Zuletzt aktualisiert am 16. November 2023 von patrablo

Angekommen im südlichsten Teil der Lofoten

Nachdem der letzte Blogeintrag etwas länger geworden ist, widmen wir diesen Text dem südlichsten Teil der Lofoten – „Alpen“ mitten im Meer. Hier, auf der Insel Moskenesøy, haben wir einige Tage verbracht und einiges erlebt.

Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir Richtung Reine, einem der südlichsten Dörfer der Lofoten. Am Ortseingang machten wir auf einem der Wanderparkplätze für den Reinebringen (Hausberg von Reine) halt. Von dort aus erkundeten wir einen Teil des Dorfes zu Fuß. Dabei wollten wir immer in der Nähe des Atlantiks bleiben, schließlich hofften wir auf eine Sichtung von Walen.

Wir kletterten gemütlich über einen Damm aus großen Steinen und ließen uns den Wind um die Nase pusten. Den Blick so gut es ging immer auf das Wasser geheftet. Unser Ziel war der kleine Leuchtturm am Hafeneingang von Reine. Es war einfach herrlich, hier die Ruhe des Morgens zu genießen.

Reisetipps & Sehenswürdigkeiten Lofoten

Rund um Reine

Nach diesem schönen Spaziergang fuhren wir wieder ein wenig zurück, um uns eventuell einen Fischburger an einem der berühmtesten Fischlokale der Lofoten zu gönnen. Vorher machten wir aber noch einen kurzen Halt im örtlichen Supermarkt, um noch ein paar Lebensmittel zu kaufen. Jetzt aber los, wir hatten langsam Hunger. Am Fischrestaurant angekommen, stellten wir fest, dass der Hunger noch ein wenig warten muss. Bis es öffnete dauerte es noch länger als eine Stunde.

Wir parkten unser Auto mit Blick auf den Reinefjord, klappten den Laptop* auf und schrieben ein wenig Bericht bzw. hielten Ausschau nach den Orcas. Nach knapp zwei Stunden und einer kleinen Zwischenmahlzeit in Form von Erdnüssen, beschlossen wir endlich unseren wohlverdienten Fischburger zu bestellen. Vor dem Restaurant stolperten wir mal wieder in eine tolle Begegnung.

Norwegen, Stockfisch

Ein junges Paar mit ihrer Tochter war ebenfalls dort. Ins Gespräch kamen wir dadurch, dass diese auf den Wanderparkplatz bei der Kvalvika Bucht geschlafen hatten. Sie wollten wissen, warum wir am Vorabend so spät zurückgekommen sind. Sie hätten sich kurz Sorgen gemacht, da wir ohne Zelt gestartet sind und wir noch nicht zurück waren als es bereits dunkel wurde. Wir aßen gemeinsam einen Fischburger und unterhielten uns über die verschiedensten Dinge u.a. über ihr Sabbatjahr und den selbstausgebauten Camper für die Elternzeit mit ihrer Tochter. Wir bekamen einige Tipps für schöne Reiseländer, immer noch die Hoffnung im Hinterkopf, in absehbarer Zeit Europa zu verlassen.

Lofoten „Alpen“ mitten im Meer – Das Dorf mit nur einem Buchstaben

Nach der Stärkung fuhren wir Richtung Å. Es gibt zwar mehrere Orte mit nur einem Buchstaben im Ortsnamen, aber Å auf den Lofoten ist sicher einer der bekanntesten. Wir schnappten uns unseren Rucksack* gefüllt mit Laptop*, Kamera*, Trinken*, Snacks und einer Decke und liefen durch den Ort Å. Unser Ziel war es einen Platz zu finden, welcher nicht allzu windig war und bei welchem wir einen guten Blick auf das Wasser hatten. Wir schrieben weiter an unserem Bericht und hofften weiterhin ein paar Meeresbewohner zu entdecken.

Kurz bevor wir gehen wollten, entdeckte Melanie etwas im Wasser. Für Orca zu klein, für Fisch zu groß. Eine Seehund-Schnauze schaute regelmäßig aus dem Wasser. Ein paar mal hatte er auch einen Fisch im Maul. Leider war die Robbe zu weit weg, um euch eine schöne Großaufnahme zu präsentieren. Glücklich doch noch ein Meeresbewohner (außer Fischen) entdeckt zu haben, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Ganz im Süden ist das gar nicht so einfach, da es hier einige Campingverbote gibt.

