Zuletzt aktualisiert am 20. Januar 2023 von patrablo

Nach unserer Kreuzfahrt, bei welcher wir unseren Horizont erweitert haben, haben wir noch zwei Tage in Korfu verbracht. Was wir hier erlebt haben und wie es für uns weiter ging, erfährst du in diesem Text.

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Auf AIDAsehen

So hieß es zumindest als wir von Bord gegangen sind. Ob das so kommt, wollen wir bezweifeln, aber man soll niemals nie sagen. Vielleicht gibt es ja noch einmal eine Kreuzfahrt mit der ganzen Familie. Wir bleiben aber ziemlich sicher erst einmal in unserem Van und damit an Land. Individuell und ganz selbstbestimmt ist dann doch mehr unser Ding.

Von Bord ging es für uns zum spät möglichsten Zeitpunkt, da wir erst ab 15 Uhr in unser Hostel konnten. Kleiner Fun Fact noch am Rande: Unsere Innenkabine an Bord war immer noch weitaus größer als unser Van Vivaldi und wir haben den Luxus schon etwas genossen. So ehrlich wollen wir sein 🙂 . Wir schulterten unser Gepäck, was zu größten Teilen aus Tauchgepäck und Technik bestand und machten uns zu Fuß auf zu unserem Hostel. Zumindest die große Tasche* mit knapp 20 Kilo wollten wir dort zwischenlagern.

Korfu Altstadt

Unser Ziel war die Altstadt von Korfu. Wir hatten schließlich ein kleines Doppelzimmer mitten in der Altstadt von Korfu zu einem sehr angenehmen Preis ergattert. Einziges Manko war das fehlende Fenster. Das hatten wir die sieben Tage zuvor aber auch nicht. Viel Zeit wollten wir im Zimmer sowieso nicht verbringen. Nachdem wir im Hostel unser Gepäck abgegeben hatten, ging es für uns direkt Mitten ins Getümmel. Wir wollten sofort so viel wie möglich sehen und keine Minute verschwenden.

Wir schlenderten durch die Gassen und waren von der Schönheit dieser Altstadt mehr als begeistert. An jeder Ecke gab es Souvenirshops. Auch wenn wir in diesen eher selten einkaufen, schauen wir uns doch sehr gerne um. Besonders toll waren die vielen Läden mit handwerklichen Waren wie Holzwaren von der Drechselbank und verschiedene getöpferte Objekte. Leider hatten wir kein Gramm Freigepäck mehr und so bestaunten wir die Dinge, ohne etwas einzukaufen. 

Während unserer Tour durch die Altstadt bekamen wir eine Nachricht vom Hostel, dass unser Zimmer bereits fertig ist und wir kommen könnten. Also ging es langsam zurück zum Hostel. Unser Zimmer konnte es von der Größe so ziemlich mit Van Vivaldi aufnehmen. Zumindest, wenn man das Bad nicht mitrechnete. Aber das war nicht schlimm. Wir legten uns erst einmal für einen Mittagsschlaf aufs Ohr. Die letzte Nacht war nicht von viel Schlaf geprägt 🙂 .

Vorbereitungen für unseren Tagesausflug

Am nächsten Tag hatten wir einen Tagesausflug in den Westen der Insel geplant und mussten noch ein wenig packen. Zusätzlich machten wir noch einen Spaziergang zum Busbahnhof der Greenbuses Korfu. Diese Busse bringen einen für sehr wenig Geld über die ganze Insel und da wir früh aufbrechen wollten, checkten wir das Ganze noch kurz aus. Auf dem Rückweg hielten wir noch bei einem Supermarkt und kauften ein wenig Proviant für den nächsten Tag und etwas zum Abendessen.

Als wir mit unseren Nudeln und der Tomatensoße im Hostel ankamen, stellen wir allerdings fest, dass es keinen Herd in der Küche gibt und wir die Nudeln in heißes Wasser aus dem Wasserkocher einlegen müssen. Improvisation können wir, auch wenn das Abendessen dadurch ewig dauerte. Immerhin die Soße konnten wir in der Mikrowelle warm machen. Jetzt gab es nach Ewigkeiten mal wieder Nudeln mit Tomatensoße und noch nicht einmal das bekamen wir in der Küche hin 🙂 .

