Zuletzt aktualisiert am 28. Januar 2023 von patrablo

Lange war es ruhig in unserer Rubrik Reiseerinnerungen. Deshalb freuen wir uns hier mal wieder etwas über eine vergangene Reise, also eine Reise vor der Weltreise, berichten zu können. Diese Reise hatte als Hauptkern ein Trekking auf dem 154 Kilometer langen Fernwanderweg namens West Highland Way in Schottland, beinhaltete jedoch auch ein paar sehr schöne Tage in der Hauptstadt Schottlands Edinburgh sowie in der Stadt Glasgow. Über die beiden Städte werden wir in dieser Erinnerung nur sehr wenig berichten, was jedoch nichts Negatives über sie aussagen soll.

Mach es dir gemütlich und schwelge mit uns gemeinsam in einer Erinnerung. Herbst 2019 – Trekking West Highland Way Schottland wir kommen!

Unsere Trekking Packliste

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Es geht los

Obwohl wir bereits eine geniale Reise 2019 erleben durften (darüber berichten wir ein anderes Mal), zog es uns gegen Ende des Jahres nochmals in die Ferne. Naja, ganz so fern war es ja dann doch nicht. Da wir ein Trekking auf dem West Highland Way in Schottland geplant hatten, ging es für uns mit unseren Backpacks* auf die Reise. Wir hatten einen Flug von Baden-Baden nach Edinburgh und nahmen für die Anreise den Zug sowie einen Bus.

Nach einer Zeitüberbrückung am Flughafen mit einem Reisespiel (Julian war der Überzeugung, wir müssten genauso früh anreisen, wie bei anderen Flughäfen üblich. Baden-Baden ist da doch etwas kleiner und dementsprechend schneller in der Abfertigung), ging es für uns mit Ryanair in die Luft und ab nach Schottland. Am späten Abend kamen wir in unserem AirBnB an und freuten uns schon auf die kommenden Tage.

Edinburgh

Wir steuerten in den folgenden zwei Tagen u.a. Calton Hill an, von wo aus wir einen super Ausblick auf das Edinburgh Castle und die Stadt hatten. Mehrere Säulen sowie ein riesiges Monument prägen das Bild dieser markanten Erhebung. Wir zogen durch die Innenstadt, sowie Altstadt, und eine kurze Wanderung auf den Hausberg Edinburghs, den Arthur’s Seat (251 m), durfte natürlich auch nicht fehlen.

Wenn du mehr hierüber erfahren möchtest, geht es schon mit einem Klick zu unserer Stadtbesichtigung in Edinburgh. Doch lieber das Trekking auf dem West Highland Way? Dann einfach weiterlesen 😉 .

Da die Mitnahme von Campinggas im Flugzeug nicht gestattet ist, nutzten wir natürlich die Stadt für den Einkauf eines solchen Gases. Wir wollten ja schließlich ab und zu etwas warmes Essen. Zudem kauften wir uns eine Karte für den West Highland Way, in welcher auch Quellen und Flüsse eingezeichnet waren. Eine Karte ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber ab und zu war sie uns schon nützlich.

West Highland Way

Mit dem Zug fuhren wir von Edinburgh nach Milngavie, unserem Startpunkt für das Trekking auf dem West Highland Way. Einen kurzen Stopp für den Umstieg hatten wir übrigens in Glasgow. Da wir morgens beim Anziehen unserer Trekking-Kleidung bemerkten, dass Melanie nur zwei linke Trekkingsocken eingepackt hatte (kaufe nie mehrere Paare mit R und L Socken in gleicher Farbe), nutzte Julian die Pause für einen kurzen Sprint zu einem Outdoorgeschäft, welches in der Nähe des Hauptbahnhofs war (1,6 km). Melanie passte solange auf die Rucksäcke auf (die Socken* nutzt Melanie heute noch sehr gerne für Touren, eine gute Anschaffung). 

Gegen Mittag ging es für uns los, Julian hatte circa 22 Kilo auf dem Rücken, Melanie 17 Kilo. Warum so viel? Wir hatten das Essen für 8 Tage Trekking West Highland Way dabei, Zelt*, Kocher*, Kleidung für schottisches Wetter und das Kameraequipment trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei. 

Auch wenn die Rucksäcke anfangs etwas schwer waren, wussten wir immerhin, dass sie mit der Zeit leichter werden. Wir hätten übrigens auch an der ein oder anderen Stelle Lebensmittel nachkaufen können. Jedoch wollten wir bewusst alles mit uns rumschleppen, da wir für eine geplante Reise 2020 trainieren wollten (diese wurde leider wegen der Pandemie abgesagt). Geplant war, den Torres del Paine Nationalpark in Chile zu besuchen, und dort mussten wir Lebensmittel für 8 Tage mitnehmen. Deshalb war der West Highland Way sozusagen unsere Probetour.

