Zuletzt aktualisiert am 14. November 2023 von patrablo

Am nächsten Morgen machten wir uns auf, eine der berühmtesten Felsformationen in Norwegen zu besuchen. Dieser Ort hat seine Berühmtheit zu großen Teilen erst durch die modernen Sozialen Medien erlangt. Wir steckten vor dem Besuch ehrlich gesagt ein wenig in einem Zwiespalt. Wollen wir einen bereits viel zu überlaufenen Ort, der nur wegen einem tollen Instagram Foto besucht wird, ebenfalls besuchen und Teil der Maschinerie werden? Zum Schluss überwog die Neugier und die Möglichkeit, in diesem besonderen Jahr diesen Ort ganz ohne Massentourismus zu erleben. Berühmte und besondere Felsformationen in Norwegen – ein Bericht über ein besonderes Highlight!

Alle wichtigen Infos für die Wanderung zur Trolltunga

Touristische Ziele, die dem Zulauf nicht gewachsen sind

Warum schreiben wir dieses Vorwort? Wir tun uns schwer damit, dass solche Orte komplett überrannt werden nur um das besondere Instagram Foto zu bekommen und diese Situation von anderen genutzt wird, um extremen Profit zu betreiben. Vielleicht werdet ihr diesen Gesichtspunkt im Text wiederfinden. Andererseits müssen wir uns aber auch eingestehen, dass wir trotz aller kritischer Betrachtung im Nachhinein selbst Teil dieser Maschinerie wurden und wir für uns das eine ganz besondere Foto haben wollten oder eben auch ein paar mehr.

Dies als kleines Vorwort zu unserem neuen Reisebericht. Uns ist wichtig, hier auf das Thema hinzuweisen und den ein oder anderen zu sensibilisieren. Ist ein besonderes Instagram Foto jedes Risiko bzw. jeden Preis wert? Vielleicht wird es dazu ja irgendwann mal einen extra Bericht oder ähnliches geben? Mal sehen.

Berühmte und besondere Felsformationen in Norwegen – Der Felsvorsprung ins Nichts

Nach einer erholsamen Nacht machten wir uns am späten Vormittag auf zum Parkplatz dieser besonderen Attraktion in Norwegen. Wir sprechen von dem Felsvorsprung genannt „Trolltunga“ (Trollzunge), welcher angeblich die spektakulärste Felsformation Norwegens ist. Dementsprechend ist die Anzahl der Parkplätze hoch und man muss sich ein wenig informieren. 

Es gibt die Möglichkeit auf verschiedenen Parkplätzen mit unterschiedlichen Entfernungen zu Trolltunga zu parken und man kann sich somit ein wenig Wegstrecke sparen. Diese Einsparung muss natürlich mit Geld entlohnt werden. Ist der Parkplatz P1 im Tal am günstigsten (man muss noch ein Shuttle nehmen, da die Entfernung zu Fuß an einem Tag nicht machbar ist), kann man von P2 bereits mit einer Wanderung von 28 km auf ein Shuttle verzichten. Weitere 8 km kann man sich sparen, wenn man auf P3 einen Parkplatz vorreserviert und somit nur noch eine Strecke von 20 km hin und zurück hat. Oder wenn man sich ein Shuttle von P2 auf P3 bucht. Ihr seht, alles ist möglich – wenn man nur tief genug in die Tasche greift!

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Das goldene Parkticket

Wir entschieden uns für den Parkplatz P2 und rollten um 10:30 Uhr auf die asphaltierte Fläche. Wir lösten uns ein Parkticket für zwei Tage und mussten dafür 700 Norwegische Kronen berappen (bei unserem Wechselkurs 65,50 €). Ja, du hast richtig gelesen. Parken in Norwegen ist generell nicht gerade günstig und an einem touristischen Highlight gleich zwei mal nicht. Zudem planten wir an Trolltunga zu übernachten und deshalb reichte das Parkticket für nur einen Tag leider nicht aus („nur“ 500 Norwegische Kronen). Das Jedermannsrecht hatten wir in Norwegen (und einigen anderen Ländern) bereits so oft mit dem Auto in Anspruch genommen, deshalb wollten wir es hier endlich auch mal mit unserem Zelt* nutzen. 

Wer die Tour an einem Tag machen möchte, sollte übrigens spätestens um 8:00 Uhr los gehen. Auf die benötigte Grundfitness und passende Ausrüstung wollen wir hier erst einmal nicht näher eingehen.

