Zuletzt aktualisiert am 16. November 2023 von patrablo

Bevor wir „Goodbye Ostsee“ sagen wollten und es für uns auf nach Lappland ging, stand die Stadt Oulu mit ihrer tollen Umgebung noch auf unserem Programm. Unsere letzten Tage an der Ostsee wollten wir genießen und dafür suchten wir uns einen der angeblich besten Badestrände Finnlands aus. Dieser lag bei Oulu auf einer der zugehörigen Inseln. Als wir dort ankamen, wurden wir von einer steifen Brise begrüßt und auch die etwas kühleren Temperaturen machten sich bemerkbar.

Das tat unserer Laune keinen Abbruch, denn hier am Strand gibt es die Möglichkeit warm zu duschen und das ganze sogar kostenlos. Wir suchten uns einen schönen Parkplatz mit Blick auf das Wasser und gönnten uns erst einmal eine heiße Dusche. Übrigens die erste Dusche mit warmen Wasser, die wir in Finnland hatten.

Oulu wir kommen

Nach einem stärkenden Mittagessen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt. Der ein oder andere regelmäßige Leser kann sich bestimmt schon denken was wir in Oulu angesteuert haben. Strom, WLAN und eine saubere Toilette findet man am besten in einer öffentlichen Bibliothek. Der Weg zur Bibliothek führte uns über zwei Inseln, die vor Oulu liegen und mit Brücken verbunden sind. Ein schöner Spaziergang durch die Natur mit Blick auf die Stadt oder das Wasser. 

Nach einem arbeitsreichen Nachmittag an unseren Laptops* liefen wir gemütlich zurück zu unserem Auto, um ein wenig zu lesen* und das Abendessen vorzubereiten. Wie bereits in Helsinki kamen hier gegen Abend etliche Oldtimer (hauptsächlich amerikanische Modelle) angefahren, um sich auf einem Parkplatz in der Nähe zu treffen. Es waren mal wieder ein paar Schmuckstücke dabei.

Vor dem Schlafen gehen machten wir noch einen Spaziergang zu einer nahegelegenen Aussichtsplattform, die in die Ostsee ragt. Am Ende der Plattform steht ein Leuchtturm, von dem man einen guten rund um Blick hat. Hier kann man ganz sicher toll den Sonnenuntergang beobachten. Unser Sonnenuntergang war ausnahmsweise nicht besonders schön, dafür aber war es besonders windig.

Joggen in Oulu und eine schöne Besichtigung

Am nächsten Morgen schnürten wir mal wieder unsere Laufschuhe* (ist die letzten Wochen etwas zu kurz gekommen, erst das zweite mal in Finnland) und joggten eine Runde über die Insel, auf der wir übernachtet haben. Dabei hatten wir immer die heiße Dusche im Hinterkopf. Keine Ahnung wer diesen Service zur Verfügung stellt, wir fanden es allerdings grandios. Das erstaunlichste dabei ist, dass direkt neben dem Parkplatz mit der Dusche ein Campingplatz ist. 

Nach diesem tollen Start in den Tag, machten wir uns auf den Weg noch ein wenig mehr von Oulu zu entdecken. Dabei schlenderten wir über den Marktplatz mit geschäftigem Treiben, durch die angrenzende Markthalle und durch die Fußgängerzone. Wir entdeckten ein paar schöne Ecken dieser Stadt.

Die im Artikel mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen Affiliate-Link klickst und über diesen einkaufst, bekommen wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Sollte es für ein Produkt mehrere Links geben, verweisen diese auf verschiedene Online-Shops, mit welchen wir kooperieren. Wähle in diesem Fall einfach den für dich passenden Online-Shop aus!

Für dich ändert sich nichts am Preis.

patrablo ist werbefrei und für dich komplett kostenlos. Durch die Einnahmen der Links wird das ganze erst möglich.
Wir freuen uns, wenn du uns dadurch ein wenig unterstützt. Es reicht, vor deinem nächsten Einkauf kurz einen Link des passenden Shops zu klicken.

Die letzte Nacht an der Ostsee

Am Nachmittag ließen wir Oulu hinter uns, um unseren letzten Schlafplatz an der Ostsee anzusteuern. Diesen hatten wir in unserer App gefunden und wollten schauen, ob es uns hier gefällt. Ja, das tat es. Wir waren absolut begeistert von diesem schönen Fleckchen Erde. Noch nicht einmal der Wind konnte uns vertreiben. Das Abendessen wurde etwas spannender, da der Wind versuchte uns das Essen vom Teller zu pusten. Das meiste landete trotzdem in unseren Mägen. Das musste allerdings sehr witzig ausgesehen haben wie wir versucht haben, die Lebensmittel auf dem Schneidebrett oder auf den Tellern zu behalten. Zum Glück brauchten wir keinen Kocher* (die Flamme wäre sofort wieder aus gewesen), da es Wraps zum Abendessen gab. Ein Abendessen mit vollem Einsatz 😉 .

Den Abend verbrachten wir im Camper mit einem Film auf unserem Tablet*, draußen an der Sitzgelegenheit mit Feuerstelle direkt am Ufer war es auf Dauer dann doch zu windig. Zum Sonnenuntergang mussten wir den Camper aber natürlich noch einmal verlassen und auch dieses mal hat es sich wieder mehr als gelohnt. Der Himmel über der Ostsee und den vor uns liegenden Schäreninseln fing an, in allen gelb-, orange- und rottönen zu leuchten. Ein Farbenspiel der Natur.

