Zuletzt aktualisiert am 28. Januar 2023 von patrablo
Auf die Plätze, fertig, los! Auf einmal ging alles ganz schnell. Unser Vanausbau neigte sich zu seinem Ende und wir wollten möglichst schnell losziehen. Astrarix wechselte an einem Dienstagabend den Besitzer, mittwochs wurden die letzten Dinge geregelt, die Familien wurden verabschiedet, es wurde gepackt und aufgeräumt. Donnerstagmorgen um 4:00 Uhr begann unsere Fahrt in den hohen Norden.
Los geht’s – Fahrt in den hohen Norden
Unser Ziel war der Hafen in Travemünde, etwas oberhalb von Lübeck. Wir hatten uns zwei mögliche Fähren Richtung Trelleborg in Schweden herausgesucht, welche es dann wird, wussten wir morgens noch nicht. Zur Auswahl standen die Fähre um 15:45 Uhr oder die Fähre am nächsten Morgen um 2:30 Uhr. Da wir komplett ohne Stau durchkamen, wurde es tatsächlich die Fähre am Nachmittag. Wir buchten bei einer Waffel im IKEA-Restaurant in Hamburg die Fähre (auf Schweden einstimmen) und ein paar Stunden später ging es aufs Schiff. Davor wurde noch einmal vollgetankt, Diesel sowie Ad-Blue. Wir hatten zwar keine Ahnung was Ad-Blue in Skandinavien kostet, aber wir waren uns sicher, dass es dort teurer ist als in Deutschland.
Bei dir kam eben die Frage auf „was ist Ad-Blue“? Das ist ein Zusatzstoff, besser gesagt Harnstoff, welcher in modernen Dieselfahrzeugen eingesetzt wird. So werden die Abgaswerte verbessert. Wie genau das funktioniert können wir zwar nicht sagen, aber das sollte als Info ja auch reichen 😉 .
Auf zu neuen Ufern
Dass wir so schnell wieder Fähre fahren hätten wir im Dezember, bei unserer Rückfahrt von Fuerteventura, nicht gedacht. Kurz bevor es aufs Schiff ging gab es noch einen kleinen Mittagsschlaf von 45 Minuten. Die etwas über 700 km Fahrt, gepaart mit dem frühen aufstehen und der Anstrengung der letzten Wochen, hatte seinen Tribut gezollt.
Als wir um 15:30 Uhr auf die Fähre rollten, fiel all die Anspannung von uns ab. Mit dem Ablegen aus dem Hafen haben wir nicht nur symbolisch die letzten Wochen hinter uns gelassen. Da wir sogar Internet auf der Fähre hatten, konnten wir ein paar letzte Dinge regeln, mit der Familie sowie Freunden in Kontakt bleiben und abschalten. All der Stress rund um den Vanausbau ist erst einmal vorbei. Wir sind wieder auf Tour und ab diesem Moment hieß es die Fahrt in den hohen Norden zu genießen.






Nächster Halt: Schweden
Um kurz vor Mitternacht legte die Fähre in Trelleborg an. Wir suchten uns im Dunkeln einen geeigneten Schlafplatz und parkten auf einem riesigen Parkplatz mitten in einem Ortszentrum. Früher undenkbar, da wir mit Astrarix immer auf eine öffentliche Toilette oder Natur angewiesen waren.
Den nächsten Morgen starteten wir sehr entspannt mit Ausschlafen und einem leckeren Frühstück. Anschließend wollten wir uns noch etwas die Beine vertreten und mit reichlich Sonne ging es zu einer kleinen Ortsbesichtigung. Der Frühling war in Südschweden angekommen! Wir wussten jedoch bereits, dass unsere Fahrt in den hohen Norden uns zunächst eher in den Winter zurückbringt, und so genossen wir die Sonnenstrahlen umso mehr.





Auf nach Jöngköping
Nach unserem entspannten Morgen, mussten wir ein paar Kilometer aufholen. So fuhren wir gemütlich immer weiter in den Norden. Die Geschwindigkeiten auf den Autobahnen sind super gemütlich (selten 110 km/h, meist eher 90 km/h) und auch die Verkehrsdichte ist einfach traumhaft. Entspanntes Fahren ist in Schweden ohne Probleme möglich. Die Autobahnen und Schnellstraßen führen stets durch wunderbare (teils monotone) Landschaften und so macht das Fahren richtig Spaß. Auch Pausen sind in guten Abständen auf diversen Parkplätzen möglich.



Bei den Geschwindigkeiten dauern lange Strecken natürlich etwas länger, weswegen wir nach 300 Kilometern bereits unseren nächsten Schlaf-Stopp einlegten. Wir hielten an einem Park bei Jöngköping, machten uns noch etwas zum Abendessen und fielen anschließend müde ins Bett.
Joggen bei Jöngköping
Der nächste Morgen begrüßte uns mit reichlich Sonnenschein und das motivierte uns, unsere Umgebung joggend zu erkunden. Wie bereits erwähnt parkten wir an einem Park, der sich als ziemlich großer Stadtpark entpuppte. Wir hatten eine super Aussicht über Jöngköping, da der Park über der Stadt thronte.
Der Park hatte etliche Wege querfeldein. Wir joggten einmal rund herum, waren teilweise in schwedischen Wohngebieten unterwegs und verbanden die zahlreichen Wege im Park miteinander. Nach der sehr schönen Joggingrunde, konnten wir uns an unserem Waschbecken* frisch machen und uns im warmen, ohne Zuschauer, umziehen. Endlich! Das hatten wir bisher bei Astrarix ziemlich vermisst. Es ging zwar schon irgendwie auf den Fahrersitzen mit frisch machen, aber es war nie so wirklich komfortabel.




