Wir hatten eine wunderschöne Woche in Montenegro bevor es für uns an einem Sonntag weiter über die Grenze nach Albanien ging. Ein Land, welches aktuell als das Reiseziel gehandelt wird und unbedingt besucht werden muss. Zumindest, wenn man den vielen Berichten und Reportagen glaubt. Wir wollten uns ein eigenes Bild von diesem Land voller Gegensätze machen. Haben wir doch viel gutes, aber auch einiges schlechtes gehört. Unser erster Halt in Albanien waren die Berge im Bergdorf Theth.

Was wir dort angestellt haben, wen wir getroffen haben und wie wir dorthin gekommen sind, erzählen wir dir in diesem Bericht, welcher den ersten Teil unserer zwei wöchigen Albanien Tour Anfang November 2022 enthält.

Willkommen in Albanien

Mit F. und S. ging es gemeinsam über die Grenze. Der Beamte schaute nur kurz auf unsere Personalausweise und wollte dann weiter seine Mandarine essen. Eingereist sind wir somit nie offiziell, da keinerlei Dokument gescannt und nichts aufgeschrieben wurde oder ähnliches. In knapp 20 Sekunden waren wir mit Van Vivaldi über die Grenze gefahren 🙂 .

Als erstes fuhren wir mit F. und S. gemeinsam in die erste größere Stadt, um uns eine SIM-Karte für den Router* zu besorgen. Melanie blieb im Auto (die Gegend sah etwas speziell aus und wir wollten Vivaldi nicht alleine lassen), Julian zog gemeinsam mit F. los. Leider hatten wir vergessen, unsere Kreditkarte* für Albanien frei zu schalten. So hoben die beiden anderen für uns Geld ab und wir teilten uns die Abhebegebühren vom Geldautomaten 🙂 . Die SIM-Karte war dann schnell gekauft und für uns ging es weiter.

Die im Artikel mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen Affiliate-Link klickst und über diesen einkaufst, bekommen wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Sollte es für ein Produkt mehrere Links geben, verweisen diese auf verschiedene Online-Shops, mit welchen wir kooperieren. Wähle in diesem Fall einfach den für dich passenden Online-Shop aus!

Für dich ändert sich nichts am Preis.

patrablo ist werbefrei und für dich komplett kostenlos. Durch die Einnahmen der Links wird das ganze erst möglich.
Wir freuen uns, wenn du uns dadurch ein wenig unterstützt. Es reicht, vor deinem nächsten Einkauf kurz einen Link des passenden Shops zu klicken.

Ab in die Berge Albaniens

Nächster Halt in Albanien: Theth in den Bergen. So hatten wir uns das zumindest ausgemalt. Die einbrechende Dunkelheit ließ uns unsere Pläne allerdings schnell ändern. Die Straße nach Theth ist erst seit 2022 richtig geteert und keine mit Schlaglöchern übersäte Offroadpiste mehr. Allerdings hat man 20 cm Belagsbreite gespart und es passen nur sehr, sehr knapp zwei Autos aneinander vorbei. Wir bremsten also jedes Mal herunter und fuhren ins Seiten Bankett (5-10cm Absatz). Die Einheimischen halten nämlich drauf zu und hoffen der andere macht Platz. Mit uns ging der Plan übrigens auf.

Es wurde dunkler, wir kannten die Straße nicht und wollten die verbleibenden 50 km nach Theth nicht ohne den schönen Ausblick auf die Berge Albaniens fahren. Also parkten wir gemeinsam mit den beiden anderen an einer geeigneten Stelle direkt neben der Straße und verbrachten die erste Nacht in Albanien direkt an der Passstraße nach Theth.

Wir treffen alte Bekannte

Am nächsten Morgen fuhren wir dann ohne Kolonne weiter. Jeder in seinem Tempo und das Ziel war sowieso das gleiche. Ein Stellplatz am Fluss in Theth. Also los gehts. Wir holten unterwegs noch unsere Drohne* aus dem Versteck (Montenegro und Drohne passte nicht so) und ließen diese ein paar Aufnahmen der Serpentinen Straße sowie der schönen Berglandschaft machen.

An der Passhöhe machten wir Pause und hofften, alte Bekannte wieder zu sehen. Zu Beginn unserer Reise (August 2020) haben wir im Norden Finnlands C. und J. mit ihrem weißen Bus kennen gelernt. In Montenegro dachte Julian, er hat eben diesen Bus erspäht und wir haben die beiden angeschrieben. Wir haben es nie geschafft, die beiden (die nur 15 km von unseren Eltern entfernt wohnen) in unserer Heimat zu treffen. Der Zufall hat uns in Albanien wieder zusammengeführt.