Ausflug nach Paleokastritsa – Nord-West Korfu

Um 7 Uhr klingelte der Wecker und wir krabbelten ziemlich niedergeschlagen aus dem Bett. Die Belüftung im Zimmer war eine absolute Katastrophe und wir hatten nicht ganz so gut geschlafen. Trotzdem waren wir voller Vorfreude. Wir frühstückten schnell und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Busbahnhof. Mit dabei unsere große Reisetasche* voller Tauchequipment (Atemregler*, Maske*, Tauchcomputer*, Neoprenanzug,…). 

Pünktlich um 8:30 Uhr fuhr der Bus los Richtung Westen. Nach nur 55 Minuten stiegen wir im absoluten Paradies aus dem Bus und freuten uns schon richtig auf den Tag. Unser Ziel war das Divecenter Achilleon an der Küste von Paleokastritsa. Der Ort ist ziemlich bekannt für seine vielen Grotten sowie kleine Unterwasserhöhlen und hier wollten wir einmal tauchen gehen.

Tauchen in Paleokastritsa – Korfu

Wir waren etwas früher dran und machten uns gemütlich fertig. Anschließend ging es mit dem Boot zum Tauchplatz. Die Gruppeneinteilung war ziemlich gut gestaltet und wir waren in einer kleinen Gruppe von 4 Personen, inklusive Diveguide.

Unser erster Tauchgang führte uns direkt unterhalb vom Kloster Paleokastritsa durch viele kleine Höhlen und Tunnel, in die wir tauchen durften bzw. durch welche wir hindurch tauchten. Das Tauchprofil war ein ständiges auf und ab, was unsere Ohren nicht ganz so lustig fanden. Selbst als erfahrene Taucher, die genau wissen wie man auch bei Problemen irgendwie noch den Druckausgleich schafft, mussten wir ein wenig kämpfen. Besonders Julian hatte gegen Ende des Tauchgangs ein wenig Probleme.

Das Ganze wurde aber durch die vielen tollen Tunnel und Grotten wett gemacht. Es war wirklich super schön. Das Highlight war eine Passage, in welcher wir ein paar Minuten vorher unterhalb durch einen Tunnel getaucht sind. Unsere Luftblasen stauten sich an der Decke und durch kleine Löcher suchten sie sich den Weg an die Oberfläche. Als wir nach einer Schleife oberhalb des Tunnels tauchten, blubberte es aus dem gesamten Boden und es bildete sich ein Meer aus Blasen um uns herum. Ein super tolles Erlebnis.

Meeresbewohner haben wir leider nicht so viele entdeckt. Wir müssen uns noch daran gewöhnen, dass es in vielen Bereichen vom Mittelmeer kaum Meeresbewohner an der Küste gibt. Ein Highlight konnten wir aber sichten. Ein klassischer Europäischer Hummer mit sehr langen Fühlern saß gemütlich in einer der Grotten. Solch ein Exemplar hatten wir bisher noch nie gesehen. Wir kennen nur den großen Bärenkrebs/Hummer von unseren davor getätigten Tauchgängen. Ein uns unbekanntes Tier zu sehen war sehr toll. Bisher kannten wir nämlich alles, was wir bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hatten, bereits aus Fuerteventura.

Zweiter Tauchgang mit besonderem Erlebnis

Nach unserem ersten Tauchgang gab es auf dem Boot einen kleinen Snack und wir fuhren zum zweiten Tauchplatz. Hier wurden die Gruppen ein wenig durchgemischt und wir waren ab jetzt zu 5. unterwegs. Der Tauchplatz hatte eine Besonderheit. Wir wollten in einer Grotte, die nach oben hin offen ist, auftauchen und den Blick durch das Loch in der Decke werfen. Das Wasser soll türkis schimmern und es soll ein einmaliges Erlebnis sein. 

Wir waren kaum zu bremsen ins Wasser zu springen. Was sollen wir sagen, beim Briefing wurde nicht zu viel versprochen. Es war der absolute Hammer und ein super tolles Erlebnis. In einer Grotte aufzutauchen und den Ausblick in den Himmel zu genießen, ist der absolute Hammer. Besonders, da klar ist, dass der einzige Ein- und Ausgang zur Grotte unter Wasser ist, oder? Man könnte sich zwar aufwändig von oben abseilen, aber selbst Tauchen ist da wahrscheinlich einfacher. Der Tauchgang war zwar nicht besonders lange, trotzdem bleibt es ein unvergesslicher Tauchgang (wir hatten noch mehr als genug Luft für eine weitere Stunde unter Wasser in der Flasche).