Weiter geht’s, die Straßen werden voller
Nach einem späten Frühstück ging es für uns wieder auf die Straße. Wir kamen der Hauptstadt Stockholm immer näher, wie wir an den sich füllenden Straßen feststellen konnten. Bei Stockholm selbst hatten wir dann tatsächlich unseren ersten Stau bei unserer bisherigen Fahrt in den hohen Norden.
Dieser Stau kostete uns etwa 45 Minuten und ein paar Nerven. So viele Schilder, Autos und vor allem Straßenspuren waren wir gar nicht mehr gewöhnt. Wir waren zwar noch nicht lange unterwegs, aber an die fast leeren Straßen gewöhnt man sich eben sehr schnell. Auch die Autobahnen selbst bestehen meist nur aus höchstens zwei Spuren pro Richtung.
Fahrt in den hohen Norden – das Wetter dreht
Auf unserer bisherigen Fahrt in den hohen Norden, wurden wir meist von der Sonne und einigermaßen milden Temperaturen um die 10 Grad Celsius begleitet. Knapp 900 Kilometer vor unserem Ziel drehte das Wetter und es fing plötzlich an zu schneien. Wir hatten noch sehr viel Strecke vor uns und wussten nicht, wie es mit dem Wetter weitergeht. Nord Schweden ist einfach riesig und wenn es bereits so weit unten schon schneit, wie soll das weitergehen?
Es wurde um uns immer weißer und schließlich hatten wir eine schneebedeckte Fahrbahn. In manchen Regionen Deutschlands würden die Fahrtgeschwindigkeiten der Autos jetzt auf 10 km/h – 30 km/h gesenkt werden. Hier oben wird einfach weitergefahren und 90 km/h sind vielleicht nur noch 80 km/h.




Wir hatten zwar Winterreifen drauf, aber wie gut diese sind wussten wir noch nicht. Das Auto hatten wir bisher noch nie im Schnee gefahren. Da die meisten im hohen Norden im Winter mit Spikes in den Reifen fahren, ist eine „schnellere“ Fortbewegung zwar auch verständlich und möglich. Uns kam es trotzdem etwas irr vor, so schnell zu fahren. Besonders die auf uns zu rasenden LKWs fanden wir ziemlich gruslig. Aus zwei Spuren wurden meist nur eine. Wer dann doch mal überholt, spritzt einem die komplette Scheibe voll und man hat kurzzeitig eine Blindfahrt (hatten wir leider mehrmals erleben müssen).
Polarkreis Schweden
Wir stellten gegen Abend unser Auto auf einem Rastplatz ab und mussten das erste Mal unsere Standheizung* so richtig nutzen. Die Heizung lief zwar bereits das ein oder andere Mal während unserer Ausbauphase, aber meist nicht besonders lange (die Außentemperaturen waren zu dem Zeitpunkt des Ausbaus zu hoch). Draußen war es kalt und es schneite wie verrückt. Obwohl es draußen -5 Grad Celsius hatte, lief die Heizung nur auf Minimalstufe und wir schafften es Vivaldi mit unserer Körperwärme weiter einzuheizen. Gute Dämmung ist das A und O! Nachdem es die komplette Nacht durch geschneit hatte, war der Parkplatz um uns herum mit 20 cm Neuschnee versehen. Es hatte am Morgen aber zum Glück aufgehört zu schneien und die Sonne strahlte fröhlich.
Ein Räumfahrzeug war bereits fleißig am Straßenräumen und so konnten wir einigermaßen gut weiterfahren. Auf meist schneebedeckter Fahrbahn, wie es in Skandinavien üblich ist, versteht sich. Ein weiteres Mal in den letzten zwei Jahren überfuhren wir den markanten Punkt „Polarkreis“. Für uns ging es damals über Finnland zum Nordkap und auf dem Rückweg überquerten wir den Polarkreis in Norwegen. Dieses Mal führte uns unsere Europa-Weltreise nach Schweden und wir durften diesen Punkt hier überqueren.



Fahrt in den hohen Norden – Ankommen
Die Sonne verschönerte diesen Polarkreis Moment und ein paar Bilder* durften natürlich nicht fehlen. Wir fuhren gemütlich noch etwas weiter und waren endlich angekommen. Unsere Fahrt in den hohen Norden führte uns zunächst ins schwedische Lappland, wo wir ein paar Tage verbringen wollten.






Wo es uns genau hingeführt hat, und was wir so Schönes erlebt haben, erfährst du schon bald in einem weiteren Bericht. Du kannst die Zeit gerne damit überbrücken, etwas mehr über unsere in diesem Text genannten Gefährten, Mini-Camper Astrarix und Van Vivaldi, zu erfahren.
Grüße
Melanie & Julian
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