Zuletzt aktualisiert am 7. Februar 2023 von patrablo

Müde aber glücklich fuhren wir nach diesen tollen Wandertagen (u.a. bei Trolltunga) stets entlang der Landschaftsroute 13 Richtung Stavanger weiter in den Süden Norwegens mit Zielen rund um den Preikestolen. Wie bereits erwähnt waren es knapp 200 km Strecke und circa 4 Stunden Autofahrt, die wir an diesem Tag noch zurück legten. Die Straße führte uns durch tolle Landschaften, über den ein oder anderen Pass, entlang einiger Fjorde und auch eine Fähre mussten wir für die Weiterfahrt nehmen. Wären wir nicht ganz so müde gewesen, hätten wir die Fahrt vermutlich noch etwas mehr genossen und es hätte einige Stops gegeben. Die etwas kurze Nacht und anspruchsvolle Wanderung (noch dazu mit schwerem Rucksack*) machten sich bemerkbar. Die teils schmalen und kurvigen Straßen, oft nur einspurig, waren gegen Ende ganz schön anstrengend.

Landschaftsroute 13 in Norwegen

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Kurz vor unserem gewählten Parkplatz zum Schlafen sahen wir eine Tankstelle, die wir unbedingt noch ansteuern mussten. Wir tankten umgerechnet für etwa 1,06 Euro (Diesel), was für norwegische Verhältnisse super günstig ist. Es war zwar bereits dunkel und später Abend, aber so viel Zeit musste noch sein 😉 .

Gegen 21:00 Uhr parkten wir unseren Mini-Camper an einem Rastplatz, nur wenige Kilometer vor unserem nächsten Wanderziel. Für den nächsten Tag hatten wir eine weitere besondere Felsformation ausgewählt, die zu den berühmtesten Norwegens zählt.

Parken an touristischen Zielen

Wie bereits an Trolltunga, mussten wir auch bei unserem nächsten Ziel die Parksituation im Voraus etwas recherchieren. Die ausgewiesenen Parkpreise waren zwar nicht ganz so hoch wie bei Trolltunga, aber für unseren Geschmack noch zu hoch. Im Internet waren leider nur die kostenpflichtigen Parkplätze zu finden. Um die Lage selbst zu erkunden, fuhren wir die Strecke bis zum Parkplatz des Preikestolen ab.

Wir hätten auf einem Parkplatz im Tal parken können, dies hätte uns allerdings einige zusätzliche Höhenmeter sowie Kilometer (12 km) eingebracht – und das auf einer Fahrstraße. Zudem gab es zwei kostenpflichtige Parkplätze, wobei einer gesperrt war (vermutlich wegen der Nebensaison). Für das Parken mussten 250 Norwegische Kronen entrichtet werden. Auf der Fahrstraße zu diesen Parkplätzen war es leider nicht möglich, am Straßenrand zu parken. Kleine Seitenstraßen, die in den Wald führten, waren mit Ketten versperrt und an Stellen, an den parken möglich gewesen wäre, gab es Parkverbote. Bis auf die eine Lücke, etwa 2 km vom eigentlichen Parkplatz entfernt. Unsere Lücke zum Spar-High-Five!

Nach ein wenig Diskussion, ob das Parken hier wirklich möglich ist (ohne einen Strafzettel zu bekommen oder gar abgeschleppt zu werden), schnürten wir unsere Turnschuhe, packten einen kleinen Rucksack und wanderten los. Für uns sprach eigentlich nichts dagegen, hier zu parken – es wunderte uns eher, dass diese Lücke nicht auch wie alle anderen möglichen Parklücken mit einer Kette versperrt war. Wir freuten uns die circa 23,50 Euro gespart zu haben.

