Zuletzt aktualisiert am 31. Januar 2023 von patrablo
Wir hatten eine grandiose Zeit auf Fuerteventura, aber auch diese musste irgendwann enden. So hieß es für uns nach ein paar wunderschönen und für uns sehr wertvollen Monaten Abschied nehmen. Abschied nehmen von unserer lieb gewonnenen Insel. Aber auch Abschied nehmen von guten Freunden. Die Rückfahrt führte uns über Spanien, wo wir noch ein paar schöne Orte kennen lernen durften. Das ein oder andere von unserem Erlebten, kannst du in diesem Bericht lesen.
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Fährfahrt Fuerteventura zum Festland
Eine Bootsfahrt, die ist lustig, eine Bootsfahrt, die ist schön, eine letzte Bootsfahrt, die muss sein 😉 . Das Boot war in unserem Fall eine Fähre, die uns und unseren Mini Camper Astrarix sicher über den großen Atlantik bringen sollte. Die Fährstrecke war von Fuerteventura – Puerto del Rosario nach Spanien – Cádiz. Da uns eine Kabine zu teuer war, hieß es 36 Stunden Zeit mit Spielen, Filmen und Fähre erkunden vertreiben und schlafen in den öffentlichen Bereichen. Klingt erst mal nervig, aber war aufgrund der niedrigen Auslastung des Schiffes und des ruhigen Seegangs machbar. Die Kabine hätte uns übrigens 350 Euro gekostet, in unseren Augen für zwei Nächte ein ziemlich stolzer Preis.
Die Zeit verging erstaunlich schnell und nachdem wir sogar dauerhaften Zugang zu unserem Auto hatten, konnten wir es uns zumindest nachts mit Isomatten* und unseren Matratzen* sowie Kissen gemütlich machen. Wir hatten super Wetter und so legten wir am frühen Morgen, nach 36 Stunden auf See, relativ gut erholt in Cádiz an.
Cádiz
Cádiz selbst, war der erste Haltepunkt unserer Rückreise. Wir steuerten zunächst einen strandnahen Parkplatz an und liefen ein paar Meter den feinen Sandstrand auf und ab. Die Fähre war zwar recht groß, um sich die Beine zu vertreten, aber die „Freiheit“ auf Land ist dann doch etwas anderes. Nach ein paar Lebenszeichen an Freunde und Familie, fuhren wir in die Innenstadt von Cádiz. Wir fanden einen tollen Parkplatz, auf dem wir sogar gegen eine geringe Gebühr übernachten konnten. Und dann ging es ab in die wunderschöne Hafenstadt Cádiz, welche in der Region Andalusien im Südwesten Spaniens liegt. Die Stadt ist fast vollkommen vom Meer umgeben, da sie auf einer Landzunge errichtet ist.
Wir schlenderten durch die engen Gassen der Altstadt, bewunderten die Architektur und machten eine gemütliche Pause am Atlantik. Anschließend besichtigten wir die Kathedrale und überblickten Cádiz von hoch oben. Bei bestem Wetter entdeckten wir immer wieder tolle Ecken dieser quirligen Stadt. Von Stadtgarten zu Marktplatz (mit Weihnachtsmarkt), wir versuchten möglichst viel mitzunehmen. Den Abend ließen wir entspannt mit einem Sonnenuntergang und einem leckeren Abendessen ausklingen.
Am nächsten Morgen ging es nochmals ein wenig in die Stadt, wir wollten natürlich jede Minute unseres 24 Stunden Parktickets nutzen. Unser Fazit von Cádiz: eine sehr schöne Hafenstadt, die wir gerne wieder besuchen.
Tarifa
Für uns ging es weiter in den Süden Richtung Tarifa, welche die am südlichsten gelegene Stadt Spaniens ist und damit der südlichste Punkt des europäischen Festlandes darstellt. Wir wollten bei unserer Rückfahrt über Spanien nicht den schnellsten oder direktesten Weg nach Deutschland nehmen, sondern noch ein paar interessante Orte ansteuern. Unser nächster Halt war zunächst an einem Strand vor Tarifa. Hier spazierten wir gemütlich im Sand und beobachteten die Kitesurfer im Atlantik. Danach ging es ins Zentrum von Tarifa.
Die Stadt Tarifa ist so gelegen, dass ein Teil von ihr am Mittelmeer liegt, der andere am Atlantik. Bei guter Sicht ist Afrika zu sehen und man sieht die großen Tanker durch die Straße von Gibraltar schippern. Es ist immer wieder interessant, solche Orte aufzusuchen. Wir genossen die Ruhe und die frische Brise, die uns um die Nase wehte. Durch die ganzen Kitesurfer und weiteren Wassersportler, die hier unten vor dem Winter flüchten, hat die Stadt Tarifa ihr ganz eigenes, besonderes Flair. Wir fühlten uns von Anfang an wohl und verbrachten sogar zwei Nächte in dieser tollen Umgebung.