Nachdem wir die bittere Pille der Parkgebühren verdaut hatten, machten wir uns daran unsere Rucksäcke für die Tour zu packen. Seit über 10 Wochen räumen wir jeden Morgen und Abend die Expeditionstasche* mit den Trekking-Rucksäcken*, dem Zelt und was man sonst für eine Übernachtung im Freien benötigt hin und her und hatten das ganze erst ein Mal im Einsatz. Es fühlte sich gut an, das ganze Material noch einmal verwenden zu können. Nachdem wir alles gepackt hatten, machten wir uns um 11:30 Uhr noch ein stärkendes Mittagessen.

Höhenmeter um Höhenmeter nach oben

Norwegen, Melanie am Start der Wanderung zu Trolltunga

Pünktlich um 12:15 Uhr marschierten wir am Parkplatz los. Die ersten knapp 4 km der insgesamt 14 km bis zur Trollzunge, legt man auf der Fahrstraße zu P3 zurück. Auf einer Serpentinenstraße mit einer Steigung von bis zu 16 % geht es die ersten 600 hm von den ca. 1.200 Gesamthöhenmetern nach oben. Wir waren erstaunt wie schnell wir die ersten Kilometer zurück legten und freuten uns, bald in die Natur abbiegen zu können. Bei jedem Kilometer auf der Tour kommt ein Schild, welches die Restdistanz zum Ziel angibt. Am Anfang freut man sich wie schnell es voran geht, gegen Ende ist es ein wenig zermürbend. 

Nachdem wir die Serpentinenstraße hinter uns gelassen haben, ging es in wunderschöner Umgebung weiter. Aufgrund der Jahreszeit (Herbst), verfärbten sich überall die Büsche und Sträucher in tolle orangene Töne und die etwas höher liegenden Gipfel um uns herum zeigten ihre weiße Pracht. Einfach herrlich hier wandern zu gehen. Trolltunga, du berühmte und besondere Felsformation in Norwegen, wir kommen dir immer näher.

Wetterglück

Wie bereits erwähnt mussten wir ein paar Regentage abwarten, um diese Tour machen zu können. Bisher hatten wir allerdings noch nicht darüber berichtet, dass der Weg zur Trollzunge noch bis Montag aufgrund von Überschwemmungen gesperrt war. Der viele Regen der letzten Wochen hatte wohl Teile des Weges komplett überflutet und somit war der Weg teilweise nicht begehbar. Für Dienstag war Nebel und viele Wolken angesagt (an diesem Tag machten wir die Wanderung mit den vielen Wasserfällen) und ab Mittwoch sollte endlich mal wieder die Sonne scheinen. Das war für uns der perfekte Tag für Trolltunga. Ab Dienstag war die Wanderung wieder für Wanderer freigegeben, aber bei Nebel ist der Weg nicht unbedingt zu empfehlen.

So ging es für uns bei Sonnenschein durch diese tolle Landschaft und kaum eine Wolke nahm uns diese Wärme von oben. Die wärmenden Strahlen waren deshalb wichtig, da sich die Temperaturen meist im einstelligen Bereich befanden. Trotz der Temperaturen konnten wir ohne Probleme im T-Shirt* und einer halbarm Weste* wandern, die Höhenmeter und der schwere Rucksack halfen auch noch etwas mit.

Die Wanderung zur Trolltunga, berühmte und besondere Felsformationen in Norwegen

Die restlichen knapp 10 km gehen auf einem gut markierten und sehr ausgetretenen Wanderweg, durch viel Fjell, vorbei an dem ein oder anderen See sowie Bach. Bei der Hälfte der Strecke (7 km Markierung) kommt ein Hinweis, dass diese Stelle vor dem 01. Juni und nach dem 01. August nicht später als 13:00 Uhr passiert werden sollte. Circa 6 km vor Trolltunga steht auch eine Hütte der dortigen Bergwacht, die in der Saison dauerhaft besetzt ist. Zusätzlich gibt es entlang des Weges zwei Hütten, die als Notunterkunft dienen können. All diese Sicherheitsvorkehrungen gibt es nicht um Arbeitsplätze zu schaffen, sondern weil es schon oft entsprechende Vorfälle/Unfälle gab. Wie in den Alpen kann auch hier sich das Wetter innerhalb von Minuten schlagartig ändern.

