Zuletzt aktualisiert am 3. Februar 2023 von patrablo
Wachsende Reiseliebe
Wir waren schon immer gerne reisen. Hauptsächlich in Österreich oder Italien, da diese Länder nicht allzu weit von uns weg sind und sie unsere Bergliebe stillen können. Die Reise, welche wir als erstes in der Rubrik Reiseerinnerungen vorstellen, war jedoch etwas ganz Besonderes für uns und hat unsere Reiseliebe vervielfacht. Der Einblick in eine andere Kultur und die grandiose Landschaft Nepals machten aus Reisende schließlich Weltreisende. Diese Reise war so ganz anders, als alles was wir bisher erlebt hatten. Wir wollten mehr davon erleben und reisen bekam einen noch höheren Stellenwert bei uns. Nepal, unsere erste Fernreise!
Freu dich auf eine Geschichte und wunderschöne Bilder von unserer Tour nach Nepal, einem Land mit einer unglaublich spannenden Kultur und freundlichen Menschen.
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Rumspinnen erlaubt
Auf der Suche nach dem nächsten Reiseziel gingen wir die üblichen Reiseländer in der Nähe durch. Uns schwebte jedoch auch im Kopf herum, mal ein weiter entferntes Ziel anzusteuern. Vielleicht einmal ein wenig mehr von der Welt sehen…, ein Reiseziel außerhalb Europas. Berge sollten auf jeden Fall vorhanden sein, ansonsten waren wir offen für alles. So offen, dass Nepal in unser Blickfeld rutschte und wir uns über dieses traumhafte Land näher erkundigten. Wie wäre es, ein Trekking zum Mount Everest Base Camp zu unternehmen? Ach was, viel zu speziell! Das können wir doch nicht machen…, aber cool wäre es auf jeden Fall.
Aus einer kleinen Rumspinnerei entstand ein Plan, der letztendlich im März/April 2018 in die Tat umgesetzt wurde. Unsere erste Fernreise war in Nepal und wir machten ein Trekking zum Mount Everest Base Camp! Aber jetzt erst mal eins nach dem anderen. Es bedarf natürlich etwas Vorbereitung und auch die Umsetzung selbst ist das Weiterlesen dieses Berichtes wert 😉 . Du willst ja schließlich auch ein paar Bilder* von dieser unfassbar schönen Zeit in Nepal sehen. Das willst du, glaub uns 😉 ! Im ersten Teil, diesem Teil, stellen wir dir das Land, die Kultur und die Hauptstadt Kathmandu etwas vor. In einem zweiten sowie dritten Teil nehmen wir dich dann mit auf unsere Trekking Tour.
Vorbereitung ist alles
Bevor es los ging, ab ins Flugzeug und mit Wanderschuhen* losziehen, mussten wir selbstverständlich erst einmal alles drum herum klären. Wie lange möchten wir auf reisen sein? Wohin soll das Trekking genau gehen? Schaffen wir das überhaupt alleine oder soll die Tour geführt sein? Was müssen wir noch alles beachten? Wann ist denn überhaupt die beste Zeit für eine Reise nach Nepal? All diese Fragen wurden von uns nach und nach recherchiert und letztendlich beantwortet.
Wir entschieden uns für eine dreiwöchige Reise zum (haben wir ja schon verraten) Mount Everest Base Camp. Da es sich um unsere erste große Reise, noch dazu im asiatischen Raum, handelte, waren wir nicht abgeneigt von einer geführten Tour. Im Nachhinein müssen wir sagen, für die Bevölkerung sind die Touristen die größte Einnahmequelle. Durch eine geführte Tour haben beide Seiten etwas mehr davon. Wir müssen uns keine Gedanken um den richtigen Weg oder Unterkünfte in einer fremden Umgebung machen und die andere Seite bekommt das nötige Geld zum Überleben. Ein lokaler Anbieter war das wichtigste Kriterium für uns. Da die Besteigung des Mount Everest immer auf das Frühjahr fällt, wollten wir gerne auch dieses Treiben bei unserem Aufenthalt erleben.
Unsere Trekking Packliste Nepal
Kultur-Schock pur – Fernreise Nepal
Am 30. März 2018 stiegen wir aus dem Flugzeug in Kathmandu und kamen in einer für uns fremden Welt an. Es war stickig, warm, es lag Staub in der Luft und der Lärm drang uns von überall in die Ohren. Die komplette Situation fühlte sich unwirklich an. Schon die ersten Momente nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug waren seltsam für uns. Von bisherigen Flügen waren wir es gewohnt, von einem Bus zum Terminal gebracht zu werden, beziehungsweise durch eine Gangway hierher zu gelangen. In Kathmandu jedoch stiegen wir auf dem Flughafen Vorfeld aus und durften zu Fuß über den kompletten Platz laufen. Wir sahen ein paar Affen auf der Startbahn sitzen und das leicht chaotische Treiben gehörte einfach dazu. Unsere erste Fernreise begann ungewöhnlich, aber im Nachhinein betrachtet, gehörte es einfach zu Nepal dazu.