Die beiden waren auf dem Weg nach Griechenland, um dort Urlaub zu machen und machten einen kurzen Abstecher in Theth. Leider hatten wir auf beiden Seiten ein wenig Probleme mit dem Internet und wussten nicht sicher, ob wir sie schon verpasst haben. Ein weißer Bus kam die Passstraße von Theth herauf und es waren tatsächlich die beiden. Auf dem Pass tranken wir gemeinsam einen Kaffee und plauderten ein wenig. Es war so schön, die beiden wieder zu treffen und das auch noch am Ende der Welt bzw. in Albanien auf dem Weg nach Theth. Wir stellen immer wieder fest, die Welt ist ein Dorf!

Wir kommen an

Nach einem gemütlichen Plausch fuhren wir hinab ins Tal. Hinein in diese magische Berglandschaft Albaniens. Die Zeit schien hier etwas stehen geblieben zu sein und alles erinnerte uns an ein „typisches“ Bergdorf in Nepal. Ganz stehen geblieben ist sie natürlich nicht. Auch hier hat man große Pläne für den Tourismus, wie wir gehört haben. Darum wurde die Straße auch ausgebaut. Es sollen tausende Betten entstehen in dieser wunderschönen Idylle. Wir merkten davon zum Glück noch wenig und hoffen es bleibt so. Natürlich gibt es auch hier inzwischen größere Guesthouses, aber es ist noch überschaubar.

Auf dem Platz am Fluss trafen wir F. und S. wieder. Zudem warteten jede Menge Straßenhunde auf uns. Unser Essen nahmen sie zwar nur zögerlich, die Streichel-Einheiten waren jedoch mehr als willkommen. Es ist wie bei uns Menschen. Viele der Hunde wollen nur Zuneigung und dass sie jemand beachtet. Diese Beachtung schenkten wir ihnen gerne.

Nach einem kurzen Plausch mit den Nachbarn, gab es erst einmal etwas zu essen. Nachmittags erkundeten wir die Umgebung gemeinsam mit unseren neuen Freunden. Wir machten einen ausgiebigen Spaziergang rund um Theth in Albanien. Dabei sammelten wir Feuerholz und planten ein wenig die nächsten Tage.

Wir wollten auf jeden Fall zum Blue Eye Theth und eine etwas größere Wanderung unternehmen. Der große Wasserfall von Theth wollte besucht werden und ein wenig ankommen wäre auch ganz schön.

Lagerfeuer Romantik in Theth Albanien

Stockbrot wird am Lagerfeuer erwärmt.

Am Abend gab es ein gemütliches Lagerfeuer und wir lernten noch jemand neues kennen. Ein netter junger Herr mit seinem Hund Shiva. Shiva ist eine Göttin aus dem Hinduismus und Buddhismus. Wir stellten schnell fest, dass der junge Herr (wir haben den Namen leider vergessen) einen engen Bezug zu Nepal und Indien haben muss.

Im Laufe des Abends haben wir dann erfahren, dass er wegen dealen von Drogen für mehrere Monate in Nepal im Gefängnis saß. Eine ziemlich krasse Geschichte, die er da erzählt hat. Wir wollen das nicht gutheißen, warum er ins Gefängnis kam. Was er aber über diese Zeit und seine Erlebnisse erzählt hat, war sehr spannend. Besonders, da wir selbst schon in Nepal waren und einige Orte kannten, von denen er erzählt hat. Auch, dass er sich in der Zeit im Gefängnis noch mehr in das Land verliebt hat und er sagt, er war zu Recht dort, hat uns echt beeindruckt.

Eine Begegnung, die wir nie vergessen werden und eine echt spannende Geschichte. Am Lagerfeuer gab es übrigens lecker Stockbrot und Salat. Ein perfektes Essen für ein Lagerfeuer.

Blue Eye Theth Albanien

Am nächsten Morgen ging es mit den Fahrrädern Richtung Blue Eye. Eine Quelle, die jede Menge Frischwasser ausspuckt. Da wir nicht wussten wie die Straße dorthin ist, entschieden wir uns die Mountainbikes anstatt den Van zu nehmen. Während der Fahrt stellten wir fest, dass es wahrscheinlich die beste Straße Albaniens ist. Neu geteert und keine 6 Monate alt. Es ging gegen Ende rasant bergab und am Ende der asphaltierten Straße parkten wir unsere vier Fahrräder. Danach ging es knapp 45 Minuten durch eine atemberaubende Landschaft.

