Griechenland ist ein Land, welches unglaublich viel bietet. Teile hiervon konnten wir im Winter 2022 mit unserem Van Vivaldi erkunden und möchten dir das ein oder andere Highlight vorstellen. Im letzten Bericht haben wir über die Vikos Schlucht in Griechenland berichtet, in diesem Bericht soll es um die Meteora-Klöster gehen, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Ein Highlight folgte dem nächsten und so blieb es für uns stets spannend und erlebnisreich.
Bevor wir jedoch auf die Klöster östlich des Pindos-Gebirges und ihre faszinierende Umgebung näher eingehen, berichten wir noch kurz über ein anderes besonderes Highlight, welches wir so nicht geplant bzw. erwartet hatten sowie die spannende Anfahrt hierher. Falls du den letzten Blogbeitrag gelesen hast, wartest du nämlich bestimmt noch auf die Auflösung unseres ganz besonderen Erlebnisses.
Straßen in Griechenland
Nach unserer Dusche an der Tankstelle (wie bereits in unserem Text 68: Vikos Schlucht Griechenland berichtet), ging es weiter auf den Straßen Griechenlands.
Wir ließen uns von unserem Navigationsgerät zu Meteora lotsen. Da wir von einigen Reisenden gehört hatten, dass die Maut in Griechenland sehr teuer sein kann, versuchten wir nach Meteora Mautstraßen zu umfahren. Diese Entscheidung führte letztendlich zu zwei sehr spannenden bzw. auch grusligen Begebenheiten.
Eine davon war die Fahrt auf einer Off-Road-Piste bergauf, ohne Ausweich- bzw. Rückzugsmöglichkeit. Als wir merkten, dass wir auf einer solchen Piste gelandet sind, war es leider bereits zu spät, umzudrehen. Van Vivaldi pflügte sich schön durchs Gelände. Bei Regen, Nebel und einbrechender Dunkelheit wollten wir auf keinem Fall stehen bleiben und in dieser verlassenen Umgebung die Nacht verbringen. Einmal stehen bleiben hätte nämlich bedeutet, nie wieder loszukommen. Mit dem Handy-Empfang stand es auch nicht besonders gut und wer weiß, ob uns hier ein Abschlepper überhaupt rausgeholt hätte.
Wir haben es offensichtlich wieder aus dieser Situation raus geschafft und wissen jetzt, dass unser Van einiges mehr kann, als wir zunächst gedacht hätten. Trotzdem hätten wir auf dieses Erlebnis gerne verzichtet.
Weiter gehts in Griechenland
Wir setzten die Fahrt zu unserem Stellplatz neben einem Skigebiet fort und kamen im Dunkeln auf dem Parkplatz an. Solche Situationen versuchen wir immer zu vermeiden. Man sieht nicht was um einen herum ist und erlebt am nächsten Morgen manchmal die ein oder andere Überraschung.
Als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster blickten, konnten wir unseren Augen kaum glauben. Es schneite und der komplette Parkplatz war von einer dünnen Schicht Schnee überzogen. Eine sehr positive Überraschung.
Schnee in Griechenland
Viele Reisende flüchten im Winter in den Süden, um in der Wärme zu bleiben, wir entdecken Schnee 😉 . Wir konnten nicht anders und mussten natürlich gleich raus, um die weiße Schicht auf der Wiese zu bestaunen. Ein kleiner Spaziergang im Schnee musste einfach sein!
Für uns ging es auf dem Pass weiter und aus einer dünnen Schicht Schnee bei unserem Parkplatz wurde eine gut ausgewachsene Schneedecke auf der Straße. Um über den Pass zu kommen, mussten wir zunächst einige Höhenmeter nach oben fahren, und diese bescherten uns einiges an Neuschnee.
Passstraße in Griechenland und Weiterfahrt nach Meteora
Wie auch schon bei der Off-Road-Piste lieferte Vivaldi ab und pflügte sich schön durch die Schneedecke. Die ersten Kilometer fuhren wir in einer Reifenspur eines voranfahrenden Autos, diese hörte jedoch irgendwann auf und wir mussten selbst Spuren setzen. Wir fuhren durch circa 10-15 cm Neuschnee und hofften, nicht stecken zu bleiben.
Was die Fahrt zudem erschwerte, waren die Felsbrocken, welche unter dem Schnee lagen. Es handelte sich um eine teilweise sehr steinschlaggefährdete Straße. Bei normalen Bedingungen kann man den Steinbrocken ausweichen (oder eben nicht, wenn diese auf einen fallen). Wenn man sie jedoch wegen Schnee nicht sieht, ist das etwas heikler.
Wir konnten die Fahrt durch den „Tiefschnee“ meistern und als wir den höchsten Punkt des Passes erreicht hatten, wussten wir, es kann nur besser werden. Die Abfahrt auf der anderen Seite des Passes war zwar noch kurz schwierig, da wir nicht unbedingt von der Straße rutschen wollten. Der Schnee wurde jedoch schnell weniger und wir konnten schon bald wieder ohne Schnee und sogar mit Sonnenschein weiterfahren. Die Ausblicke vom Pass waren herrlich und wir freuten uns schon auf Meteora. Die Maut, die wir unbedingt umfahren wollten, kostete übrigens knapp 2 Euro wie wir von anderen Campern erfahren haben. Den Betrag hätten wir uns auf jeden Fall leisten können, die abenteuerliche Fahrt und den Schnee hätten wir dann jedoch verpasst 😉 .