Nachdem wir unser Gepäck sicher erhalten hatten, liefen wir aus dem Flughafen raus und hielten Ausschau nach unserer Agentur. Wir fanden recht schnell ein Schild mit dem richtigen Namen drauf, jedoch fehlte die dazugehörige Person hinter dem Schild. Das fängt ja prima an! Schon bald wurden wir von einem nepalesischen Herrn, Krishna, begrüßt und zu unserem Fahrer gebracht.
Unsere erste Fahrt mit einem Taxi war ein absolutes Highlight für uns. So viele tote sind wir schon lange nicht mehr gestorben. Sinnbildlich versteht sich! In so einer Stadt probiert man lieber nicht selbst zu fahren, sondern überlässt dies den hier erfahrenen Fahrern. Außer man ist wirklich sehr sicher im asiatischen Verkehr 😉 . Es gab gefühlt keine Verkehrsregeln, jeder wechselte die Spur wie er gerade Lust hatte. Bremsen mussten hier funktionieren, Ampeln oder ähnliches wurden komplett ignoriert (wenn es dann mal welche gab). Das einzige Kommunikationsmittel war die Hupe. Nepal wir sind angekommen – unsere erste Fernreise hat begonnen.
Kathmandu erleben
Während unserer Zeit in der Hauptstadt, also vor und nach dem Trekking, bekamen wir von einem einheimischen Reiseführer etliche Tempel und Gebetsstätten der Nepalesen gezeigt. Beindruckend waren die vielen, bunten Gebetsfahnen sowie das Rattern der gefühlt nie stillstehenden Gebetsmühlen. Zudem hatten wir ein paar nette Abende in „typisch nepalesischen“ Restaurants. Einmal sogar mit einheimischer Musik- und Tanzbegleitung. Uns wurde Thamel gezeigt, welches das Touristenviertel der Hauptstadt ist. Außerdem hatten wir mehrmals das Vergnügen, von Kühen im Straßenverkehr ausgebremst zu werden. Kühe sind heilig und deshalb wartet ein nepalesischer Fahrer gerne auch mal etwas länger, bis er weiterfahren kann (vermutlich die einzige „Verkehrsregel“).
Apropos Verkehr: Besonders spannend waren die Momente, in denen wir eine 6-spurige Straße ohne Unterstützung von Zebrastreifen oder Ampeln überqueren sollten. Wir hatten ja bereits den chaotischen Verkehr beschrieben, als Fußgänger Teil hiervon zu sein ist auch nicht gerade herzschonend. Da in Kathmandu nahezu immer viel Verkehr auf den Straßen ist, gibt es keine andere Möglichkeit als einfach auf die Straße zu laufen. Dabei wird die Hand Richtung Autos ausgestreckt (so ganz nach dem Motto: bremst runter) und du solltest beten, dass alles gut geht und die Bremsen auch wirklich funktionieren – oder man gesehen wird 😉 . Teilweise vorhandene Ampeln und Zebrastreifen werden übrigens nicht wirklich wahrgenommen beziehungsweise von den Fahrern meist ignoriert.
Bhaktapur
Für ein paar Stunden waren wir außerdem in Bhaktapur, das neben Kathmandu und Lalitpur die dritte und kleinste der Königsstädte des Kathmandutals in Nepal ist. Diese Stadt war stark von dem Erdbeben 2015 betroffen, was immer noch an fast jeder Ecke ersichtlich war. Besonders traurig war es zu sehen, dass auch viele der schönen Tempel leider von dem Erbeben zerstört wurden.
Trotz der Armut und den gegebenen Umständen, konnten wir keine erhöhte Kriminalität oder ähnliches feststellen. Wir wurden von allen freundlich gegrüßt und uns wurde viel Herzlichkeit entgegengebracht. Die Tatsache, dass wir als Touristen Geld nach Nepal bringen, könnte natürlich auch zu diesem Verhalten beigetragen haben. Aber wir sind uns sicher, dass es nicht der Hauptgrund ist!
Begegnung mit anderen Religionen
Während unseres Aufenthaltes in Kathmandu stand natürlich auch die Besichtigung einiger Religiösen Stätten auf dem Programm. Wir besichtigten kleinere Tempel, die sich im Hinterhof versteckt haben und welche wir niemals alleine gefunden hätten. Zudem ging es zu Tempelanlagen, dessen Besichtigung mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann.
