Wandern ist eines unserer Lieblingshobbys und wir sind bereits 1.000de Kilometer quer durch Europa gewandert. Sei es bei extremer Hitze auf Fuerteventura, bei stürmischen Verhältnissen auf Island, bei Eiseskälte in Finnland, unseren geliebten Alpen oder in unserem Zuhause im Schwarzwald. Wir haben über die Jahre unsere Packliste für eine Tageswanderung immer weiter optimiert.

Meist sind wir nur ein paar Stunden unterwegs, wir waren aber auch schon auf Hüttentour für 3-4 Tage oder sogar über mehrere Wochen auf Trekkingtour durch Nepal oder mit Zelt und Rucksack ging es durch Schottland. Du siehst wir haben einiges an Erfahrung gesammelt und oft hatten wir zu viel im Gepäck. Gerade die letzten Jahre haben wir uns darauf spezialisiert, nur wirklich das einzupacken was wir wirklich benötigen. Da wir in Van Vivaldi nur begrenzt Platz haben, können wir auch gar nicht so viel auf unseren Touren dabei haben.

Eine allgemein gültige Packliste für eine Tageswanderung zu schreiben ist relativ schwierig, da es natürlich ganz auf deine Tour und persönlichen Bedürfnisse ankommt. Je nach Tour benötigst du andere Dinge und deswegen haben wir mehrere Artikel für dich erstellt, damit du genau die passende Anregung für dich findest.

Packliste für deine Tageswanderung

Wenn du nur eine „kleine Tageswanderung“ unternehmen willst, musst du natürlich nicht so viel einpacken wie für eine Mehrtagestour. Da man oft aber nur ein oder zwei verschiedene Rucksäcke zur Hand hat, packt man am Ende doch viel zu viel ein, da sowieso Platz im Rucksack ist. Genau hier liegt die Herausforderung bzw. das Thema fängt bei der Wahl des richtigen Rucksackes an.

Wir haben vier verschiedene Rucksäcke, welche wir für verschiedene Touren bzw. Einsatzbereiche besitzen. Unseren großen Rucksack für Trekkingtouren, einen mittelgroßen für Hochtouren und co., einen kleineren für manche Tages- und Mehrtagestouren und eine Trailrunning-Weste für die meisten Tageswanderungen.

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Der richtige Rucksack für eine Tageswanderung

Meist wählt man einen viel zu großen Rucksack und packt deswegen letztendlich auch viel zu viel ein. Wenn wir nur für ein paar Stunden unterwegs sind, nehmen wir in der Regel erst gar keinen richtigen Rucksack mehr mit. Die heutigen Westen, die gerne beim Trailrunning getragen werden, bieten genug Platz für alles Wichtige. Sie sind unser Rucksack der Wahl für eine Wanderung für 2-6 Stunden.

Wenn das Wetter wirklich mal sehr schlecht sein sollte oder wir mehr Equipment mitnehmen müssen (Kamera, Steigeisen, Seil etc.), greifen wir meist zu unserem klassischen Tagesrucksack mit 28 Liter (Melanie) und 30 Liter (Julian). Diese sind je nach Tour schon recht groß, wir möchten aber nicht noch einen neuen Rucksack kaufen. Schließlich lieben wir unsere Rucksäcke der Marke Gregory* über alles und tauschen sie erst aus, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Du siehst, wir sind sehr von unseren Modellen überzeugt (bereits über 7 Jahre sehr oft im Einsatz).

Wenn du wissen willst, wie groß denn Rucksack sein muss, macht es Sinn dein Equipment mal zusammen zu suchen und „Probe zu packen“. Wir besitzen viel Ultralight Kleidung und brauchen daher sowieso etwas weniger Platz für alles, darum können wir nur einen Anhaltspunkt geben.

Unsere Rucksäcke für „Tageswanderungen“
Trailrunning-Weste ca. 10-15l (für kleinere bis mittlere Touren mit wenig Gepäck)Trailrunning-Weste* |
Trailrunning-Weste*
Tagesrucksack ca. 28-30l (wenn das Wetter wirklich mal sehr schlecht sein sollte oder wir mehr Equipment mitnehmen müssen)Tagesrucksack* | Tagesrucksack*
Tourenrucksack ca. 40-45l (bei großen Tagestouren mit viel Ausrüstung z.B. Klettern oder Hochtouren ohne Hüttenübernachtung, was selten ist)Tourenrucksack*

Was gehört auf jeden Fall in den Rucksack?