Wir fanden einen Parkplatz direkt an der E10. Diesen mussten wir uns allerdings mit circa 15 anderen Campern teilen. Besser als nichts. Wir positionierten uns am Rand, um nicht von allzu großen Wohnmobilen eingekesselt zu sein. Die Nacht versprach klar zu werden und die Chance auf Nordlichter war gegeben.

Sherpa-Treppe die Zweite

Das praktische an unserem Schlafplatz war, dass dieser einer der Wanderparkplätze zum Reinebringen ist. Wir bauten das Auto kurz um, frühstückten etwas, schnürten die Wanderschuhe* und machten uns bei bestem Wetter auf zum Reinebringen. In kürzester Zeit wechselten wir von Langarm* und Weste* auf Kurzarm*, da uns die Sonne ziemlich ins Schwitzen brachte. Dabei waren wir noch nicht einmal bei der Treppe angelangt und der anstrengende Teil lag also noch vor uns.

Lofoten, Wanderung auf den Reinebringen. Melanie steht auf Sherpa-Treppe und blickt auf den Atlantik bei bestem Wetter. Lofoten Alpen mitten im Meer

Nach 15 Minuten entlang der Hauptstraße erreichten wir die erste von vielen Treppen Stufen. Die genaue Anzahl ist nicht bekannt, da die Treppe noch nicht bis ganz oben fertig gebaut ist. Mehr als 1500 Stufen und damit länger als die Treppe in Tromsø war die einzige Information. Wir nahmen den anstrengenden Anstieg in Angriff. Die Zeit dabei immer fest im Blick. Nach circa 35 Minuten kamen wir am Sattel zum Reinebringen heraus. Hier oben begrüßte uns ein ziemlich starker, böiger Wind.

Update April 2022:
Die Treppe ist inzwischen fertig gestellt. Jetzt führen dich circa 2.200 Stufen bis zum Grat. Wir haben sie dieses Mal nicht gezählt, da die ein oder andere Stufe unter Schnee begraben war.

Von hier hatten wir mal wieder einen atemberaubenden Ausblick auf die unter uns liegende Landschaft. Der Ort Reine sowie der Reinefjord lagen vor uns und das Wasser leuchtete an einigen Stellen türkis. Aus diesem Grund sollte man den Reinebringen auch am Vormittag besteigen, da sonst der Berg einen Schatten in den Fjord wirft. Wir nahmen den letzten Aufstieg in Angriff.

Grat zum Reinebringen

Vom Sattel aus führt ein Weg immer entlang des Grates bis auf den Reinebringen. Der Grat ist mal schmal und mal breit, teilweise ausgesetzt und bietet allerdings immer eine gute Aussicht nach rechts und links. Zumindest so weit wir das beurteilen können. Bis auf den Gipfel selbst haben wir es nämlich nicht geschafft

Der Weg dorthin wurde uns persönlich ein wenig zu riskant. Wenn es windstill gewesen wäre oder es nur schwachen Wind gegeben hätte, gar kein Problem. Wir mussten uns aber einige Male gegen den Wind lehnen, um nicht zu stolpern. Das gefährliche dabei waren die Böen. Man wusste nie, wie stark die nächste einen erfasste. An einem schmalen Grat ohne Sicherung nicht unbedingt das was wir uns wünschten. Wir gingen bis circa zur Hälfte des restlichen Stückes bis zum Gipfel und entschieden uns hier kein weiteres Risiko einzugehen. 

Die kurzen Kletterstellen waren ja noch ok, aber die zwei kurzen Stücke mit einem Weg so breit wie unsere Schultern, rechts und links der Abgrund, aus welchem der Wind über den Grat pfiff, haben das Ergebnis herbeigeführt. Wir gingen zurück und setzten uns hinter einen Felsvorsprung. Dort genossen wir den Ausblick und das sonnige Wetter in einigermaßen Windschatten. Ein gigantischer Ausblick über die Inselgruppe Lofoten, mit den „Alpen“ mitten im Meer.

Im Reinefjord bewegt sich etwas

Während wir da oben saßen, fielen uns ziemlich viele Möwen über einer Stelle im Reinefjord auf. Im Wasser schien sich etwas Großes zu bewegen. Wir hätten es nie geglaubt, aber dort unten schienen die Orcas im Fjord zu jagen. Leider konnten wir das von hier oben nicht genau ausmachen. Es mussten drei Tiere gewesen sein. Ein Bild davon bekamen wir trotz Teleobjektiv* leider nicht.

