Zuletzt aktualisiert am 16. November 2023 von patrablo

Nach dem schönen Mittag im Museum machten wir uns am Nachmittag auf, weiter in den Süden zu fahren. Von Alta bis zu den Lofoten sollte es für uns in den kommenden Tagen gehen. Es lag mal wieder eine etwas längere Strecke vor uns, welche wir mit einem Podcast und einigen Stopps, um Bilder* zu schießen, überbrückten. Es ist herrlich durch diese Landschaft zu fahren und nebenbei einem Podcast oder toller Musik zu lauschen. Nicht selten sitzen wir in unseren Sitzen und singen laut zu den Liedern mit. Zum Glück kann uns keiner dabei zuhören 🙂 . Von Alta bis zu den Lofoten sind es im direkten Weg circa 600 km.

Anreise ins Kåfjorddalen Tal

Unser gewählter Schlafplatz lag auf einem der Wanderparkplätzen im Gebiet rund um den Lyngenfjord im Kåfjorddalen Tal. Mit einem Auto ohne viel Bodenfreiheit sollte man hier aber nicht anreisen. Selbst bei uns war es schon grenzwertig. Julian versuchte im Schritttempo vorsichtig um die vielen Schlaglöcher herum zu fahren, das war allerdings nicht immer möglich und es schaukelte kräftig. Drei ziemlich anstrengende Kilometer 😉 !

Dort hatten wir am Abend direkt noch eine tolle Begegnung mit zwei Campern aus Deutschland. Diese hatten bereits letzte Nacht auf dem selben Schlafplatz vor Alta gestanden und wir haben uns nach ca. 230 km Strecke erneut auf dem selben Platz getroffen. Das ganze ohne Absprache und vor allem bei mindestens 100 anderen möglichen Stellplätzen entlang dieser Strecke. Da kamen wir natürlich in einen netten Plausch und wir tauschten uns etwas aus.

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Canyon-Wanderung Gorsabrua

Nach einer ruhigen Nacht, schnürten wir morgens unsere Wanderstiefel* und machten uns auf den Weg zur Gorsa-Brücke. Es ging vorbei an einem alten, stillgelegten Bergwerk mit einigen Informationstafeln rund um diese Abbaustätte namens Ankerlia. Danach führte der Weg stetig bergan, parallel zum Canyon verlaufend, und wir konnten ab und zu einen Blick in die Tiefe wagen. Dort war nichts mit Geländer oder sonst einer Sicherung. Man konnte vor zur Kante laufen und einige viele Meter in den Abgrund blicken.

Das Highlight dieser Rundtour ist die Gorsa-Brücke am Gorzifossen Wasserfall, von welcher man 153 Meter in die Tiefe blicken kann. Uns hat diese gewaltige Dimension dieses Wasserfalls ziemlich beeindruckt. Wir standen mehrere Minuten auf der Brücke und genossen es, erneut solch einen schönen Ort für uns alleine zu haben.

Zurück ging es über die Fahrstraße auf der anderen Seite des Canyon. Der Weg war rechts und links mit wilden Himbeeren und Blaubeeren gesäumt. Dass es in Skandinavien gefühlt überall Blaubeeren gibt, wissen wir inzwischen. Während unseren Wanderungen haben wir schon öfters die ein oder andere Beere in den Mund geschoben. Die Himbeeren waren allerdings neu für uns und haben wunderbar geschmeckt. So nahm eine tolle Wanderung ein schmackhaftes Ende 😉 .

Tromsø wir kommen

Nach einem stärkenden Mittagessen (die süße Vorspeise in Form von Himbeeren reichte leider nicht aus), fuhren wir weiter in Richtung Tromsø. Für die vor uns liegenden 170 km wollten wir gestärkt sein. Tromsø liegt zwar nicht auf dem direkten Weg von Alta zu den Lofoten, aber dieser Abstecher ist es auf jeden Fall wert. Wir hielten mal wieder an einigen Stellen an und machten ziemlich viele Bilder. Die Landschaft ist aber auch atemberaubend. Unterwegs suchten wir nach einer Möglichkeit in Tromsø kostenlos zu parken beziehungsweise zu übernachten. Wir wurden in unserer App fündig und steuerten einen etwas außerhalb liegenden Parkplatz in der Nähe eines Friedhofs an. Das Jedermannsrecht legten wir dabei etwas großzügiger aus. Ein Großteil unserer Nachbarn störte es nicht mehr und die gegenüberliegende Wohnsiedlung ist es wahrscheinlich schon gewohnt, dass hier viele Camper parken.

Am frühen Abend starteten wir auf unsere Stadtbesichtigung zu Fuß. Dabei machten wir natürlich auch Halt in der Bibliothek, welche übrigens sehr modern ist und einen rund um Blick auf Tromsø während dem arbeiten bietet. Als wir Hunger bekamen entschlossen wir uns, das erste mal einen Supermarkt in Norwegen zu betreten. Aus dem Plan „wir holen uns belegte Sandwiches“ wurden Wurst, Käse und Brötchen zum selber belegen. Ein klassischen Vesper mitten in der Stadt.

Zurück am Auto waren wir erst um kurz vor 22:00 Uhr. Schnell umgebaut und rein ins warme Bett. Die Temperaturen waren immer noch ziemlich frisch und im einstelligen Bereich.

Wandern bei Tromsø

Einer der Highlights in Tromsø ist der Blick über die Stadt von einem der umliegenden Berge. Wir haben uns für den Hausberg Storsteinen entschieden. Anstatt der Bergbahn wollten wir die neu angelegte Sherpa-Treppe mit 1203 Stufen nutzen. Das Wetter an diesem Morgen war jedoch etwas wechselhaft und hatte mehr Regen im Gepäck als uns lieb war. So nutzten wir die Zeit für einen kurzen Besuch der Eismeer-Kathedrale. Wir konnten die Kathedrale leider nicht von innen besichtigen, da hier gerade eine Trauerfeier statt fand. Bereits von außen ist sie aber eine tolle Erscheinung.

