Zuletzt aktualisiert am 26. Januar 2023 von patrablo

Unser kurzer Abstecher zu Hause war super schön und produktiv. Weiter ging es für uns mit einem kurzen Halt in Singen, über Lindau schließlich nach Liechtenstein. Endlich mal wieder ein neues Reiseland und noch dazu ein wahres Bergparadies der Alpen. Begleite uns bei unseren Wanderungen in Liechtenstein und entdecke eine weitere Schönheit Mitteleuropas.

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Auf nach Liechtenstein

Das Fürstentum Liechtenstein ist der sechstkleinste Staat der Erde (immerhin 25 km lang) und liegt zwischen Österreich und der Schweiz. Unsere Fahrt nach Liechtenstein führte über eben jene beiden Länder und schon waren wir im Fürstentum. Für die erste Nacht hatten wir einen etwas höher gelegenen Parkplatz ausgewählt und deshalb ging es für uns teilweise steil hinauf. Unsere Navigation hatte zudem Freude daran, uns auf die schmalsten Straßen zu führen und das eine Mal hofften wir inständig, dass uns niemand entgegen kommt. Letztendlich war die Straße sogar eine Einbahnstraße, was wir jedoch nicht sofort erkannt hatten.

Wir freuten uns auf tolle Wanderungen in Liechtenstein und ließen den Nachmittag sowie Abend, nach der spannenden Anfahrt, erstmal entspannt ausklingen. Der auf einem Berg gelegene Stellplatz bot eine traumhafte Aussicht ins Tal (sowie auf die gegenüberliegende Schweiz) und diese genossen wir u.a. von unserer Dachterrasse. Bei entspannten Spielen bis zum Sonnenuntergang ließ es sich auf jeden Fall aushalten und wir hatten einen gelungenen Start in Liechtenstein.

Fürstensteig Liechtenstein

Für unsere erste Wanderung in Liechtenstein wählten wir den hier sehr bekannten Fürstensteig als Aufstieg. Alles weitere, welche Gipfel wir mitnehmen, welchen Abstieg wir nehmen usw., wollten wir spontan entscheiden. So ging es für uns über den alpinen Wanderweg durch die Nordwestwand des Alpspitz, welcher am Gafleisattel endet.

Wir hatten zwei mögliche Tourenvariationen vorab herausgesucht und wählten eine Kombination aus beiden. Für uns ging es zunächst auf den höchsten Gipfel der Drei-Schwestern-Kette, den Kuegrat, der auch oft Kuhgrat genannt wird (2.123 m). Das Wandern im Rätikon, einer Gebirgsgruppe der westlichen Zentralalpen, bot tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge Liechtensteins sowie der Schweiz. Zurück ging es über denselben Grat wie im Aufstieg und wir zweigten noch kurz etwas ab, um den Gafleispitz (2.000 m) zu besteigen. Wenn er doch schon fast auf dem Weg liegt, warum dann nicht gleich noch mitnehmen?

Ein weiterer Aufstieg durch eine Rinne brachte uns schließlich auf die Alpspitz (1.943 m). Über spannende Bergpfade ging es für uns wieder zurück zu Van Vivaldi. Bei diesem Rückweg kamen wir übrigens am geografischen Mittelpunkt Liechtensteins vorbei. Bei der Größe des Landes musste das ja irgendwann passieren 😉 . Unsere erste Wanderung in Liechtenstein war absolut genial und wir verliebten uns in dieses Wanderparadies – weitere Wanderungen mussten auf jeden Fall folgen.

Wir waren 11,5 km mit 1.000 hm unterwegs. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie eine gute Kondition solltest du für diese Tour auf jeden Fall mitbringen, um sie, genauso wie wir, genießen zu können. Nach dieser tollen Wanderung gab es erstmal eine leckere Stärkung und etwas später fuhren wir zu einem neuen Stellplatz. Wir fanden erneut einen tollen Platz und hatten noch einen ruhigen sowie entspannten Abend.

