Zuletzt aktualisiert am 10. Januar 2023 von patrablo

Hier unsere Tipps für deine Suche nach einem Mietwagen oder Camper und was du über das Fahren im Ausland wissen solltest. Manchmal ist es praktisch ein eigenes Auto, einen Camper oder einen Roller zu haben, um das Reiseland auf eigene Faust mit maximaler Flexibilität zu bereisen. In vielen Ländern gibt es für Touristen sozusagen fast ein Standard Fortbewegungsmittel. In Neuseeland ist es der Camper, in asiatischen Ländern der Roller und außerhalb von großen Metropolen ist es oft ein Mietauto.

Dabei solltest du dir allerdings Gedanken darüber machen, ob du dir das Fahren in anderen Ländern überhaupt zutraust. Es bringt dir nichts, wenn du später nur mit Dauerpanik im Linksverkehr unterwegs bist oder mit anderen bzw. gefühlt nicht vorhandenen Verkehrsregeln gar nicht zurecht kommst. Das stresst dich vielleicht so sehr, dass du das Reisen nicht mehr genießen kannst. Wir empfehlen dir immer, deine Komfortzone zu verlassen und etwas zu wagen. Dabei wirst du die tollsten Dinge erleben, aber tu es nicht um jeden Preis.

Wir erinnern uns heute noch daran, wie wir das erste mal mit unserem Camper (Mietwagen) in Neuseeland im Linksverkehr unterwegs waren. Zum Glück war die Vermietung außerhalb des Zentrums und die Straßen zu diesem Zeitpunkt wenig befahren. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wir hatten uns schneller daran gewöhnt als gedacht. Trotzdem fühlte es sich die ersten zwei Tage etwas falsch an 🙂 .

Tipps und Tricks zur Buchung Mietwagen oder Camper

Wie finde ich den besten Anbieter?

Die verschiedenen Anbieter findet man am leichtesten, indem man auf den gängigen Online Kartendiensten nach Vermietungen am Flughafen sucht. So bekommst du schon einmal einen Überblick, welche Anbieter es in deinem Reiseland gibt. Falls du dein Gefährt nicht am Flughafen anmietest, musst du schauen, ob es in deiner Nähe Vermietungsstationen gibt. Das machst du auch am besten, indem du nach Vermietern in der Nähe suchst.

Wenn du dir ein paar Vermieter ausgesucht hast, empfiehlt es sich Bewertungen dazu durchzulesen. Hierbei erkennst du schnell, ob andere Kunden mit der Vermietung zufrieden waren. Bedenke aber unbedingt, dass du auf jeden Fall schlechte Bewertungen finden wirst und sich bei vielen alles ganz schlimm anhört. Schließlich schreibt man oft nur Bewertungen, wenn man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Über unsere Camper-Vermietung in Neuseeland haben wir auch jede Menge schlechte Kritik gelesen. Dort angekommen hatten wir in den 26 Tagen mit dem Camper kein einziges Problem und waren mehr als zufrieden. Wir haben aber auch genug andere kennen gelernt, die mehrmals den Camper wechseln mussten oder wieder zurück zur Vermietung mussten, damit etwas repariert wird. Oft gehört einfach auch ein wenig Glück dazu.

Wo und wie buche ich den Mietwagen oder Camper?

Wir buchen Fahrzeuge, so wie auch unsere Flüge, fast immer direkt über die Seite des jeweiligen Anbieters oder sogar direkt vor Ort. Somit hast du einen eindeutigen und direkten Ansprechpartner, den du bei Problemen kontaktieren kannst. Buchst du über ein Vergleichsportal oder ähnlichem, sind diese dein Ansprechpartner und die Vermietung oder Airline wird dich immer auf diese verweisen. So findet die Kommunikation über einen entsprechenden „Zwischenhändler“ statt und das kann manchmal unendlich Nerven kosten bzw. ziemlich schief gehen.

Oft ist eine Direktbuchung auch günstiger oder nicht wesentlich teurer, da entsprechende Portale von Provisionen leben und du zusätzliche Voraussetzungen erfüllen musst (bestimmte Art von Kreditkarte oder ähnliches).

Falls du nicht den gesamten Zeitraum deiner Reise ein Fahrzeug mieten willst, spiel auf jeden Fall vor der Buchung ein wenig mit der Mietdauer (falls möglich). Wir haben festgestellt, dass eine Anmietung von einer Woche meist genauso teuer ist wie 3-5 Tage. Wenn du also bei einem einwöchigen Urlaub nur für 3 Tage ein Auto mieten willst, um entsprechende Ausflüge zu machen, kann es gleich teuer sein, wie die Anmietung für die gesamte Woche. Zum gleichen Preis mehr Flexibilität nimmt man doch gerne oder?

Lohnt sich der zeitliche Aufwand, Angebote zu vergleichen?

Geld sparen bzw. günstig reisen hat einen anderen Preis. Das ist die Zeit, welche du benötigst, um Angebote zu vergleichen und das für dich passende Angebot zu finden. 

Du kannst dir nicht vorstellen wie viel Zeit wir schon vor den Laptops* verbracht haben, um noch ein paar Euros zu sparen und das absolute „Spar-High-Five“ zu finden. Wir finden es lohnt sich aber immer! Was würdest du in dieser Zeit sonst tun? Vor dem Fernseher sitzen, eine Serie schauen oder ähnliches? Dann lieber länger auf Reise sein oder vor Ort mehr Budget für Ausflüge und Co. zur Verfügung haben, da man beim Mietwagen, den Flügen oder der Unterkunft „das beste“ Angebot gefunden hat.

