Zuletzt aktualisiert am 7. Februar 2023 von patrablo
Nach unserer Entscheidung auf die Kanaren zu fliegen, ging es für uns von Garmisch-Partenkirchen erst einmal wieder nach Hause zu unseren Eltern. Bis zu unserem Flug hatten wir noch knapp 1,5 Wochen Zeit. Diese Zeit nutzten wir, um unser Auto aufzuräumen sowie trockenzulegen und für die vor uns liegende Auszeit auf Fuerteventura zu packen. Von Winterkleidung mussten wir auf Sommerkleidung umstellen und sogar noch etwas Bademode* im Herbst nachkaufen. Gar nicht so einfach in dieser Jahreszeit 😉 .
Ich packe meinen Backpack und los geht’s
Schon bald hieß es für uns wieder Abschied nehmen und mit vollen Backpacks* wurden wir zur S-Bahn Station gebracht. Die Bahn brachte uns pünktlich zum Flughafen und wir checkten für unseren Flug ein. Kennst du dieses Kribbeln, wenn eine Reise beginnt? Endlich mal wieder in einen Flieger steigen zu können, auch in diesen verrückten Zeiten, war für uns auf jeden Fall ein aufregendes Erlebnis. Klar, im Hinterkopf hat man dieses blöde Virus und was ist, wenn nur einer im Flieger es einschleppt? Aber immer schön positiv (bzw. negativ) bleiben und alles wird gut!
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Ankommen und Durchstarten – Auszeit Fuerteventura
Wir hatten einen angenehmen, ruhigen Flug und nach nur 4 Stunden und 15 Minuten landeten wir in Fuerteventura. Hier wurde erst mal Fieber gemessen und wir bestätigten unseren Gesundheitszustand. Mit Sonne und angenehmen 26 Grad wird man doch gerne begrüßt – die Auszeit auf Fuerteventura kann beginnen! Mit dem Bus fuhren wir nach Costa Calma, wo wir uns für vier Wochen in einem Airbnb eingemietet haben.
In den ersten beiden Tagen erkundeten wir zunächst zu Fuß die nähere Umgebung bzw. die nahe gelegenen Strände. Wir kauften einiges an Lebensmittel ein und trugen diese in unseren Rucksäcken* zurück in unseren Bungalow. Der Supermarkt mit dem besten Preis-, Leistungsverhältnis liegt nämlich knapp 2 km von der Unterkunft entfernt, also füllt man die Rucksäcke gleich mal etwas voller. Um das Einkaufen etwas angenehmer zu machen, wählten wir natürlich nicht die direkteste Laufvariante, sondern nahmen einen kleinen Umweg über den Strand auf uns. So wird Einkaufen zu einem kleinen Highlight 😉 .
Abtauchen in eine andere Welt
Bereits in Deutschland hatten wir schon ein paar Tauchschulen in Costa Calma angeschrieben, da wir einen Punkt von unserer Bucket List in Angriff nehmen wollten. Am dritten Tag in Fuerteventura war es dann endlich so weit. Wir machten uns auf den Weg zu unserem ersten Tauchgang, einem Schnuppertauchgang. Bevor wir einen Tauchkurs buchten, wollten wir uns sicher sein, dass uns die Unterwasserwelt genauso gefällt wie die hohen Berge.
Es kam wie es kommen musste. Nach einem Pool Training und 40 Minuten Tauchgang an der Küste von Fuerteventura war für uns klar: Wir machen den OWD (Open Water Diver) Tauchschein. Die Unterwasserwelt ist einfach zu faszinierend, um sie nicht erkunden zu wollen. Ab jetzt hieß es neben spanisch lernen auch noch Theorie für die Tauchprüfung pauken. Aus Auszeit in Fuerteventura wurde langsam eine Lernzeit – aber das Leben bedeutet ein stetiges Lernen und Weiterkommen. Deshalb passt das ganz gut für uns 😉 .
So vergingen die ersten sieben Tage wie im Flug. Neben Spanisch und Tauchtheorie lernen haben wir aber auch noch andere Dinge erledigt. Es stand ein Arztbesuch für die Tauchtauglichkeitsuntersuchung und das Sortieren* unserer Bilder der letzten Wochen auf dem Programm. Wir machten eine Wanderung zur Westküste mit wunderschönem Fotoshooting* und erkundeten die Umgebung joggend. Bei dem vielen Sand überall und den Temperaturen ist das ganz schön anstrengend 😉 !
Tauchpraxis
Sechs Tage nach unserem ersten Tauchgang ging es endlich weiter mit der Praxis (da wir Zeit haben, machten wir uns keinen Stress und ließen es entspannt angehen). An diesem Tag hatten wir eine lange Lektion im Pool des Hotels, bei welchem die Tauchschule angesiedelt ist.
Neben Maske ausblasen standen Tarierung, Ausrüstung an- und ablegen unter Wasser sowie an der Wasseroberfläche, kontrollierter schwimmender Notaufstieg (im horizontalen, so tief ist der Pool nicht) und vieles mehr auf dem Plan. Nach den knapp zwei Stunden im Pool waren wir ziemlich kaputt und nicht böse drum, dass wir erst zwei Tage später wieder tauchen gingen. Ab jetzt tauchten wir nur noch im Atlantik.
