Zuletzt aktualisiert am 20. Januar 2023 von patrablo

Die erste Frage, die sich stellt, wenn du dich dazu entschieden hast selbst einen Van zu bauen oder mit Vanlife zu starten, ist, welches Basisfahrzeug zum Vanausbau soll es werden? Die Auswahl ist fast unendlich und es gibt zig Varianten. Vor der Frage gibt es zwar noch ein paar andere Fragen zu klären, aber dazu mehr im Text. Wir wollen dir in dem Text unsere Gedanken zum Thema Auswahl Basisfahrzeug Vanausbau erläutern und dir damit vielleicht ein paar Denkanstöße für deine Entscheidung geben.

Was für Anforderungen habe ich an das Basisfahrzeug persönlich?

Natürlich möchte man es möglichst komfortabel in seinem Van haben. Am besten so wie in der (früheren) Wohnung. Schließlich ist ein Van beim Vanlife dein rollendes Zuhause und falls du den Van nur im Urlaub nutzt, möchtest du im Urlaub erst recht nicht auf ein wenig Luxus verzichten. All der Luxus benötigt allerdings Platz und dadurch eventuell einiges mehr an Budget.

Wir haben vor dem Kauf von Van Vivaldi schon ein paar Monate Vanlife betrieben. Das Basisfahrzeug war dabei allerdings um einiges kleiner und das Wort Carlife wäre an der Stelle wahrscheinlich passender. Falls du uns schon etwas länger folgst, wirst du unseren Mini-Camper Astrarix bestimmt kennen. Ansonsten schau doch mal bei Astrarix vorbei, um eine Vorstellung zu bekommen, wie wir knapp 9 Monate durch Europa gereist sind.

Zu zweit in einem Auto leben funktioniert übrigens sehr gut. Der Mensch braucht nicht viel zum Leben und das Nötigste ist durch ein Auto und den Möglichkeiten heutzutage gut abgedeckt. Durch die Erfahrungen mit Astrarix hatten wir allerdings eine genaue Vorstellung was unser neues Basisfahrzeug für den Vanausbau mitbringen muss.

Mach dir eine Liste

Wir haben uns nach den ersten Fahrzeugbesichtigungen (damals noch ein großer Geländewagen) hingesetzt und eine Liste geschrieben, was wir uns von unserem neuen Basisfahrzeug wünschen. Dazu gehörten Anforderungen für den Ausbau wie auch Anforderungen ans Fahrzeug selbst. Anschließend haben wir geschaut auf was wir verzichten können und Prioritäten vergeben. Raus kam unser Basisfahrzeug Vanausbau in Form eines Opel Vivaro B L2H1.

Unsere Wunschliste Basisfahrzeug Vanausbau; Toilette, Arbeitsplatz (Tisch) für zwei Personen, Kochen im Trockenen bzw. in einer Art Küchenzeile, Stauraum für all unser Equipment (je nach Jahreszeit), Standheizung (Luftheizung), Frisch- und Abwasser von mind. 15 Liter, Schlafmöglichkeit ohne groß umzubauen (unter 1 Minute), Sitze während der Fahrt für mindestens 3 Personen, Sitzhöhe im Bett, Allrad / Offroad tauglich, Maximal 150.000 km, Diesel mindestens Euro 4 (Grüne Plakette), Niedriger Kraftstoffverbrauch, Unauffälliges Fahrzeug, Unter 2 Meter Höhe (Parkhäuser und Fährtickets), Stadttaugliches Alltagsfahrzeug, Maximal 10.000 Euro, Kühlschrank/Kühlbox, Von Fahrerkabine in Wohnraum kommen, ohne nach draußen zu müssen, Tempomat, Schaltgetriebe, Maximal 10 Jahre alt

Auf all diese Punkte haben wir Prioritäten vergeben und uns überlegt, auf was wir verzichten können. Letztendlich haben wir auf den Allrad bzw. auf die Offroadtauglichkeit verzichtet und sind etwas im Budget nach oben. Den Rest haben wir alles in unserem Basisfahrzeug vom Vanausbau untergebracht. Der Punkt Allrad hatte bei uns einen sehr hohen Stellenwert und trotzdem haben wir letztendlich darauf verzichtet.