Wir beobachteten das Spektakel ein paar Minuten und trafen dann eine folgenschwere Entscheidung. Wir wollten so schnell wie möglich absteigen und hofften die Wale aus der Nähe zu sehen. Schnell alles eingepackt und ab nach unten. Unsere Flucht vom Berg dauerte ziemlich genau 30 Minuten bis wir bei unserem Mini-Camper waren. Die Sherpa-Treppe war dabei eine dankenswerte Unterstützung. Bevor diese installiert wurde, muss der Weg mindestens so anspruchsvoll wie am Festvågtinden gewesen sein. Die folgenschwere Entscheidung betraf den Muskelkater, den wir noch ein paar Tage später spüren werden – soviel war uns beim Einsteigen in das Auto schon sicher.

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View Point am Reinefjord

Blick in Reinefjord. Dunkelblaues Wasser im Vordergrund und blauer Himmel über den Bergen am Horizont. Lofoten Alpen mitten im Meer

Wir fuhren ziemlich schnell Richtung Reinefjord. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen wurden etwas großzügiger ausgelegt. Dort angekommen parkten wir das Auto am gleichen Aussichtspunkt wie am Tag zuvor und schauten in den Fjord. Beim letzten Blick auf Reine bevor es die Treppe nach unten ging, hatten wir gesehen, dass ein Fischkutter im Hafen abgelegt hat. Dieser dümpelte jetzt an der Stelle wo wir von oben die Orcas vermutet hatten.

Von den Walen war weit und breit nichts mehr zu sehen. Wir vermuten die Fischer haben diese vertrieben, um den Fischbestand im Fjord zu „beschützen“. Am Aussichtspunkt kochten wir uns ein Mittagessen und hofften, die Wale doch noch zu treffen. Dies geschah leider nicht. Nach zwei Stunden gaben wir auf und fuhren Richtung Fährhafen. 

Einmal frisch machen bitte

An der Fähre gab es einen Wartebereich für Fußgänger mit angrenzenden Toiletten. Eine Kabine war etwas größer und kurzerhand nahmen wir diese in Beschlag, um uns frisch zu machen. Haare waschen im Waschbecken und einmal Katzenwäsche von oben bis unten – und das beste dabei: heißes Wasser! Nach so einer Katzenwäsche fühlt man sich richtig frisch, haben wir festgestellt. Von fast täglich duschen zu „juhu heißes Wasser, lass uns uns frisch machen“ hat es nur knapp 8 Wochen gedauert. Der Mensch kann sich schnell anpassen 😉 .

Den Wartebereich nutzten wir zusätzlich, um unseren Laptop ein wenig zu laden. Man muss jede Gelegenheit nutzen, die sich einem bietet.

Zurück zum Aussichtspunkt

Den Nachmittag verbrachten wir erneut an unserem windstillen Aussichtspunkt in Å, wo wir von der Sonne verwöhnt wurden. Ein Telefonat* mit der Heimat, ein wenig Bericht schreiben und mal wieder einige Gespräche mit anderen Reisenden ließen den Nachmittag schnell in den Abend über gehen. Unter anderem kam die Familie vom Vortag hier zufällig vorbei. Wir lernten aber noch ein paar neue Urlauber kennen.

Abends ging es zurück an den gleichen Schlafplatz wie am Vortag. Wir standen sogar fast an der gleichen Stelle.

Aussichtsreiche, einsame Tour

Für den heutigen Tag hatten wir eine Wanderung zur Stokkvika Bucht geplant. Am Nachmittag sollte es laut Wetter-App anfangen zu regnen und somit wollten wir den Vormittag noch nutzen. Etwas später als geplant liefen wir am Parkplatz in Å los Richtung dem Ågvatnet-See. Es gab nicht den einen Wanderweg, sondern viele verschiedene, die sich am See entlang zogen. Eine Beschilderung gab es für diese Tour keine und wir suchten uns aufgrund der Textbeschreibung, die wir hatten, unseren Weg.