Norwegens Süden – rund um den Preikestolen

Unser Ziel war der weltberühmte Preikestolen, auch Predigtstuhl oder Kanzel genannt. Der Felsen des Preikestolen ragt 604 Meter über den Lysefjord und durch seine spezielle Formation ist er ein gerne besuchtes Ziel für Touristen aber auch Einheimische, die rund um Norwegens Süden unterwegs sind. Das Plateau ragt ca. 30 Meter aus der Feldwand heraus. Die Tour führt durch abwechslungsreiche Landschaften, wie Wald, Moor und über Sherpa-Steintreppen, welche gebaut wurden, um den Schwierigkeitsgrad der Wanderung zu mildern. Der Weg (vom Parkplatz aus 4 km) ist wirklich gut angelegt, sollte jedoch je nach Witterung nicht unterschätzt werden.

Die ersten circa 1,5 km wanderten wir der Fahrstraße entlang, dann führte ein steiler Pfad in den Wald hinein, welcher circa 500 Meter später auf einen anderen Pfad (vom eigentlichen Parkplatz kommend) stieß. Wir überholten auf der gesamten Strecke einige Wanderer, merkten allerdings auch, dass es wieder einmal ein relativ ruhiger Tag war und die großen Menschenmassen fehlten. In einer „normalen“ Saison kann man hier Menschenmassen antreffen, was man bereits an dem großen Parkangebot sehen kann. Nach knapp 1,5 Stunden erreichten wir Preikestolen und verstanden sofort, warum dieser Ort so gerne besucht wird. Ein gigantischer Ausblick auf den Predigtstuhl erschien vor uns.

Spektakuläre Aufnahmen

Bei dieser Kulisse macht es wirklich Spaß, gegenseitig Fotos voneinander zu schießen. Es war kaum etwas los und so konnten wir spektakuläre Aufnahmen, wir, direkt am Abgrund, in unseren Handys* und unserer Kamera* festhalten. Das übliche Schlange stehen oder Aufpassen, dass man nicht aus Versehen von der Kante geschubst wird, gab es zum Glück nicht und wir genossen die Ruhe. Nach einer kurzen Pause auf dem Predigtstuhl, kletterten wir noch etwas einen Berg hinauf und wanderten auf einen Felsvorsprung (quasi die Stuhllehne von Preikestolen). Hier hatten wir einen tollen Ausblick auf den Felsen und in den Fjord. Ein sehr schönes Fotomotiv!

Nach ein paar Minuten sahen wir einen Mann die Felsen auf uns zu klettern. Die Nacht vor Trolltunga war ein Camper mit italienischem Kennzeichen mit auf unserem Parkplatz, genau diesen hatten wir dann auch auf dem Parkplatz bei Trolltunga wieder gefunden. Während der Wanderung zu Trolltunga hatten wir das Paar dann auch gesichtet, da sie als Tagesausflügler uns irgendwann entgegen kamen.

So schnell trifft man sich wieder, 200 km später – wir hatten ihn sofort wieder erkannt und grüßten freundlich. Nach einigen Sätzen auf Englisch stellte sich heraus, dass das Paar aus Südtirol kommt und unserer Sprache mächtig ist. So tauschten wir uns etwas aus und waren schnell auf einer Wellenlänge. Er fotografierte von hier oben seine Frau, die unten gewartet hatte, und wir entschieden noch ein paar weitere Aufnahmen zu machen. Melanie wanderte den Weg zurück, erneut auf Preikestolen und posierte mit der Aussicht um die Wette.

Erneute tolle Begegnungen

Als das Posieren dann irgendwann langweilig wurde, kam Melanie mit der Frau aus Südtirol ins Gespräch. Kurz darauf gesellte sich deren Mann, später ein Schweizer Pärchen und dann schließlich Julian hinzu. Zu sechst tauschten wir uns über unsere jeweiligen Reisen aus und stellten schnell fest, dass wir alle etwas länger auf Reisen sind.

Das Schweizer Pärchen zum Beispiel ist wie wir auf Weltreise und wegen der derzeitigen Situation mit ihrem Camper in Europa unterwegs. Sie haben wie wir ihre Jobs gekündigt, die Wohnung aufgelöst und ihre Möbel eingelagert. Zudem hatten sie wie wir etwas ganz anderes geplant, wobei bei ihnen der Camper ein Teil des Planes war. Wir hatten einige Gemeinsamkeiten und für den Rückweg viel Gesprächsstoff. Wieder einmal hatten wir tolle Menschen kennen lernen dürfen und einen schönen Wandertag in Norwegens Süden rund um den Preikestolen.

