Zuletzt aktualisiert am 29. Januar 2023 von patrablo
Die Berge rufen
Wir hatten eine super schöne Weihnachtszeit bei unseren Familien und sind gut ins Jahr 2022 gerutscht. Schon seit einiger Zeit beschäftigten wir uns damit, wie unser Reisen weitergehen soll. Sind Flugreisen trotz der neuen, viel ansteckenderen Variante überhaupt möglich? Wollen wir überhaupt fliegen und damit noch mehr Emissionen verursachen? In unseren Köpfen schwirrten Pläne von Abenteuer mit einem Geländewagen oder ähnlichem herum und wir informierten uns über solche Dinge. Der Traum vom Geländewagen wich sehr schnell, aufgrund des erneut geringen Platzangebotes sowie des meist hohen Spritverbrauchs (Emissionen = passt nicht ganz in die heutige Zeit) und ein neuer Wunsch von einem kleinen Van drang sich immer mehr auf. Schon länger hörten wir den Ruf der Berge und wir konnten diesen nicht länger ignorieren. Wir planten spontan ein paar Tage mit unserem Mini-Camper Astrarix „Winter in den Alpen“. Den Kopf frei bekommen.
Mögliche Vans waren bereits in Beobachtung und einer davon sogar im Alpenraum. Könnte ja passen 😉 . So hieß es für uns Mini-Camper auf Winter umstellen und los geht es in die Alpen. Unser erstes Ziel richtete sich nach der spontanen Van Besichtigung: Kempten. Die Besichtigung war auf abends terminiert, wir reisten jedoch schon gegen Mittag an. Wenn wir schon mal in Kempten sind, können wir ja auch dort wandern gehen.
Wandern bei Kempten
In Kempten war es Mitte Januar natürlich noch um einiges winterlicher und kälter als bei uns, und so waren wir im schönen Winter in den Alpen angekommen. Naja, zumindest im Alpenvorland. Wir hatten uns eine schöne, kleine Wanderung herausgesucht und stapften fröhlich durch die Winterlandschaft. Das Wetter spielte bestens mit und so genossen wir die herrliche Umgebung. Es muss nicht immer hoch hinaus gehen, die paar wenigen Höhenmeter reichten vollkommen aus, um die tolle Natur zu erleben.
Van Kauf
Die Besichtigung verlief recht gut und der Van wechselte seinen Besitzer. Wenn es passt, muss man eben zugreifen. Wir suchten uns einen Parkplatz in der Nähe und krochen müde aber glücklich ins Bett. Es war eine sternenklare Nacht und dementsprechend etwas frisch (-12 Grad Celsius Außentemperatur), was uns jedoch nicht störte. Am nächsten Morgen ging es zur Zulassungsstelle und wir regelten alles mit Versicherung & Co..
Unser Plan war natürlich noch ein paar Tage Winter in den Alpen zu erleben und nicht direkt wieder heim zu fahren. Deshalb regelten wir mit dem Verkäufer, dass wir das Fahrzeug noch ein paar Tage länger bei ihm stehen lassen dürfen.
Splitboardtour Alpspitz Nesselwang
Nach dem „geschäftlichen“ am Morgen, wollten wir uns etwas in den Bergen austoben. Wir hatten für abends nochmal einen Termin mit dem Verkäufer ausgemacht, weswegen wir jedoch nicht allzu weit wegfahren konnten/wollten. So ging es für uns nach Nesselwang und wir machten eine Splitboardtour auf die Alpspitz (1.575 m) in den Allgäuer Alpen.
Diese Tour hatten wir bereits ein Jahr zuvor versucht, allerdings waren die Bedingungen damals nicht die besten. Damals hatte es ziemlich viel geschneit und auf den Pisten lag zu viel nasser Neuschnee, um gut voran zu kommen. Der zusätzlich starke Wind machte es nicht einfacher. So kamen wir nur bis zur Mittelstation und brachen die Tour lieber ab. Die Abfahrt war nicht die leichteste, da man durch den vielen Schnee regelmäßig immer langsamer wurde und irgendwann stecken blieb. Unsere Entscheidung war damals richtig abzubrechen.
Dieses Mal passten die Bedingungen um einiges besser und so freuten wir uns natürlich desto mehr auf diese Tour. Wir stiegen über den Tourenaufstieg auf und die letzten Meter ging es dann ohne die Bretter nach oben zum Gipfelkreuz. Einfach herrlich diese Aussicht am Gipfel! Eine leckere Brotzeit im Windschatten und ganz viel Sonnenschein rundeten den Aufstieg schließlich ab.
Touring – Winter in den Alpen
Was wäre der Aufstieg ohne die Abfahrt? Keine Splitboardtour! Die Abfahrt war im Großen ganzen grandios. Der obere Teil des Skigebiets war für den offiziellen Skibetrieb nicht freigegeben (wegen den „schlechten“ Schneebedingungen) und somit war er den Tourengehern vorenthalten. Also eine spannende Abfahrt, mit mal mehr und mal weniger Schnee sowie teils sehr eisigen Flächen. Ab der Mittelstation war dann wieder der Skibetrieb im vollen Gange und somit gab es eine präparierte Piste. Es war generell wenig los und die Abfahrt machte richtig Spaß.
So viel Spaß, dass wir uns spontan entschieden nochmals aufzusteigen. Der Skibetrieb war kurz vor Tagesende und wir wussten, die nächste Abfahrt haben wir die Piste noch mehr für uns. Wir legten erneut die Felle an und nahmen dieses Mal den Aufstieg über die Piste. Die Mittelstation erreichten wir zum Sonnenuntergang. Es gab einen kurzen, gekonnten Umbau auf Snowboard-Modus und noch ein paar letzte Bilder* wie die Sonne hinter den Bergen verschwand. Die nächste Abfahrt war erneut super schön. Bei der Kulisse einfach traumhaft.