Wie leider viel zu oft trifft auch hier der Satz „Zeit ist Geld“ zu 100% zu.

Was muss ich beim Fahren in anderen Ländern beachten?

Andere Länder, andere Sitten.
Andere Länder, andere Verkehrsegeln.
Andere Länder, gefühlt keine Verkehrsregeln und es gilt das Gesetz des „geordneten“ Chaos.
Andere Länder, andere Dokumente sind notwendig.

Kann ich mit meinem Führerschein überall fahren?

Jein, wäre hier wahrscheinlich die passendste Antwort für dich. Normalerweise musst du keinen neuen Führerschein machen, um im Ausland fahren zu dürfen. Wenn du innerhalb der EU reist, musst du dir keine weiteren Gedanken machen, sofern du einen EU-Führerschein (Plastikkarte) besitzt.

Wenn du außerhalb der EU unterwegs bist, ist es auf jeden Fall ratsam einen internationalen Führerschein zu beantragen. Dieser besitzt eine Gültigkeit von 3 Jahren und kann bei deiner zuständigen Führerscheinstelle beantragt werden. Dafür benötigst du deinen gültigen Führerschein, ein aktuelles Lichtbild und das ganze kostet dich ca. 15 EUR. Beantrage den Führerschein unbedingt rechtzeitig vor deiner Reise, um nicht in Stress zu verfallen. Manche Vermietungen wollen den internationalen Führerschein auf jeden Fall sehen, sonst bekommst du keine Schlüssel. Der internationale Führerschein ist nur in Kombination mit deinem normalen Führerschein gültig.

Du kannst also mit deinem Führerschein überall Auto fahren, du musst vorher aber aktiv werden und den international anerkannten Führerschein beantragen. Falls du auswanderst, gelten allerdings oft andere Regeln und du kannst nicht ewig mit dem internationalen Führerschein fahren.

Kann ich im Ausland auch Fahrzeuge fahren, für die ich keinen Führerschein habe?

Dies ist in unseren Augen eine sehr spannende Frage, über die wir einmal kurz philosophieren möchten. Das klassische Beispiel hierzu ist der 125cm3 Roller in Asien (fast jeder Roller dort). Mit deinem Führerschein darfst du (sofern du keinen A oder A1 Führerschein hast) eigentlich nur 50cm3 Roller fahren. In der Praxis interessiert das in Asien wahrscheinlich keinen und falls doch ein Polizist behauptet, dass du den Führerschein nicht hast, kannst du diesen in den meisten Ländern „dank“ Korruption direkt vor Ort käuflich erwerben 🙂 .

Das eigentliche Problem daran liegt in der Versicherung. Wenn du einen Unfall mit Folgeschäden hast und deine Versicherung für den Schaden aufkommen soll, könnte diese in Erfahrung bringen wollen, was für ein Fahrzeug du gefahren bist. Wenn dies ein Fahrzeug ist, für welches du keinen Führerschein hast, wird das wahrscheinlich zum Problem. Wir wollen hier keine Panik machen, aber finden, es sollte einmal kurz darauf aufmerksam gemacht werden. Wie du damit umgehst, musst du selbst entscheiden.

Verkehrsregeln im Ausland

Das mit den Verkehrsregeln ist so eine Sache, die überall anders gehandhabt wird. Du kennst ganz sicher die Bilder aus Asien, wo jeder einfach so fährt wie er möchte und es gibt gefühlt keine Regeln. Trotzdem solltest du dich vorher einmal kurz mit den Verkehrsregeln für deinen Mietwagen oder Camper und auch den Bußgeldern auseinandersetzen. In Spanien gilt zum Beispiel das Fahren ohne Oberteil (Jungs, die nach dem Strandbesuch nur in Short ins Auto springen) als nicht angeschnallt und kostet 200 EUR. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, sagt man gerne.

Wenn du in einem Land bist, wo es gefühlt keine Regeln gibt, bleibt dir nur eines übrig. Mach das was alle anderen auch machen und ordne dich im Chaos mit System ein. Diese „Verkehrsregeln“ haben oft nämlich ein System, welches du mit der Zeit mit deinem Mietwagen oder Camper vielleicht erkennen wirst.

Den größten Verkehrsschock haben wir bisher in Nepal erlebt und wir waren froh, dass wir nicht selber fahren mussten.
Als Beispiel: Dort wurde im Zuge von Entwicklungshilfe eine ziemlich große Straße mitten durch Kathmandu gebaut und brav an jeder Kreuzung eine Ampel aufgestellt. Das war auch ganz sicher lieb gemeint, aber trotzdem vollkommen unnötig. Diese Ampeln wurden kein einziges Mal von unseren Taxifahrern beachtet. Die Regel lautet: Fahre langsam auf die Kreuzung zu, schaue was noch so alles kommt und wenn da eine Lücke ist, wird diese genutzt. Die Ampel ist nur Dekoration, die Strom verbraucht und nichts bringt. Schließlich „funktioniert“ es auch ohne. Sehr gewöhnungsbedürftig können wir dazu nur sagen.

Informier dich im Voraus, verlasse deine Komfortzone und stürze dich (vorsichtig) in die Erfahrung!