Zuletzt aktualisiert am 9. Februar 2023 von patrablo

Nach dieser sehr regnerischen Nacht hörte es gegen circa 5:30 Uhr endlich auf zu regnen und es blieb den restlichen Tag trocken. Gegen 8:00 Uhr krochen wir aus unserem Bett und genossen erst mal unser Frühstück. Frisch gestärkt fuhren wir die 150 Meter bis zum Fähranleger und warteten ein paar wenige Minuten auf unsere Fähre (wir sahen sie schon von gegenüber kommen). Hier entdeckten wir auch, dass auf den umliegenden Gipfeln Neuschnee gefallen ist. Jeder etwas höhere Gipfel hatte eine Schicht Puderzucker abbekommen. Vor uns lagen bekannte Bergpässe und Fjorde Norwegens, aber auch imposante Wasserfälle – die Vorfreude war auf jeden Fall da. Norwegen, das Land der Bergpässe, Fjorde und Wasserfälle.

Auf nach Geiranger

Die Zeit auf der Fähre haben wir zum Buch* lesen genutzt und schon nach circa 15 Minuten haben wir trocken das andere Ufer erreicht. Wir ließen die Einheimischen an uns vorbei fahren, um genüsslich diese vor uns liegende Strecke zu fahren. Mit Scheinwerfern im Nacken macht das nur halb so viel Spaß und man kann nicht spontan auf der Straße anhalten, um Bilder* zu schießen. Ein weiterer Vorteil, wenn man in diesem besonderen Jahr und dann noch in der Nebensaison unterwegs ist.

Die Landschaft ist wirklich atemberaubend und der Neuschnee, gepaart mit ein paar Wolken am Himmel, ergaben eine sehr mystische Stimmung. Unsere Fahrt führte uns an einen Aussichtspunkt oberhalb der Geiranger Serpentinen Straße, von welchem man einen sehr guten Blick in den Geiranger Fjord hat. Melanie hatte in unserer Navigationsapp einen kleinen Wanderweg entdeckt, der dort startet und uns zu einem weiteren Aussichtspunkt bringt. Neben dem guten Blick in den Fjord, tauchte auch noch ein Wasserfall auf, welcher schön ins Bild passte.

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Mittagspause vor Geiranger

Nachdem wir unsere Speicherkarten* um ein paar Fotos mehr bereichert hatten, fuhren wir die Passstraße bis ins Tal kurz vor Geiranger. Auf einem kleinen Parkplatz bereiteten wir uns unser Mittagessen zu. Wir schnitten die bereits im letzten Bericht erwähnten Fischfrikadellen klein und brieten diese im Topf sehr scharf an. Sicher ist sicher, war unsere Devise dabei. Dazu gab es Nudeln und eine Soße. Abwechslung muss sein 😉 .

Mit einem mulmigen Gefühl, ob es nach diesem Essen ein mulmiges Gefühl im Magen geben könnte, fuhren wir weiter durch Geiranger und den dahinter liegenden Pass wieder nach oben. Oberhalb von Geiranger steuerten wir erneut einen Aussichtspunkt an, um weitere tolle Bilder vom Fjord und seiner Umgebung zu schießen. Das heiße Wasser auf dem Rastplatz nutzten wir auch noch, um kurz unser Geschirr zu spülen.

Überall Bilderbuch Momente

Die Weiterfahrt führte uns auf die Passhöhe, wo uns ein paar Schneeflocken begrüßten. Zum Glück blieb der Schnee nicht auf der Straße liegen, schließlich fahren wir mit Sommer Gummi auf der aktuellen Tour. Die Landschaft war wirklich beeindruckend und wir genossen die Fahrt durch die Berge

Auf dem Weg ins Tal begleitete uns ein Fluss, der dank des vielen Regens ziemlich viel Wasser beinhaltete. Irgendwann mussten wir einfach rechts ran fahren, um dieses teils türkisblaue Wasser einem Shooting zu unterziehen. Wir kletterten hierfür einen Hang hinab und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Dieses türkisblaue Wasser ist so schön und erinnert sofort an Urlaub. Wenn wie an diesem Tag auch noch die Sonne dazu kommt, wird es sogar richtig warm (sofern es keinen Wind gibt 🙂 ).

