„Ab in den Süden“ hieß es für uns, nach einer tollen Zeit in der Stadt Berat. Albanien hatte uns bereits so viele tolle Ecken offenbart und wir freuten uns schon sehr auf Südalbanien. Ein Treffen mit super lieben Menschen stand uns bevor, wir sahen Flamingos in freier Wildbahn, genossen die Zeit an wunderschönen Stränden und das ein oder andere weitere Highlight war zudem dabei. Willst du mehr darüber erfahren? Dann lies weiter und erfahre mehr über unsere Zeit in Südalbanien Anfang November 2022.

Treffen am Meer

Gegen Nachmittag kamen wir an unserem Stellplatz bei Vlora, einer Hafenstadt in Südalbanien, direkt am Meer an und wurden mit Regen begrüßt. Da wir bei dem Wetter nicht besonders lange draußen stehen wollten, gab es nur eine kurze Begrüßung der anderen und wir verzogen uns in unsere Camper. Gegen Abend hörte der Regen auf und wir verquatschten uns ziemlich mit unseren netten Nachbarn. Das waren zum einen unsere bereits mehrmals erwähnten Schweizer Freunde F. und S. sowie S. und J., die wir bereits etwas über Instagram kannten und kurz bei Theth getroffen hatten. Ein kleiner Strandspaziergang durfte natürlich auch nicht fehlen.

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich früh zu einer nah gelegenen Lagune aufbrechen, jedoch verquatschten wir uns erneut mit unseren Nachbarn 😉 .

Lagune und Flamingos

Erst mittags fuhren wir dann endlich mit unseren Fahrrädern zur Narta-Lagune, wo wir zunächst ein Kloster ansteuerten. Über eine wilde Schlaglochpiste mit etlichen Pfützen ging es weiter, bis wir in der Lagune ein paar Flamingos entdeckten. Die Fahrräder wurden auf einer Wiese abgelegt und mit der Kamera* sowie dem Teleobjektiv* bewaffnet ging es auf Foto-Jagd. Es sind uns ein paar echt schöne Aufnahmen geglückt, worüber wir sehr glücklich sind. Endlich haben wir diese tollen Tiere in freier Wildbahn gesehen und konnten feststellen, dass sie auch fliegen können. Das wissen viele tatsächlich nicht, da die Flamingos im Zoo nicht wegfliegen können. Das liegt übrigens daran, dass sie nach der Geburt die Flügel gestutzt bekommen. Nur die Freiheit ist eben artgerecht!

Wir fuhren mit den Fahrrädern noch etwas weiter und kamen zu einem schönen Strand. Das Fahren auf dem Sand war gar nicht so einfach, hat jedoch richtig viel Spaß gemacht. Es ging noch ein paar wenige Kilometer weiter, bis wir dann schließlich umdrehten und den Rückweg antraten. Der Ausflug war super schön und das Wetter hat bestens mitgespielt. Hungrig kamen wir bei Van Vivaldi an und wir wollten gleich etwas zu essen machen. Ein Albaner hielt uns jedoch davon ab, indem er ein interessantes Gespräch mit uns anfing. Wir hatten einen tollen Austausch und lernten noch ein wenig mehr über die Kultur Albaniens (wir sprachen tatsächlich knapp 2 Stunden mit E.).

Weiterfahrt Südalbanien

Nach den tollen Aufnahmen in der Lagune, mussten wir natürlich gleich mal unsere Bilder sichern* und sichten. Es gab noch etwas Blog-Pflege an unseren beiden Laptops* und den restlichen Abend ließen wir dann eher entspannt ausklingen. Den nächsten Morgen starteten wir erneut mit ein wenig Arbeit am Blog und wir genossen dabei die Sonne. Es gab einen schönen Strandspaziergang und nach einem leckeren Mittagessen sowie ganz viel Austausch mit unseren Nachbarn hieß es dann auch schon Abschied nehmen. F. und S. wollten weiter in den Süden fahren, S. und J. noch einen weiteren Stellplatz bei der Lagune ansteuern und wir wollten ebenfalls weiter in den Süden.

Unwetternacht am Pass

Für uns ging es letztendlich gar nicht so viel weiter. Wir erledigten noch ein paar Besorgungen, kümmerten uns um Ver- und Entsorgung (Frisch- und Abwasser) und all das nahm mal wieder ein wenig Zeit in Anspruch. Es ging auf einem Pass in die Berge und wir waren plötzlich in einer Schlechtwetterfront. Es wurde sehr windig, regnete ziemlich und auch der Nebel zog in unser Sichtfeld. Wir wussten, dass diese Passstraße ein paar tolle Ausblicke innehat und deshalb entschieden wir, nicht mehr allzu weit bei diesem doofen Wetter zu fahren 😉 .