Rückfahrt über Spanien – Ab ins Landesinnere
Der weitere Weg führte uns zunächst entlang des Mittelmeeres, bis wir schließlich ins Landesinnere abbogen. Die Landschaft wurde etwas wilder, was uns jedoch nicht wirklich störte. In Gebirgslandschaften haben wir uns schon immer wohl gefühlt! Ein letzter Blick auf das Meer und weiter ging es ins Landesinnere.
Wir hielten für eine Pause in einem schönen, kleinen Örtchen, um u.a. unsere Wasservorräte aufzufüllen. Ein letztes Mal so etwas wie Zivilisation, bevor es dann so richtig ins Hinterland ging.
El Chorro
Unsere Rückfahrt über Spanien führte uns schließlich in die Provinz Málaga in Südspanien nach El Chorro. Das Gebiet um El Chorro ist sehr beliebt bei Kletterern, welche sich hier über mehrere Felswände und im Blockgelände austoben können. El Chorro ist eines der größten Winter-Klettergebiete Europas. Wir hatten zwar unsere Klettersachen dabei (tief im Auto vergraben), aber da wir schon lange nicht mehr klettern waren und wir zudem keine Topographien der Routen hatten, wollten wir kein Risiko eingehen.
Wir konnten uns auch so ganz gut beschäftigen und hin und wieder ein paar Kletternden zuschauen. Eine Tageswanderung führte uns z.B. vom Tal ins Gebirge. Da die Wegführung im oberen Bereich jedoch nicht immer ganz klar war, kamen wir schließlich auch in den Klettergenuss. Ein wenig im Fels Hand anlegen und auf geht’s. Sehr schön und gerne wieder!
Ganze drei Tage nahm uns diese Gegend in Beschlag und hätten wir einen größeren Lebensmittel- bzw. Trinkwasservorrat gehabt, wären wir bestimmt auch noch länger geblieben. Die Heimat rief immer lauter unsere Namen und wir sagten uns, El Chorro wir kommen wieder!
Murcia
Weiter ging es für uns nach Murcia, eine Stadt im Südosten Spaniens, welche Hauptstadt der gleichnamigen Region ist. Da wir nicht direkt in der Innenstadt parken wollten, suchten wir uns einen Parkplatz etwas außerhalb (ist günstiger und meist stressfreier). Wir sind immer noch total begeistert von den günstigen Bahntickets, die wir hier erworben haben. Für insgesamt circa 40 Minuten Bahnfahrt (Hin- und Rückfahrt) und zwei Personen zahlten wir rund 5 Euro. Da kann man wirklich nichts sagen. Solche Preise wären in Deutschland unvorstellbar.
Die Stadt hat ein paar schöne Ecken und es ist bestimmt auch ganz nett, sie ein paar mehr Tage zu besichtigen. Wir hatten jedoch nur ein paar Stunden dort und versuchten diese gut zu nutzen. Die üblichen Punkte wurden also von uns angesteuert: Kathedrale, Altstadt, enge Häusergassen und eine kleine Parkanlage in der Innenstadt. Ein Weihnachtsmarkt mit viel Handwerkskunst war noch das kleine Sahnehäubchen, auf einer bereits schon schönen Besichtigung.
Nach einer Nacht bei Murcia ging es für uns erneut auf die Straße, wir wollten einige Kilometer hinter uns bringen.
Eine letzte Nacht am Meer
Unsere Rückfahrt über Spanien brachte uns schließlich für eine letzte Nacht ans Meer. Diesen Stellplatz hatten wir bereits bei der Hinfahrt angefahren und da er uns so sehr gefallen hat, wollten wir ihn ein zweites Mal aufsuchen. Es hatte sich kaum etwas verändert und so fühlte sich alles sehr vertraut an. Wir hatten erneut einen schönen Sonnenuntergang und freuten uns bereits auf den Sonnenaufgang. Aber auch die Zeit dazwischen war einfach ein Traum. Es war eine Sternschnuppen Nacht vorhergesagt und da es bei uns fast die komplette Nacht klar war, waren unsere Autotüren regelmäßig offen und der Blick am Himmel. Bei über 20 Sternschnuppen haben wir dann irgendwann aufgehört zu zählen.
Schock am Morgen
Der nächste Morgen war dann allerdings zunächst ein wenig anders verlaufen als geplant. Wir hörten etliche Stimmen und es fuhren immer mehr Autos auf den kleinen Parkplatz. Als es immer lauter um uns und sogar unser Auto mehrmals gewackelt wurde, musste Julian seinen männlichen Pflichten nachgehen und die Lage draußen abchecken.