Die Qual der Wahl von jung bis alt

Die Preise sind spätestens seit der Pandemie förmlich explodiert. Vanlife liegt voll im Trend bzw. Camping allgemein boomt. Alles was sich irgendwie zum Camper umbauen lässt, bekommt einen Extraaufschlag. Die Gebrauchtwagenpreise sind generell hoch und bei Kastenwägen besonders. Erstaunlich ist allerdings, dass die größeren Transporter wieder günstiger werden. Das liegt teilweise auch an der begrenzten Ausstattung (geringe Serienausstattung), andererseits sind alltagstaugliche Fahrzeuge immer noch ein wenig mehr gefragt.

Basisfahrzeug mit Geschichte oder junger, gebrauchter für deinen Vanausbau?

Ein schönes, altes Behörden- oder Feuerwehrfahrzeug mit ordentlich Geschichte aber wenigen Kilometern passt 100% zu Vanlife. Nachhaltigkeit pur. Altes weiterverwenden bevor es verschrottet wird. An solchen Fahrzeugen kann man selbst noch etwas machen, es gibt keinen Schnickschnack, Abenteuer pur eben. Dazu steht im Kontrast ein junger, gebrauchter Van oder sogar Neuwagen. Sieht schick aus, modern und vielleicht trotzdem nachhaltig?

Kraftstoffverbrauch vs. Anschaffungskosten

Ein junges, gebrauchtes Fahrzeug mit weniger Kilometern ist in der Anschaffung sicher um einiges teurer. Man sollte aber auch die Folgekosten im Auge behalten. Die modernen Fahrzeuge verbrauchen oft wesentlich weniger Sprit, was deinen Geldbeutel und die Umwelt auf lange Sicht schont. Gerade bei den aktuellen Kraftstoffpreisen ein Punkt der mit berücksichtigt werden muss. Wenn ich auf 100 Kilometer 2,5 Liter mehr Kraftstoff verbrauche, sind das bei einer Tour schnell einige Euros.

Beispiel-Tour Nordkap:

Fahre ich bei meiner Tour von Stuttgart ans Nordkap und nutze dabei eine Fähre von Travemünde (D) nach Trelleborg (S) sind das knapp 3150 km einfache Strecke. Fährt man noch ein paar Umwege, kommt man schnell auf 3500 km. Hin und zurück sind das 7000 km.

Basisfahrzeug Vanausbau - Hochrechnung der Mehrkosten für eine Strecke von 7000km bei 2,5 Liter Mehrverbrauch. Das macht 376,25€ Mehrkosten

Jetzt müsste man bei Euro6 Dieseln noch das AdBlue gegen rechnen. Das Ganze soll dir nur als Denkanstoß dienen. Fang einfach mal an hochzurechnen, was du eventuell auf längere Sicht sparst, bei deiner geplanten jährlichen Fahrleistung.

Uns wurde dieses Thema übrigens erst so richtig bewusst, als wir auf Tour waren und bei den aktuellen Spritpreisen angefangen haben hochzurechnen.

Emissionsausstoß

Auch das Thema Emissionsausstoß ist bei dieser Betrachtung nicht zu verachten. Ein Euro6 Diesel bleibt ein Diesel, ist von der Umweltbelastung allerdings um einiges besser als ein Euro4 oder sogar Euro3 Diesel. Dagegen steht, dass die Produktion von einem Neuwagen einen immensen Emissionsausstoß verursacht und super in unsere Konsumgesellschaft passt. Das Weiterverwenden von alten Dingen als nachhaltig zählt und gut für die Umwelt ist. Eine genaue Rechnung dazu können und wollen wir nicht aufstellen. Dieses Thema könnte bestimmt einen eigenen Beitrag füllen. Spätestens wenn du aber in deutsche Großstädte fahren willst, solltest du ein Auge auf das Thema Umweltplakette werfen.

Für diesen Abschnitt gilt das gleiche wie für den Abschnitt Kraftstoffverbrauch vs. Anschaffungskosten. Wir wollen dir ein Denkanstoß geben, dass es sich lohnen kann im Voraus eine wenig zu rechnen und sich auch über diese Themen Gedanken zu machen. Es ist keine Wissenschaftliche Arbeit über das Thema.