Erste Schritte

Als wir in Milngavie ankamen, hatten wir keine Probleme den richtigen Weg zu finden. Es mangelte generell den ganzen West Highland Way nicht an Hinweisschildern, was für ein Trekking in den schottischen Highlands spricht. Die Vorfreude war riesig, endlich los zu wandern und diese geniale Landschaft zu erobern.

Das schwere Gewicht auf dem Rücken bremste uns jedoch ein wenig aus. Zudem hatte Melanie seit der Anreise Zahnschmerzen, welche irgendwie nicht besser werden wollten. Immerhin hatten wir uns noch in Edinburgh mit diversen Schmerzmitteln aus dem Supermarkt eingedeckt 😉 .

Schlafen in der Natur

Wir marschierten stets vor uns hin und genossen die super schöne Kulisse. Der erste Tag war zum Reinkommen wichtig und zum Glück meist eben. Da wir auf der ersten Etappe keine wirklichen Schlafplätze in der Natur gefunden haben, ging es für uns auf einen kleinen Campingplatz. Hier waren wir nicht wirklich alleine, es ging wohl anderen genauso. Das Zelt aufbauen war natürlich noch ein wenig steif und es fehlte an Übung.

Die folgenden Tage wurde die Landschaft immer hügeliger, die Ausblicke immer schöner und das abendliche Zelt aufbauen wurde zur Routine.

Passende Schlafplätze in der Natur fanden wir im weiteren Verlauf zum Glück reichlich, jedoch mussten diese, wenn möglich noch in der Nähe von Wasser sein. Du weißt ja, wo das Wasser ist, ist das Leben. So suchten wir uns gegen Nachmittag Quellen, Flüsse o.ä. in der Nähe des Weges und einen passenden Platz im näheren Umfeld. Das Wasser filterten wir dann mit unserem Wasserfilter*, da wir nicht wussten, in wie fern es verunreinigt ist.

Trekking in Schottland

Ein Trekking im Herbst in Schottland bringt vielleicht kühlere Temperaturen und Wetterumschwünge mit sich, dafür hatten wir nur selten Kontakt zu Stechmücken genannt Midges. Zudem hat es den Vorteil, dass der West Highland Way nur noch wenig begangen wird. Wir hatten mehrere Tage, an denen wir kaum andere Wanderer getroffen hatten. Des Weiteren darf ab Oktober am Loch Lomond frei gecampt werden. Dies ist in den Sommermonaten verboten und es muss ein Campingplatz angesteuert werden. Der Loch Lomond ist übrigens der größte See Schottlands und zudem der größte See Großbritanniens. Die Stille, die weiten, hügeligen Landschaften und das abwechslungsreiche Wetter haben wir sehr genossen.

Die ersten Tage beglückten uns mit milden Temperaturen und teilweise Sonne tagsüber, die Nächte um den Gefrierpunkt. Die zweite Hälfte des Trekkings auf dem West Highland Way bot uns teils Dauerregen, teils heftige Winde und kältere Temperaturen. Eine gesunde Mischung eben 😉 .

Der Weg auf dem West Highland Way ist meist auf Feldwegen oder schmalen Pfaden, teilweise sogar auf geschotterten Straßen. Ab und zu geht es aber auch abenteuerlich zu und du läufst durch Rohre, kletterst über Zäune oder querst durchnässte Wiesen. Holzstege erleichtern manchmal den Weg.

Das Ziel rückt näher

Trotz des sehr stimmungshaften Wetters ließen wir uns nicht unterkriegen und wir marschierten stets weiter. Melanie hatte leider immer noch Zahnschmerzen, auf dem Weg kamen wir jedoch an keinem Zahnarzt vorbei. Es war auch keine Apotheke oder ähnliches auf unserem Weg. So kauften wir unterwegs in einer Tankstelle eine Salbe für die Zähne. Wir wussten zwar nicht genau was es war, aber es half ein wenig 😉 . Die Tankstelle war ziemlich gut ausgestattet, kein Wunder bei den seltenen Einkaufsgelegenheiten und den vielen kleinen Dörfern. Abbrechen war für sie keine Option, also ging es auch so irgendwie weiter. Unsere Rucksäcke waren gefühlt nur noch halb so schwer, was das Vorankommen sehr erleichterte.