Zurück auf der Basis wuschen wir so schnell es ging unser Equipment und hängten es in die Sonne. Bis zum Rückflug in 24 Stunden sollte es noch so gut wie möglich trocknen. Zusätzliches Gewicht durch Wasser konnten wir uns nicht leisten 🙂 . Die Bilder haben wir übrigens mit unseren beiden Action Kameras gemacht (GoPro* sowie DJI Osmo*) und sind damit sehr zufrieden.

Paleokastritsa zu Fuß erkunden

Nachdem wir alles erledigt hatten, klärten wir noch kurz wie lange die Tauchschule geöffnet hat, um unser Material rechtzeitig abholen zu können. Anschließend erkundeten wir die Umgebung noch ein wenig zu Fuß. Wir liefen durch den gesamten Ort und endeten am Kloster auf dem Hügel oberhalb von Paleokastritsa. Von dort hatten wir einen tollen Ausblick in die vielen Buchten mit glasklarem, türkisfarbenem Wasser. Bilder wie in der Karibik finden wir. Auch wenn wir die Karibik bisher nur aus Katalogen und von Bildern kennen.

Vom Kloster konnten wir auch einen Blick auf unseren Tauchplatz vom ersten Tauchgang am Morgen erhaschen. Wir diskutierten, wie wir getaucht sein könnten. Von der Wasseroberfläche ist das im Nachhinein, als jemand der sich an den Tauchplätzen nicht sehr gut auskennt, oft gar nicht so leicht zu sagen. Nach knapp 1,5 Stunden waren wir dann wieder zurück an der Tauchbasis. Wir packten unsere Sachen ein und kamen noch ein wenig mit dem Chef ins Plaudern. Er hat uns dann direkt beiden einen Job angeboten. Hätten wir unsere Alpen nicht so vermisst und einen Bergsommer geplant, wären wir eventuell gleich dortgeblieben.

Zurück in Korfu

Nach etwas Wartezeit ging es mit dem Bus zurück nach Korfu. Für die in Summe zwei Stunden Fahrt hin und zurück haben wir zusammen 9,20 Euro bezahlt. Der absolute Traum! Entsprechend voll war auch der Bus. In Korfu Stadt angekommen ging es zurück zum Hostel, um direkt unser Equipment wieder zum Trocknen aufzuhängen. Danach haben wir uns noch für ein paar Minuten aufs Ohr gehauen. Etwas Schlaf ist nie falsch nach einem anstrengenden Vormittag.

Am Abend ging es für uns wieder nach draußen. Wir wollten den Sonnenuntergang und das Nachtleben in Korfu erleben. Zuerst ging es an den Hafen, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Danach ließen wir uns ein wenig treiben und kamen zur alten Festung. In der Nähe war ein Fest, bei welchem traditionelle griechische Tänze aufgeführt wurden. Es war wirklich toll dort zu verweilen und den Einheimischen beim Tanzen zuzusehen. Es war eine richtige Party und genau das, was wir am Reisen lieben. Unverhofft zwischen lauter Einheimischen auf einem Fest zu enden und das Leben zu genießen. Denn eines haben wir gelernt: Die Südeuropäer wissen wie man feiert und das Leben genießt, ohne dabei große Planungen zu vollführen. Man trifft sich einfach und hat Spaß zusammen. Wer da ist feiert mit und wer nicht möchte, muss nicht kommen.

Der letzte Tag in Korfu

Am nächsten Morgen schliefen wir gemütlich aus. Die letzten 9 Tage waren ziemlich anstrengend und wenn den ganzen Tag neue Eindrücke auf einen einprasseln, muss man diese erst einmal verarbeiten. Nach einem gemütlichen Frühstück packten wir alles zusammen und hängten unsere Neoprenanzüge noch einmal auf der Terrasse in die Sonne. Das Gepäck verstauten wir im Gemeinschaftsraum und zogen ein letztes Mal los. Unser Ziel war die alte Festung einmal bei Tag zu sehen. Zusätzlich liefen wir zu einer „sehenswürdigen“ Windmühle. Wir waren nicht ganz so begeistert davon, aber immerhin haben wir uns die Füße vertreten.

Auf dem Rückweg gab es dann noch ein wenig Gyros zum Mittagessen. Dank Maske störte das unsere Nebensitzer im Flugzeug hoffentlich nicht all zu sehr. Aber Hallo, wir waren alle in Griechenland und wer anschließend nicht nach Knoblauch stinkt, hat etwas falsch gemacht. Anschließend ging es zurück zum Hostel und wir holten unser Gepäck, um den Fußmarsch zum Flughafen Korfu anzutreten.