Unser zweiter Tauchgang im Meer ging bereits bis auf 10 Meter und wir durften sogar durch eine kleine Grotte tauchen. Neben dem Fische schauen gab es aber auch noch einige Übungen zu absolvieren, schließlich wollten wir einen Tauchschein machen und waren nicht nur zum Fische schauen im Wasser.
Tauchgang Nr. 3
Unser dritter Tauchgang war direkt ein Highlight für uns. Es ging mit dem Boot zur Hafenmauer in Morro Jable, um dort mit einer Rolle rückwärts ins Wasser zu fallen. Ein wenig Respekt hatten wir vor diesem Tauchgang schon, aber uns wurde ein Gebiet mit Großfischen angepriesen und unser Tauchlehrer Bernd meinte das schaffen wir locker.
Der Tauchgang war der absolute Wahnsinn und alle Zweifel, ob wir in Zukunft wirklich öfters tauchen gehen, wurden endgültig beseitigt. Wir hatten eine Sicht wie bisher noch nie beim Tauchen (okay, 3 Tauchgänge sind auch nicht viel) und hatten eine schöne Fischausbeute. Neben einigen Fischschwärmen, sahen wir Trompetenfische, Barrakuda und sogar größere Schmetterlingsrochen. Ein wirklich toller Moment war, als wir ein paar Übungen am Grund durchführten. Direkt neben uns war ein schöner Schmetterlingsrochen, der es scheinbar spannend fand, was wir so treiben. Er beobachtete uns und wir ihn. Was will man mehr?
Prüfungstauchgang
Nach einem Ruhetag (was die Tauchpraxis betrifft) machten wir uns zu unserem vierten und letzten Tauchgang des Kurses. Um den Ruhetag waren wir übrigens sehr froh. Tauchen ist anstrengender als wir zuvor dachten. Trotzdem mussten wir den praxisfreien Tag nutzen, um die Theorie zu lernen.
Unser „Prüfungstauchgang“ ging zum kleinen Riff am Leuchtturm in Jandia bzw. Morro Jable. Neben unserem Tauchlehrer Bernd war auch noch A. dabei. Sie hat bereits einiges mehr an Erfahrung und begleitete uns bei unserem Tauchgang. Ziel der „Prüfung“ war es übrigens, einen Tauchgang auf unsere maximale Tauchtiefe des OWD von 18 Metern zu absolvieren.
Für alle Nichttaucher: Die Tiefe hat starken Einfluss auf den Luftverbrauch und die Luft ist wie du dir denken kannst auf das Volumen, welches die Tauchflasche fasst, begrenzt. Zudem gibt es noch wesentlich mehr Punkte, auf welche die Tiefe Einfluss hat. Das lernt man dann alles in der Theorie. Die Theorie ist zwar trocken, aber in diesem Sport überlebensnotwendig. Deshalb haben wir das Thema sehr ernst genommen und unser circa 300 Seiten Theoriebuch bis ins Detail gelernt.
Der Tauchgang war sehr schön und wir haben einiges an Fischen gesehen. Besonders die großen Zackenbarsche und Trompetenfische waren sehr beeindruckend.
Abschlussprüfung
Nach dem Tauchgang räumten wir wie immer unsere Tauchausrüstung auf und anschließend ging es für uns an die Hotelbar. Falls ihr jetzt denkt, wir gönnten uns einen Drink – nope, so war das nicht. Die schriftliche Abschlussprüfung fand an einem Tisch der Hotelbar statt und wir wurden mit Unterhaltungsmusik beschallt. Es gibt ruhigere Orte, um eine Prüfung zu schreiben, aber da mussten wir durch. Die Hotelgäste fanden es bestimmt spannend, uns zu beobachten 😉 . Die Prüfung wurde vor Ort noch ausgewertet und mit Einbruch der Dunkelheit stand das Ergebnis fest. Wir haben beide die Prüfung bestanden und sind seit dem 24.11.2020 als Open Water Diver brevetiert.
Nach diesem anstrengenden Tag freuten wir uns auf den vor uns liegenden ruhigen Abend und fanden schon schnell den Weg in unser Bett. Gefeiert haben wir dann eher im stillen 😉 .
Bucket List: Tauchen –> Check
Es ist wirklich toll, Schwerelosigkeit am eigenen Körper zu erfahren und die tiefen des Meeres näher zu betrachten. Wenn man dann seine Tauchgänge später auch noch in einem Tauch-Logbuch festhalten kann, ist das ganze natürlich noch viel toller.
Auszeit Fuerteventura – und sonst so?
Wir haben nun ziemlich viel von unserer Tauchausbildung berichtet und unser „sonstiges Leben“ wurde etwas weniger behandelt. Tatsächlich hatte die Ausbildung einiges an Zeit in Anspruch genommen und das „sonstige Leben“ unserer Auszeit auf Fuerteventura lief eher nebenher. Klar, wir haben uns täglich lecker bekocht (und manchmal gab es sogar Kuchen), waren jeden Tag in der näheren Umgebung spazieren und oftmals waren wir auch an der Küste schnorcheln*.
Im nächsten Bericht erfährst du wie es bei uns weiter ging und was wir sonst so erlebt haben, während unserer „Auszeit“ in Fuerteventura. Der Bericht umfasst nun etwas mehr als zwei Wochen unserer Erlebnisse hier auf Fuerteventura und wurde größtenteils in Costa Calma in unserem Bungalow geschrieben.
Bleib gesund!
Grüße
Melanie & Julian
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