Wanderung auf den Rappenstein

Schon am nächsten Morgen starteten wir eine unserer weiteren Wanderungen in Liechtenstein. Von Steg ging es über einen Gratweg auf den Hauptkamm der Liechtensteiner Alpen. Wir bestiegen in einem steten Auf und Ab den Chrüppel, den Heubüal sowie den Goldlochspitz. Schließlich führte uns dieser wunderschöne Weg auf den Gipfel des Rappenstein (2.222 m), von wo aus wir eine grandiose Aussicht auf die umliegenden Berge hatten. Besonders die gewaltige Felsmauer der Falkniskette beherrscht das Blickfeld, in dessen Nachbarschaft u.a. auch der höchste Berg Liechtensteins, der Vordere Grauspitz, liegt. Der Falknis ist dabei der westlichste Gipfel des Rätikon.

Wer etwas Einsamkeit sucht, ist hier genau richtig. Wir hatten im Aufstieg nur sehr wenige Begegnungen mit anderen Wanderern und konnten so die Ruhe der Berge genießen. Das ist im Sommer oft nicht möglich! Zurück ging es für uns über das lange Valünatal, zu dem wir über einen steilen Serpentinen Abstieg (meist Forststraßen) gelangten. Diese Wanderung in Liechtenstein erfordert erneut Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie eine sehr gute Kondition. Da es oft über schmale Bergpfade geht, sollte auch das Wetter mitspielen (kein Regen 😉 ). In 20 km mit 1.150 hm ist diese Tour zu bewältigen.

Fürstin-Gina-Weg und Naafkopf

Wanderungen in Liechtenstein machen süchtig und deshalb ging es für uns gleich am nächsten Tag erneut auf Tour. Wir entdeckten den sogenannten Fürstin-Gina-Weg, welcher in Malbun startet. Die Rundwanderung führt über einen schönen Grat auf den Augstenberg (2.359 m) und hinab zur Pfälzerhütte. Der Rundblick ist einfach herrlich! Highlights sind die Ausblicke auf die Falkniskette sowie den Schesaplanastock, ein weiteres tolles Highlight sind aber auch die Murmeltiere, die hier oben angesiedelt sind. Der Rückweg geht über Weiden sowie das Vaduzer-Täli.

Da die Pfälzerhütte am Fuße des Naafkopf liegt und wir noch Kraft und Zeit hatten, machten wir noch einen Abstecher auf diesen Gipfel. Der Naafkopf (2.570 m) liegt übrigens auf drei Ländern: Schweiz, Österreich und Liechtenstein teilen sich diesen Gipfel, der ebenfalls einen tollen Ausblick bietet. Wir hatten hier oben leicht schwankendes Wetter und ein paar Nebelfelder sind durchgezogen. Es ist immer wieder toll aber auch erschreckend zu sehen, wie schnell das Wetter in den Bergen wechseln kann. Innerhalb von wenigen Sekunden war der Gipfel komplett zugezogen, genauso schnell konnten wir wieder ins Tal und auf die umliegenden Berge schauen. Da wir unser Wetterglück aber auch nicht überstrapazieren wollten, ging es für uns nach einer Jause wieder an den Abstieg. Ohne Sicht wollten wir den Abstieg vom Naafkopf lieber nicht machen, da die Markierungen abschnittsweise sparsam vorhanden sind und die Wegfindung auf Spurensuche beruht 😉 .

Unser Bergtag war mal wieder grandios und wir hatten eine weitere tolle Wanderung in Liechtenstein. In Summe waren wir 17 km mit 1.345 hm unterwegs. Wie bei allen oben beschriebenen Touren ist hier Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie eine sehr gute Kondition von Nöten, um diese Wanderung genießen zu können. Wer sich in teilweise unwegsames Gelände nicht wohl fühlt, sollte von dieser Tour vielleicht absehen.

Ein wenig Erholung muss sein

Nach den letzten Bergtouren, war mal wieder ein Erholungstag notwendig. Wir nutzten den Tag u.a. für einen kurzen Abstecher nach Österreich. Das Tanken und auch die Lebensmittel waren hier nun mal günstiger, so ehrlich müssen wir leider sein. Wir genossen die Aussicht auf die Berge vom Tal aus und hatten einen interessanten Stellplatz für die Nacht. Da Vivaldi zum Glück nicht allzu auffällig ist, parkten wir mitten in einem Ort. So bekamen wir mit, dass ganz in unserer Nähe ein Dorffest stattfand. Eine Liechtensteiner Improvisationstheater-Gruppe führte ihr Programm auf und bezog das Publikum durch Abstimmungen mit ein. Wir verstanden zwar nicht alles (Sprachbarriere 😉 , ein Alemannischer Dialekt, der sich für Nichtkenner sehr nach Schweizerdeutsch anhört), fanden das ganze trotz allem sehr unterhaltsam und blieben sogar bis zum Ende.

