ein wenig probieren, welcher Drehmoment am besten passt. Zusätzlich gibt es manchmal noch Symbole mit Bohren und Schrauben. Achte auch darauf.

Der richtige Bodenbelag

Nachdem du einen festen Untergrund im Van hast, fehlt nur noch der passende Bodenbelag, um das Thema abzuschließen. Die Herausforderung ist einen möglichst leichten, aber dennoch robusten Boden zu finden, der nicht zu dick ist, um zusätzlich an Höhe zu verlieren. Zusätzlich ist beim Thema Boden der starke Temperaturunterschied, welcher im Camper auftreten kann, mit zu berücksichtigen. Wenn dann noch die Möbel leicht darin zu verschrauben sind, wäre das perfekt, sofern Löcher im Bodenbelag für dich ok sind.

Du siehst die Anforderungen an den Belag sind vielfältig. Immerhin Fliesen und Steinbeläge kannst du aufgrund des Gewichts von vornherein ausschließen 😉 .

Vollholz

Wir hatten kurz einen Vollholz Boden im Sinn. Aufgrund der Dicke und des Gewichts ist der Gedanke allerdings relativ schnell vom Tisch gewesen. Ein Vollholz Boden sieht bestimmt super aus und macht den Van super gemütlich. Wenn du es dir vom Gewicht und von der Höhe erlauben kannst, bestimmt ein Hingucker.

Das Problem ist allerdings, dass solche Fußböden nie passgenau verlegt werden können und eigentlich auch schwimmend verlegt werden. Das bedeutet Möbel durch den Boden bis in die Bodenplatte verschrauben fällt eigentlich raus. Zudem benötigst du an allen Seiten 0,5-1 cm Luft, damit der Boden sich ausdehnen kann. 

Nicht umsonst gibt es den alten Spruch: „Was ist der Unterschied zwischen dir und Holz? Holz arbeitet!“. Der Holzfußboden wird genau das tun. Das hängt auch mit den Temperaturen zusammen und gerade im Camper gibt es manchmal in kurzer Zeit große Temperaturschwankungen. Die benötigte Fuge musst du dann irgendwie kaschieren oder verstecken. Was nicht überall einfach zu realisieren ist.

Laminat

Laminat ist im Grunde ähnlich wie der Vollholz Fußboden und hat die gleichen Herausforderungen. Er benötigt eine seitliche Fuge, um sich ausdehnen zu können, ist relativ dick und zwar leichter wie ein Vollholz Boden, aber immer noch ziemlich schwer.

Vinyl

Unsere erste Wahl fiel auf Vinyl. Da er ziemlich robust und nicht all zu dick ist. Wir hatten uns schon für diesen Belag entschieden und sind frohen Mutes in den Baumarkt gefahren.

Dort hatten wir uns kurz den sogenannten Klick-Vinyl angeschaut. Der Boden wird wie beim Vollholz und Laminat Belag einfach zusammen geklickt. Durch das Klick System ist er allerdings fast genauso dick wie die beiden bereits vorgestellten Bodenbeläge. Spätestens als uns gesagt wurde, dass der Boden schwimmend verlegt werden sollte und einen Dehnungsspalt am Rand braucht, war uns klar, dass ein Klick-Vinyl nicht in Frage kommt.

Klebe Vinyl klang da bereits vielversprechender. Bisher die leichtesten Varianten von allen und mit ein paar Millimetern nicht zu dick und auch nicht all zu schwer. Auch die Verarbeitung mit Folie abziehen und aufkleben war uns bereits von der Dämmung bekannt. Unser Baumarkt hatte allerdings nicht besonders schöne Designs im Angebot und wir sind zwar mit einer Materialauswahl nach Hause gefahren, aber ohne Bodenbelag. 

Zum Glück! Zuhause haben wir gelesen, dass Vinyl sich bei Temperaturschwanken ebenfalls stark ausdehnen kann bzw. sich zusammenzieht. Bei einer Verklebung heißt das, dass es Lücken zwischen den einzelnen Platten geben könnte. Wir haben einige Berichte gefunden, bei denen das nicht passiert ist, wir haben aber auch gelesen, dass von manchen der Vinylboden im Van nach wenigen Wochen wieder komplett ausgetauscht wurde.