Auf der weiteren Fahrt zu unserem Schlafplatz bei Lom, machten wir noch einen kurzen Stop in einem Dorf mit Bibliothek. Diese war ziemlich gut ausgestattet, zumindest dafür, dass wir gerade in einer doch eher ländlichen Region unterwegs sind. Es gab einen separaten Raum zum Arbeiten, ausgestattet mit Beamer, etlichen Laptops und eigener Küche. Uns hätte ein Tisch mit zwei Stühlen vollkommen ausgereicht, aber die Ruhe in unserem eigenen Bereich war natürlich auch super. Die Nacht verbrachten wir mit Blick auf das „Bergdorf“ Lom. Direkt neben uns floss der Fluss „Otta“ vorbei und wir schliefen bei Wasserrauschen besonders gut ein.

Vorbei am höchsten Berg Nordeuropas

Unser nächster Streckenabschnitt führte uns erneut auf eine der vielen Landschaftsrouten. Für heute stand die Route 55 auf unserem Plan. Kurz nach Lom fährt man am Galdhøpiggen, dem höchsten Berg Nordeuropas, vorbei. Wir hatten seit den Lofoten öfters darüber nachgedacht, diesen Berg zu besteigen und eventuell mit unserem Zelt* ein paar Tage im angrenzenden Jotunheimen Nationalpark wandern zu gehen. Nachdem wir das Wetter die letzten Tage beobachtet hatten, hatten wir die Tour allerdings bereits innerlich abgeschrieben. Der Neuschnee und die tief hängenden Wolken auf den umliegenden Gipfeln, haben die Abschreibung an diesem Morgen noch einmal bestätigt.

Was solls, der Berg läuft uns ja erst einmal nicht weg. Dafür ist er viel zu groß und zu schwer 😉 .

Höchster befahrbarer Pass Norwegens

Nach ein paar Fotostopps der umliegenden Gipfel, fuhren wir langsam Richtung der höchstgelegenen befahrbaren Passstraße Norwegens (Sognefjellsveien). Manch einer mag sich jetzt Passhöhen wie in den Alpen vorstellen. Für all diejenigen haben wir eine schlechte Nachricht. Der höchste Punkt liegt beim Fantesteinen in 1.434 m Seehöhe. Durch die geographische nördliche Lage, kann die Landschaft hier oben aber locker mit den hohen Gebirgspässen der Alpen mithalten. Bereits auf der Fahrt dort hin sahen wir am Straßenrand vereinzelt Schneereste, die vom Schneepflug zurück gelassen wurden.

Am Fantesteinen angekommen, begegneten wir unserem ersten „richtigen“ Neuschnee für die Wintersaison der Jahre 2020/2021. Es lag nicht nur überall Schnee, sondern es schneite sogar ziemlich kräftig und dicke Flocken flogen vom Himmel. Trotz kalter Finger gab es natürlich direkt eine Schneeballschlacht. Gewonnen hat dabei übrigens keiner, verloren aber auch nicht 😉 . An der nahe gelegenen Raststätte mit Hotel machten wir eine weitere Pause und nutzten das dortige WLAN, um Familie und Freunden die ersten Schneebilder* zu schicken. Die Antwort war unisono: Lasst die Temperaturen bitte noch dort oben, wir haben gerade über 25 Grad und können die Kälte noch nicht gebrauchen! 

Der erste Schneemann auf unserer Weltreise

Vom Parkplatz des Rastplatzes startete eine kleine Wanderung um einen Bergsee, mit Ziel an einem Aussichtspunkt. Warm eingepackt stapften wir los und der Schnee reichte uns dank der Schneeverwehungen teilweise bis über die Knöchel. Am Aussichtspunkt bauten wir den ersten Schneemann auf unserer Weltreise. Er war zwar nicht besonders groß, im Gegenzug  hatte er  aber echte Kohlenstücke als Augen, welche wir an einer nahegelegenen Feuerstelle gefunden hatten. Wie findest du den Schneemann?