Vorbereitung schafft Sicherheit

Trotz der „niedrigen“ Meereshöhe von circa 1.100 hm (bei Trolltunga), ist die Region alpines Gelände. Die diensthabende Mountain Guard fragte uns circa 3 km vor Trolltunga, welche Ausrüstung sich in unserem Rucksack befände. Die Nacht sollte ziemlich kalt werden und ohne entsprechende Ausrüstung müsste sie uns zu dieser Uhrzeit zurück schicken. Unpassende Ausrüstung ist für uns ein Fremdwort und sie war schnell davon überzeugt, uns weiterziehen zu lassen. 

Diese „Hürde“ schafft wahrscheinlich nicht jeder. Obwohl nicht viel los war, haben wir das ein oder andere für uns grenzwertige gesehen. Dazu gehörten unpassende Kleidung sowie Schuhwerk. Die Krönung bildeten ein Paar, welches viel zu spät am Parkplatz gestartet ist (nach 11:00 Uhr). Diese schienen auf dem Stand zu stehen, bevor ich zu viel einpacke, nehme ich lieber gar nichts mit. Neben Stoffschuhen und einem Designer-Wintermantel, reichte es lediglich für eine Stoffhandtasche, die nicht besonders voll aussah. Die Hinweisschilder am Parkplatz wurden dabei scheinbar ganz bewusst ignoriert (vollständige Packliste ausgehängt – eigentlich unmissverständlich). Circa 800 Meter vor Trolltunga kamen die beiden uns entgegen und man sah deutlich, dass sie bereits am Ende ihrer Kräfte waren. Keine Ahnung wie die beiden die noch vor ihnen liegenden 13 km geschafft haben.

28 km und 2.400 hm (für die Gesamtstrecke) sind als Tagestour ziemlich viel und dies wird gerne unterschätzt.

Trolltunga – Berühmte und besondere Felsformationen in Norwegen

Nach circa 4,5 Stunden (inklusive Pausen) hatten wir es geschafft. Die letzten Tagesgäste machten sich auf den Rückweg als wir an der Trollzunge ankamen. Wir wollten unser Zelt aufbauen, wurden allerdings von einem Schotte (ebenfalls mit großem Rucksack) in ein Gespräch verwickelt. Nach 30 Minuten baute Julian einfach unser Stativ* samt Kamera* auf und versuchte so den netten Herrn subtil beizubringen, dass wir anderes vorhatten. 45 Minuten nach unserer Ankunft kletterten wir das erste Mal die Metallklammern Richtung Trollzunge hinab. Unsere Kamera schoss alle 10 Sekunden ein Bild und so starteten wir das erste von vielen Fotoshootings.

Um circa 18:30 Uhr machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Stellplatz für unser Zelt*. Dabei entdeckten wir ein weiteres Zelt versteckt hinter ein paar Hügeln. Somit waren wir in dieser Nacht zu viert dort oben. Der etwas nervige Schotte (er war sehr aufdringlich) war zum Glück weitergezogen. Nachdem das Zelt Luftlinie keine 50 Meter von Trolltunga aufstellt war, wurden wir ein wenig vom Sonnenuntergang überrascht. Um 19:00 Uhr stand die Sonne bereits so tief, das wir unser Abendessen auf nach den Sonnenuntergang verschieben mussten. Um 19:30 Uhr war die rote Scheibe bereits am Horizont verschwunden. Für uns ganz schön ungewohnt – sind wir doch erst vor drei Wochen kurz nach Mitternacht im hellen über den Parkplatz am Nordkap gerannt.

Abendessen deluxe

Nach dem Sonnenuntergang zogen wir uns in unser Zelt zurück. Für das Abendessen hatten wir zwei 5-Minuten-Gerichte Geschmacksrichtungen Reiscup und Quinoacup als Vorspeise. Zum ersten Gang gab es Spagetti Carbonara, den zweiten Hauptgang bildete Pasta Parmesana. Abgerundet wurde das ganze von einem halben Liter Rotwein und einer Tafel Schokolade als Nachtisch. Gefriergetrocknete Produkte in solch einer Kulisse werden zum „5-Sterne-Menü in einem eine Million Sterne Hotel“

Das Essen zog sich ein wenig, da wir unseren Brenner* noch an das andere Zelt verliehen hatten. Die zwei Damen hatten Gas, Töpfe und Essen im Gepäck, aber den Brenner für die Gaskartusche vergessen. Wir halfen natürlich gerne aus und bekamen dafür Trinkschokolade für den nächsten Morgen geschenkt. Ohne uns hätten sie hungrig ins Bett müssen – so schnell ist etwas vergessen, was in solch einer Umgebung ziemlich ungemütlich oder gefährlich werden kann.