Das Blue Eye war zwar schön, aber es hat uns nicht komplett vom Hocker gehauen. Zusätzlich ist es keine richtige Quelle, sondern ein Fluss, welcher ein blaues Auge in einem Topf bildet. Egal, die Landschaft und die Wanderung waren trotzdem toll und das Blaue Auge ist ein Besuch wert.

Nach der Wanderung hieß es für uns einmal erfrischen. Ursprünglich wollten wir im Blue Eye schwimmen. Da es aber komplett im Schatten lag und wir uns anschließend nicht in der Sonne aufwärmen konnten, entschieden wir, es an einer anderen Stelle zu probieren. Im Tal sprangen wir dann ins sau kalte Wasser. Unsere Sportuhr* zeigte 9°C als wir sie ins Wasser legten. Also wirklich super kalt und mehr als einmal untertauchen war nicht drin.

Zurück sind wir übrigens getrennt geradelt und es war gar nicht so schlimm, die 400 hm zu überwinden, wie wir befürchtet hatten. F. und S. haben beide ein E-Bike und wollten noch ein wenig weiter die Umgebung erkunden. So trennten wir uns und wir radelten alleine zurück (wir dachten wir brauchen deutlich länger, war dann aber nicht so 😉 ).

Pause und Blog

Am 3. Tag legten wir eine Pause ein. Die anderen beiden unternahmen eine Wanderung. Wir saßen vor den Laptops*, sicherten Bilder*, schrieben Reiseberichte und kümmerten uns um ein Thema, welches schon längst überfällig war. Wir kümmerten uns um Suchmaschinenoptimierung und somit endlich mal darum, dass patrablo besser auf google und Co. gefunden wird. In der Vergangenheit sollte es ein Blog für Freunde und Familie sein. Über diesen Schritt sind wir inzwischen weit hinaus und patrablo ist ein Herzensprojekt von uns geworden. Wir wollen unsere Erlebnisse teilen und unsere Reisetipps sowie unsere Erfahrungen rund ums Vanlife weitergeben.

Wir sind gespannt, wohin die Reise uns noch führt und ob wir mit patrablo in Zukunft unseren Lebensunterhalt bestreiten können. Die aktuelle Tendenz sagt nein, wir machen aber trotzdem weiter. Auch wenn es mit dem Blog manchmal Höhen und Tiefen gibt 🙂 . Wenn dir patrablo gefällt und du uns unterstützen möchtest, empfehle uns weiter, verlinke uns, teile unseren Blog in sozialen Medien oder an anderen Stellen. Jede noch so kleine Werbung hilft.

Die Zeit an diesem Tag ging viel zu schnell. Nach knapp 5 Stunden am Laptop zog es uns dann doch noch einmal in die wunderschöne Natur. Zudem war die Sonne bereits kurz nach 13 Uhr hinter einem Berg verschwunden und im Schatten wurde es recht frisch. Die Wanderung brachte uns dann zurück in die Sonne!

Wasserfall Theth Albanien

Theth hat einen wunderschönen Wasserfall zu bieten, welcher von uns besucht werden wollte. Wir bewaffneten uns mit Drohne*, Kamera* sowie Stativ* und zogen los. Dabei kamen wir an einer schönen Kirche im Dorf vorbei und ließen dieses dann schließlich hinter uns.

Die Wegfindung war zeitweise nicht ganz einfach, da wir einen Rundweg wählten. Der direkte Weg war super ausgeschildert. Der Rundweg (Umweg) nicht. Einmal bogen wir falsch ab und von der gegenüberliegenden Talseite fing jemand extrem laut an zu schreien und zu pfeifen. Bei genauem Hinhören verstanden wir leicht die Worte „waterfall“ und es wurde in eine andere Richtung gezeigt. Bei genauem Hinsehen entdeckten wir unter jeder Menge Laub sogar einen Weg in diese Richtung. Die alte Dame, die Brennholz aus den Bergen ins Tal schleppte, bewahrte uns somit vor einer Suche nach einem Wasserfall wo es keinen gibt. Hier durften wir das erste Mal die Freundlichkeit und Offenheit der Albaner erleben, was übrigens nicht ein Einzelfall blieb.

Fotoshooting am Wasserfall

Nach ein paar kleineren Klettereinlagen, wo wir den Fluss vom Wasserfall überquerten, standen wir dann direkt vor eben diesem. Der Wasserfall ist eine richtige Augenweite und dank Drohne konnten wir zudem sehen, dass er sogar richtig hoch ist. Das konnten wir von unserem Standpunkt direkt davor gar nicht so gut sehen! Wir machten etliche Bilder mit Drohne, Kamera und Smartphones* und konnten dieses Wunderwerk der Natur ganz für uns alleine genießen. Direkt vor dem Wasserfall stehen führte dazu, dass wir ziemlich nass wurden. Unsere Outdoor-Kleidung ist zwar gut, aber mit der Zeit drang das Nass leider bis zur Haut durch. Das war dann das Zeichen für uns, langsam mit dem Shooting fertig zu werden.