Unsere Packliste für eine Tageswanderung

Kleidung / Accessoires
Regenjacke/Hardshell-Jacke (atmungsaktiv und trotzdem winddicht)Hardshelljacke* | Hardshelljacke*
Ersatzkleidung (frisches T-Shirt zum umziehen am Gipfel)
Kälteschutz | Langarmshirt oder Isolationsjacke (wenn es in der Höhe kälter wird)Langarm Shirt* | Langarm Shirt* | Isolationsjacke SL*
Sonnenschutz für den Kopf (Cap, Stirnband, Hut, etc.)Cap* | Cap* | dünnes Stirnband*
Sonnenbrille (mind. Cat. 3 je nach Höhe besser Cat. 4)Brille Cat. 3* | Brille Cat. 2-4*
Sonstige Ausrüstung
Sonnencremefeste Sonnencreme*
Trinkflasche (bei längeren Touren auch mehrere)Trinkflasche* | Trinkflasche*
Snacks / Verpflegung (für die entsprechende Dauer der Wanderung)Snacks
Bargeld für eine Einkehr auf der Hütte oder Alm (EC-/Kreditkarte oft nicht möglich)
Ausweis & Krankenversichertenkarte
Handy mit vollem Akku (Handy im Flugmodus spart Akku)Smatphone*
Notfallausrüstung
Erste Hilfe Set (schnell ist man gestolpert und braucht mal ein Pflaster)Erste Hilfe* | Erste Hilfe*
Notfall Biwaksack (wenn es hart auf hart kommt, schützt er dich vor Kälte und mehr)Biwaksack*
Kleine Stirnlampe (wenn es länger geht oder es zu einem Notfall kommt)Stirnlampe* | Stirnlampe*
Karte (digital oder Papier egal – Hauptsache dabei, damit du dich neu orientieren kannst, wenn du dich verlaufen hast)Digitale Angebote/Karten* | Papierkarten
Optionale Ausrüstung
Wanderstöcke (helfen bei rutschigen Wegen und entlasten deine Gelenke bis zu mehreren Tonnen pro Wanderung)Wanderstöcke* | Wanderstöcke*
DAV-Ausweis (bei der Einkehr oder Übernachtung gibt er Vorteile für Mitglieder)DAV-Mitglied werden
Regenhose (bei uns Ultralight und damit fällt sie quasi nicht ins Gewicht)Regenhose*

Ohne diese Sachen sind wir eigentlich nie unterwegs. All das passt dank kleinem Packmaß in unsere beiden Trailrunning Westen*.

Wenn wir mehr Trinken benötigen oder dank wechselhaftem Wetter etwas mehr Kleidung einpacken müssen, greifen wir zu unseren Tagesrucksäcken. Gerade wenn Regen vorhergesagt ist, nutzen wir gerne die Wanderrucksäcke, da wir hier eine passende Regenhülle besitzen. Die Trailrunning-Westen saugen sich ziemlich schnell mit Wasser voll, alles darin wird nass und die Westen werden unnötig schwer.

Was soll ich auf eine Tageswanderung anziehen?

Wenn es um die Kleiderauswahl geht, scheiden sich die Geister. Zumal das nicht pauschal gesagt werden kann. Du brauchst andere Kleidung für eine 5-6 Stunden Wanderung im Schwarzwald oder Mittelgebirge gegenüber einer 5-6 Stunden Tour in den Alpen. Gerade die niedrigen Temperaturen in den Bergen werden gerne unterschätzt und auch ein plötzlicher Wetterumschwung wird nicht immer eingeplant. Der Wetterbericht hat ja schönes Wetter vorhergesagt, ich brauche keine Jacke.

Dass aber auch mal etwas passieren kann und man dann auf Hilfe warten muss oder generell eine Pause macht, in welcher man sehr schnell auskühlt, wird oft vergessen. Wir haben immer etwas Langes und Warmes zum Überziehen dabei und auch trockene Wechselkleidung finden wir extrem wichtig.