Durch die tief hängenden Wolken und den starken Wind, war das ganze übrigens ein ziemlich kaltes Unterfangen. Zum Glück haben wir die richtige Kleidung im Gepäck. Nach dieser kurzen Pause entschieden wir uns, den Rückzug ins Tal anzutreten. Schneebedeckte Passstraße in Kombination mit Sommerreifen muss einfach nicht sein. Spätestens hier war uns auch klar, dass die Entscheidung den Galdhøpiggen nicht in Angriff zu nehmen, absolut richtig war. Dieser ist schließlich circa 1.000 Höhenmeter höher. Für die hochalpine Ausrüstung hatten wir nicht auch noch Platz im Auto 😉 .

Weiter zum Bøyabreen Gletscher

Den Nachmittag verbrachten wir wieder mit dem zurück legen von ein wenig Strecke und dem Bestaunen von wunderschöner Landschaft. Unser Weg führte uns Richtung des Bøyabreen Gletschers. Während der Fahrt trafen wir auf unsere neue Reisebegleitung, den Regen. Dieser wollte uns an diesem Tag auch nicht mehr verlassen. Die 5 Minuten Umbau vollführten wir bei Dauerregen an diesem Abend. So langsam kostet uns diese Reisebegleitung ein paar Nerven.

Am nächsten Morgen beschlossen wir, solange im Bett liegen zu bleiben, bis es aufgehört hat zu regnen. Um 10:30 Uhr war es endlich soweit, das Auto in den Fahrmodus zu bringen. Das Frühstück bestand aus einer Improvisation aus allem was griffbereit war und im Liegen gegessen werden konnte (wurde noch im Bett zu uns genommen 😉 ).

Bøyabreen Gletscher wir kommen

Der erste Stop des Tages war am 500 Meter entfernten Gletschersee mit Blick auf den Hängegletscher Bøyabreen. Wir hatten den Gletscher schon seit dem Vorabend im Blick, wollten ihm aber wegen des Regens noch keinen Besuch abstatten. Das einzig positive an diesem Wetter war, dass auf vielen Hängen entlang unseres Weges Wasserfälle auftauchten. Das erinnerte uns ein wenig an den Milford Sound (Fjord in Neuseeland), in welchem bei Regen aus zwei dauerhaften Wasserfällen bis zu 20.000 werden können.

Auf dem Parkplatz am Gletscher trafen wir noch einen weiteren weißen VW Bus aus unserer Heimatstadt. Nein, es waren nicht die bereits bekannten Reisenden, die wir in Finnland kennen lernen durften, aber durch das Gespräch mit den beiden haben wir festgestellt, dass die beiden VW Busse sich auch schon über den Weg gefahren sind. Die Welt ist und bleibt ein Dorf! Den Mittag verbrachten wir mit der Weiterfahrt Richtung Bergen. Unser Ziel war ein Parkplatz mit angrenzender Duschmöglichkeit. Die circa 150 km Strecke inklusive einer benötigten Fähre fuhren wir ganz gemütlich und ohne Stress. Viel vor hatten wir an diesem Tag nicht mehr, schließlich regnete es mal wieder. Die Akkus unserer E-Books* haben die letzten Tage ganz schön gelitten 😉 .