Gerade im Winter, wenn der Van mal länger steht und die Heizung nicht durchgehend läuft, kühlt der Van ziemlich stark aus und der Boden wird kleiner. Wenn jetzt die Heizung angeschmissen wird, kommt es zu den bereits erwähnten Temperaturschwankungen. Wir wollten das Risiko nicht eingehen und haben uns in letzter Minute gegen Vinyl entschieden.

PVC-Meterware

Zum Schluss fiel unsere Wahl auf den Allbekannten PVC-Boden von der Rolle, wie man ihn in jedem Baumarkt in zig Varianten bekommt. PVC kam ursprünglich nicht in Frage, da er von der Robustheit nicht mit den anderen Belägen mithalten kann. Schließlich wird er auf kleinstem Raum ziemlich beansprucht und das vor allem immer an den gleichen Stellen.

Wenn du beim Kauf allerdings darauf achtest, dass der Boden eine besonders dicke, sogenannte Nutzschicht hat, ist auch das Thema nicht so schlimm. Auch das haben wir erst nach einiger Recherche gefunden. Wichtig ist eine Nutzschicht von mindestens 0,35mm, eher aber mehr. Da fällt von der Auswahl, die es im Baumarkt gibt, übrigens ziemlich viel raus. Bei uns blieben zum Schluss noch vier verschiedene Varianten übrig (von insgesamt mind. 20). Oft steht auch dabei, ob der Boden für starke Beanspruchung oder Industrie geeignet ist. 

Wir haben uns zum Schluss für einen PVC in Holzdielenoptik entschieden, der für starke Beanspruchung geeignet ist und eine Nutzschicht von 0,4mm besitzt. Zusätzlich hatte er keinen Schaumstoff als Untergrund, sondern einen Filzbelag. Dadurch ist er nicht sehr dick, wirkt nicht billig und weich, sondern robust und stabil.

Bodenbelag verlegen

Je nachdem welchen Bodenbelag du gewählt hast, gilt es die passende Verlege Technik zu wählen. Die meisten Baumarktketten haben dazu entsprechende Videos auf ihren Seiten verlinkt. Für alle Bodenbeläge gilt, dass der Untergrund glatt und staubfrei sein sollte. Wenn man es genau nimmt, müssten also alle Schrauben verspachtelt werden, damit der Boden eine durchgängige Fläche ohne Erhebungen und Löcher ergibt. Wir haben darauf verzichtet und bis jetzt noch keine Unebenheit beim „laufen“ im Van festgestellt.

Der PVC von der Rolle wird oft mit Doppelseitigem Klebeband verklebt. Wir haben nicht zu viel Band verwendet. Hauptsächlich nur an den Rändern, damit der Boden außen gut hält. An manchen Stellen haben wir den PVC ein Stück die Seitenwand hochlaufen lassen. So fällt kein Dreck zwischen Boden und Wand. In der Mitte wird der Boden bei uns durch die Verschraubung unserer Möbel (im Boden) gehalten.

Boden – Abschlussleisten an den Türen

An den Abschlüssen haben wir jeweils noch ein Alu Eckprofil angebracht. Dadurch ergibt sich ein sauberer, optischer Abschluss und man bleibt nicht am Bodenrand hängen.

Zusätzlich haben wir ein Reststück vom Boden an die Seitenwand von unserer Trittstufe angeklebt. Die gesamte Trittstufe war eine kleine Fummelei und hat ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen, kann sich in unseren Augen aber echt sehen lassen.

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Trittstufe einbauen

Unsere Trittstufe haben wir erst ziemlich spät gebaut, müssen wir gestehen. Das lag daran, dass wir nicht wussten, wie lang unsere Küche wird. Wir haben den Bodenbelag an dieser Stelle noch nicht komplett verklebt und etwas länger gelassen.