Informiere dich im Voraus auf welcher Höhe du wandern wirst und schau im Wetterbericht, welche Temperaturen für die Höhe vorhergesagt sind. Wenn du im Tal mit einer Bergbahn startest und in der langen Hose schwitzt, kann das in der Höhe ganz anders aussehen. Wenn du jetzt nur dumm umknickst und dir den Knöchel verstauchst und du 20-45 Minuten auf die Rettung warten musst (wenn es schnell geht, das kann aber auch wesentlich länger gehen), kannst du ganz schnell auskühlen und es kann ungemütlich werden. Also lieber die lange Hose im Tal hochkrempeln und oben dafür nicht frieren.

Welche Schuhe sind die richtigen zum Wandern?

Du ahnst es wahrscheinlich schon: Pauschal lässt sich das nicht sagen. Das kommt sehr auf dich persönlich an. Es besteht immer die Gefahr umzuknicken. Wenn deine Bänder sehr trainiert sind, kannst du zu niedrigen Schuhe greifen. Wir sind bei den meisten Touren mit stabilen, festen Trailrunning Schuhen unterwegs. Wenn es nass ist oder anspruchsvoller wird, greifen wir zu unseren festeren Wanderschuhen bzw. steigeisenfesten Stiefeln.

Hier hat uns die Erfahrung viel geholfen. Früher waren wir viel mit unseren festen Bergschuhen unterwegs und das würden wir jedem weniger geübten dringend empfehlen und nahelegen. Nach vielen hunderten bis zu 1.000 Touren können wir Tourenberichte gut einschätzen und entsprechend die Ausrüstung planen.

Vorher gut informieren ist das Wichtigste!

Immer wieder liest oder hört man von Unfallberichten, bei welchen die Wanderer die Tour unterschätzt haben, sich nicht richtig informiert haben oder trotz vieler Warnsignale nicht umdrehten.

Gerade die neue Dokumentation/Fernsehserie „In höchster Not“ vom BR zeigt deutlich wo die „Probleme“ liegen. Oft ist es Selbstüberschätzung und das blinde Vertrauen in Angaben einer App* oder zu wenig eingeholte Informationen. Wenn es im Frühjahr im Tal bereits über 20 Grad Celsius hat, liegt auf 2.000 Metern meist noch jede Menge Schnee.

Wenn jemand eine Tour online stellt und dazu schreibt „Schöne Feierabendrunde!“, heißt das nicht automatisch, dass die Tour leicht ist. Der Ersteller dieser Tour könnte auch ein Trailrunner sein, der nach Feierabend noch kurz 1.500hm im Auf- und Abstieg macht und dabei „kurz“ 12-18km oder mehr zurücklegt. Jedem ungeübten würde man von dieser Tour abraten.

Es ist wichtig zu wissen, wie der persönliche Leistungsstand ist. Wie viele Höhenmeter schaffe ich am Tag, wie viel Strecke kann ich dabei zurücklegen ohne an meine Grenzen oder darüber hinaus zu kommen? Wann ist der Punkt, an welchem ich umdrehe bzw. abbreche und wie sind die Bedingungen vor Ort? Das alles bedeutet, Zeit in Recherche zu investieren und dann abzuwägen, welche Tour ich machen kann und mir zutraue. Das bedeutet aber auch langsam anzufangen und herauszufinden, wie sicher ich in den Bergen unterwegs bin. Die Zugspitze als Wanderung im Urlaub ohne jegliche Bergerfahrung ist nun mal ein zu großes Ziel in unseren Augen. Wobei dir viele berichten werden, das haben sie auch schon gemacht und das geht „easy“. In den allermeisten Fällen gehen die Touren gut, für Glück gibt es nämlich keine Statistik. Gerade die Zugspitze ist ein Berg wo wir sehr oft am kopfschütteln sind.

Sicherheit geht vor

Wir möchten dir hier einfach einmal die Dokumentation ans Herz legen und an alle appellieren. Müssen wir nur für ein schönes Foto unser Leben riskieren oder das von unseren Rettern, welche das zu großen Teilen auch noch ehrenamtlich machen? Definitiv Nein! Der Bergsport muss dringend wieder weg von der Mentalität: Ich bin über den DAV versichert und kann ja die Bergrettung rufen. Wir sollten hin zu: Ist mein Können gut genug für diese Tour und welche Risiken gehe ich wirklich ein?

Apps wie Outdooractive* sind eine super Alternative, um Touren zu finden. Es ist aber auch wichtig, die darin enthaltenen Informationen zu verstehen und interpretieren zu können. Die wichtigste und schwierigste Eigenschaft am Berg ist aber das umdrehen können. Dieser Punkt ist im Rückblick vielen die Hilfe brauchen klar gewesen, sie haben es sich nur nicht eingestanden und sind weiter gegangen.

„Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist – denn vorher gehörst du ihm.“

Hans Kammerlander

Packliste für eine Tageswanderung – Warum das alles?

Die Packliste für eine Tageswanderung ist eigentlich gar nicht so groß. Das sollte der Rucksack dann auch nicht sein. Wichtig sind eine gute Vorbereitung und Recherche zu deiner Tour. Wie sind die Verhältnisse vor Ort? Wenn du nicht genug aktuelle Informationen durch Facebookgruppen, Webcams oder aktuelle Berichte findest, hilft manchmal auch ein Griff zum Telefon und ein Anruf im lokalen Bergführerbüro oder auf der Hütte. Diese kennen die aktuellen Bedingungen meist ziemlich genau und können Auskunft geben.

Was niemals fehlen darf ist eine entsprechende Notfallausrüstung. Ein Ultralight Biwaksack* wiegt wenige Gramm, kann bei einem Notfall aber dafür sorgen Leben zu retten. Auch hierzu gibt es eine Dokumentation vom BR, die bildlich zeigt warum dieser Biwaksack niemals daheimbleibt. Ein Erste Hilfe Set inklusive Rettungsdecke hilft bei kleineren Unfällen und beides sollte auch immer dabei sein.

Bergwetter niemals unterschätzen

Sonnenschutz ist ebenfalls extrem wichtig. Wenn es über die Baumgrenze geht, steigt der UV-Index allein durch die Höhe und es gibt keinerlei Möglichkeit für Schatten. Die Höhe gepaart mit Anstrengung setzt deinem Kreislauf sowieso zu. Die Sonne kann dann zum absoluten Problem werden. Also Sonnencreme und Sonnenschutz für den Kopf und die Augen nicht vergessen.

Regen- und Windschutz bzw. eine wärmere Kleidungsschicht sind unerlässlich. Das Wetter in den Bergen kann sich schnell ändern. Aber auch ein leichter, kühler Luftzug am Berg kann einen nach einer anstrengenden Tour bei der Gipfelrast ganz schön frösteln lassen. Eine Regenjacke* schützt nicht nur vor Nässe, sondern oft auch gegen einen unangenehmen Luftzug. Ein absolut unverzichtbares Utensil auf einer Packliste für deine Tageswanderung!

Als Kleidung empfehlen wir dir zu „Naturprodukten“ zu greifen. Wolle oder gar Merinowolle sind super angenehm zu tragen und dein Schweiß wird gut nach außen abtransportiert. Das ist aber natürlich ein wenig abhängig davon, in welcher Kleidung du dich wohl fühlst. Wir haben all unsere synthetische Sportkleidung, welche uns früher empfohlen wurde, über die Jahre wieder ausgetauscht und sind fast nur noch mit Merinoprodukten unterwegs.

Packliste für Tageswanderung – Kurz und Knapp

Die Liste ist natürlich nur eine Anregung und birgt keine Garantie auf Vollständigkeit. Wenn du auf etwas auf keinen Fall verzichten kannst und es nicht auf unserer Liste steht, solltest du es natürlich trotzdem auf jeden Fall einpacken.

Achte darauf wie groß dein Rucksack wirklich sein muss. Wer viel Platz hat, packt normalerweise auch viel ein. Gerade beim Wandern ist weniger manchmal mehr. Auf die wichtigsten Dinge solltest du aufgrund von Platz aber nicht verzichten. Gerade deine Notfallausrüstung und „warme“ Kleidung gehören immer ins Gepäck.

Genügend zu trinken ist ebenfalls wichtig, um unterwegs nicht zu dehydrieren. Wobei du hier auch gerne auf einer Hütte oder Alm einkehren kannst, um deinen Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen. Informiere dich aber vor deiner Tour, ob Hütten oder eine Alm auf deinem Weg liegen und ob diese überhaupt geöffnet sind!

Wenn du von der Tour zurück bist, schmeiße deinen Rucksack nicht einfach nur ins Eck. Denke kurz darüber nach, was du wirklich benötigt hast und was du beim nächsten mal anders packen würdest. So bekommst du immer mehr ein besseres Gefühl für deine persönliche Packliste für eine Tageswanderung.