Frisch geduscht nach Bergen

Morgens genossen wir die heiße Dusche, um etwas später bei der Stadtbesichtigung nicht als Geruchsbelästigung zu gelten. Ein nicht ganz so frischer Duft hat zwar den Vorteil, dass die Mitmenschen auch ganz ohne Vorgaben automatisch Abstand halten, aber man muss es ja nicht übertreiben 😉 . Wir suchten uns einen kostenfreien, zentrumsnahen Parkplatz in Bergen, um zu Fuß das Zentrum erkunden zu können. An einem Sonntag ist das kostenfreie Parken sogar relativ leicht zu bewerkstelligen. Den für Mittag angekündigte Regen, saßen wir in der Stadtbibliothek aus. Diese Bibliothek so wie viele andere Läden hatten sogar an einem Sonntag geöffnet.

Hier in der Großstadt wurde uns seit längerem mal wieder die aktuelle, besondere Lage bewusst. Handdesinfektion und Abstand halten sind auch für uns ein absoluter Standard geworden, aber Menschen mit Masken haben wir die letzten Wochen fast gar nicht mehr gesehen (lediglich deutsche Reisebusse spucken Menschen mit Masken aus). Neben Menschen mit Masken wurden wir auch in der Bibliothek darauf hingewiesen, uns im Abstand von zwei Metern zueinander hinzusetzen. Erst nach der Erklärung, dass wir zusammen wohnen, durften wir nebeneinander sitzen bleiben.

Erkundungstour durch Bergen

Nach drei Stunden Schreiben*, Bilder sortieren und Recherche zur Stadt Bergen, wollten wir endlich raus aus der Bibliothek und etwas mehr von der Stadt sehen. Wir zogen durch die Innenstadt Richtung Hafen, besichtigten die Landungsbrücken namens Bryggen (UNESCO Weltkulturerbe), zogen durch die Skotredet Einkaufsstraße, welche mit jeder Menge Street Art begeistert und ließen uns von dieser malerischen Stadt verzaubern. Sich in diese Stadt zu verlieben, ist wirklich nicht schwer. Auch wenn wir nur wenige Stunden hier waren, haben wir diese sehr genossen. Bei besserem Wetter wären wir bestimmt auch noch auf einen der umliegenden Gipfel gewandert, um die Aussicht von oben zu genießen. Bei knapp 200 Regentagen im Jahr, fallen dabei circa 55 Prozent der möglichen Tage im Jahr weg.

Einer der schönsten Dinge an den Städten in Norwegen für uns ist, dass wir in unserer Outdoor Kleidung in bester Gesellschaft sind und kaum als Touristen auffallen. Selbst in Souvenir Shops wurden wir auf norwegisch angesprochen. Das passiert uns in den etwas südlicheren Ländern sonst nie, dass uns jemand in der Landessprache anspricht. Sieht man Jacken der Marken Arc’teryx , Bergans, Norrøna oder Fjällräven in Deutschland eher selten, sind diese in den skandinavischen Ländern Standard in der Alltagskleidung.

Weiterfahrt zum Steinsdalfossen Wasserfall

Nach einem interessanten Tag in Bergen, fuhren wir am frühen Abend hinaus aus der Stadt und wählten für die Weiterfahrt die Landschaftsroute Hardanger. Wir fuhren in die höher gelegenen Regionen vor Bergen und landeten mitten in riesigen Skiresorts, welche rechts und links von hunderten Chalets gesäumt sind. Hier kommen die Städter für den Wintersport vorbei. Jede Einfahrt war mit Schranken gesichert, damit niemand unberechtigt auf irgendwelchen Grundstücken parkt. Als wir das so sahen, wollten wir uns gar nicht ausmalen wie es hier im Winter zugehen muss.

Bereits als es dunkel war, erreichten wir den Parkplatz der Touristeninformation des Steinsdalfossen Wasserfalls. Es mag jetzt langsam nervig und eintönig für dich klingen, aber der Regen fiel schon wieder gleichmäßig auf unser Autodach und wir bereiteten unser Essen mal wieder auf der Mittelkonsole zu. In der Touristeninformation gab es kostenfreies WLAN, weshalb wir auch in erster Reihe geparkt hatten. Dieses nutzten wir, um uns einen Filmabend in unserem Wohnzimmer zu gönnen – ganz gemütlich mit Wein und Chips. Seit Dresden packen wir jeden Abend und Morgen die noch drei übrigen Flaschen Wein (in einem Weinkarton) vom Bett hinter den vorgeschobenen Fahrersitz und wieder zurück. Genau jetzt haben wir diesen gemütlichen Abend mit ein wenig Alkohol gebraucht.

