Zuletzt aktualisiert am 16. November 2023 von patrablo

Nordkap – ein näher kommendes Ziel! 

Der ein oder andere hat es bestimmt in unserer Info-Box entdeckt, wir haben inzwischen Norwegen erreicht, das Land der Fjorde, Berge und Seen.

Aber haben wir auch schon das Nordkap erobert? Das ist die große Frage. Wir hatten von vielen vor unserer Reise gesagt bekommen: „Was wollt ihr überhaupt da oben? Da steht eine Kugel, es ist immer voller Menschen und man sieht meist eh nichts, da das Wetter trüb oder sogar schlecht ist“. Trotzdem wollten wir bis an das Nordkap fahren und uns unsere eigene Meinung dazu bilden. Quasi ein Ziel vor Augen haben und die Reise drum herum planen. Da alle unsere vorherigen Weltreiseziele nach und nach weggefallen sind, war dieses Ziel ein wichtiger Punkt für uns. Egal ob es schön ist oder nicht. Es ist ein festes Ziel und trägt auch ein wenig Prestige 🙂 .

Nordkap – Fahrt über die Grenze

Nach unserem super produktiven Wochenende (bei dem wir uns kaum von unserer Hütte fortbewegt hatten), wollten wir mal wieder eine längere Strecke fahren und unser Ziel war ein Parkplatz circa 50 km vor dem Nordkap. Die Gesamtstrecke von der Hütte bis zum Nordkap sind 350 km und wir wollten die ersten 300 km an diesem Tag schaffen. Die letzten Wochen fuhren wir nur selten solche weiten Strecken.

Gerade im Baltikum waren es oft nur zweistellige Kilometerzahlen an einem Tag. Lediglich in Finnland gab es ein paar wenige Tage mit mehr als 200 km Fahrstrecke. Wir müssen jetzt leider wieder dazu über gehen, längere Strecken zu fahren, und die Natur einfach „nur“ von unserem Auto aus zu genießen. Das ist nicht immer einfach, da so oft Stellen kommen, an denen man halten möchte – aber wir können ja nicht überall halten. Die vor uns liegende Strecke bis nach Deutschland ist sehr weit und wir planen Ende September wieder „Zuhause“ zu sein.

Wir hatten noch ein kurzes Stück in Finnland zu durchqueren und dann ging es über die norwegische Grenze

Schon nach den ersten 50 km hat Norwegen unser Herz erobert, das Land der Fjorde, Berge und Seen. Die bergige Landschaft ist einfach gigantisch. Und dabei haben wir noch so viel Norwegen vor uns 🙂 . Diese raue und karge Natur, die allen Bedingungen trotzt und sich durchsetzt. Einfach atemberaubend.

Nordkap – noch weniger als 100 Kilometer bis zum Ziel

Zum Nordkap fährt nur eine Straße und diese verläuft meist direkt an der Küste entlang. Dabei fährt man auch durch einige Fjorde. Wir hätten am liebsten andauernd angehalten und Bilder mit unserer Kamera* gemacht. Auf einer engen Küstenstraße leider nicht immer möglich. So fuhren wir und ließen die Landschaft an uns vorüber ziehen. Fjorde, Berge und Seen prägen diese tolle Landschaft. Den ein oder anderen Stop konnten wir uns aber nicht nehmen lassen, um ein paar Bilder zu machen. Solche Stops fanden übrigens auch manchmal mitten auf der Straße statt. Da hier oben neben dem Nordkap und weniger Dörfer nicht allzu viel ist, beschränkt sich der Verkehr hauptsächlich auf Touristen wie wir es sind. So viele sind das derzeit zum Glück nicht.

Neben wunderschöner Landschaft, beeindruckte uns das zahlreiche Tieraufkommen. Wir hatten zwar schon in Finnland einige Rentiere bestaunen dürfen, aber auf dem Weg zum Nordkap übertraf dies doch alles was wir bisher gesehen haben. Wir sahen einige vereinzelte Rentiere aber auch ganze Rentier-Herden. Sie waren gefühlt überall – auf den Hängen der Berge, direkt am Wasser (welches ziemlich wild war) und auf der Straße. Da es an diesem Tag ziemlich stürmisch war, waren die Stops meist nur von kurzer Dauer und wir verzogen uns schnell wieder ins Auto, um weiterzufahren. Zeitweise peitschte neben dem Wind auch der Regen auf unseren Mini-Camper. Im Trockenen sitzen zu dürfen, ist dann wirklich ein Segen.