Elektroantrieb

Auch einen Van mit Elektronikantrieb haben wir in Betracht gezogen. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es da allerdings kaum Auswahl und auch die Reichweite mit 300 – 400 km war uns zu gering. Aber auch in diesem Umfeld wird sich viel tun und wir sind uns einig, dass Vanlife mit einem Elektroauto in naher Zukunft kein Sonderfall mehr sein wird.

Stehhöhe vs. „klein und unauffällig“

Stehhöhe ist ein Thema auf das oft Wert gelegt wird. Es ist sehr komfortabel, wenn man sich in seinem Van laufend bewegen kann. Wenn man aufrecht am Herd stehen oder abspülen kann. Auch das Umziehen im Stehen ist um einiges komfortabler als im Sitzen. Spätestens wenn man eine Innendusche im Van haben will, ist Stehhöhe unverzichtbar.

Für uns stand im Gegenzug die Frage im Raum wie oft wir wirklich im Van stehen. Ist man viel draußen unterwegs und genießt die wunderschöne Natur, verbringt man sowieso nur die „nötigste“ Zeit im Van. Beim Schlafen ist Stehhöhe egal, wenn du am Laptop arbeitest oder ein Buch liest normalerweise auch. Letztendlich dreht es sich ums Kochen, Spülen und Kleider wechseln. Wie viel Zeit verbringt man damit an einem Tag? Und sind wir mal ehrlich. Bei einer Grundfläche von 5-8qm, mit all den Einbauten, bleibt kaum noch Platz groß herum zu laufen.

Wir haben zumindest für das Thema Kochen versucht einen Kompromiss zu finden und uns bewusst gegen Stehhöhe entschieden. Bei dieser Entscheidung spielte auch der Gedanke Parkhäuser sowie teurere Fährtickets eine Rolle. Dagegen muss aber wieder der oft höhere Anschaffungspreis gerechnet werden. Wie immer eine positive und negative Seite. Du musst für dich selbst entscheiden was Dir wichtig ist.

Basisfahrzeug Vanausbau – Dusche Ja oder Nein?

Wie bereits geschrieben: Spätestens, wenn eine Dusche im Van auf deinem Wunschzettel steht, kommst du an Stehhöhe nicht vorbei. Bei einer Außendusche ist das natürlich anders. Hier wollen wir aber explizit kurz über das Thema Dusche im Van schreiben.

Das Thema Dusche steht schnell auf einer Wunschliste. Wir sind persönlich der Meinung, dass es oft aber nicht gründlich genug beleuchtet wird. Eine eigene Dusche ist schön und absoluter Luxus. So eine eigene Dusche bringt aber auch jede Menge Nachteile und die Vorstellung von einer langen, heißen Dusche nach einem Tag am Meer oder in den Bergen liegt weit weg von der Realität.

Die von uns hier beschriebenen „Nachteile“ beruhen nicht auf eigener Erfahrung, sondern sind unsere Eindrücke nach viel Recherche.

Nachteile einer Dusche im Van

Wasser zu erhitzen benötigt einiges an Energie. Die am häufigsten eingesetzten Möglichkeiten sind das erwärmen des Wassers über die Standheizung oder durch Strom. Die für das Wasser benötigte Energie geht dir eventuell als Heizleistung verloren. Strom kann manchmal auch Mangelware werden, je nachdem wie viel du im Alltag benötigst.

Lange, heiße Dusche zur Entspannung? Fehlanzeige! Regelmäßig lesen und sehen wir Berichte auf Instagram, YouTube oder Blogs, dass bei zwei Personen meist nicht länger als 1-2 Minuten pro Person geduscht werden kann. Versteh uns nicht falsch, 1-2 Minuten sind ziemlich viel, aber es reicht eben nur um sich sauber zu machen. Nicht um gemütlich unter eine Dusche zu stehen. Wir haben es übrigens schon geschafft, auf einer Hütte zu zweit in 60 Sekunden zu duschen. Diese Dusche war nach den vielen Tagen auf Tour absoluter Luxus und ein wahrer Segen. 60 Sekunden kommen einem wie ein Wellnessprogramm vor. Wir können also sagen 1 Minute ist viel und kann auch als Luxus gesehen werden.