Steinsdalfossen Wasserfall: bei Tag und bei Nacht

Rechts im Bild ist der Steinsdalfossen Wasserfall und links sind zwei Schafe beim grasen zu sehen. Norwegen Bergpässe, Fjorde und Wasserfälle

Bei leichtem Nieselregen bauten wir in leicht beduseltem Zustand (wir hatten schon sehr lange keinen Alkohol mehr getrunken) unser Auto in den Schlafmodus um. Anschließend machten wir noch einen kurzen Abstecher zum nachts beleuchteten Steinsdalfossen Wasserfall, bevor es für uns ins Bett ging. Nach einem Frühstück nutzten wir die regenreiche Zeit und das WLAN, um einige Dinge zu erledigen u.a. das Buchen unserer Fähre von Norwegen nach Dänemark, Abstimmen von einigen Terminen für unseren geplanten Heimbesuch, Planung der weiteren Tage und noch einiges mehr.

Kurz bevor es für uns weiter ging, liefen wir noch einmal im hellen zum Wasserfall. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne erkämpfte sich ihren Weg zu uns. Der Steinsdalfossen Wasserfall ist einer der wenigen Wasserfälle, die trockenen Fußes hinter wandert werden können. Durch den vielen Regen rauschten tausende Liter Wasser direkt vor unserer Nase vorbei. Wie viel Wasser die 50 Meter pro Minute hinunterfällt wissen wir zwar nicht, es war auf jeden Fall sehr sehr viel.

Auf zu Wasserfall Nummer Zwei: Skjervsfossen Wasserfall

Für unseren Plan die nächsten Tage mussten wir ein wenig Tempo heraus nehmen. Mitte der Woche sollte das Wetter besser werden und wir hatten etwas ganz besonderes auf unsere To Do Liste geschrieben. Aus diesem Grund fuhren wir nur ein paar Kilometer entlang des Hardangerfjord bis zum Skjervsfossen Wasserfall. Auf dessen Parkplatz darf übernachtet werden und unsere App versprach uns eine „außergewöhnliche Toilette inklusive heißem Wasser“. Wir wussten nicht was uns erwartet, waren aber mächtig gespannt. Dort angekommen, liefen wir einen kleinen Pfad mit vielen steilen Steinstufen von oben nach unten entlang des Wasserfalls. Im Vergleich zu diesem war der Wasserfall von heute morgen nur eine halbe Portion. Solche Wassermassen begeistern uns jedes Mal aufs neue.

Unterwegs trafen wir auf ein sportliches Paar, welches die Gegebenheiten vor Ort für ihre Joggingrunde nutzten. Wir ließen uns davon anstecken und beschlossen, unsere Sportschuhe zu schnüren. Natürlich nicht bevor wir einen Blick in die Toilette geworfen haben, innerlich hofften wir auf eine Dusche. Dusche fanden wir hier keine vor, dafür aber Fußbodenheizung, ein Waschbecken mit heißem Wasser und ein Boden aus Glas (nicht komplett, sondern nur ein kleiner Teil, aber es reicht), unter welchem der Fluss entlang rauschte. Auf diesem Thron muss man einmal gesessen haben, ist zumindest Julians Meinung.