Durch die Hanglage kam von den umliegenden Bergen noch Wasser und der Weg war teilweise ziemlich matschig sowie sumpfig. Zum Teil gab es auch kurze Stellen, welche mit einem Drahtseil versichert waren. Eine Wanderung ganz nach unserem Geschmack. Mit Flip-Flops und Handtasche kommt man hier nicht weit ;-).

Stokkvikskaret-Grat

Am Ende des Sees angelangt, stand vor uns eine riesige Wand. Noch wussten wir nicht genau, wo der Aufstieg für uns entlang ging. Das zeigt, wie selten diese Tour begangen wird. Schließlich gab es keinen ausgetretenen Pfad, den man von unten in dieser grünen Wand erkennen konnte. Die Tourenbeschreibung sagte nur „am Ende des Sees kommt eine Wand, Kehre um Kehre schraubt man sich auf den Stokkvikskaret-Grat“. Wir machten uns auf die Suche nach unserem Aufstieg und überquerten dabei eine ziemlich sumpfige Wiese. Fast wäre uns das Wasser zu den Wanderstiefeln* oben rein geschwappt.

Wir fanden unseren Weg und es ging ziemlich steil bergauf. Teilweise mussten wir die Hände nutzen, um die steilen Stellen zu überwinden. Irgendwie scheint das hier in Norwegen normal zu sein. Die Wanderungen, die hier als „leicht“ oder „mittelschwer“ eingestuft werden, würde man in den Alpen mit „alpines Gelände – schwer“ betiteln. So unterschiedlich kann es manchmal sein.

Kurz bevor wir den Grat erreicht hatten, mussten wir uns unsere Regenkleidung (Regenhose* sowie Regenjacke*) anziehen. Aus dem leichten Nieselregen wurde ein kräftiger Regenschauer. Wir schnauften noch bis zum Grat und uns bot sich ein gigantischer Ausblick bis zum Atlantik – und zwar in beide Richtungen. Der Regen ließ ein wenig nach und wir konnten die Aussicht für ein paar Minuten genießen. Dort entschieden wir auch nicht mehr bis zur Bucht abzusteigen, da wir dem Wetter nicht ganz trauten und der Hinweg schon ziemlich rutschig war.

Zurück im Dauerregen

Etwas genervt, dass wir erneut eine Tour nicht wie geplant zu Ende führen konnten, traten wir den Rückweg an. Ab jetzt regnete es durchgehend und nicht wenig. Der Weg war zunächst ziemlich steil und die erdigen Stellen wurden durch das Wasser zu einer Rutschpartie. Julian hatte statt Wanderstöcke* lieber das große Objektiv* in den Rucksack* gepackt (Hoffnung auf ein paar seltene Tiere) und somit hatten wir nur ein Paar zur Unterstützung an diesen Stellen dabei.

Wir waren ziemlich glücklich als wir unbeschadet im Tal kurz vor dem See ankamen. Jetzt mussten wir nur noch einen Weg durch die Sumpfwiese finden. Auf dem Hinweg haben wir den Weg noch gesehen, auf dem Rückweg konnten wir die Spuren nicht mehr ausmachen. Wir liefen einfach quer Feld ein und nahmen den Wanderstock zur Tiefenmessung des Wasserstandes zur Hilfe. Je schneller man läuft, umso weniger sinkt man ein. Julian hat dann einen der Bachläufe durch die Wiese erwischt und beide Schuhe dabei geflutet. Melanie entschied sich einen anderen Weg zu suchen (knappe 5 Minuten Umweg, dafür fast trockene Schuhe!).

Mittagspause im Nationalpark

Der hintere Teil der Wanderung befindet sich in einem Nationalpark. Dort gab es tatsächlich eine kleine Brücke über den Zufluss zum See. Da wir hungrig waren, setzten wir uns auf die Brücke und packten unser Vesper aus. Trockener wird es nicht mehr und uns war es zu diesem Zeitpunkt schon egal. Frisch gestärkt traten wir den Rückweg durch diese schlammige Wanderung mit ein paar Klettereinlagen an. Der Regen der letzten Stunde machte es nicht besser. Nach 10 Minuten Balance Akt um die schlimmsten Stellen, gaben wir auf. Auch Melanies fast trockenen Schuhe mussten jetzt daran glauben. Nur noch zurück zum Auto war die Devise.