Das Ganze war zwar im ersten Moment echt gruslig aber im Nachhinein können wir über eine weitere Geschichte auf unseren Reisen lachen. Vor unserem Auto stand eine riesige Gruppe voller Arbeiter. Die meisten davon Männer und diese hatten ein Grinsen auf dem Gesicht, dass unsere Angst sofort verflogen war. Die Jungs hatten am Morgen einfach nur gute Laune und wollten uns ein wenig „ärgern“. Die Jungs und Mädels waren übrigens Erntehelfer, die in einem benachbarten Hain Orangen oder Clementinen sammelten. Was es genau war haben wir nicht herausbekommen.
Sie wurden überprüft, eingeteilt und dann ging es für sie an die Arbeit. Also alles nicht so schlimm. Als dann übrigens noch eine zweite Person aus dem kleinen Auto stieg, waren die Gesichter der Erntehelfer ganz schön verdutzt. Tja, so ist das eben. Wir leben auf kleinstem Raum und sind glücklich!
Rückfahrt über Spanien – Bis zur Landesgrenze
Die Sonne war bereits am Aufgehen und so ging es für uns nach dem kleinen Schock am Morgen direkt ans Meer. Zum Entspannen und Abschalten einfach super. Noch ein letztes Mal satt sehen und dann ging es für uns nach dem Rückbau unseres Campers zum Auto wieder auf die Straße.
Wir hatten noch ein paar Kilometer vor uns und versuchten die letzten Stunden unserer Rückfahrt über Spanien zu genießen. Eine letzte Nacht in Spanien stand auf dem Plan und am nächsten Morgen steuerten wir die kommende Landesgrenze an.
Frankreich ohne Maut?
Unsere Rückfahrt durch Frankreich wollten wir mit so wenig Maut wie möglich gestalten. Da wir jedoch noch mit Sommerreifen unterwegs waren und es im Dezember auch mal winterlich sein kann, wollten wir jedoch auch kein Risiko eingehen. Ganz ohne Maut schafften wir es nicht, aber wir konnten die Summe schon ganz schön reduzieren. Durch die Umfahrung der meisten Autobahnen, waren wir sehr ländlich unterwegs. Wir hatten gefühlt Millionen von Kreisverkehren und kleinen Dörfern passiert. So konnten wir sehr viel von Frankreich sehen, was ja auch irgendwie seinen Charme hat. Ohne Corona hätten wir die Rückfahrt bestimmt auf ein paar Tage verteilt. Da wir jedoch innerhalb von 24 Stunden durch das Land fahren mussten, ohne einen Test vorzulegen (so hatten wir zumindest die Regel verstanden), fuhren wir komplett durch.
Die Durchreise dauerte 14 Stunden und war gegen Ende nur noch ein monotones dahinfahren. Als die Strecke schließlich immer mehr in die Höhe führte und erste Schneereste rechts und links der Straße auftauchten, war es für uns an der Zeit „nächste Autobahn“ ins Navigationsgerät einzugeben. So ging es für uns noch ein paar Kilometer über die Autobahn und in Deutschland direkt nach der Grenze auf den nächsten Parkplatz. Auch hier haben wir einen bereits bekannten Übernachtungsplatz gewählt. Statt 98 Euro, wie auf der Hinfahrt, kamen wir dieses Mal mit 16 Euro Maut davon, was sich sehr gut anfühlte.
Ankommen in der Heimat
Kennst du das? Ewig gefahren, müde, aber ein paar Schritte müssen noch sein? So in etwa ging es uns nach den 14 Stunden im Auto. Kaum geparkt, spazierten wir ein wenig in die Dunkelheit hinein. Wir hatten eine ruhige Nacht und am nächsten Morgen besuchten wir zwei Freunde in Freiburg, welche wir beim Tauchen kennen gelernt hatten. Da wir unseren Eltern nichts von unserer Anreise erzählt hatten, wollten wir nicht unbedingt zur Mittagszeit auftauchen. Wir hatten deshalb den Plan, in einem großen Einkaufszentrum in Karlsruhe noch einen Leberkäse-Weck zu essen. Den gab es da gefühlt schon immer und die Preise waren top.
Wir verwenden bewusst die Vergangenheitsform. In dem halben Jahr, in dem wir weg waren, hatte die Handelskette in diesem Einkaufszentrum gewechselt. Und dadurch leider auch der Besitzer dieses Standes. Wir waren so enttäuscht, dass wir erst mal nichts essen wollten. Es ging relativ direkt zu Melanies Eltern, wo wir dann spontan lecker mit einer Maultaschen Suppe versorgt wurden. Die Freude war natürlich riesig, dass wir schon da sind. Wir hatten bei allen vorherigen Telefonaten erzählt, dass wir in circa 1-2 Woche(n) kommen, also so ganz kurz vor Weihnachten. Mit einer Woche früher hatte keiner gerechnet.
Es ist immer schön, wenn Überraschungen aufgehen. Auch Julians Familie hatte sich über die vorzeitige Rückkehr gefreut. So endete unsere Rückfahrt über Spanien in einer großen Wiedersehensfreude.
Wie es bei uns weiter ging, erfährst du schon bald.
Grüße
Melanie & Julian
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