Wasser ist ein kostbares Gut

Beim Vanlife ändern sich die Bedürfnisse ein wenig und zum „Alltag“ gehört die Suche nach Frischwasser. Je größer der Tank umso seltener auch die Füllmöglichkeiten. Wenn jetzt noch das kostbare Wasser fürs Duschen verwendet wird, gibt es nur zwei Möglichkeiten das auszugleichen. Größerer Frischwassertank = weniger Platz und mehr Gewicht (Spritverbrauch) oder öfters Wasser auffüllen = mehr Zeitaufwand bzw. Kosten. Das Wasser muss übrigens anschließend auch umweltgerecht an einer dafür vorgesehenen Stelle entsorgt werden.

Feuchtigkeit im Van & Mehrkosten

Durch eine Dusche entsteht zusätzliche Feuchtigkeit im Van, um die man sich kümmern muss. Auch die Möglichkeit von Feuchtigkeit oder Wasserschäden durch Leckagen sollte bedacht werden. Wenn bei jedem Mal duschen ein wenig Wasser unter die Duschwanne läuft, ohne dass du es merkst, kann das zu einem richtigen Problem werden.

Mehrkosten beim Einbau. Durch den Einbau entstehen erhebliche Mehrkosten. Unsere Recherche ergab, dass die Dusche zwischen 1000 Euro – 3000 Euro Mehrkosten verursacht. Das hängt natürlich vom Luxus und der Ausbauvariante ab. Wenn zwei Personen 1-2-mal pro Woche Duschen, was im Vanlife (unserem) Durchschnitt entspricht, heißt das 2 Jahre 1-2-mal die Woche heiß und oft auch so lange wie du willst duschen. Erst dann hast du 1000 Euro in Duschen investiert. Die durch das Duschen im eigenen Van entstandene Kosten (Wasser/ Energie) sind dabei nicht gegengerechnet.

Vorteile einer Dusche im Van

Sauberkeit! Das ist der größte Vorteil an einer eigenen Dusche. Vorausgesetzt man hält die eigene Dusche sauber 🙂 . Darin besteht in unseren Augen der große Vorteil. Wir haben auf unserer Tour schon in Duschen gestanden, die nicht sehr toll ausgesehen haben. Nach einer Woche ohne Dusche ist das einem meistens egal und trotzdem ist es nicht immer ein tolles Gefühl. Diese dreckigen Duschen sind aber relativ selten. Trotzdem wollen wir es erwähnen. Es gab aber auch Duschen, bei denen wir gesehen haben wie die Reinigungsfachkraft direkt vor und nach uns geputzt hat. Das ist fast mit der eigenen Sauberkeit zu vergleichen.

Duschen zu jeder Zeit. Auch das ist ein großer Vorteil. Nach einer langen Wanderung oder einer Runde joggen ist eine Dusche einfach erfrischend und manchmal notwendig. Ohne Dusche muss man ein wenig planen oder doch auf Katzenwäsche ausweichen. Mit einer eigenen Dusche ist das völlig egal. Wenn man es möchte, kann man sogar täglich duschen.

Mehr Vorteile gibt es in unseren Augen nicht.

Dusche Ja oder Nein – Du entscheidest!

Ob du eine Dusche in deinem Van haben möchtest und welche Auswirkung es für die Auswahl deines Basisfahrzeug für den Vanausbau hat, kannst nur du entscheiden. Wenn es dir wichtig ist, muss es auf deine Liste an Anforderungen an das Basisfahrzeug Vanausbau. Falls du bisher bedenken hattest, konnten wir dir vielleicht mit unseren Punkten bei der Entscheidung helfen. Unsere Antwort zu der Frage Dusche Ja oder Nein stand relativ früh fest.

Wir haben bisher immer eine kostengünstige und gute Möglichkeit zum Duschen gefunden und damit kam die Dusche nicht auf unsere Anforderungsliste.

Basisfahrzeug Vanausbau – Der Kauf

Wenn du deine persönliche Anforderungsliste geschrieben hast, kannst du dich auf die Suche nach passenden Fahrzeugen machen.