Der Weg über die vielen Steine im Fjell wurde durch den Regen zusätzlich rutschig. Julian versenkte einmal seinen Fuß bis zum Knöchel im Schlamm. Wir kamen durchnässt aber mit tollen Erlebnissen zurück zum Auto. Die Ausblicke waren grandios und in diesen 5 Stunden wandern sind wir niemanden begegnet. Also alles ganz genau nach unserem Geschmack – gerne aber trockener und vielleicht etwas sonniger!

Einmal frisch machen bitte die Zweite

Wir fuhren wieder zum Fährhafen und nutzten erneut den Wartebereich. Zu den Punkten vom Vortag kam noch Wäsche trocknen und alles aufladen, was wir an Elektronik (neben Laptops z.B. Powerbank*) dabei haben, dazu. Frisch gewaschen und aufgewärmt machten wir uns wieder an den Blog. Allerdings bekamen wir schnell Gesellschaft und wir kamen mit einem Paar aus Tübingen ins Gespräch. Hiermit gehen Grüße raus an euch beide, war ein toller Abend!

Während wir dort versuchten die Kleidung trocken zu legen, füllten sich die Warteschlangen für die Fähre am nächsten Morgen immer mehr. Wir wollten zwar im Hafen übernachten, aber nicht unbedingt in der Warteschlange. Zumal dort bereits 5 LKW mit Kühlaggregat standen. Aufgrund der Belegung von 50% der Passagiere auf der Fähre (dadurch weniger Fahrzeuge) und nur einer Überfahrt am nächsten Tag, machten wir uns etwas Sorgen. Kurzerhand stellten wir uns also auch an. Ein Ticket im Voraus kaufen wollten wir nicht, die Platzgarantie kostete circa 15 Euro mehr.

Schlange stehen

Um 21:00 Uhr verließen wir endlich den Wartebereich und kochten* uns zwischen all den Campern und LKWs unser Abendessen. Nach über zwei Wochen gab es mal wieder Nudeln mit Tomatensauce – geht schnell und schmeckt lecker. Währenddessen bauten wir unser Auto in den Schlafmodul um. Nach dem Essen nutzten wir noch schnell das heiße Wasser zum Spülen* und um kurz vor 22:00 Uhr ging es ins Bett. Die Nacht war leider nicht besonders erholsam und auch ziemlich kurz.

Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker, da wir nicht genau wussten wann die Fähre beladen wird. Diese stand nämlich bereits seit dem Vorabend im Hafen. Um 5:45 Uhr krochen wir aus dem Auto und sahen, dass die LKWs bereits auf die Fähre fuhren. Jetzt aber schnell. Ein wenig Zeit bekamen wir dadurch geschenkt, dass alle Fahrzeuge rückwärts auf die Fähre fahren mussten. Die Autos durften zusätzlich ins Unterdeck fahren, was für manche eine Herausforderung darstellte. Das ist wie rückwärts in eine Tiefgarage einfahren (probiert es mal aus 😉 ).

Fährüberfahrt nach Bodø

Pünktlich um 7:00 Uhr legte die Fähre von Moskenes nach Bodø ab. Wir suchten uns einen Fensterplatz in der Nähe einer Steckdose und machten uns erst mal Frühstück. Die Zeit nutzten wir, um die Bilder der letzten Tage zu sortieren* bzw. um die Bilder für den Blog herauszusuchen. Diese haben wir über das WLAN auf dem Schiff auch noch schnell auf den Server geladen. So konnten wir unser eigenes Datenvolumen schonen

Das Schiff schaukelte ein wenig vom Wellengang und wir hatten immer ein leicht flaues Gefühl im Magen. Die beiden Tübinger hatten uns erzählt, dass sie bei der Anreise auf die Lofoten miterleben mussten, wie über die Hälfte des Schiffes die bereitgestellten Tüten verwenden musste. Zum Glück war es heute etwas ruhiger. Die ein oder andere Tüte kam trotzdem zum Einsatz (nicht bei uns). Gegen Ende der Fahrt gingen wir noch an Deck, um das tolle Wetter nicht nur von innen durch die Glasscheibe zu erleben. Das Einlaufen im Hafen von Bodø erlebten wir also noch an der frischen Luft. Wie es von hier aus weiter ging, erfährst du das nächste mal.

Den Text schrieben wir zwischen Kristiansund und Ändalsnes. Einen Großteil davon haben wir sogar an der berühmten Atlantikstraße geschrieben.

Grüße

Melanie & Julian