Nordkap – Pause muss auch mal sein

Als wir unseren Parkplatz nach etlichen Stops und Rentier-Fotografien erreicht haben, freuten wir uns über eine Pause, Abendessen und sogar heißes Wasser aus dem Toiletten-Haus direkt vom Platz. So konnten wir unsere Flaschen* füllen und ein heißer Tee schadet bei dem stürmischen Wetter wirklich nicht. Der Parkplatz lag direkt hinter dem 6.870 Meter langen Nordkaptunnel, welcher auf die Insel Magerøya führt. Das heiße Wasser war übrigens auch zum Spülen* nach dem Abendessen super, allerdings war das gar nicht so einfach bei dem Wind. Aber da das Wasser nicht kalt war, war es auch nicht so schlimm ein paar Spritzer abzubekommen ;-).

Das Nordkap liegt an der Nordseite der Insel Magerøya und ragt in das Nordpolarmeer. Als nördlichster vom Festland aus auf dem Straßenweg erreichbare Punkt Europas, ist das Nordkap ein durchaus attraktives, touristisches Ziel – und für uns inzwischen zum Greifen nah.

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Nordkap – die Entscheidung

Nachdem uns fast nichts mehr von unserem Ziel – dem Nordkap – trennte, war nur noch eine Entscheidung zu treffen. Wann fahren wir an das nördlichste Ende Europas? Wir wussten, dass man auf dem Nordkap Parkplatz auch schlafen kann und lediglich die Parkgebühren dafür anfallen können. Wer noch in die Nordkap-Hallen möchte, hat gleich einiges mehr zu bezahlen. Der Globus, das Wahrzeichen des Nordkaps, und alles außerhalb der Hallen, kann man ohne extra Gebühren besichtigen. Eine Nacht am nördlichsten vom Festland zu erreichenden Schlafplatz zu verbringen, klang für uns nach einem tollen Erlebnis. Wir checkten auf unserem Parkplatz die Einlasszeiten des Nordkaps und stellten fest, dass das Kassenhäuschen in der Nebensaison um 20 Uhr schließt und am nächsten Tag erst wieder um 10:30 Uhr aufmacht. Für uns ausreichend Zeit, um das Nordkap zu erobern.

Ein Blick auf die Uhr generierte den für uns besten Plan für diesen Abend. Was sollen wir lange bei dem Sturm abwarten und erst am nächsten Tag den Rest der Strecke fahren? Es macht doch mehr Sinn gleich da hoch zu fahren und mit Glück, vollkommen umsonst am Nordkap zu nächtigen.

Aktualisierung: Der Parkplatz kostet seit 2021 bis auf weiteres nichts mehr!

Nordkap – wir kommen

Gesagt, getan! Bis 20 Uhr war nicht mehr so viel Zeit zu überbrücken und nach einer kurzen Lese-Pause* fuhren wir die letzten Kilometer Richtung Nordkap. Natürlich nicht ohne noch einige Rentiere zu sichten und vor allem die Landschaft zu bestaunen. Zumindest was man bei diesem Nebel-, Sturm- und Regenwetter davon zu Gesicht bekam.

Circa 25 km vor dem Ziel entdeckten wir zwei Fahrradfahrer, die mit dem Sturm zu kämpfen hatten und quer über die Straße eierten. Die beiden taten uns enorm leid und unser Respekt vor den vielen Fahrradfahrern und Wanderern zum Nordkap stieg noch einmal gewaltig. Die beiden Jungs fuchtelten ziemlich heftig und wir hielten an, um zu fragen, ob wir helfen können. Sie fragten uns auf deutsch (das verräterische Kennzeichen), ob sie ein wenig im Windschatten fahren dürften. Natürlich durften sie und wir setzten uns langsam in Bewegung. Leider ist unser Auto viel zu flach, um wirklich Windschatten zu bieten und sie signalisierten uns nach ein paar wenigen Metern, dass wir einfach weiter fahren können. Es hatte so keinen Sinn.

Nordkap – Ziel erreicht!

Um 20:41 Uhr am 24.08.2020 kamen wir nach 50 Tagen auf Reise am Nordkap an. Als wir am Kassenhäuschen vorbei fuhren bekamen wir einen kurzen Schreck, da noch jemand darin saß. Uns wurde allerdings signalisiert weiter zu fahren, da bereits Feierabend ist. Unser sogenannter „Spar High-Five“ Plan hat funktioniert. Den Begriff „Spar High-Five“ haben wir auf dieser Reise kennen gelernt und es passt wie die Faust aufs Auge. Jedes mal, wenn wir Geld gespart haben, machen wir einen High-Five und freuen uns wie kleine Kinder und das war schon so bevor wir den Begriff überhaupt kennen gelernt hatten.