Besonders beeindruckend war für uns die Anlage rund um Pashupatinath. Neben dem Tempel fließt der Fluss Bagmati vorbei. Dieser mündet im heiligen Fluss Ganges und dadurch ist Pashupatinath eine Verbrennungsstätte für verstorbene Hindus. Solche Beisetzungszeremonien beobachteten wir während unserer Besichtigung von Pashupatinath. Wir waren sehr erstaunt, wie „öffentlich“ das Thema Tod behandelt wird. Genau diese fast greifbare Nähe zu anderen Kulturen und Religionen hat unsere Reisesehnsucht wahrscheinlich zusätzlich entfacht. Wir finden es bis heute noch spannend, uns mit anderen Kulturen auseinander zu setzen.
Neben Pashupatinath und vielen kleineren Tempeln, besichtigten wir auch die größte Stupa Nepals mit dem Namen Boudhanath sowie die Tempelanlage Swayambhunath. Bei unserer Besichtigung von Swayambhunath war eines der vielen Feste der Nepalesen zugange. Es pilgerten tausende Menschen (in aktueller Zeit fast unvorstellbar) zu dieser Tempelanlage auf einem Hügel. Unser Guide entschuldigte sich mehrmals, dass wir nicht direkt auf den Hügel fahren konnten. Durch die vielen Menschen waren die Zufahrtswege versperrt. Naja, was sollten wir sagen…, wir planten ins Mount Everest Base Camp zu wandern. Da wird uns solch ein Hügel nicht gerade in Schwierigkeiten bringen. Ziemlich viele Affen begleiteten uns auf dem Weg. Die Tempelanlage wird von vielen auch „Tempel der Affen“ genannt, was ziemlich passend ist.
Wenn du mehr über die Tempel und Sehenswürdigkeiten sowie die Rituale erfahren möchtest, schau doch in unseren Ausflugstipps in Kathmandu vorbei. Hier schreiben wir nicht nur über die Sehenswürdigkeiten, sondern geben dir auch einige Hintergrundinformationen zu dem ein oder anderen Thema.
Namaste
Viel zu schnell ging unsere Zeit in Nepal vorüber. Wir hatten viel über die Religionen der Nepalesen (Hinduismus und Buddhismus) erfahren dürfen. Trotz des chaotischen Treibens in der Hauptstadt hatten wir uns hier sehr wohl gefühlt. Besonders interessant war es, die Stadt zweimal unterschiedlich wahrzunehmen. Den ersten Eindruck hatten wir natürlich mit der Landung in Nepal. Sowas wie: laut, stickig, wow – so viele Tempel, Kultur-Schock! Auch beim zweiten Eindruck war eine Landung im Spiel. Nach unserem Trekking nahmen wir die Stadt noch viel stickiger und staubiger wahr, als es uns zuvor in Erinnerung war. Das könnte vielleicht daran liegen, dass wir während des Trekkings im Himalaya Gebirge überhaupt keinem Smog in der Luft ausgesetzt waren.
Unsere erste Fernreise war mit Nepal ein voller Erfolg. Wir freuen uns, damals diesen Schritt gewagt zu haben. Nicht jeder konnte unsere Reiseziel Auswahl nachvollziehen und es gab ein paar Zweifler, die uns davon abraten wollten. Argumente waren zum Beispiel: zu gefährlich, zu weit weg, kein klassisches Touristenziel, nichts für Fernreisen-Einsteiger und so weiter. Wir hoffen dieses traumhafte Land ein weiteres Mal besuchen zu können. Es bleibt nur noch eins zu sagen: Namaste („Ich Grüße das Göttliche in dir“ – wird zur Begrüßung und zum Abschied verwendet)!
Unsere Berichte zu unserer Trekkingtour Richtung Mount Everest Base Camp warten schon darauf, von dir gelesen zu werden. Es bleibt auf jeden Fall spannend. Das Herzstück unserer ersten Fernreise Nepal mit ganz viel Liebe und Detail für dieses besondere Land!
Grüße
Melanie & Julian
Vielen Dank für die tollen Erfahrungen Melanie & Julian. Wir wollen im nächsten Jahr auch eine Fernreise machen. Jedoch schwanken wir noch zwischen Nepal und Kambodscha. Ich hoffe, unser Reisebüro kann uns dahingehend noch beraten. Aktuell muss man ja auch etwas auf Beschränkungen etc. achten.
Hallo,
wir geben gerne unsere Erfahrungen weiter. Beide Ziele klingen super toll und interessant. Leider ist es in der aktuellen Zeit super schwer Pläne zu machen und was nächsten Jahr alles möglich ist, kann keiner sagen. Vielleicht ist das aber auch gut und wir fangen wieder an, viel mehr spontane Dinge zu unternehmen.
Wir wünschen euch alles gute für die geplante Reise und hoffen ihr könnt eines der beiden Länder besuchen und bestaunen.
Grüße
Melanie & Julian