Auf der Höhe des Passes fanden wir einen Stellplatz und hier blieben wir auch bis zum nächsten Tag stehen. Auch wenn sich das Wetter furchtbar anhörte (es kam noch ein Gewitter dazu) und wir ein wenig Angst hatten, dass unser Dachträger abhebt. Weiterfahren wollten wir bei Nebel, Gewitter und Sturm eigentlich auch nicht 😉 (auf der anderen Passseite ging es über eine Serpentinenstraße nach unten, eher unpraktisch bei schlechter Sicht in Kombination mit herumfliegendem Müll).

Wir machten uns ein leckeres Bergessen (schließlich standen wir in bergiger Landschaft) und der Kaiserschmarrn mit Apfelmus ist uns sehr gut gelungen. Ein abwechslungsreicher Abend mit Spielen und einem Film auf unserem Tablet* schlossen den Tag perfekt ab. So lässt sich die schlimmste Unwetternacht aushalten :-).

Wechselhaftes Wetter

Der nächste Morgen startete mit Sonnenschein und wir machten uns schnell fertig. Schließlich wollten wir das gute Wetter bestmöglich nutzen. Wir machten einen kurzen Spaziergang auf dem Pass und die kühle Luft erweckte unsere müden Glieder. Die Nacht war nicht besonders erholsam wie du dir vielleicht denken kannst. Schon nach ein paar Minuten unterwegs, zogen erneut die Wolken über die Sonne und der Wind wurde kräftiger. Wir konnten immerhin ein paar tolle Ausblicke auf das Meer und die Küste erhalten. Als dann die Nebelfront über uns hinweg schwebte und wir regelmäßig die LKWs hupen hörten, drehten wir langsam wieder um zu Vivaldi. Der Weg war zwar nicht zu übersehen und auch nicht besonders schwierig, aber sicher ist sicher 😉 .

Bei wechselhaftem Wetter und wechselhaften Aussichten ging es auf der Serpentinenstraße zurück an die Küste. Wir fanden einen tollen Stellplatz am Meer, welchen nicht nur wir sehr toll fanden. Eine Herde Kühe lag am Strand direkt neben unserem Platz und erneut gab es ein paar Straßenhunde, die uns sofort begrüßten. Eine Runde schwimmen musste irgendwie sein. Zumindest für Melanie – Julian war das irgendwie zu kalt 😉 . Anschließend gab es noch eine kühle Dusche mit unserem Wassersack*, welchen wir an unserem Dachträger befestigten. Die Sonne ließ sich zum Glück wieder blicken und es war angenehm warm. Etwas später erhielten wir Besuch von F. und S. und auch S. und J. fanden irgendwie den Weg zu uns. Wir hatten uns in diesem Fall nicht abgesprochen und so war es umso schöner, all diese lieben Menschen erneut zu treffen.

Chillen am Meer – Südalbanien

Bevor wir alle vereint waren, hatten wir noch ein anderes witziges Erlebnis, welches wir dir nicht vorenthalten wollen. Wir machten einen Spaziergang und wurden dabei von unseren Straßenhunden begleitet. Nach ein paar Minuten sahen wir ein wildes Pferd auf einer Wiesenfläche sowie ein Esel und kurz darauf wurden wir auch von diesen Tieren begleitet. Wir wurden von einigen Menschen komisch angeschaut, was irgendwie auch verständlich ist. Es sah bestimmt witzig aus, wie wir so mit Hunden, einem Pferd und einem Esel unterwegs waren. Scheinbar haben wir ein Händchen für die Tierwelt 😉 .

Erneut gab es einiges mit unseren Camper Freunden zu bereden und abends gab es ein gemütliches Lagerfeuer zu sechst. Der Sternenhimmel war gigantisch und wir versuchten uns in Sternkunde. Die ein oder andere Sternschnuppe war ebenfalls dabei.

Den nächsten Morgen starteten wir entspannt am Meer. Die Sonne war zwar da, trotzdem war es recht frisch durch den Wind. Wir schmiedeten gemeinsame Pläne mit den anderen und es war schön, mal nicht nur alleine Entscheidungen treffen zu müssen. Nach dem Mittagessen trennten wir uns zunächst von den anderen und wir fuhren nach Saranda. Hier gab es einen kurzen Gemüseeinkauf und tanken mussten wir ebenfalls. Anschließend fuhren wir zum Parkplatz des Blue Eye in Südalbanien, welches wir am nächsten Tag gemeinsam erkunden wollten.