Unsere letzte Nacht im Trekking auf dem West Highland Way verbrachten wir nicht im Zelt. Dieses war von den Vortagen komplett durchnässt und wir wollten einfach nicht mehr darin schlafen. Auch passende Schlafplätze finden war mit dem sumpfigen Untergrund ziemlich schwierig. Auf dem Weg fanden wir einen süßen Campingplatz, welcher kleine Schäferwägen als Schlafplatz anbot. Diese waren nur ein wenig teurer als das Schlafen im Zelt. Wir fanden es eine schöne Alternative und so gönnten wir uns ein wenig Luxus. Leider schafften wir es nicht all unsere Dinge Trocken zu bekommen, aber zumindest mussten wir nicht im kalten draußen Schlafen. Eine Dusche und eine richtige Toilette waren natürlich auch eine schöne Abwechslung.

Immer noch durchnässt vom Vortag traten wir im Regen unsere letzte Etappe an. Im Laufe des Vormittags kam dann sogar die Sonne heraus und begann uns zu trocknen. Der Wind trug ebenfalls seinen Teil dazu bei und so waren die letzten Kilometer rückblickend ein Wechselbad der Gefühle. Zu wissen, das Ziel rückt näher, nass und dann doch wieder trocken, eine wahnsinnig schöne Landschaft…. Das alles war sehr beeindruckend und überwältigend.

Ben Nevis

In der letzten Etappe kamen wir Ben Nevis, dem höchsten Berg Schottlands, relativ nahe. Da kribbelt es einem in den Füßen, und ein wenig Lust, den Berg zu besteigen, keimt auf. Wir sind uns sicher, irgendwann kommen wir wieder. Doch dieses Mal sollte es einfach nicht sein. Für die Besteigung waren wir einfach nicht mehr fit genug, hatten zu viel Gepäck auf dem Rücken und der Regen der Vortage machte den Weg dorthin bestimmt auch nicht gerade einfacher.

So genossen wir nur den Ausblick auf dieses Bergmassiv.

Fort William

Nach insgesamt 8 Tagen auf dem West Highland Way (rechnerisch wohl eher 7, da der erste Tag nur eine kurze Etappe war), hatten wir endlich das Ortsschild Fort William erreicht. Die Sonne schien uns in die Rücken und wir waren super happy, das Erlebnis Trekking West Highland Way Schottland gemeistert zu haben. Nur noch ein paar letzte Schritte trennten uns vor dem offiziellen Ende mitten in Fort William.

Wir machten gerade ein Selfie, plötzlich gingen erneut die Schleusen über uns auf. Es wäre wohl kein Trekking in Schottland, wenn wir Trocken im Ziel angekommen wären. Wir brachten die letzten Meter hinter uns, wurden von einem Auto noch ein bisschen nässer gemacht (es hätte ja auch der Pfütze ausweichen können) und waren später einfach nur glücklich über eine heiße Dusche. Die kleinen Dinge im Leben machen oft das meiste aus.

Fazit Trekking West Highland Way Schottland

Auch wenn wir einige Höhen und Tiefen bei unserem Trekking erleben durften, denken wir heute noch gerne an diese Zeit zurück. Wie wir im Starksturm ein Zelt* aufgebaut haben, durchnässte Wiesen uns fast in die Knie gezwungen haben, die Weit- und Ausblicke auf diese genialen Landschaften der Highlands, einfach all das war es Wert, Schottland zu bereisen. 

Wir verbrachten übrigens noch drei weitere Tage in Fort William und erkundeten hier das ein oder andere. Natürlich wurde der erste Tag komplett zum Entspannen genutzt. Wir lagen einfach nur faul im Bett, schauten englischsprachige Quiz-Sendungen im Fernsehen und wir verließen das Hotel nur, um uns etwas zu Essen zu holen. Am Abend kam sogar Harry Potter im Fernsehen. Das war richtig cool, da uns Harry die ganze Reise über begleitet hat.

Nach Fort William ging es für uns noch nach Glasgow. Dort besuchten wir Julians frühere Nachbarin, die auch Melanie aus Kindertagen kennt. Wir durften dort übernachten und hatten eine persönliche Stadtführerin. Win-Win, könnte man das nennen!

Wenn du mehr über Schottland und unsere Zeit in Edinburgh erfahren möchtest, schau doch mal in unserem Länderguide Schottland vorbei.

Falls du eine Trekkingtour auf dem West Highland Way planst oder auch auf einem anderen der vielen schönen Treks auf dieser Welt, schau doch einmal in unserer Packliste Trekking vorbei. Hier siehst du was uns in Schottland vor dem Regen geschützt hat und was sonst noch so Platz in unseren Rucksäcken findet.

Grüße

Melanie & Julian