Sport am Skjervsfossen Wasserfall

Nachdem wir uns umgezogen hatten (kurze Kleidung, da es außergewöhnlich warm war mit 18 Grad Celsius), joggten wir die Serpentinen Fahrstraße hinunter, um auf dem Rückweg die steilen Treppen hinauf zu schnaufen. Wir liefen in Summe zwar nur 3 km, diese hatten es aber aufgrund der circa 350 Höhenmeter durch Treppen ziemlich in sich. Die 3 km bestanden aus zwei Runden an der Steintreppe und in dieser Zeit ist uns auf der Hauptstraße genau ein Auto begegnet. Viel los war hier absolut nicht. Anschließend schlossen wir uns in der Toilette ein und machten uns komplett frisch. Zum anschließenden Abendessen gab es den restlichen Wein und eine weitere Folge unserer mitgebrachten Serie. Abends fielen wir müde ins Bett. Die Waden zwickten ein wenig aber das geht wieder vorbei.

Wasserfälle die Dritte

An einem nebligen Morgen machten wir uns auf in Richtung Odda. Dafür fuhren wir über die Hardangerbrua (Brücke), welche über den Hardangerfjord führt. Davon haben wir allerdings dank des Nebels nur wenig gesehen. Die knapp 14 Euro Maut taten deswegen besonders weh. Auf unserem Programm stand eine Wanderung entlang mehrerer Wasserfälle in der Nähe des Ortes Kinsarvik. Wir machten uns noch ein kleines Vesper, welches wir direkt im Auto aßen und dann zogen wir los. Zuerst auf einer Fahrstraße, danach auf einem etwas steileren Hang mit groben Geröll sowie hohen Stufen und zum Schluss auf dem Fjell, ging es entlang von drei großen Wasserfällen.

Auf der gesamten Tour begegneten wir nur auf der Fahrstraße (erster Kilometer) jemanden. Ansonsten waren wir die knapp 3,5 Stunden komplett alleine unterwegs. Die Tour war anspruchsvoller als gedacht, wir waren froh um unsere stabilen Wanderschuhe*. Das lag natürlich auch an dem Regen der letzten Tage, welcher in Form von kleinen Bächen auch mal den Wanderweg hinunterlief. Dadurch war alles ziemlich rutschig und nass. Die drei Wasserfälle übertrafen die Dimension der letzten zwei Tage noch einmal und die Tour hatte sich absolut gelohnt.

Wir genossen die Zeit in der Natur und freuten uns darüber, dass das Wetter ab jetzt besser werden sollte. Regen hatten wir die letzten 14 Tage wirklich genug. Am Abend suchten wir uns einen Schlafplatz in der Nähe von Odda und freuten uns schon auf die nächsten Tage. Der Stellplatz war direkt am Hardangerfjord und wir hatten einen gigantischen Ausblick auf den Fjord und die gegenüberliegenden Berge mit Gletscher bzw. Schneefeldern. Hier schläft man gerne. Wir wollten ein absolutes Highlight von Norwegen besuchen. Was wir besucht haben und ob es geklappt hat, erfährst du im nächsten Bericht.

Wo sind wir und wie geht es weiter?

Diesen Text haben wir übrigens in einem Apartment in Südnorwegen verfasst. Gegen Ende unserer Reise durch Ost- und Nordeuropa wollten wir noch einmal innehalten und für uns das Erlebte Revue passieren lassen. Hochladen wollten wir diesen auf der Fähre nach Dänemark. Leider hatten wir dort kein WLAN zur Verfügung.

Jetzt fahren wir mit ein paar Stops in Deutschland zum Heimbesuch bei unseren Eltern. Wie lange wir dort sind wissen wir noch nicht genau, sicher ist allerdings, wir werden unsere Reise mit unserem Mini-Camper fortsetzen. Das Abenteuer patrablo geht weiter Richtung Süden, wo es wärmer ist 😉 . Die Zeit zu Hause möchten wir auch nutzen, um unsere Gedanken und Pläne rund um den Blog ein wenig zu ordnen. Bleib also weiterhin dabei. Aktuell sind wir übrigens in Bielefeld.

Die letzten Tage haben wir den Blog ganz bewusst etwas ruhen lassen, um noch einmal Zeit für uns zu haben. Wir haben somit auch noch genug Geschichten für den Zeitraum, in dem wir zu Hause sind.

Grüße

Melanie & Julian