Müde und gut gesättigt legten wir uns in den Schlafsack* und sprachen über das Erlebte. Du wunderst dich bestimmt nicht darüber, dass uns nach wenigen Minuten die Augen zu fielen. Kurz vor dem Schlafen stellte Julian einen Wecker auf 23:30 Uhr. Es sollte nämlich eine sternenklare Nacht geben.

Überall Sterne

Der Wecker weckte uns unsanft und wir merkten, dass es deutlich kühler geworden ist. Wir fragten uns, ob tatsächlich draußen ein paar Sterne auf uns warten (Wettervorhersagen müssen ja nicht immer zutreffen). Keiner wollte allerdings so richtig den ersten Schritt wagen, da der warme Schlafsack in diesem Moment doch etwas verlockender für uns erschien. Die volle Blase meldete sich zu Wort und es war klar, der Schlafsack musste zumindest kurz verlassen werden. In dem Zuge konnten wir auch gleich noch die Zähne putzen! Ein Blick nach draußen und eins war klar: wir werden etwas mehr Zeit im Freien verbringen.

Über uns leuchteten so viele Sterne, dass wir hier keine Zahl wiedergeben möchten. Es gab wenig Streulicht und man konnte mit bloßem Auge schemenhaft die Milchstraße erkennen. Einfach gigantisch! Wir zogen unsere warme Kleidung an, schnappten unsere Kamera* inklusive Stativ* sowie unsere Kopflampe* und liefen die 50 Meter zur Trollzunge. Wir finden das Ergebnis kann sich sehen lassen 😉 . Aus der Theorie „Sternfotografie mit beleuchtetem Vordergrund“ wurde endlich Praxis. Hier zeigt unsere Kamera ihr gesamtes Können bzw. wir haben bewiesen, mit ihr umgehen zu können. Bis wir zurück im Schlafsack lagen vergingen 1,5 Stunden und die ein oder andere Sternschnuppe hatte Melanie auch gesichtet. Die Erlebnisse dieser Nacht in Worte zu fassen, fällt uns gar nicht so leicht. Für uns hatte es fast etwas magisches und wird für immer in unserer Erinnerung bleiben.

Morgendliches Shooting

Ein Wecker zum Sonnenaufgang durfte natürlich nicht fehlen. Dieser war eigentlich nicht notwendig. Zu der kältesten Zeit (kurz vor Sonnenaufgang) waren wir sowieso wach, da uns nur in T-Shirt und kurzer Hose im Schlafsack bei Minustemperaturen doch etwas frisch wurde. Schlaf wird überbewertet ;-). Die Sonne ging hinter den Bergen auf, aber leider hatte sich der Himmel nur leicht verfärbt. Man kann ja auch nicht alles haben. Wir frühstückten gemütlich in unserem Zelt (Schneckennudeln mit heißer Schokolade) und räumten im Zelt ein wenig die Sachen zusammen.

Die Ruhe und Leere am Morgen nutzten wir für ein weiteres Shooting. In Zeiten wie z.B. der Hochsaison im Sommer kann es schon mal vorkommen, bis zu drei Stunden für ein zweiminutiges Shooting anzustehen (jede Person ein paar Bilder von sich). Jeder möchte natürlich ein Bild alleine auf der Trollzunge und so kommt es zu regelrechten Schlangen. Wer in Gruppen kommt, lichtet sich gegenseitig ab oder es gibt Gruppenbilder, die auch etwas Zeit kosten. So waren wir froh darum, sozusagen alle Zeit der Welt zu haben. Was wir übrigens sehr gut fanden, waren Desinfektionsständer an Trolltunga. Wer ein Bild von sich möchte gibt teilweise sein Handy* oder die Kamera an die Person hinter sich weiter und in Zeiten der Pandemie kann so zumindest eine Ausbreitung des Virus erschwert werden.

Yoga und vieles mehr auf der Trollzunge

Wir schossen ein paar Bilder, waren aber noch nicht ganz so zufrieden damit. Da die Sonne noch hinter den Bergen versteckt war, wollten wir etwas abwarten bis sie etwas höher stand. So bauten wir in aller Ruhe das Zelt ab und verstauten alles wieder gut in unseren Rucksäcken (findest du das Zelt auf einem der Bilder in der folgenden Galerie?). Anschließend ging es noch einmal zu dem Ort des Geschehens. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages fielen endlich auf die Trollzunge und boten für uns die besten Bedingungen für ein weiteres Shooting.