Der Ruhetag war so auf jeden Fall sehr erholsam, unterhaltsam und endete mit einem tollen Sonnenuntergang.

Wanderungen in Liechtenstein: Drei Schwestern und Garsellakopf

Unsere nächste Wanderung in Liechtenstein ist ein echter Klassiker dieser Region. Egal auf welcher Tour wir die letzten Tage waren, es gab von überall her ein Wanderschild mit „Drei Schwestern“ und deshalb konnten wir uns diese Wanderung natürlich nicht entgehen lassen. Und das zu Recht! Die Bergtour führte über den Drei-Schwestern-Steig auf den Hauptgipfel der Drei Schwestern (in Summe drei Gipfel), welcher auf 2.053 m liegt. Von hier hatten wir einen grandiosen Ausblick und konnten die Ruhe des morgens genießen. Wir machten eine Überschreitung und stiegen somit auf der anderen Seite wieder ab. Da wir bereits die meisten der Drei-Schwestern-Kette Gipfel bestiegen hatten, nahmen wir noch den für uns letzten dieser Kette in Angriff. Wir bestiegen den Garsellakopf (2.105 m), auch Garsellikopf genannt, und vollendeten somit diese Bergkette für uns. Dieser Gipfel liegt auf der Grenze zwischen Liechtenstein und Österreich und ist über einen Grat von beiden Seiten zu erreichen.

Teile dieser Wanderung im Gipfelbereich der Drei Schwestern ähneln ein wenig einem Klettersteig und kraxeln (Hände an den Felsen bzw. an das Drahtseil) ist notwendig. Wir hatten erneut eine herrliche Rundwanderung in wunderschöner Landschaft. Zur Vollständigkeit und wahrscheinlich abzusehen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und sehr gute Kondition sind von Nöten! Wir wanderten knapp 16 km mit 1.365 hm im Wanderparadies Liechtenstein.

Noch ein letzter Tag

Ursprünglich hatten wir gar nicht so viel Zeit im Fürstentum Liechtenstein eingeplant. Dieser kleiner Binnenstaat eroberte jedoch recht schnell unser (Wander-) Herz und wir verlängerten unseren Aufenthalt täglich. Bei so vielen tollen Wandermöglichkeiten aber auch gut zu verstehen, oder? Wanderungen in Liechtenstein gibt es reichlich und wir konnten einige der schönsten machen. Zudem war es hier relativ einfach, mit dem Van frei zu stehen. Bei den meisten Parkplätzen gibt es Toiletten und somit wird das Wildcamping (noch) toleriert (kann sich in den nächsten Monaten/Jahren ändern). Offiziell ist das Wildcamping in Liechtenstein jedoch verboten.

Das Wetter sollte umschwenken und etliche Liter Regen waren vorhergesagt. So blieben wir für einen letzten Tag in Liechtenstein, um den Staatsfeiertag in der Hauptstadt Vaduz zu erleben. Es gab ein großes Fest und überall waren Stände und kleine Bühnen aufgebaut. Abends gab es noch einen Fackelzug im Fürstensteig, das ursprünglich geplante Feuerwerk wurde jedoch aufgrund erhöhter Waldbrandgefahr abgesagt.

Es war zudem auch ein besonderer Tag, da es seit langem mal wieder regnete (fanden die Festorganisatoren wahrscheinlich nicht so klasse 😉 ). Wir verbrachten ein paar schöne Stunden auf dem Fest, als es noch trocken und etwas leerer war. Es zogen immer wieder mal ein paar stärkere Regenschauer durch und diese genossen wir in Van Vivaldi. Abends hatten wir noch eine nette Begegnung mit einem älteren Herrn, der auf demselben Parkplatz wie wir stand, und tauschten uns über Reiseerlebnisse aus.

Für uns ging es am nächsten Morgen weiter ins nächste Reiseland. Schon bald berichten wir hier über unsere Reiseerlebnisse und weitere Bergtouren.

Grüße

Melanie & Julian