Als wir wussten wie lange die Küche wird, haben wir dann eine Schablone aus Karton für die Stufe gebastelt und anschließend mit unserer Handkreissäge die Stufe samt PVC-Boden ausgesägt. Die Trapez Form ist übrigens dem geschuldet, dass der Abschluss mit einem Alu Eckprofil gestaltet werden kann. Bei einem runden Ausschnitt hätten wir auf ein flexibleres Material zurückgreifen müssen.

Anschließend wurde in viel Kleinarbeit die Seitenblende für die Stufe gebastelt. Nachdem diese sauber lackiert war, haben wir Reste vom PVC-Boden draufgeklebt. Zu guter Letzt noch das Alu Eckprofil zurecht gesägt und gut ist! Dafür kam teilweise eine einfache Handsäge mit Gehrungsleere zum Einsatz und unser „Dremel“.

Der Boden der Trittstufe ist übrigens das originale Plastikteil vom alten Einstieg. Dieses haben wir mit der Handkreissäge passend gekürzt.

Letztendlich haben wir noch eine Fußmatte passend zugeschnitten und fertig ist die gesamte Trittstufe. Besonders viel können wir zur Stufe nicht schreiben. Hier sind eher Bilder hilfreich wie wir finden.

Zusammenfassung Boden

Beim Boden ist letztendlich die Materialauswahl das Hauptthema. Stabilität und Gewicht gepaart mit Feuchtigkeitsbeständigkeit sollten beachtet werden. Je nachdem wie viel Abstand zwischen den Latten deiner Unterkonstruktion ist und wie viel du dich im Van bewegst, musst du zu einer stabileren Platte greifen. 

Das Hauptproblem sind die inzwischen extrem hohen Holzpreise. Hier ist also die Frage, wie viel du bereit bist auszugeben. Wir haben uns für eine kostengünstige, allerdings nicht ganz so feuchtigkeitsbeständige Variante entschieden.

Der Bodenbelag ist manchmal starken Temperaturunterschieden ausgesetzt. Jedes Material dehnt sich bei Wärme aus und es kann beim Abkühlen eventuell zu Fugen kommen. Deshalb haben wir uns, obwohl wir es anfangs nicht wollten, für einen PVC-Boden am Stück entschieden. Achte beim Kauf auf eine stabile Oberfläche. Der Boden wird stark beansprucht und sollte entsprechend robust sein. Gerade beim PVC ist auf eine starke Nutzschicht zu achten.

Materialliste und Werkzeuge – Boden Van Vivaldi

Für unseren Van Vivaldi, einem Opel Vivaro B L2H1 (baugleich mit dem Trafic III, Fiat Talento oder Nissan Primastar), haben wir folgende Materialen beim Thema Boden benötigt bzw. verarbeitet. Die Materialien für die Dämmung haben wir im zugehörigen Artikel aufgelistet.

Von allem Material ist jeweils ein Verschnitt übrig geblieben, den wir nur schlecht wiederverwenden konnten. Das Restholz, das bis zum Schluss nicht noch irgendwo anders verbraucht wird, gibt aber immerhin ein schönes Lagerfeuer auf deiner ersten Tour.

Material

10 x Dachlatten 48mm x 24mm x 2m
1 x Sikaflex*
1 x Bremsenreiniger alternativ Silikonentferner*
5 x OSB Verlegeplatten 205cm x 62,5cm x 15mm
1 x PVC-Bodenbelag von der Rolle 0,4mm Nutzschicht 3m x 2m
1 x Doppelseitiges Teppichklebeband 25 m* (den Rest haben wir an anderer Stelle verarbeitet)
2 x Alu Eckprofil mit Rillen und Bohrung 30mm x 30mm x 2m
1 x Schrauben 3,5 x 35

Unsere Akkuwerkzeuge verwenden alle die gleichen Akkus. Aus diesem Grund mussten wir nur einmal das Ladegerät und die Akkus kaufen und nutzen diese jetzt auf allen Geräten. Die Erstinvestition ist etwas höher, später kannst du nur noch die Geräte ohne Akkus kaufen. Da wir nicht wissen was du benötigst, haben wir die Geräte jeweils mit und ohne Akkus verlinkt.