Um 20:44 Uhr standen wir bei stürmischem Wetter an der Weltkugel, dem Globus vom Nordkap und zwar komplett alleine. Außer uns waren zwar noch ein paar wenige Camper auf dem Parkplatz (95% Deutsche) aber es war nichts los. Wir hatten den nördlichsten Punkt des Festlandes ganz für uns alleine. Was für ein Gefühl! Unbeschreiblich! Wir schrien unsere Freude laut hinaus und hofften der Sturm wird die Jubelschreie möglichst weit in die wunderschöne Landschaft tragen. Nach etwas 5 Minuten kamen noch zwei Italiener vorbei und wir machten jeweils gegenseitig Bilder an der Weltkugel (das erste Bild der Galerie ist unser erstes gemeinsames Selfie* am Nordkap). Nach 15 Minuten eilten wir zu unserem Mini-Camper zurück und bauten schnell in den Schlafmodus um. Gar nicht so leicht bei diesem Wind.

Danach ging es noch einmal kurz zum Hauptgebäude, um das dortige WLAN zu nutzen. Das Gebäude hatte zwar schon geschlossen aber vor der Türe im Windschatten hatten wir genug Empfang, um der Familie zu Hause Bescheid zu geben. À la Navigation: „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“.

Nordkap – die Übernachtung

Danach schnell ins Bett, erst einmal aufwärmen, ein wenig lesen und Chips futtern. Dabei sind wir dann eingeschlafen. Um 00:30 Uhr mussten wir dann allerdings beide ziemlich dringend auf die Toilette und Zähne putzen war auch noch angesagt. Wir rannten bei Eiseskälte die ca. 150 m bis zum Toilettenwagen und benötigten kein bisschen Licht. Es ist trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit immer noch bis spät in die Nacht hell, zumindest ausreichend hell für einen Sprint zur Toilette ohne über etwas zu stolpern.

Der Morgen begrüßte uns mit viel weniger Wind und sogar mit blauem Himmel und Sonne. Schnell anziehen, ab zur Kugel und noch einmal Fotos mit blauem Himmel. Nach einigen Minuten Fotoshooting und Ausblick genießen, folgte uns ein Pärchen aus Deutschland und somit konnten wir wieder gegenseitig Fotos machen. Die beiden haben uns dann auch verraten was sie für Parken und Eintritt bezahlt haben (70 Euro). Wir hatten zwar die Preise in Norwegischen Kronen gesehen aber noch nicht genau umgerechnet was es kostet. Du kannst dir denken was darauf passierte. Es gab einen erneuten „Spar High-Five“.

Es ist echt krass was inzwischen an solchen touristischen Orten an Preisen verlangt wird. Dass so etwas nicht umsonst ist, können wir schon verstehen. Allerdings 70 Euro für 24 Stunden Parken und Eintritt in das zugehörige Gebäude wo man ein kleines Museum und einen Film anschauen kann, ist doch ziemlich übertrieben in unseren Augen.

Aktualisierung: wie bereits oben erwähnt, sind die Parkgebühren entfallen. Erwachsene zahlen circa 30 Euro für den Eintritt in die Hallen.

Weitere Erkundung der Insel Magerøyaa

Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir vom Parkplatz und waren einfach nur glücklich. Nichts kann diesem Tag mehr trüben. Zumindest so lange nicht bis Julian auf die Idee kam, nach ca. 7 km von der Hauptstraße abzubiegen und einen kleinen Weg in die Landschaft zu nehmen. Dort hatten wir am Vortag einen VW-Bus stehen sehen und wollten dort parken und etwas wandern gehen. Die Bedenken von Melanie, dass wir hier aufsitzen könnten und das Auto von unten etwas abbekommt schob Julian beiseite und setze das Auto keine 5 Sekunden später 3 mal ziemlich heftig auf ein paar Steinen auf. Die gute Laune war dahin.

Schnell wieder zurück zur Hauptstraße und ein paar Meter später rechts ran. Aussteigen und unters Auto schauen. Sch…, da tropft Flüssigkeit unter dem Auto raus. Kurz zurück rollen und schauen was es ist. Benzin, nein. Bremsflüssigkeit, keine Ahnung. Schmecken tut es auf jeden Fall wie Wasser (Julian hat vorsichtig den Finger abgeleckt).

Wir schoben die Sorgen erst mal bei Seite und kraxelten auf einen der umliegenden Hügel. Oben angekommen spannte sich ein wunderschöner Regenbogen vor uns auf und unsere Sorgen ums Auto waren wie vergessen. Wir genossen einfach nur den Moment – mal wieder, wie schon so oft auf unserer Reise. Einfach loslassen und die Sorgen vergessen, im hier und jetzt sein und alles in sich aufsaugen was schönes passiert.