Fahrt an die Südküste

Etwas später als geplant machten wir uns auf die Weiterfahrt. Wir hatten für das Wochenende eine Unterkunft gebucht und freuten uns schon auf die Dusche. Es war übrigens die erste Unterkunft für uns in ganz Norwegen. Kurz vor Ende der Norwegen Durchquerung wollten wir etwas runter kommen und die komplette Reise Revue passieren lassen.

Wir hatten circa eine Stunde Fahrt vor uns und mussten dabei die Stadt Stavanger durchfahren. Diese Fahrt hatte ebenfalls ein kleines Highlight parat. Seit diesem Jahr ist der Ryfylke-Tunnel eröffnet, ein Unterwassertunnel, der mit einer Länge von 14,3 Kilometern der längste und tiefste Unterwassertunnel der Welt ist und die früher notwendige Fährüberfahrt von der Gemeinde Strand (Tau) nach Stavanger ersetzt. So fuhren wir eine gefühlte Ewigkeit unter Wasser, was irgendwie zum Teil gruslig war, aber irgendwie auch etwas ganz besonderes.

Entspannung an der Südküste Norwegens

Vor dem Einchecken in unserer Unterkunft kauften wir noch ein paar Lebensmittel für das Abendessen ein. Gegen Abend tauschten wir dann, für drei Nächte, Auto gegen ein eigenes Apartment im Dachgeschoss eines Familienhauses ein. Den Abend ließen wir mit einem Film und etwas Süßem ruhig ausklingen. Die nächsten Tage verbrachten wir zu großen Teilen auf dem Sofa oder auf unserem Sonnenbalkon. Neben Bilder sortieren schrieben* wir etwas für den Blog weiter, machten ein paar Bestellungen, welche wir in die Heimat schicken ließen (Heim Urlaub lag ja vor uns) und dank eigener Waschmaschine in der Unterkunft, konnten wir auch bereits einen Teil unserer Wäsche waschen. Zudem nutzten wir die gut ausgestattete Küche und tischten uns die leckersten Gerichte auf. Keine Angst, wir waren nicht nur Stubenhocker, auch wenn es sich gerade so angehört hat.

Joggen im Süden Norwegens

Norwegen, Melanie joggt entlang der Nordsee in Rogaland. Blauer Himmel.

Dank schönstem Wetter, Sonnenschein und blauen Himmel, mussten wir natürlich auch ein wenig Zeit außerhalb der Wohnung verbringen. Der Balkon lag zwar dank Südseite optimal, aber ein wenig Bewegung musste auch sein. Unsere Laufschuhe hatten uns bereits vermisst und so konnten wir sie mal wieder ausführen.

Wir suchten uns eine mögliche Lauf-Runde in näherer Umgebung und wurden schnell fündig. Die gewählte Lauf-Runde führte fast direkt an unserer Unterkunft vorbei und so fanden wir ohne Probleme den richtigen Weg. Seit langem joggten wir mal wieder eine etwas längere Runde (circa 9 km) und konnten so einiges von unserer Umgebung sowie deren Landschaft sehen. Der Weg führte z.B. bis an die Nordsee und danach an dieser entlang. Zurück ging es entlang eines Baches bis ins Dorf bzw. einmal um das Dorf herum. Die aus unserer Lauf-App (gehört zu unseren GPS Uhren*) vorgeschlagene Strecke war wunderschön und wir hätten diese tollen Ecken ohne die App nie gefunden.

Das Wochenende verging wie im Flug und tat richtig gut. Immer unterwegs zu sein und die vielen Eindrücke machen einen ganz schön müde.

Und dann?

Keine Sorge, die Reise im Norden ist noch nicht vorbei. Norwegens Süden hat noch einiges zu bieten und somit haben wir noch ein paar Geschichten mehr als die oben beschriebenen (rund um den Preikestolen) für dich. Schau in ein paar Tagen wieder bei uns rein, dann erfährst du wie es für uns weiter ging.

Grüße

Melanie & Julian