Goodbye Trolltunga

Nach etlichen Shootings, einer ewig in Erinnerung bleibenden Nacht und einer wirklich tollen Zeit an der Trollzunge, machten wir uns am Vormittag auf den Rückweg zum Parkplatz. In dem Moment wo wir das letzte Foto und einzige klassische Selfie von uns geschossen hatten, kamen die ersten Tagestouristen an. Wir waren froh, dass wir die Zeit am Morgen so gut genutzt hatten (bis 10:20 Uhr) und genau im richtigen Moment den Rückweg angetreten sind. 

In den ersten 4 Kilometern kamen uns wirklich viele Leute entgegen. Ganz sicher lange nicht so viele wie in einem „normalen“ Jahr und es waren auch keine geführten Gruppen (wie am Vortag) dabei. Trotzdem hätten wir nicht mit all den anderen an diesem schönen Ort sein wollen. Zusätzlich trafen wir die Mountain Guard vom Vortag, welche uns erzählte, das die letzte Nacht die erste sternenklare Nacht seit 4 Wochen gewesen ist. Die Geduld und das Aussitzen des Wetters bis Mittwoch (3 Tage) hatte sich also gelohnt. 

Wahrscheinlich werden wir Trolltunga kein zweites Mal besuchen, unabhängig von den hohen Parkgebühren. Unser erster Besuch war so gigantisch, dass ein zweiter Besuch ganz sicher enttäuschend sein wird. Sag niemals nie, deswegen einfach mal schauen.

Der Rückweg

Der Rückweg war relativ ereignislos und es gibt nicht besonders viel zu berichten. Das einzige was so kam wie vorhergesagt, waren die letzten knapp 4 km die Fahrstraße nach unten. Dies war kein „Kindergeburtstag“ wie wir manchmal so schön zu sagen pflegen. Für dieses Stück hatten wir auch das erste Mal auf dem Rückweg unsere Trekking-Stöcke* ausgepackt.

Auf diesem Teilstück kamen uns noch ein paar Wanderer mit großen Rucksäcken entgegen. Wir haben versucht grob zu schätzen wie viel Zelte in dieser Nacht bei Trolltunga aufgebaut sein werden. Wir kamen auf mindestens sechs Zelte und 14 Personen (ein Paar und eine Gruppe von 12 Personen). Wie viele nach unserer Ankunft am Auto noch losgelaufen sind, können wir nicht sagen. Wir sind auf jeden Fall froh, diese berühmte und besondere Felsformation in Norwegen fast für uns alleine gehabt zu haben.

Stärkung und Aufräumen

Als erstes kochten wir uns ein stärkendes Mittagessen und setzten uns in die Sonne. Nach dieser Stärkung räumten wir unsere Trekking-Rucksäcke wieder aus und verstauten alles im Auto an seinem jeweiligen Platz. Das geringe Platzangebot machten es nicht möglich, die Rucksäcke ins Auto zu werfen und weiter zu fahren. An diesem Tag nervte uns das ein wenig. Schließlich hatten wir für den nächsten Tag eine weitere Wanderung geplant und mussten bis dorthin noch einige Kilometer fahren.

Gegen 16:00 Uhr, nachdem wir auch noch unser Geschirr gespült hatten, fuhren wir endlich weiter Richtung Süden. Fast die gesamte Strecke von knapp 200 km und 4 Stunden fuhren wir auf der Landschaftsroute 13. Wo es für uns hin ging und was wir noch alles erlebt haben, erfährst du das nächste Mal. Es lohnt sich dabei zu bleiben ;-).

Kleiner Vorgeschmack: es ging u.a. zu einer weiteren berühmten und besonderen Felsformation in Norwegen.

Kurzes Update zu uns

Seit einer Woche sind wir Zuhause bei unseren Familien und genießen die Zeit mit diesen. Neben Terminen wie Frisör und Zahnarzt, gibt es noch viele andere Themen zu erledigen, auch am Mini-Camper will Julian noch ein wenig basteln. Du siehst, uns wird nicht langweilig und wir haben einiges um die Ohren. Wann es wirklich weiter geht, können wir noch nicht sagen. Zusätzlich machen uns die steigenden Fallzahlen ein wenig Sorgen. Trotzdem versuchen wir positiv zu bleiben. Auch wenn „positiv“ dieses Jahr das neue „negativ Wort“ oder Unwort ist.

„Positive is the most negative word of 2020“ – bleib gesund!

Grüße

Melanie & Julian