Gebrauchtwagenportale

Am besten meldest du dich bei den gängigen Gebrauchtwagenportalen an und erstellst dir eine oder mehrere passende Suchen. Du kannst oft auch eine Benachrichtigung einstellen, falls ein neues passendes Fahrzeug zum Kauf angeboten wird. Gute Angebote sind selten und oft schnell vergriffen. Deshalb musst du schnell und manchmal auch flexibel sein. Tipps für einen Gebrauchtwagenkauf findest du genügend im Internet. Wir verweisen hier gerne auf den Allgemeinen Deutschen Automobil Club (ADAC). Als Mitglied hat man hier auch noch ein paar mehr Informationen im Mitgliederbereich.

Wir haben beim Gebrauchtwagenkauf bisher immer auf unser Bauchgefühl gehört. Ist der Verkäufer sympathisch, kommuniziert er offen und spricht eventuelle Mängel direkt an? Das ist natürlich nie eine Garantie, dass mit dem Auto alles passt. Wer auf Nummer sicher gehen will, macht am besten während der Probefahrt einen Stopp bei einer Prüfstelle oder Werkstatt und lässt dort einen Gebrauchtwagencheck durchführen. Dort schauen sich die Profis das Auto an und geben dir genaue Auskunft.

Tipps speziell zu Transportern/Vans

Fahrzeuge können tausende Kilometer laufen und es fallen nur Verschleißreparaturen an. Gerade bei Langstreckenfahrzeugen ist das oft der Fall. Ein Diesel packt locker 300.000 km – 400.000 km, wenn er viel Langstrecke gefahren ist und pfleglich behandelt wird. Genau diese Fahrzeuge gilt es zu finden und dann kann man auch gerne mal ein Fahrzeug nehmen, welches in wenigen Jahren schon 150.000 km – 200.000 km gelaufen ist.

An einem Zustellfahrzeug, dass am Tag hunderte Mal nur ein paar Häuser weitergefahren wurde und meist nur im 1. oder 2. Gang bei Vollgas, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr früh größere Reparaturen anfallen. Zustellfahrzeuge erkennt man übrigens oft an den Sitzen. Diese sind durch das viele Ein- und Aussteigen oft ziemlich kaputt. Hiervon würden wir persönlich die Finger lassen. Unser Vivaldi war übrigens eine Mischung von beidem und wir hoffen er begleitet uns lange. Das Bauchgefühl hat übrigens ziemlich gut gepasst. Sonst hätten wir ihn nicht gekauft.

Die von uns hier gegebenen Tipps sind natürlich kein Garant für einen bestmöglichen Kauf. Aber wir waren froh um jeden Tipp, den wir bekommen haben. Schließlich haben wir beide von Autos wenig bis gar keine Ahnung und müssen uns auf unser Bauchgefühl oder Experten verlassen.

Unser Basisfahrzeug Vanausbau

Jetzt weißt du, welche Punkte uns beim Kauf wichtig waren und warum wir uns für ein kleineres Basisfahrzeug für den Vanausbau entschieden haben.

Wie bereits weiter oben geschrieben, wurde es zum Schluss ein Opel Vivaro B L2H1. Das L2H1 steht übrigens für die längere Ausführung (langer Radstand) aber der Standard Höhe. Das ist bei Transportern übrigens oft so, dass es verschiedene Längen und Höhenausführungen gibt. Der Opel Vivaro ist baugleich mit dem Renault Trafic, Fiat Talento oder Nissan Primastar (inzwischen NV300).

Spielte die Marke bei der Auswahl eine Rolle?

Ein Stück weit ja. Wir wollten alles, außer einem VW Bus oder Bulli oder Multivan oder wie auch immer du es nennst. Versteh uns nicht falsch, wir haben nichts gegen einen VW Bus. Das Fahrzeug hat einen absoluten Kultcharakter. Besonders in der Fahrzeuggröße wie wir sie wollten. Genau darin lag aber unser Problem. Das Preisniveau liegt um einiges höher und jeder VW Bus, der irgendwo nachts am Straßenrand steht, ist von vorne herein ein Camper (auch wenn es vielleicht nicht so ist).