Meteora Griechenland – wir kommen
Noch am selben Tag fuhren wir nach Kalambaka, einer Stadt, die unterhalb der Felsenlandschaft Meteora liegt. Wir besichtigten die Stadt und bewunderten den Ausblick auf diese geniale Landschaft. Die Vorfreude auf den nächsten Tag war riesig, da es dann zu den Klöstern gehen sollte.
Wir hatten eine ruhige Nacht in der Stadt und am nächsten Morgen ging es schon früh in die Berge. Welch eine atemberaubende Landschaft. Besonders am Morgen herrscht hier noch eine friedliche Ruhe (bevor die Touristenmassen kommen) und die ersten Sonnenstrahlen erwärmten die Gemüter. Wir trafen nur sehr wenig andere Sonnenaufgangsfreunde und genossen die friedliche Stimmung. Unsere Handys* sowie unsere Kamera* versuchten diesen farbenfrohen Start in den Tag einzufangen, jedoch ist das Erleben wie immer viel intensiver, als das was auf den Bildern hängen bleibt. Wir sind trotzdem sehr zufrieden mit unseren Aufnahmen 😉 .
Leise Mönchsgesänge in den Klöstern, diese wunderschöne beinahe unreelle Landschaft und ein herrlicher Sonnenaufgang in den Bergen – was will man mehr?
Meteora, das 8. Weltwunder?
Viele Menschen, nicht nur Griechen, bezeichnen Meteora häufig als 8. Weltwunder. Als UNESCO Weltkulturerbe ist diese Region schon ziemlich nah an diesem Titel dran und das wirklich nicht umsonst.
Der Name „Meteora“ bedeutet übersetzt „in der Luft schwebend“ und beschreibt die Lage der Klöster, welche auf hohen Sandsteinfelsen gebaut wurden. Bei Nebel oder Dunst sieht es wohl manchmal so aus, als würden die Klöster in der Luft schweben. Diese Erscheinung haben wir leider nicht live gesehen, können es uns jedoch sehr gut vorstellen.
Von den 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen der ursprünglichen Anlage, sind heute nur noch sechs bewohnt. Die anderen sind nur schwer zu erreichen oder stark einsturzgefährdet, weshalb sie von den Mönchen und Nonnen verlassen wurden.
Meteora Griechenland
Die heute noch bewohnten Klöster Metamórphosis, Varlaám, Rousánou, Agía Triáda, Agios Stéphanos und Agios Nikólaos Anapavsás können beinahe täglich besichtigt werden. Die Klöster haben an unterschiedlichen Tagen Ruhetag und dementsprechend nie gleichzeitig geschlossen. Der Eintritt ist bei allen Klöstern gleich – 3 Euro pro Person pro Kloster summieren sich natürlich schnell, aber lohnen sich in unseren Augen sehr. Wir besuchten nur zwei der sechs Klöster und sind froh, diese besichtigt zu haben. Wer weiß wie lange diese Klöster noch stehen bzw. für die Öffentlichkeit zugänglich sind?
In den Klöstern ist eine Kleiderordnung zu beachten. Männer sollten Shorts vermeiden, Frauen Mini-Röcke und schulterfreie Oberteile. Zudem sind bei Frauen Kleider und Röcke lieber gesehen als Hosen. So durfte Melanie sich eine Art Schürze umbinden, welche ihr im Eingangsbereich kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde.
Wir empfehlen jedem Meteora nicht nur bei Tag, sondern auch zu Sonnenaufgang und / oder Sonnenuntergang zu besuchen. Die Stimmung in dieser einzigartigen Umgebung ist einfach magisch. Wir hatten ziemlich Glück mit dem Wetter und unsere beiden Sonnenaufgänge sowie der Sonnenuntergang waren unbeschreiblich schön. Die Bilder sprechen vermutlich für sich 😉 .
Wandern rund um Meteora Griechenland
Neben einer Kloster-Besichtigung empfehlen wir eine Wanderung rund um Meteora. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und vermutlich sind alle unglaublich schön. Wir wanderten auf dem Meteora Trail Run, welche mit dem Kürzel MTR gut zu finden ist. Es verlaufen wunderschöne Wege und Pfade durch die Felsenlandschaft und diese lassen sich zum Teil gut kombinieren. Wir kreierten einen tollen Rundweg und fanden sogar die ein oder andere Höhle.
Eine Wanderung in dieser tollen Landschaft ist in unseren Augen ein Muss, wenn du Meteora besuchst. Ein wenig Trittsicherheit und Kondition sind von Vorteil.
Resümee
Meteora in Griechenland lohnt sich vermutlich bei jeder Jahreszeit und sollte bei einer Griechenland Reise besichtigt werden. Die Landschaft ist einzigartig schön und die Klöster sehen auf ihren Felsen sehr erhaben aus. Es ist ratsam, wenn möglich, nicht unbedingt in der Hauptsaison zu reisen und generell auch nicht gerade in der Mittagszeit unterwegs zu sein. Es gibt viele Bustouren sowie andere organisierte Touren und die Touristen tummeln sich rund um die Klöster. Eine Wanderung rundet die Reise perfekt ab und du hast nicht nur ein kulturelles sowie landschaftliches Highlight, sondern auch noch ein sportliches 😉 .
Nach diesen zwei tollen Tagen rund um Meteora ging es für uns an die Küste Griechenlands. Wohin es für uns ging und was wir tolles erleben durften, erfährst du schon bald.
Grüße
Melanie & Julian
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