Nach einem Mittagessen und etwas lesen* im Auto, entschieden wir uns in voller Regen-Montur (Regenjacke*, Regenhose*) unabhängig des Wetters den Hausberg zu erklimmen. Melanie hatte ein gutes Gefühl, dass das Wetter einigermaßen hält. So liefen wir los Richtung Treppe und gewannen schnell an Höhe. Von unserem Auto bis zur Treppe waren es noch einmal ca. 1,5 km, dadurch sparten wir uns mal wieder die Parkgebühren.

Sherpa-Treppe Tromsø

Die Treppe hat uns ziemlich beeindruckt, obwohl wir diese Bauart von unserer Nepal-Reise kennen. Auf ein paar Stufen ist die Anzahl der bereits zurückgelegten Treppen eingraviert und so wussten wir was noch vor uns lag. Die angegebenen 30-75 Minuten wollten wir natürlich einhalten. Auf Treppenstufe 600 stellten wir fest, dass wir die Zeitvorgabe sogar unterbieten können. Nach 22 Minuten erreichten wir die letzte Stufe, hier macht sich unsere Grundkondition durch viele vorhergegangene Wanderungen bemerkbar. Die Einheimischen nutzen die Treppe auch als Fitnessgerät. Viele machen hier ihre Trainingseinheiten und wir haben nicht nur einmal jemanden in sportlichem Outfit an uns vorbei „rennen“ sehen. Unser passender Spruch dazu lautet immer: „Nature is a gym, membership is for free“ (frei übersetzt: Die Natur ist ein Fitnessstudio ohne Mitgliedsbeitrag).

Oben an der Bergstation der Seilbahn angekommen, bot sich uns ein atemberaubender Blick über Tromsø. Wir standen lange dort oben, um Bilder zu schießen und einfach nur den Ausblick zu genießen. Wenn diese Orte schon so leer sind, muss man einfach etwas länger verweilen. In dieser Zeit ist auch ein Schiff der Hurtigruten im Hafen eingelaufen und hat seine Ankunft mit dem Horn laut verkündet.

Eine Wanderung nach unserem Geschmack

Nach der kurzen Pause entschieden wir, die letzten 30 Minuten bis zum eigentlichen Gipfel auch noch in Angriff zu nehmen. Wir nahmen einer der vielen Wege, die dort oben quer über den Hügel verlaufen und genossen die frische Luft sowie die Landschaft um uns herum. Das Wetter wechselte während unserem Aufstieg auf der Treppe von wolkig auf sonnig und es wurde richtig schön warm. An unserem Ziel – dem Gipfel – angekommen, pfiff uns der Wind um die Ohren und trotz Sonne wurde es richtig frisch, wenn man länger stehen blieb.

Dort oben hatten wir auch unseren ersten Kontakt mit einem Altschnee-Feld. Wir haben diese vom Auto aus zwar schon öfters gesehen, Schnee Kontakt hatten wir allerdings erst dort. Ein Schneeball musste natürlich sein 😉 . Nach ein paar weiteren Selfies* und Fotos ging es für uns zurück ins Tal zu unserem Mini-Camper. Eine weitere Nacht wollten wir nicht mitten in Tromsø verbringen.

Eine kurze Erfrischung

Bevor wir Tromsø auf dieser Reise den Rücken zu kehrten, machten wir auf dem dortigen Campingplatz einen kurzen Zwischenstopp. Dort hatten wir die Möglichkeit, gegen ein paar Euro die Duschen zu verwenden ohne auf dem Campingplatz zu übernachten. So konnten wir uns nach dieser Tour ordentlich duschen. Die letzte Dusche war sowieso schon einige Tage her. Ein absoluter Genuss sich einfach nur von diesem heißen Wasser berieseln zu lassen. Man lernt auch die kleinen Dinge im Leben wertzuschätzen, wenn man nicht mehr alltäglich darauf zurück greifen kann.

Mit neuer Energie und aufgefüllten Wasserreserven im Camper, gaben wir das nächste Ziel in unser Navigationsgerät ein. Die Lofoten standen als nächstes auf unserem groben Tourenplan, eben von Alta bis zu den Lofoten. Wir fuhren weiter entlang der E06 Richtung Süden und machten neben einigen Bildern auch auf einem Rastplatz zum Abendessen halt. Die Rastplätze in Norwegen haben wir ein wenig für uns entdeckt, da sie meist Toiletten mit heißem Wasser besitzen. Dies nutzen wir immer wieder gerne, um unser benutztes Geschirr zu spülen*. Das Wasser aus Seen und Flüssen ist dann schon ziemlich kalt, um länger seine Hände darin „zu baden“.

…und eine frische Nacht

Relativ spät am Abend fanden wir einen geeigneten Schlafplatz. Bereits als es dunkel war, bauten wir unser Auto in den Schlafmodus um und verkrochen uns unter unsere Decken. Das Thermometer zeigte irgendwas um die 7°C Außentemperatur an. Schon nach kurzer Zeit ist es im Bett aber mollig warm und gemütlich.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf, das Festland vor den Lofoten zu erkunden. Genau auf diesen befinden wir uns gerade und der nächste Text soll sich komplett um diese Inselgruppe drehen. Schließlich haben wir hier schon ein paar Tage verbracht und es liegen noch ein paar wenige vor uns. Wie bereits schon angedeutet, haben wir diesen Bericht an den verschiedensten Orten auf den Lofoten verfasst. Mit dieser Kulisse schreibt es sich fast von alleine.

Grüße

Melanie & Julian