Auch die Verbreitung des Basisfahrzeugs war ein Thema, welches wir betrachtet haben. Wie oft wurde das Fahrzeug gebaut, finden wir im Notfall in der Nähe eine Werkstatt und wie sieht es mit Ersatzteilen aus? Beim Vivaro machen wir uns da keinerlei Sorgen. Dadurch, dass das Fahrzeug quasi von 4 verschiedenen Automarken verkauft wird, gibt es eine sehr große Auswahl an Werkstätten und auch die Ersatzteilversorgung ist kein Problem. Das gleiche gilt auch für Zubehör wie Dachträger etc.. Gebaut werden die Modelle übrigens alle von Renault. Auch wir haben auf dem ein oder anderen Bauteil schon ein Renault Logo entdeckt. Auf unseren Fußmatten steht zum Beispiel Renault Trafic 🙂 .

Radstand

Auf den längeren Radstand haben wir extremen Wert gelegt. Das kürzere Fahrzeug hätte zwar eine Gesamtlänge von unter 5 m gehabt (Fähre und Parkplätze), aber die Ladefläche war für unsere Anforderungen einfach zu klein. Bei einem Bett von 2 m Länge bleiben bei der kurzen Ausführung noch 50 cm übrig für den „Wohnraum“. Die zusätzlichen 40 cm Länge durch den langen Radstand klingen nach nicht sehr viel, aber machen ganz schön was aus. Bei der Ladeflächenbreite von knapp 1,66 m ist das fast ein 3/4 qm. Statt 4,2 qm sind es beim Vivaro B L2 4,9 qm und damit 16 % mehr Platz. Nur dadurch bekamen wir genug Platz für unsere Trockentrenntoilette*. Die TTT hat bei uns einen festen Platz und wird nicht irgendwo verstaut, um nachts umständlich raus geholt zu werden.

Auch unsere Küche konnten wir so auf der Seite der Schiebetüre platzieren. Damit haben wir die Möglichkeit, von innen sitzend und außen stehend zu kochen. Mit kurzem Radstand hätten wir für dieses Konzept einiges an Schrankvolumen eingebüßt. Der lange Radstand fällt im Alltag kaum auf. Ja, der Wendekreis des Fahrzeuges erhöht sich und nicht jeder Parkplatz, der eingezeichnet ist, ist lang genug, aber das sind beides keine wirklichen Probleme.

Kompakt zusammengefasst: Basisfahrzeug Vanausbau

Hier noch einmal die groben Eckpunkte für dich kompakt zusammengefasst.

Definiere ganz klar deine Anforderungen an deinen eigenen Van. Für was benötigst du ihn und auf was willst du auf keinen Fall verzichten? Eine Dusche, eine Toilette und viel Stauraum fordern auch viel Platz. Auch solltest du dir überlegen, ob du wirklich Stehhöhe im Van benötigst oder du sowieso immer draußen bist und dadurch mit einem kleineren Fahrzeug zurechtkommst.

Achte auch auf den Kraftstoffverbrauch sowie die Emissionsklasse des Fahrzeugs. Macht es eventuell Sinn mehr Geld für ein Fahrzeug mit weniger Kraftstoffverbrauch auszugeben, um später an Kosten für Sprit zu sparen? Wenn du mit dem Van viel unterwegs sein willst, lohnt sich das eventuell über kurz oder lang.

Falls du eine Dusche im Van willst, denke nochmals darüber nach und schaue dir die Vor- und Nachteile im Detail noch einmal an. Wir haben uns ganz bewusst gegen eine Dusche entschieden, da es sich in unseren Augen nicht lohnt.

Falls du einen Gebrauchtwagen kaufst, informiere dich speziell noch einmal zu diesem Thema. Wenn du keine Ahnung hast (so wie wir), empfiehlt sich eventuell ein Gebrauchtwagencheck bei DEKRA oder TÜV. Besonders von ehemaligen Zustellerfahrzeugen würden wir abraten. Diese Autos haben in ihren jungen Jahren schon einiges an Belastung mitgemacht.

Als letzten Tipp möchten wir dir mitgeben, dass es keine eierlegende Wollmilchsau geben wird, bzw. das meist mit erheblichen Kosten verbunden ist.

Was für dich heute passt, kann in 2-3 Jahren schon wieder nicht mehr zu deinen Anforderungen passen. Falls du dir bei machen Fragen noch nicht sicher bist, miete dir doch einfach einmal für ein Wochenende einen Van und versuche so Antworten auf deine Fragen zu finden.

Aber auch wir stehen dir gerne mit Rat und Tat zur Seite. Scheu dich nicht, uns zu kontaktieren.