Ein Schauspiel der Natur

Wir setzten uns auf ein paar Steine direkt an der Ostsee und genossen das Schauspiel. Dadurch, dass wir inzwischen so weit nördlich sind, ist der Himmel bis in den späten Abend immer noch rötlich und es wird erst sehr spät dunkel. Eine richtige dunkle Nacht gibt es hier aktuell gar nicht, diese kommt dafür in ein paar Monaten umso heftiger 😉 . Das letzte Bild in der folgenden Galerie zeigt übrigens den Blick aus unserem „Schlafzimmer“ an diesem Abend.

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von der Ostsee. Da wir noch nicht wissen wie die Route unserer Rückreise verlaufen wird, wissen wir auch nicht, ob wir die Ostsee auf dieser Tour noch einmal sehen (und fühlen) werden. Es hieß nun endgültig „Goodbye Ostsee – auf nach Lappland“ für uns.

Auf nach Lappland – Rovaniemi am Polarkreis

Von unserem Schlafplatz fuhren wir direkt nach Rovaniemi an den Polarkreis. Wer genügend Cola getrunken und Weihnachtsfilme geschaut hat, dem ist bekannt, dass am Polarkreis der Weihnachtsmann mit seinen Elfen und Rentieren wohnt. Somit haben wir den Weihnachtsmann in seinem Dorf besucht. Aufgrund von Corona war hier nicht besonders viel los (so wie fast überall auf unserer Reise). Dadurch war einiges an Sehenswürdigkeiten geschlossen, wie z.B. das Postzentrum des Weihnachtsmannes. Sein Büro hatte allerdings geöffnet und so konnten wir ihm einen Besuch abstatten. Für einen kurzen Plausch hatte er gerne Zeit und meinte, dass er es im Schwarzwald auch ganz schön findet, schließlich war er letztes Jahr geschäftlich dort. Der gute Mann kommt eben überall rum 😉 . Geschäftsreise nannte er das! Ob er das beim Finanzamt absetzen kann?

Weihnachtliche Stimmung

Das Dorf ist im Sommer natürlich lang nicht so authentisch wie im Winter. Wir sind uns aber auch nicht sicher in wie weit Corona dabei eine Rolle spielt. Der zentrale Platz des Weihnachtsdorfes wird durch den Polarkreis „geteilt“ und es dudelt rund um die Uhr weihnachtliche Musik. Das Dorf ist sehr touristisch und kommerziell. Trotzdem lohnt es sich hier kurz anzuhalten. Wer ein Foto mit dem Weihnachtsmann will, muss allerdings tief in die Tasche greifen. Unter 40 Euro läuft hier gar nichts! Das günstigste Angebot, das uns vorlag, war für 5 Euro (pro Person) Rentiere streicheln und füttern. Wir verzichteten und wollten unsere ersten Rentiere lieber in der Natur sehen.

Gegen Ende unseres Aufenthaltes im Weihnachtsdorf, fuhr ein Camper mit Kennzeichen aus unserer Heimatstadt auf den Parkplatz. Da wir sowieso noch auf die Toilette wollten und an dem Fahrzeug vorbei liefen, haben wir die beiden einfach angequatscht. Diese sind auch etwas länger unterwegs und wir haben uns sofort gut verstanden. Nachdem wir uns ein wenig ausgetauscht hatten, tauschten wir auch gleich die Handynummern. Wir haben das gleiche Ziel, ungefähr den gleichen groben Zeitplan und wer weiß wo man sich wieder trifft oder sogar verabredet.

Wandern am Polarkreis

Am nächsten Tag hatten wir eine Wanderung im Luosto-Phyä Nationalpark geplant. Somit brachen wir am Polarkreis auf, um endlich Lappland zu erkunden und das am liebsten zu Fuß. Keine 5 km später sprang uns das Schild „Arctic Circle Hiking Area“ ins Auge und wir bogen kurzerhand auf den zugehörigen Parkplatz ab. Den kleinen Rucksack* gepackt und los ging es. Eine Wanderung am Polarkreis, juhu.

Es fühlte sich gut an, nach all dem Trubel Südfinnlands in die Natur einzutauchen. Die Augen immer rechts und links, um vielleicht die ersten Rentiere zu erblicken. Rentiere sahen wir keine, dafür hatten wir von einem Aussichtsturm einen gigantischen Blick über das gesamte Gebiet. Bis wir zurück am Mini-Camper waren, hatten wir 8 km zurück gelegt und die Zeit war gut voran geschritten. Es war bereits Abend, wir hatten Hunger und zum Nationalpark fahren wollten wir auch noch.

Wir entschieden uns für die Reihenfolge ein Stück zu fahren, etwas zu Essen, um dann gestärkt die restliche Strecke zurück zu legen. Es mag sich vielleicht weit anhören, es waren allerdings „nur 100 km“ Strecke, was für uns inzwischen schon zu „weit“ gehört. Man rast eben auch nicht durch die Landschaft und so dauert das ganze eben etwas länger als auf einer deutschen Autobahn. Dafür ist die Umgebung aber auch deutlich schöner hier oben im Norden Finnlands.

Luosto

Unseren Schlafplatz fanden wir auf einem Parkplatz des Skigebietes in Luosto. Schön war dieser Platz nicht (ein großer Parkplatz umgeben von Skiliften), dafür machte der Sonnenuntergang wieder alles wett. Der Himmel brannte förmlich über uns. Dann ging es zu Bett, um am nächsten Tag früh auf die Wanderung starten zu können. Fahren mussten wir dafür nicht mehr, da sie direkt am Parkplatz startet.

Wie die Wanderung war, wann wir unsere ersten Rentiere gesehen haben und wie lange es dauerte bis wir die beiden anderen Camper aus unserer Heimat wieder trafen, erfährst du in unserem nächsten Bericht. Der Text entstand dieses mal komplett in unserem Camper an den verschiedensten Schlafplätzen auf unserem Weg. So genau bekommen wir das selbst nicht mehr zusammen 😉 .

Grüße

Melanie & Julian