Final Call

Am Flughafen war ziemlich viel los und wir setzten uns erst einmal an einer Wand auf den Boden. Die Schlange bei der Gepäckausgabe für unseren Flug stand schon einmal quer durch die Abflughalle. Da müssen wir uns nicht mit anstellen. Es war sowieso noch kein einziger Schalter geöffnet und es bewegte sich nichts. Letztendlich standen die Menschen über eine Stunde in der Schlange bis die Schalter geöffnet wurden. Bereits zu dem Zeitpunkt war uns klar, dass es verdammt knapp und nahezu unmöglich wird, dass alle Menschen pünktlich bis zum Abflug ihr Gepäck aufgeben können.

Wir blieben ruhig sitzen. Solange noch nicht alle Gepäckstücke abgegeben sind, fliegt sowieso kein Flieger ab (sofern vom Flughafen wegen Personalmangel verschuldet). Aus 3 Schaltern wurden auf einmal 6, aus 6 Schaltern wurden 9, da auch die Mitarbeiter merkten, dass es echt eng wird. Als die Schlange kürzer wurde, stellten wir uns dann auch mal an. Danach noch kurz durch den Security Check und zum Schalter. Als wir die Sicherheitskontrolle gerade passiert hatten, hörten wir den letzten Aufruf für die Passagiere nach Stuttgart (zu dem Zeitpunkt waren immer noch Menschen aus der Gepäckschlange beim Sicherheitscheck). Wir waren uns einig, solange wir nicht persönlich aufgerufen werden, müssen wir keinen Stress machen.

Aus diesem Grund ging es für uns erst einmal noch auf die Toilette. Julian füllte sogar noch gemütlich unsere Trinkflaschen* mit Wasser, damit wir auf dem Flug auch etwas zu trinken hatten. Die Mitarbeiterinnen an der Ticketkontrolle haben nicht schlecht geschaut, als wir gemütlich aus der Toilette schlenderten. Ein wenig Erfahrung haben wir inzwischen auch und wir wussten, es ist immer noch genug Zeit.

Am Flughafen Korfu haben wir übrigens noch eine alte Freundin von Julian getroffen, die er seit mindestens 12 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Die Welt ist eben ein Dorf.

Zu Hause

Am Flughafen wurden wir von Julians Papa abgeholt. Die alte Freundin haben wir auch noch mit ins Auto geladen. Wir fuhren sowieso in die Richtung und sie hätte sich mit Bahn und Bus bis nach Hause durchschlagen müssen. Zu Hause angekommen fielen wir ziemlich müde ins Bett.

Am nächsten Morgen hieß es, einige Themen für Van Vivaldi in Angriff zu nehmen. Wir bestellten die Materialen für unseren Dachträger, die Solarpanels* waren wieder lieferbar und wir wollten unsere Dachterrasse in Angriff nehmen. Leider wurden wir dann von einem Mitbringsel der AIDA-Reise ausgebremst. Unsere Corona-Warnapp spielte komplett verrückt und zeigte uns an mehreren Tagen ein erhöhtes Risiko an (zum Schluss alle sieben Tage, die wir auf dem Schiff verbracht hatten). Ein Tag später fiel dann auch der Test positiv aus.

Nach über zwei Jahren auf Europareise, hat es uns dann auch mal erwischt. Wir wissen, warum wir lieber individuell reisen und touristische Orte zu gewissen Jahreszeiten meiden, bzw. warum wir Massentourismus nicht mögen. Es ist klar, dass ein Virus sich über solche Menschenmassen freut. Es zeigt aber auch, so wie wir die letzten zwei Jahre unterwegs waren, waren wir einem sehr niedrigen Risiko ausgesetzt. Weil wenn wir ehrlich sind, wir wussten bereits bei der Buchung der Kreuzfahrt, dass das Risiko an Corona zu erkranken exorbitant hoch ist auf solch einer Reise. Trotz Konzepte und Co. sind es 1.600 Menschen auf engstem Raum, die eine Woche gemeinsam unterwegs sind.

Wir haben das ganze übrigens ziemlich gut überstanden und hatten keinerlei Symptome. Ohne Warnapp hätten wir wahrscheinlich gar keinen Test gemacht. Die Zeit nutzten wir für die weitere Planung an Vivaldi und um einige Themen abzuarbeiten.

Grüße

Melanie & Julian