Weiter nach Skarsvag

Wir machten uns langsam zurück auf den Weg zum Auto und schauten noch einmal vorsichtig darunter. Es tropfte nicht mehr ganz so viel und schien nur Wasser zu sein. Also ganz vorsichtig weiter Richtung nächste Stadt und eventuell ab in die nächste Werkstatt. Bevor wir allerdings wieder zurück Richtung Süden fuhren, bogen wir ganz spontan Richtung Skarsvag – dem nördlichsten Fischerdorf der Welt – ab. Dort googelten wir kurz wie man Bremsflüssigkeit erkennt. Schnell konnten wir ausschließen, dass es sich bei der Flüssigkeit, die aus unserem Auto tropft, um Bremsflüssigkeit, Diesel oder Öl handelte. Somit machten wir uns erst einmal keine all zu großen Sorgen mehr und beschlossen in nächster Zeit etwas vorsichtiger zu fahren und zu warten, bis die erste Lampe aufleuchtet.

Das nördlichste Fischerdorf der Welt

Skarsvag ist ein Besuch absolut wert und wir sind froh, hier gehalten zu haben. Vom Ort geht eine kleine Wanderung zum sogenannten Kirkeporten, einem Felstor direkt am Atlantik. Wir machten uns auf den Weg dorthin und wurden von einer umwerfenden Natur begrüßt. Wir waren fast alleine und saugten die Eindrücke wie ein Schwamm in uns auf. Am Kirkeporten angelangt wurden wir von einem wunderschönen Regenbogen und rauschendem Atlantik begrüßt. Wir liefen dem Strand entlang und machten unzählige Bilder. Auch wenn die Bilder es nicht annähernd so gut wiedergeben können, wie es dort ist, geben sie dir hoffentlich einen kleinen Einblick.

Ganz am Ende des Strandes kamen wir in eine kleine Bucht mit einem Unterstand bzw. einer Schutzhütte. Diese muss zu einem Netzwerk von Hütten gehören und war mit allem ausgestattet was man zum Übernachten benötigt. Sogar ein Plumsklo gab es dort und Julian verzog sich schnell dorthin. Manchmal taucht ein Klo genau in diesem Moment auf, an dem man es dringend benötigt 🙂 . Die Welt war für uns einfach nur noch perfekt in diesem Moment. Du merkst es vielleicht an unserem ausführlichen und freudigen Bericht.

Eine Abkühlung im Atlantik

Eines hatten wir allerdings noch geplant. Wir wollten hier oben einmal im Atlantik baden gehen. Egal wie kalt es ist und wie stark die Wellen sind. Wir wollen hier ins Wasser springen. Gesagt getan. Julian war als erster auf dem Weg Richtung Wasser und stellte schnell fest, dass es keine gute Idee war. Die Temperatur spielte keine große Rolle dabei. Es waren die starken Wellen und die rutschigen Steine, die das ganze ziemlich gefährlich machten.

Es blieb nichts anderes übrig wie an Ort und Stelle sich auf die Steine zu setzen und zu warten, bis eine Welle kam und einen schön nass machte. Julian beschloss, dass es als im Wasser plantschen zählt und lief so schnell es ging wieder zurück zu den Klamotten. Melanie wollte kein Risiko eingehen und verzichtete dankend 🙂 . Das Wasser bis zu den Knien hat ihr vollkommen ausgereicht, um standhaft zu bleiben und einen Eindruck der Naturgewalten zu bekommen.

Wir machten uns langsam zurück auf den Weg zum Auto und unterwegs hatten wir ein Erleuchtung was das Thema Wasser unter unserem Auto betraf. Wir hatten morgens einige Zeit die Standheizung laufen lassen und auf der Fahrt lief die Klimaanlage, um die Feuchtigkeit aus dem Auto zu holen. Bei dem Sturm hatten wir nachts die Fenster geschlossen und morgens war alles beschlagen. Das Wasser unter unserem Auto muss das Kondenswasser der Standheizung und Klimaanlage gewesen sein. Noch einmal Glück gehabt!

Auf dem Rückweg tauchten überall Berge und super tolle Landschaften auf. Das teilweise schlechte Wetter vom Vortag hatte eben nicht alles von diesem Weg für uns preisgegeben. So konnten wir noch mehr von Norwegens Fjorde, Berge und Seen bestaunen.

Ein Fazit zum Nordkap

Unser Fazit zum Nordkap weicht von den oben erwähnten Stimmen etwas ab. Dies mag an den besonderen Umständen liegen. 