Wir beendeten abends den Van Kauf und wurden sogar noch auf ein Abendessen eingeladen (durften uns beim Döner nebenan etwas aussuchen und der Verkäufer zahlte). Der Tag verlief wie du lesen kannst echt super und wir hatten eine weitere eiskalte, sternenklare Nacht vor uns. Also zumindest außerhalb unseres Campers. Im Auto ging es tatsächlich gut mit Schlafsack* und einer Decke. Vorbereitung und Qualität der Ausrüstung sind eben alles.
Ab nach Garmisch-Partenkirchen
Für den nächsten Tag hatten wir uns mit zwei Freunden in Garmisch-Partenkirchen verabredet. Es ging für uns also ein paar Kilometer durch die schöne Landschaft mit reichlich Winter in den Alpen. Das Wetter passte erneut sehr gut und so genossen wir die Fahrt. Corona machte leider auch vor unserer Familie nicht Halt und so erhielten wir die Nachricht, dass ein Befund positiv ausgefallen ist. Da wir seit ein paar Tagen keinen Kontakt mehr hatten, waren wir uns zwar sicher nichts zu haben, aber trotzdem ging es erst mal zur nächsten Teststelle, um das zu bestätigen. Test negativ – weiter geht’s!
Den gemeinsamen Abend mit unseren Freunden sagten wir ab, gegen die Wanderung in der frischen Luft sprach jedoch nichts. Der Test war zwar negativ, aber sicher ist sicher. Wir trafen uns auf dem Wank-Parkplatz bei Garmisch-Partenkirchen und freuten uns riesig über das Wiedersehen. Es sollte, wie du dir bereits denken kannst, auf den Wank (1.780 m) gehen, welcher im Südwesten des Estergebirges liegt.
Wanderung auf den Wank
Schnell die Schuhe* geschnürt, die Rucksäcke* fertig gepackt und es konnte losgehen. Wir starteten in Pulli und Jacke. Durch die Sonne änderte sich das Outfit jedoch schnell in T-Shirt* und Halbarm-Weste*. In einem sportlichen Tempo ging es stets nach oben. Für Gespräche war zum Glück meist noch etwas Puste übrig und so tauschten wir uns fleißig über die letzten Monate aus. Das Gipfelkreuz hatten wir nach knapp 2 Stunden Aufstieg für uns alleine. Die großen Massen tummelten sich scheinbar in anderen Teilen der Berge oder waren gerade am Anreisen (es war Freitagmittag). So hat man die Alpen besonders gerne.
Wir machten eine ausgedehnte Pause bei bester Aussicht. Unsere Freunde hatten Plätzchen und ein Gipfelbier dabei. Eine schöne Kombi (zumindest für die meisten) 😉 . Die Zeit verging wie im Flug und wir mussten uns irgendwann auf den Rückweg machen. Den Sonnenuntergang hatten wir circa auf halber Höhe vom Abstieg. Die Sonne versank dabei gemächlich hinter den Bergen und wir hatten einen tollen Blick auf Garmisch-Partenkirchen. Die Dunkelheit schlich sich langsam zu uns und wir mussten uns beim weiteren Abstieg im Schnee auf den Weg konzentrieren. Wir hatten zwar alle eine Stirnlampe* dabei, aber da der Mond (kurz vor Vollmond) ziemlich kräftig war, mussten wir diese nicht verwenden. Am Parkplatz hieß es dann leider wieder Abschied nehmen. Wir hatten eine super schöne Wanderung mit unseren beiden Freunden.
Aus eins wird zwei
Nach einer weiteren Nacht in den Bergen, machten wir uns langsam auf den Rückweg. Wir sammelten unser neues Auto ein und trennten uns für ein paar Stunden voneinander. Naja, wir blieben stets auf Sicht, und telefonierten fast durchgängig… also so richtig trennen kann man es auch nicht nennen 😉 . Julian fuhr unser neues Gefährt, Melanie blieb Astrarix treu.
Da ein weiterer Test erneut negativ war, sprach nichts gegen einen Besuch bei unserer Trauzeugin. Diese wohnt fast ohne Umweg auf dem Rückweg. Wir fragten mal vorsichtig an, ob sie Zeit hat, und sie lud uns spontan zu einem späten Mittagessen ein. Aber gerne doch 😉 . Wir präsentierten unseren neuen Camper in spe und sie überraschte uns mit einem ähnlichen Gefährt. Die gleiche Farbe, die gleiche Länge, nur von einer anderen Marke. Es lebe das Vanlife!
Nach einem tollen Nachmittag fuhren wir weiter Richtung Heimat. Wir hatten uns eine alternative Übernachtungsmöglichkeit gesucht, um uns nicht doch noch mit dem Virus anzustecken. Unsere Tour „Winter in den Alpen“ war durchaus erfolgreich und super erholsam. Die stressige Vanausbau Zeit lag vor uns und wir waren schon gespannt, wie wir vorankommen. Wir hatten bereits grobe Pläne und freuten uns schon auf die Umsetzung.
Grüße
Melanie & Julian
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Uiii danke für die Erwähnung in eurem Blog Artikel 🙂
Wie cool unsere Vanis auf dem Bild zu sehen 🙂
Hallo Lara,
aber gerne doch! Für uns war das ein Highlight und deshalb erwähnenswert 😉
Mit deiner Überraschung hast du Eindruck hinterlassen!
Grüß uns deinen Vani
Melanie & Julian