Blue Eye Südalbanien

Blue Eye bei Nacht

Wir sowie unsere Schweizer Freunde hatten etwas überschüssige Energie und wollten am Abend noch eine Runde spazieren gehen. Das Blue Eye hatte zwar offiziell bereits geschlossen, jedoch war es möglich, auch ohne Eintritt auf das Gelände zu kommen. Wir dachten uns, lasst uns gleich mal den Weg für den nächsten Tag erkunden und so spazierten wir (knapp zwei Kilometer eine Strecke) das erste Mal zum Blue Eye. Es dämmerte bereits und als wir am Blue Eye ankamen, sahen wir nicht mehr besonders viel davon. Im Dunkeln und die letzten Meter im Regen ging es für uns zurück zu unseren Campern. Mit Vorfreude auf den nächsten Tag ging es für uns zeitig ins Bett und wir waren froh um unsere Standheizung im Van. Unsere komplett durchnässte Kleidung konnte so etwas schneller trocknen.

Blue Eye bei Tag

Am nächsten Morgen ging es dann zu sechst zum Blue Eye. Der Eintritt kostete 50 LEK pro Person (umgerechnet circa 80 Cent pro Person), was wir uns alle gut leisten konnten 😉 . 6.000 Liter Wasser sprudeln hier pro Sekunde aus den Tiefen der Quelle (genaue Tiefe konnte bisher noch nicht erkundet werden, wird aber auf über 50 Meter geschätzt) und somit ist das Blue Eye die wasserreichste Quelle Albaniens. Die Temperatur liegt ganzjährig nahezu konstant bei circa 12 Grad Celsius.

Wir hatten unsere Badesachen eingepackt und eine Erfrischung in diesem tiefblauen Wasser mussten wir uns einfach gönnen. Manche Dinge gehören einfach dazu und machen das Leben zu einem Abenteuer. Die Strömung war ziemlich übel und der Weg zu diesem super blauen Auge mussten wir uns richtig erkämpfen. Wir sind zwar gute Schwimmer aber trotzdem mussten wir ganz schön arbeiten, um voran zu kommen. Eine Sekunde Pause (für das Foto) und schon wurden wir wieder abgetrieben 😉 . Immerhin wurde uns bei all der Schwimmerei warm und die 12 Grad Celsius fühlten sich gar nicht so kalt an! Manche von uns wollten gar nicht mehr aus dem Wasser raus und nacheinander steuerten wir mehrmals das „blaue Auge“ an. Die Aufnahmen mit der Drohne* können sich sehen lassen, über Haltungsnoten reden wir jetzt aber nicht 😉 . Ein toller Ort, den wir jedem empfehlen können.

Wir hatten dank Nebensaison und früher Stunde das Blue Eye in Südalbanien für uns alleine. In der Hauptsaison im Sommer oder generell in der Mittagszeit ist es hier bestimmt deutlich voller und oft bestimmt auch überlaufen. Wer es sich also einrichten kann, sollte das Blue Eye in der Nebensaison und früh morgens oder am späten Abend besichtigen.

Gjirokastra – Stadt der tausend Stufen

Unsere gemeinsame Zeit am Blue Eye war super witzig. Nach der Wanderung trennten sich leider unsere Wege, zumindest für einen Teil von uns. Zwei Camper fuhren nach Gjirokastra in den Bergen, ein Camper wieder zurück an die Küste. Uns zog es Richtung Berge, da wir an einem der nächsten Tage einen Grenzübergang hier oben geplant hatten. Das Wetter war erneut etwas wechselhaft und so zogen wir mit unseren Hardshelljacken* los, um die Stadt Gjirokastra zu erkunden.

Gjirokastra zählt seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird aufgrund der zahlreichen Treppen sowie Stufen oft auch „Stadt der tausend Stufen“ genannt. Wir fanden ein paar schöne Ecken und hätten uns auch gerne noch die Burg, welche über der Stadt thront, angeschaut, allerdings fehlte uns das nötige Bargeld. Gegen Ende unserer Albanien Reise hatten wir das meiste unseres Bargelds ausgegeben. Nur für die Burg wollten wir jedoch kein Bargeld mehr abheben, da wir auch keine größeren Einkäufe mehr geplant hatten (Kreditkarte oder ähnliches ging leider nicht). So genossen wir lediglich die Aussicht auf die Burg und den Abend ließen wir dann gemütlich im Van an einem Stadtrandparkplatz ausklingen.

Goodbye Südalbanien – Goodbye Albanien

Am nächsten Morgen ging es für uns weiter ins nächste Reiseland und so endete eine tolle Zeit in Südalbanien bzw. generell in Albanien. Wir können auf eine schöne Zeit zurückblicken und empfehlen jedem eine Reise in dieses abwechslungsreiche Land. Das Land erlebt gerade einen großen Umschwung und der Tourismus bekommt einen höheren Stellenwert. Manches wird sich dadurch sicher verbessern (weniger Müll bzw. besseres Müllkonzept), manches könnte sich jedoch auch verschlechtern (höhere Eintrittspreise bzw. generell Eintrittspreise bei den Sehenswürdigkeiten, Land wird überrannt und ist darauf eventuell nicht vorbereitet…).

Schon bald gibt es neue Berichte über unsere Weiterreise.

Grüße

Melanie & Julian