  1. Wir hatten einmal „klassisches“ Nordkap Wetter, allerdings auch Sonne sowie blauen Himmel.
  2. Der ganze Spaß hat uns nichts gekostet (außer dem üblichen Sprit).
  3. Aufgrund der aktuellen Umstände (Corona), war es am Nordkap sehr leer und wir hatten den Globus für uns alleine.
  4. Die Umgebung und die Fahrt zum Nordkap empfanden wir als atemberaubend, ganz entgegen der Stimmen, die uns Eintönigkeit prophezeiten. Die Straßen waren teils ziemlich kurvig und manchmal auch eng, was es zusätzlich zu einem Erlebnis machte. Norwegen, das Land der Fjorde, Berge und Seen!
  5. Rentiere, Rentiere und noch mehr Rentiere!

Wir fanden die Fahrt dort hin hat sich mehr als gelohnt. Wenn du auch schon einmal dort warst, kannst du ja deine Meinung in die Kommentare schreiben.

Von Honningsvåg bis Alta

In der nördlichsten Stadt Europas und einer der nördlichsten Städte der Welt, Honningsvåg, machten wir natürlich auch noch einen Zwischenstopp und kochten uns etwas zu Mittag (spätes Mittagessen). Zusätzlich füllten wir das erste mal unseren Tank in Norwegen. Hier haben wir die günstigste Tankstelle, die wir bisher in Norwegen gesehen haben, entdeckt. Wir hatten es eher anders herum erwartet, aber was soll’s. Einmal volltanken bitte!

Am Nachmittag fuhren wir mal wieder eine etwas längere Strecke bis kurz vor Alta. Allerdings nicht ohne einige Zwischenstopps mit vielen Bildern. Die Natur ist einfach viel zu schön. Die Temperaturen sind inzwischen oft im niedrigen zweistelligen Bereich, manchmal sogar einstellig und das tagsüber. Nachts sind es sicher unter 10 Grad. Zum Glück ist in unserem Mini-Camper außer für uns beide nur noch für Liebe und Wärme Platz 😉 . Abends gab es Käse-Maccaroni (selbst gemacht). Mit einem letzten Blick auf den Fjord, verzogen wir uns glücklich in unser Bett. Die Käse-Maccaroni sind dem Umstand geschuldet, dass die niedrigen Temperaturen es erlauben, Lebensmittel zu kaufen, die gekühlt werden müssen.

Weltkulturerbe Alta Museum

Am nächsten Morgen wollten wir einen Stop in der Bibliothek einlegen, um den zuletzt online gegangenen Bericht fertig zu stellen und hochzuladen. Die Preise für’s Parken trieben uns allerdings schnell weiter ohne die Bibliothek von innen gesehen zu haben. Wir machten noch einen kurzen Stop an der Nordlicht-Kathedrale und fuhren anschließend weiter Richtung Süden.

Nach ein paar Kilometern erblickten wir am Ortsausgang das Alta Museum, welches zum Weltkulturerbe gehört. In diesem Gebiet gibt es jahrtausendealte Steinmalereien auf den Felsen. Wir kauften uns zwei Tickets und erkundeten die Geschichte rund um dieses Weltkulturerbe. Ein knapp 3 km langer Rundweg führt entlang der Felsen und ihrer Malereien. Natürlich tauchten hier die üblichen nordischen Tiere und Fortbewegungsmittel der Steinzeit auf (Rentiere/Elche und Boote). Ein paar der Malereien im Fels wurden früher von den Einheimischen rot angemalt, um sie besser erkennen zu können. Einmal im Jahr werden die Felsen von Flechten und Moos befreit, damit die Steinmalereien sichtbar bleiben.

Im Museums-Gebäude gab es noch einige interessante Ausstellungen, u.a. auch eine Sonderausstellung zu Schneemobilen. Im Café des Museums gönnten wir uns ein Heißgetränk mit Muffin und nutzten das dortige WLAN, um den geplanten Bericht doch noch online zu stellen (dabei gab es scheinbar Probleme und der Bericht scheint nicht sichtbar gewesen zu sein – Problem ist jetzt behoben).

Weiter geht es

Am späten Nachmittag fuhren wir weiter Richtung Süden bzw. den Lofoten. Der Text entstand an zwei Orten auf dieser Route. Ein Teil davon in Tromsø, der Rest am „Eingang“ zu den Lofoten. Was wir auf dem Weg seit Alta alles erlebt haben, erfährst du allerdings erst das nächste Mal. 

Grüße

Melanie & Julian