Eines musste jedoch noch sein. Hier oben direkt am Wasserfall war ein freies WLAN, und wir nutzten dieses, um mal wieder alle Updates auf unseren Handys zu machen. So ein gutes, stabiles und vor allem schnelles Internet hatten wir schon sehr lange nicht mehr 😉 .

Zurück zu Van Vivaldi

Für uns ging es auf direktem Wege zurück nach Theth. Der Weg war ziemlich gut ausgeschildert, führte zunächst durch ein Waldstück und später entlang des Canyons. Hier durften wir eine Brücke queren, die nicht besonders vertrauenserweckend aussah. Es gab auch einen Weg außen rum, aber wir wagten es einfach und die Brücke hielt stand! Mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir das Dorf Theth und kurz darauf waren wir auch schon wieder bei unserem Van Vivaldi.

Es gab ein leckeres Abendessen, wir spielten noch ein Spiel auf unserem Bett und nach einer Folge unserer Serie auf dem Tablet* fielen bereits die Augen zu. Draußen sitzen und den Abend dort ausklingen lassen wollten wir bei knapp 4°C Außentemperatur nicht 😉 .

Wanderung Valbona Pass

Gemeinsam mit F. und S. starteten wir am nächsten Vormittag eine Wanderung in Albanien von Theth zum Valbona Pass. Über den Pass kommt man auf der anderen Seite in das Valbona Tal, welches ebenfalls eine Reise wert ist. Wäre das Wetter für die nächsten Tage besser vorhergesagt gewesen, wären wir eventuell hier abgestiegen und hätten eine Nacht im Zelt* verbracht. So war dem jedoch nicht und deshalb entschieden wir, lediglich bis zu einem Gipfel am Pass aufzusteigen. Wir hatten eine tolle gemeinsame Wanderung, trafen eine Gruppe von wilden Pferden und genossen die abwechslungsreiche Landschaft.

Der Valbona Pass ist wirklich wunderschön und der Ausblick ins Valbona Tal einfach herrlich. Kurz vor dem Gipfel haben wir zudem einen unserer Hunde vom Tal getroffen. Dieser ist wohl mit anderen Wanderern aufgestiegen und verbrachte die Gipfelrast mit uns. Mit absteigen wollte er jedoch nicht! Albaniens Berge sind absolut eine Reise wert, wir werden auf jeden Fall wiederkommen! Nach der Wanderung machten wir uns frisch und wir wuschen sogar unsere Haare mit unserem Wassersack* neben dem Camper. Es hatte wieder ziemlich runter gekühlt und wir waren froh um unsere Standheizung im Van.

Goodbye Theth Albanien

Wir hatten eine super schöne Zeit in Theth, aber auch diese musste leider irgendwann enden. Für die nächsten Tage war Regen angesagt und auch die Temperaturen sollten weiter fallen. Eines ist sicher, wir wollten hier nicht eingeschneit werden (auch wenn es dort sehr schön ist und wir im Winter einiger unserer Hobbys nachgehen könnten z.B. Splitboarden). Die Passstraße wird im Winter nicht geräumt und wer die rechtzeitige Abfahrt verpasst, darf den Winter in den Bergen verbringen. Wer hier einen Supermarkt oder ähnliches sucht, kann jedoch lange suchen. Es gab lediglich einen kleinen, nicht besonders gut ausgestatteten Einkaufsladen. Auch Tanken ist nicht möglich. Du merkst, wir wollten nicht eingeschneit werden, da wir ab und zu etwas essen müssen und unsere Heizung* Diesel benötigt 😉 !

Auf dem Rückweg legten wir noch einen kurzen Stopp am Straßenrand ein, da hier frisches Bergwasser direkt abgefüllt werden konnte. Hier verabschiedeten wir uns auch von unseren beiden Freunden. Für das Mittagessen gab es noch einen letzten sonnigen Stopp am Pass und dann fuhren wir zurück in die Zivilisation. Wohin genau und was wir noch alles in Albanien erlebt haben, erfährst du schon bald.

Hat dir unser Bericht über Theth in Albanien gefallen? Dann lass doch gerne mal einen Kommentar hier.

Grüße

Melanie & Julian